wird, nachdem noch zuvor eine längere Reihe von Förmlichkeiten zur Erledigung gelangt sein wird, stattfinden.
Preßburg, 7. Mar. Gegen 6 Nhr Abends ging hier ein seit Menschengedenken nicht erlebtes Hagelwetter nieder. Schloßen in der Größe von Hühner-Eiern sielen durch eine Viertelstunde. Alle Fensterscheiben an der Nord - und Westseite wurden zertrümmert, Ziegel- und Schindeldächer durchlöchert und abgedeckt. Eine Menge Vögel wurden erschlagen, Bäume kahl gemacht, Zweige abgeschlagen. Die Obst- und Weinernte sind gänzlich vernichtet. In der Bevölkerung herrscht eine lebhafte Bewegung über das schreckliche Unglück.
Das Hagclwcttker iu Preßburg am 7. Mai muß fürchterlich gewesen sein. Au den größeren Häuser» Preßburgs sind durchschnittlich 300 Fensterscheiben, an manchen, wie Landhaus, Landeskrankenbaus und EoinitatshauS, gegen 700 zerbrochen. Der Verlust an Fensterscheiben und die Dachschäden werden auf 130 000 fl. beziffert. Die Saaten nnd der Weinstock in Nahersdorf, Vajere uns St. Georgen sind total vernichtet.
Frankreich.
Paris, 13. April. Die Kronprinzessin des deutschen Reiches traf gestern Abend hier ein und wurde am Bahnhof vom Personal der deutschen Botschaft empfangen. (Sch. B.i
In Frankreich hat die Rede, welche Fürst Bismarck am Sonnabend im deutschen Reichstage gehalten, den Blättern zu zahlreichen Randbemerkungen Anlaß gegeben. Während der „Tcmps" einfach kon- statirt, daß das Wiedererscheinen des Fürsten im Reichstage und seine dort gehaltene Rede das bedeutendste Tagesereigniß bilde, ruft die Girardinische „France" triumphirend: „Die deutsche Einheit wird sich nicht befestigen!" Die „Patrie" gibt der Meinung Ausdruck, Herr von Bismarck werde „immer ungeduldiger, jähzorniger und nervöser" und findet das Auftreten des Reichskanzler in der L-onn- abendsitzung „ganz unglaublich." Die „National" findet es angemessen, die von dem Fürsten der Reihe nach angegriffenen Parteien zu möglichst trotzigem Widerstande aufzusordcrn. „In seiner Einsamkeit", meint das citirte franz. Blatt, „verfiele er gänzlicher Ohnmacht und wer einmal so hoch gestiegen sei, könne
nicht halb stürzen." Das „Pahs" endlich bedauert den Kanzler in ironischer Weise. Durch alle diese Artikel zieht sich eine gewisse Gehässigkeit und Beschränktheit der Auffassung. die weit davon entfernt ist, den Dingen auf den Grund zu kommen.
England.
London, 12 . Mai. Der llnterstaatssekretär im Ministerium des Auswärtigen, Dilke, hielt auf einem Banket in Chelsea eine Rede, in welcher er hervorhob, die Politik des Kabinets sei die Politik der Festigkeit, gepaart mit Achtung für die Rechte der fremden Staaten. Die Ziele der Politik des Kabinets aber seien die Einführung von Reformen in der Türkei und die Ausführung der noch unerfüllt gebliebenen Theile des Berliner Vertrags, was das Kabinet durch eine gemeinsame Aktion der europäischen Mächte zu erreichen suchen werde.
Der Prinz von Wales hat die Eigenthüm- lichkeit, daß er liebt und thut, was seine Frau Mutter, die Königin Victoria, ärgert und haßt. Die Königin spart gern und hält ihn kurz, er wirft das Geld zum Fenster hinaus nnd macht Schulden. Die Königin kann den Minister Gladstone nicht ausstehen (weil er ein Feind des Prinzen Albert war), der Prinz zeichnet ihn aus, wie und wo er kann und war der Erste, der ihm seinen Besuch machte und gratulirte, als er in den Wahlen siegte. Gladstone will seinen Dank durch Erhöhung der Civilliste des Prinzen abtragen.
Wer wüßte sich nicht noch zu erinnern, mit welchem Eifer ehemals Gladstone als Führer der Opposition an Oesterreich kein gutes Haar ließ nnd mindestens ein Dutzend Mal den ganzen Berliner Vertrag mitsammt dem Fürsten Bismarck und dem Kaiser von Oesterreich vernichtete. In politischen Kreisen war man entrüstet über die Art und Weise, mit welcher Gladstone die Person des österreichischen Monarchen in den britischen Wahlkampf zog und eS wurde vielfach behauptet, sobald Gladstone an das Ruder komme, würde das Wiener Cabinet den Botschafter Graf Karolhi zurückberufen und den Londoner Posten nur durch einen Geschäftsträger besetzen.
Diese Behauptung hat sich indes; nicht bestätigt. Gladstone hat vielmehr als Kabinets-Chef in bündigster Form alles Dasjenige zurückgenommen, was er als Parlamentarier gegen Oesterreich und dessen Herrscher gesündigt hat. Er ist nunmehr ein höchst bescheidener Manu geworden, der demüthig um Vergebung fleht. Das hätte man von Gladstone nun eigentlich nicht erwarten sollen. —
Amerika.
Eine fruchtbare Familie. William Smoak in Charleston, S. C., der im 79. Lebensjahre steht, hat kürzlich das freudige Ereigniß erlebt, daß sein jüngstes und dreizehntes Kind Großmutter geworden. Papa smoak hat nicht weniger als 100 Enkel, 391 Ur Enkel und 70 llr-llr-Enkel. _
Waiblingen, 11. Mai. Der Nachtfrost von Sonntag
auf Mviyag hat so ziemlich alle Hoffnung der hiesigen Weingärtner zerstört, indem nach genauer Ueberficht die diesen Winter gut durchgckommenen Weinberge ebenfalls erfroren sind. Ebenso traurig sieht eS mit den hiesigen Obstbäumen ans. Die schönsten Bäume, oft im besten Alter, sieht man schon ganz abgestorben: viele zeige» nur ein schwaches Le benszeicheiOund sterben, wenn der letzte Saft verzehrt ist, ebenfalls ab. Die Birnbäume sind durchschnittlich am besten weggekommen. tAehn- liche Nachrichten lesen wir aus verschiedenen Gegenden linsercs Landes.
Mittlere Fruchtpreise per Centner
vom 28. April bis 5. Mai.
Kernen.
Roggen.
Gerste.
Hader.
. ^
Ebingen . .
... 12. 03.
8. .
8. 39.
7. 9.
Rvttweil . .
... 12. 75.
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Wangen . .
. . . 12. 35.
-. — .
10. 4.
7. 13.
Nagvld . .
. . . — . -.
11. —.
10. 29.
7. 56.
Geislingen .
... 11. 74.
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— . - .
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Urach . . .
. . . 12. 60.
9. 50.
9. 86.
6. 70.
Kirchheim
. . . 12. 46.
-. -.
9. 73.
7. 48.
Lcnckirch . .
... 12. 2.
10. —.
-. -.
6. 81.
Monatsbericht des Allgemeinen Deutschen
B e r sich e > u ngsverei ns Stnttgar:: U»fall-, Jnvalidi- täts-, BersorgungS-, Kranken- und Sterbekasse. Im Monat April 1880 wurden angemcldet 104 Schadenialle und zwar 87 äußere Verletzungen und 23 innerliche Erkrankungen. Von den ersteren hatten 4 gänzliche oder theilweise Invalidität der Verunglückten zur Folge. Bon Mitgliedern der Sterbekasse starben 10. Neu aufgenomme» in den Verein wurden 2025 Personen. Alle vor 1. März 1880 angcmeldetcn Schäden inol. der JnvaliditätSsällc sind bis auf 9 noch nicht genesener Personen vollständig regulirt.
Stadtgerneinde Nagol d.
Verkauf von Werk- und Brennholz.
Alts dem Distrikt Wolfsberg, Abth. Gäuspitz und Fohlenstall, kommen am
Mittwoch den 19. Mai zur Versteigerung:
390 Rm. Nadelholz-Scheiter und Prügel (theilweise Knbler- und Schindelnholz) , 12 Rm. Nadelstockholz und 2000 Nadelholz-Wellen.
Zusammenkunft Morgens 9 Uhr bei der Kleemeisterci.
Gemeinderath. Liebelsb erg,
Oberamts Calw.
ScheiterholzBerkauf
Am nächsten Dienstag den 18. d. M., von Vormittags 9 Uhr an, werden aus dem hiesigen Gemeindewald verkauft:
233 Rm. Nadelholzscheiter,
23 ,. dto. Prügel,
61 buchene Scheiter,
27 „ dto. Prügel.
Zusammenkunft im Ort.
Käufer sind erwünscht.
Sämtliches Holz sitzt am Weg und ist die Abfuhr günstig, Oz Stunde von der Station Teinach entfernt.
Den 11. Mai 1880.
Gemeinderath. Stadgemeinde Nagold.
Der Holzverkauf
vom Horn und Sulzeröschle vom 12. d. Mts. ist genehmigt.
Gemeinderath.
Amtliche und Privat-Bekarmtmachungeu.
H erre:: b c r g.
Holz-Verkauf.
Am Donnerstag und Freitag
"»»«SWrdcn 20 . n. 21 . Mai werden im Hcrrcnberger Spitalwald gegen baare Bezahlung verkauft:
226 Rm. buchenes Scheiterholz,
47 Rm. birk. u. gemischtes Scheiterholz, 9080 St. buchene Wellen,
6110 St. birkene u. gemischte Wellen. Sodann am 21. Mai, Nachmittags von 1 Uhr an:
48 buchene Stämme — Wagnerholz — 3 aspene, 3 birkene und je 1 eichener, tannener und Linden-Stamm mit zusammen 40 Festmeter, 12 Stück Derb- stangen und 80 St. kleinere Stangen.
Zusammenkunft je Morgens 8 Uhr beim Spitalwaldhäusle an der Nagolder- straße. Stistungspflege.
U n t e r t h a lh ei m.
Jagd- und Fifch- wasfer-VerMchtung.
Die Pachtzeit der , hiesigen Gemeindejagd und des Fischwassers geht am 1 . Juli d. I. -^zu Ende. Beide werden wieder auf 3 Jahre vergeben, und zwar vom 1. Juli 1880 bis 31. März 1883.
Die Verpachtungen finden am Samstag den 22 . Mai d.
Morgens präcis 9 Uhr, auf hiesigem Rathhaus statt, wo die näheren Bedingungen vorgelesen werden.
Liebhaber sind eingeladen.
Den 12 . Mai 1880.
Schultheißenamt.
Müller.
I-,
Altertstarg.
Gtttgcsicherte
Güterzieler
erwirbt jederzeit gegen mäßigen Rabatt
_die Privat-Sparkalle.
Nagold.
Auf gute nntcrpfändliche Sicherheit werden
2500 Mark
Anlehen gesucht. Von wem? sagt die Redaktion.
Alterrstafg.
1050 Mark
Pflegschaftsgeld liegen gegen gesetzliche Sicherheit sofort zum Ausleihen parat bei
Carl Herrßler.
E b h a u s e n.
320 Mark WMl-
hat gegen gesetzliche «Sicherheit zum Ausleihen parat
Schlosser Frick.
Bl ötzingen.
Verkauf.
Am Pfingstmontag den 17. Mai, Mittags 1 Uhr,
verkauft ein Quantum Dinkel-, Haberund Gerstenstroh, 2 aufgemachte Wägen, 2 Flander- pflüge, 7 größtentheils Weinfaß von 1—IVs Eimer Georg Adam Hauser.
Nagold.
Ein gebrauchtes aber noch gut erhaltenes
Kinderwägele
hat zu verkaufen
Hauser in der Rose.
I.
Nagold.
Sonntag den 16. Mai werde ich meine
Garterttliirthschaft
eröffnen und lade zu zahlreichem Besuche ergebenst ein.
Paul Schuster z. Waldhorn.
Nagold.
Diejenigen Vereinsmitglie- der, welche sich am 4. De- ligirtentag in Calw betheili- gen, haben sich auf das gegebene Sammlungssignal um 6 V 2 Uhr vor dem Lokal einzufinden.
Vorstand.
Medaillon-Band sind zu haben bei Vice-Vorstand Senx.
MMspimm Niigrl-.
Da mehrfach die Meinung verbreitet ist, daß meine Spinnerei in Folge der unliebsamen Vorkommnisse eine Störung erfahren, so sehe ich mich genöthigt, meine werthe Kundschaft von der Grundlosigkeit dieser übelwollenden Ausstreuungen in Kenutniß zu setzen, indem das Geschäft nach wie vor seinen Fortgang hat und die geschätzten Aufträge jederzeit prompt und zur besten Zufriedenheit ausgeführt werden, um deren geneigte Zuwendung ich daher freundlichst bitte.
Renlschker, Spinnereibesitzer.
Rechenbücher für die Schulen
von Grrth K KchSrrnrarrn K Schere
hält stets auf Lager die
G. M. Zatser'sche Buchh.