Stuttgart, 1. März. (Lalidesproduktcnbörsc.) Unsere heutige Börse verlies noch in ziemlich ruhiger Haltung, doch war eine stärkere Bedarsssrage bemerkbar und auch an unseren inländischen Märkten zeigte sich gute Kaufust. Wir notiren pr. 100 Kilogr.: Waizcn, baycr.4t 25.5026, russ. ^ 26.7527, amerik.<t 26.75, Kernen 25.50 -26, Dinkel ^ 1616.40, Klecsamen, 3blätlriaer<t 100110, Luzerne .4L 125145, Esparsette4t 3436. Mehlpreise Pr. 100 Kgr.: Nr. 1: 38.50-39.50, Nr. 2:4t 35.5036.50, Nr. 3 :

« 31.5032.50, Nr. 4: 28.5029.50.

Ulm, 1. März. Auf der Ledermesse, die heute be­gonnen hat, scheint bei starker Zufuhr ein recht lebhaftes Ge­schäft sich entwickeln zu wollen.

Der KeheinrrMvollc.

(Fortsetzung.)

Es ist das Einzige ... auf Cavaliersparole! sagte Kolony.

Und Sie halten cs für möglich, damit meiner Gattin ihre völlige Gesundheit wiederzugeben.

Für möglich? ... In diesem Falle ist es sicher, Herr Graf.

Die Bestimmtheit, mit welcher der Ungar sprach, machte jetzt selbst aus den Arzt einen unwillkührlichen und tiefen Eindruck, dessen er sich nicht erwehren konnte, obgleich er noch immer überzeugt war, daß eine leere, wenn gleich ihm unerklärliche Renommiste­rei hinter diesem Treiben stecke.

Gut, sagte der Graf endlich, ich werde mich in allen Stücken Ihren Wünschen fügen. Aber wenn es Ihnen recht ist, warten wir mit unserem Unter­nehmen, bis die Leute im Schlosse zu Bett sind. Bleiben Sie während der Nacht als mein Gast hier; ich werde die nöthigen Befehle deshalb geben n. dann die Dienerschaft entlassen.

Ich bedaurc, dies Anerbieten ablehnen zu müs­sen, erwiderte Kölöny; diese Nacht kann ich alsdann nicht unter Ihrem Dache zubringen. Aber sehen! wir, was die Uhr ist . . . Lassen Sie, wenn Sie die I

Güte haben wollen, mein Pferd vorführen. Man wird glauben, daß ich nach Haus geritten sei: aber ich werde Sie Punkt elf Uhr auf dem Kirchhofe erwarten. Bis dahin wird Alles ruhig geworden sein, so daß uns Niemand beachtet.

Der Graf verneigte sich stumm und gab einem herbeigerufencn Diener den Auftrag, das Pferd des Barons vorzuführen. Dieser nahm einen kurzen Ab­schied von den beiden Herren, und wenige Minuten nachher hörte man den Galopp seines Pferdes, mit welchem er die Allee hinunter sprengte, die zum Schlosse führte.

Ah! sagte der Doclov. Ich glaube, wir werden lange auf dem Kirchhofe warten können, ohne daß dieser neue Geisterbeschwörer kommt. Es war eine ziemlich plumpe Art und Weise, sich aus der Nffaire zu ziehen.

Meinen Sie wirklich, daß er nicht kommen könnte? fragte der Gras, die Stirne runzelnd.

Ich glaube nicht, sagte der Arzt; oder wenn er kommt, so wird er schon eine andere Ausrede wissen. Er hatte sich wohl etwas zu tief mit mir in den er­sten Streit eingelassen, und war in seinen Reden zu weit gegangen, um zurück zu können.

Der Graf antwortete nicht. Nein, sagte er endlich nach einer Pause, dies ist es nicht, Doctor. Es war etwas in seinem Benehmen, was mich die Sache ernster nehmen ließ, als sie Ihnen scheint . . . Indessen wir werden sehn .... Sie, denke ich, werden indessen vorziehen, diese Nacht hier im Schlosse zu bleiben; Sie wissen, daß Sic jederzeit uns ein willkommener Gast sind. Inzwischen will ich einmal zu Marie hinübcrgehen, um zu sehen, wie sie sich be­findet. Erwarten Sie mich hier!

Der Doctor nickte. Aber sagen Sie der Grä­fin um Gottes willen nichts von diesem tollen Zeuge, ! es könnte sehr schädlich auf sie wirken, rief er dem I

Fortgehenden nach. Dieser nickte bcllällig und ent­fernte sich, den Doctor allein lassend, der sich behag­lich eine frische Cigarre anzündete, sein Glas füllte u. die Beine gegen den Sims des Kamins stemmend, allgemach in tiefes Nachdenken versank.

Die Rückkehr des Grafen weckte ihn endlich aus diesem Zustande. Derselbe halte seine Frau etwas im Fieber gefunden und war bei ihrem Bette geblieben, bis ein leichter Schlaf über sie gekommen war. Jetzt kehrte er, eine Blendlaterne, ein Beil und ein kurzes Brecheisen tragend, zu dem Doctor zurück.

So, sagte er, ich glaube diese Apparate werden genügend sein, wenn wir dieselben noch mit einem Grabscheit aus dem Gartenhaufe vervollständigen. Ich für meinen Theil, fügte er hinzu, will indessen aus alle Fälle hier noch etwas für mich mitnehmen, wenn dies Abenteuer etwas Derartiges erfordern sollte.

Er zog bei diesen Worten ein Paar doppelläu­fige Pistolen aus seiner Rocktasche und lud dieselben mit großer Aufmerksamkeit, indem er auch nicht ver­gaß, das Zündpulver aufzuschntten, so daß sie voll­ständig in schußfertigem Zustande waren.

Der Doctor sah inzwischen nach der Uhr. 7 Minuten bis Elf, sagte er, cs ist Zeit, daß wir gehen.

Der Graf hatte, wie gesagt, die anfwartenden Diener entlassen, und so konnten die beiden Herren unbeobachtet in den Schloßgarten gelangen, der durch eine niedrige Mauer von dem Kirchhofe getrennt war, in welchem man durch eine auf der Gartenseite ver­riegelte Thier bequem eintreten konnte. In dem Gar­ten versah sich der Doctor mit einem Grabscheit, und so betraten sie, in ihre Mantel gehüllt, den Kirchhof. _ (Fortsetzung folgt.) _

Briefkasten. Für Freunde der Poesie diene zur Mittheilung, daß das in voriger Nummer so sehr angcsprocheuc Gedicht Em. Gcibel zum Verfasser hat.

Revier Nagold.

Stangen-Verkans

r Montag den 8.

A,, ^ März, Nachm. 1 aus Schloß­berg, Abth. Tannenwald: 1671 Dcrb- stangcn von 1016 in, und 572 Reis- ftaugen von 5 -10 m Länge. Verkauf im Walde.

Zusammenkun ft bei Grass Bierkeller. Simmersfel d.

Kalksieinbeisuhr-

Arcord.

Am Freitag den 5. März, Mittags II Uhr, werden aus hiesigem Rathhans 650 Roßlastcn Kalksteine ä 100 Psd. ans verschiedene Wege hiesiger Markung bcizuführcn veraccordirt.

Den 1. März 1880. Schilltheißeriamt. Waidelich.

' Effringen.

Die hiesige Gemeinde kann aus ihrer Wald - Saatlchiike in diesem Frühjahr

29,090 zweijährige Forchen

abgcben. Bestellungen nimmt entgegen das Waldmeisteramt.

Markt Erweiterung.

Die hiesigen Gemeinde-Collegien ha­ben das Gesuch um Erlaubniß gestellt, an den jeden Samstag stattsindcnden Wochcnmärtten mit dem bisherigen Ver­kauf von Vietualicn auch den von Milch- und Länferschweinen verbinden zu dürfen. Dieses Gesuch wird der bestehenden Vorschrift gemäß mit der Aufforderung veröffentlicht, etwaige Einwendungen gegen die Gewährung desselben binnen zwei Wochen von heute an bei der Un­terzeichneten Steile anzubringcn.

Ten 1,

Mürz K. L

1680.

llcramt.

M a y c r.

Amtliche und Privat-Bekanntmachungen.

Nagold.

359 Mark

hat sogleich auszulcihcn tooooI die Stiftungspflegc.

Gauß.

N a g o l d.

Unterzeichneter verkauft ungefähr 50 bis 60 Ctr. gut eingebrachtes

Wiesen- L Kleeheu,

sowie 100 Bund Dinkelstrok, 80 Bund Hakerstroh und 60 Bund

Mai;er»stroh.

Alt Gottlieb Kapp, Tuchmacher_

N a g o l d.

Am nächsten Donnerstag Markttag)

seiner Stoff

ausgeschenkt.

Dav. Graf, jun. Nagold.

Markus Sattler von Gerin­gen wird um Aufenthaltsauzeige gebe­ten, um mit ihm brieflich verkehren zu können.

G. W. Zaiser'schc Buchh.

N ci g v l d.

Zucker,

feinst Böblingen", das Pfd. 50 L, ebenso kann ich ein sehr feines Salat- öt Per Us Liter zu 55 L empfehlen.

Louis Schuaith, Sp czcrcih

N a g o k d.

Nächsten Donnerstag den 4. März (Viehmarkt)

Metzelckrrpps

bei

nM feinem Stoff

- Wilh. Harr z. Traube.

Viehsalz,

sowie weißes Salz stets auf Lager. Ebenso empfiehlt

Schreibhefte

in großer Auswahl

Schuaith,

eonls

Kunstmehlniederlage.

Tanz-Unterricht.

Der Unterzeichnete wird hier einen gründ­lich bildenden Tanz-Unterricht beginnen. Präseu- ^M^tations- und Anstandslehre, sowie richtige Kör­perhaltung sind die Grundlage seines Unterrichts, diesem folgt die taktmäßige Ausbildung in allen zur Zeit üblichen gesellschaftlichen Tänzen. Die drei Course bestehen aus 5 Rundtünzen, Franqaisc, Lanqir, Polonaise und Cotillon.

Preis der drei Courfe 12 Mark.

Da gegenwärtig hier mein Aufenthalt ist, so bin ich in der Lage, die drei Course für diesen billigen Preis zu lehren und gebe im Voraus die Ver­sicherung, daß die geehrten Theilnehmer in ihren Erwartungen vollkommen zu- fricdengeslellt werden. Die besten Zeugnisse stehen gerne zu Diensten und nehme in Bälde Anmeldungen im Gasthaus zum Anker.

Hochachtungsvoll

A G. Schuster, zr.,

Tanz- »nd Anstandslehrer.

Nach Amerik«

befördere ich Auswanderer und Reisende mit vorzüglichen Dampfbooten einschließ­lich freier Fahrt, ab Mannheim und Beköstigung während der Seereise schon zum Preis von -,/L 100 an. _Gottlob Knödel.

Lehrlings-Gesuch.

Einen ordentlichen Menschen nimmt in die Lehre

G. Benz, Schreiner.

Theater in Nagold.

Freitag den 5. März:

Ans allgemeines Verlangen zum zwei­ten Male.

Mit neuen hübschen Garderoben.

DasKWMtMHkillilMil

Um ein allzu großes Gedränge, wie am letzten Sonntag, für die Zukunft abzuweisen, werde ich stets darauf be­dacht sein, daß an der Casse nur so viel Billete abgegeben werden, als das Raumverhältniß des Lokals es gestattet, so daß das Publikum ungehindert sich plaziren kann, und ladet deßhalb zu diesem so allgemein beliebten Stücke ergebenst ein

1 6. 8oliuster, junior, Direktor.

Frucht-Preise.

Calw, den 28. Februar 1880.

4t4t4t

Kernen. 12 40 12 22 12

Dinkel. 8 50 8 42 8 30

Haber. 7 15 7 4 6 85

Bohnen.. 8

Tübingen, den 27. Februar 1830.

Dinkel. 8 72 8 60 8 48

Haber. 7 46 7 35 7 24

Kernen ..11 80-

Gerste. 9 38

Linsen. 15 - --

Wicken. 7 --

Bohnen. 7

Verantwvrllicher Redctteur: Llcinwande! in Nagold. Druck nnü Verlag der Ol, W. Zaiserstchen Buchhandlung in Nagold.