im Walde zurück, und gehen dann, wenn die Luft rein ist, ins Haus. Birch schläft wie ich erfahren, in der Stube oben, Müller mit seiner Frau und ihrem Balg sind unten, im kleinen Zimmer; dort wird auch wahrscheinlich das Gepäck liegen.
Ich denke nun, wir gehen zuerst nach oben und machen unsere Rechnung mit Birch ab, damit er uns nicht stören kann, wenn wir unten unser Geschäft in Ordnung bringen. ES kann nicht fehlen, daß Alles gut geht, — fuhr der schreckliche Mann in einem Ton fort, als ob es sich um ein ganz gewöhnliches Geschäft handelte, — der Erfolg wird ein großer sein; doch müssen wir die Gegend verlassen, denn fassen sie uns ab, so sind wir verloren. Die verd— Lynchmethode läßt Einem hier weder Zeit zur Vertheidigung noch zur Flucht.
Gut, sagte Hiram, wie weit haben wir noch zu machen.
Etwa vier Meilen, wir werden gerade zur rechten Zeit kommen. Schade, daß uns das Wetter so ungünstig wird. Sturm und Regen haben uns zugesetzt, als wir sie nicht wünschten, und jetzt, da wir sie gebrauchen, wird das Wetter klar und trocken und dazu haben mir noch Mondschein; doch auch das hat nichts zu sagen, es wird-Alles gut gehen, ich zweifle durchaus nicht.
Die Banditen gingen nun am Rande des Gehölzes, doch so, daß sie vom Fluß aus nicht gesehen werden konnten, in südlicher Richtung vorwärts.
Es mochte etwa 9 Uhr Abends sein, als Forx am Eingänge einer Schlucht anhielt. — Hier, sagte er, hier wollen wir das Pferd lassen; gerade vor uns am Fluß, keine halbe Meile von hier liegt das Haus.
Das Pferd wurde in der Schlucht an einen Baum gebunden und die beiden Kerle gingen dem Ausgang des Waldes zu. Hier sehen wir sie für einen Augenblick auftauchen, doch obgleich sie Niemanden auf der kleinen Fläche bis zum Fluß sahen, der sie bemerken und ihnen gefährlich werden konnte, da sich schon alle Arbeiter in ihre Hütten zurückgezogen hatten, so fanden sie es doch für besser, sich zu verbergen. Sie krochen deshalb vorsichtig von Busch zu Busch bis an das eingehegte Feld Müllers, dann schlichen sie längs der Fence fort bis zu dem Stall, der am Ende des Gartens lag; hier hielten sie wieder eine kurze Besprechung. Forx war der Ansicht, die That sogleich zu unternehmen, er schloß ganz richtig, daß sich die Familie früh zur Ruhe begeben habe, um früh am Morgen zur Abreise gestärkt zu sein; das Haus lag allein, und da sie ihr schreckliches Geschäft ohne Geräusch mit dem Messer abzumachen beschlossen, hatten sie keine Gefahr aus den Miners - Hütten zu befürchten; auch war jetzt die dunkelste Stunde der Nacht eingetreten, der Mond tauchte erst soeben am Horizont auf, und sing an, sein weißes Licht auf die Landschaft zu werfen. Die beiden Räuber schlichen deshalb rasch durch den kleinen Garten und befanden sich nach wenig Augenblicken am Hinteren Theile des Wohnhauses.
Kein Laut war im Innern des Hauses vernehmbar. Die Insassen schliefen fest, nichts ahnend von dem schrecklichen Anschlag, der gegen ihr Leben und Eigenthum ausgeführt werden sollte. Charles hatte sich im Oberstübchen halb entkleidet auf's Lager geworfen und keine Vorsichtsmaßregeln genommen, einen Ueberfall, den er nicht erwartete, abzuwehren. Einer alten Gewohnheit zufolge war er jedoch nicht unbewaffnet, er trug ein geladenes Pistol in der rechten Tasche seines weiten Beinkleides. Das Bett, auf welchem er lag, stand unmittelbar am Fenster, und obgleich ziemlich dunkel, war es doch hell genug, die Lage des Schlafenden genau zu erkennen.
Nur wenig Augenblicke, nachdem die Räuber am Hause angelangt waren, blickte das bärtige Gesicht des Forx durch die Scheiben des kleinen Schiebefensters ins Zimmer. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, daß dessen Bewohner fest schlafe, schob er das Fenster geräuschlos in die Höhe und stand wenige Augenblicke im Zimmer, Hiram folgte nach.
Ein Stoß mit seinem furchtbaren Bowiemesser hätte nun die blutige Arbeit geräuschlos vollbracht, doch Forx hatte zu lange Zeit diesen Augenblick der Rache herbeigewünscht, als daß er ihn schnell u. ohne größere Befriedigung vorübergehen lassen sollte. Birch sollte wachend sterben; er wollte sich an der Todesangst desselben weiden, bevor er den verhängnißvollen Stoß führte; doch mußte man vorsichtig verfahren, die Sache sollte ohne Geräusch abgemacht werden.
Forx winkte Hiram näher an's Lager und mit
einem raschen Griff bemächtigten sich die beiden Schurken ihres Opfers. Forx kniete mit einem Beine auf dessen Brust und hielt mit seinen beiden Händen die Arme des auf dem Rücken liegenden Birch nieder. Hiram hatte mit der einen Hand dessen langes Haar gefaßt, drückte dessen Kopf auf's Kiffen und mit der andern Hand, die er ihm auf den Mund gedrückt, verhinderte er ihn um Hülfe zu rufen. Das Manöver war so schnell und gleichzeitig ausgeführt, daß der Unglückliche, als er erwachte, sich zu gleicher Zeit hülf- los fühlte.
Forx beugte sich mit vor Blutgier funkelnden Augen und von der Wuth verzerrten Zügen über Charles, der als Bob Birch früher sein Genosse und Gehülfe bei so manchen Verbrechen gewesen war. Jetzt aber war er der Mann, den er am meisten in der Welt haßte und der endlich in seine Gewalt gekommen war, so daß er seinen ganzen Haß au ihm auslaffen konnte.
Als Charles, so rauh angefaßt, erwachte, und die entsetzlichen Gesichter der beiden Räuber über sich erblickte, machte er eine plötzliche rasche Bewegung, sich von ihrem eisernen Griff loszureißen, doch sah er bald das Vergebliche seiner Bemühung ein, und die Leichen- bläffe, welche sich über sein Gesicht ergoß, zeigte, daß er die beiden Männer wohl erkannt hatte und das ihm bevorstehende Schicksal vorhersah.
Kennst Du uns? sagte Forx, knirschend vor Wuth, doch mit gedämpfter Stimme, kennst Du uns wieder, Du Hund, Du verfluchter Verräther, der Du Deine Kameraden an den Galgen und uns in dies verfluchte Land getrieben hast, und das, um ein ehrlicher Kerl zu werden und Geld zu machen u. nachher mit vollen Taschen, geachtet, mit der Mine der Unschuld und Tugend herumzuziehen, Feigling, der Du bist! Doch ich will Dir am Ziel Deiner Wünsche das Alles verderben. Dein Geld gehört jetzt mir und Dein verfluchtes Leben dazu; Du sollst Keinen mehr verrathen; doch ehe ich Dir Deinen Lohn gebe, will ich Dir noch eine Freude machen. Ich weiß, Ihr wollt morgen reisen und habt Euer Geld hier zusammengebracht: das nehme ich Alles für uns, nicht nur Deines, sondern auch das Deines Schwagers, des Müller, der die Sarah geheirathet hat, denn auch sie sind meinem Messer verfallen, Mann, Weib und der Balg, es geht Alles mit auf Deine Rechnung, setzte das Scheusal grinsend hinzu, sich an der Angst, die dem Unglücklichen aus den Augen sprach, weidend. Ha! könnte ich Dich stückweise zerschneiden und Dich in Schmerzen krepiren sehen, was würde mir das für eine Lust sein; doch die Zeit drängt, ich muß eilen.
Damit ließ er den rechten Arm seines Opfers fahren, ergriff sein Bowie und hob es hoch über dessen Brust, um es ihm tief in's Herz zu stoßen? Forx hielt Charles für unbewaffnet und ganz wehrlos, dieser benutzte jedoch den freien Arm, um das Pistol zu ziehen, nnd in demselben Augenblick, als der Räuber dem Unglücklichen das Bowie in's Herz stieß, fiel ein Schuß, der den Mörder zurücktaumeln machte.
Charles war sicher getroffen, nach wenig Augenblicken war er eine Leiche; doch sterbend noch hatte er seinen Tod gerächt. Forx fiel dem Hiram, der durch den unvermutheten Schuß zurückgefahren war, in die Arme, der Schuß aus Charles Pistol hatte ihn in's Gesicht getroffen und seine untere Kinnlade furchtbar zerschmettert; er war einer Ohnmacht nahe und fast hülflos. Seinem Kameraden, der in seiner Verwirrung nicht wußte, was zu thuu, ging es nicht besser.
(Fortsetzung folgt.)
Allerlei.
- Vortheilhaftes Düngen des Hopfens. Man dünge den Hopfen im Winter; man erreicht dabei zwei Vortheile. Erstens werden solche Hopfen nicht so leicht kupferbrandig, weil sich zur Zeit der Kupferbrandbildung, im Frühjahr und Vorsommer, in denselben zu viel Saft bildet und eine Ausschwitzung bei heißen Tagen und kalten Nächten nicht stattfindet, denn der Kupferbrand ist ausgetretener Saft an Blättern und Stengeln. Bei den im Frühjahr und Vorsommer gedüngten Hopfen ist letzteres sehr gern der Fall. Zweitens werden die Dolden nicht zu groß, bleiben geschlossen, füllen sich mit Humulin lHopfenmehl) und sind kaufmannsgute Ware.
— Benützung der erfrorenen und faulen Kartoffeln. Versuche und Erfahrungen haben bestätigt, daß weder die faulen noch erfrorenen Kartoffeln unbrauchbar sind, im Gegentheil ein Mehl geben,
welches dauerhafter ist, als Getreidemehl. Der Frost stellt dieses Mehl am einfachsten und zweckmäßigsten her. Man läßt zu diesem Zweck die Kartoffeln durchfrieren und so lange an einem Ort ausgebreitet liegen. bis sie trocken sind. Regen und Schnee schaden nur insoweit, daß man längere Zeit braucht, ehe sie austrocken. Oeftercs Gefrieren und Aufthauen trägt zur schnelleren Entfernung der Feuchtigkeit bei. So oft die Kartoffel erstarren, setzt sich zwischen der inneren Mehlmasse und der äußeren Haus eine Eiskruste an, deren Wasser beim Aufthauen durch die im Gefrieren entstandenen Risse in der Schale herausläuft. Die Kartoffeln sind nun ganz trocken und enthalten ein feines Mehl welches von der Schale leicht getrennt werden kann.
— Vom Gedächtniß. Die niederen Racen des menschlichen Geschlechts haben im Allgemeinen ein stärkeres Gedächtniß, als die von dem höheren Typhus der Civilisation; Neger, Chinesen u. s. w. sind mit größerer Erinnerungskraft begabt, als die gebildeten Völker Europas. Primitive Racen, die Urvölker, welche mit der Schreibkunst nicht bekannt waren, hatten ein wunderbares Gedächtniß und überlieferten von Geschlecht zu Geschlecht Gesänge, die ebenso voluminös waren als die Bibel. — Lehrer und Professoren der Declamation wissen, daß das weibliche Geschlecht ein besseres Gedächtniß, als das männliche besitzt, weibliche Wesen werden im Allgemeinen eine fremde Sprache leichter erlernen, als die Männer. Die Jugend hat ein stärkeres Gedächtniß, als das höhere Alter; es wächst bis zum vierzehnten und fünfzehnten Jahre, bis es dann im höheren Alter allmählig abnimmt. Schwächere Individuen von weichlicher Constitution haben mehr Erinnerungsgabe, als die stärker organisirten. Schüler und Studenten, welche für das Declamiren längerer Stücke aus der Literatur die ersten Preise davontragen, gehören meistens zu der ersten Classe. In der esc» Normals und anderen Lehranstalten in Paris sind die Schüler mit dem besten Gedächtniß nicht die intelligentesten. Das Gedächtniß ist in der ländlichen Bevölkerung besser entwickelt, als in der städtischen und bei der Geistlichkeit mehr, als bei den Laien. Das Gedächtniß bleibt unverletzt bei den Krankheiten der linken Seite des Gehirns, leidet dagegen sehr bei Affeetiouen desselben auf der rechten Schädelseite. Es scheint daher, als ob die rechte Seite des Gehirns mehr der Sitz der geistigen Fähigkeiten ist, als die linke Seite desselben. Das Gedächtniß wird in der Regel vermindert durch Uebermaß im Essen und übergroße körperliche Angstrengungen. Im Allgemeinen ist das Gedächtniß am Morgen besser als am Abend, im Sommer kräftiger als im Winter und vorzüglich unter warmen, als unter kalten Himmelsstrichen.
— (Beruhigung widerspenstiger Melkkühe.) Kühe, die beim Melken nicht stehen wollen und dadnrch die Milch verderben, gibt es häufig. Durch Spannen und Knebeln, wie man dies hie und da thut, werden sie nur noch toller gemacht. Man hilft aber diesem Nebel ganz sicher auf eine leichte Art dadurch ab, wenn man ein in kaltes Wasser getauchtes Stück Leinwand der Kuh aufs Kreuz legt, worauf sie dann gewiß stehen wird. _
Stammt der Mensch vom Affen ad?
Beleuchtet von
E. Wagner.
Or. obir. und Zahnarzt.
Kommissions-Verlag von Julius Weise. 1879.
Den zahlreichen, philosophischen, theologischen und naturwissenschaftlichen Zeugnissen, welche in Zeitschriften und Borträgen wider die Darwin-Häckel'sche Lehre abgelegt worden sind und noch werden, reiht sich hier das Votum eines Fachmannes an, der vom dentistischen Standpunkte aus die Hypothese von der Affenabstammnng des Menschen bekämpft. Er liefert den Nachweis, dass zwischen dem mit der verschiedenen Schädelbildung beider Geschöpfe eng zusammenhängenden Gebißsystem des Äffen und des Menschen ein prinzipieller Unterschied bestehe — eine Behauptung, mit der sich übrigens der Gegner vollkommen einverstanden erklären kann, da dessen Beweisführung nur auf den Nachweis abzielt, daß vor Millionen von Jahren dieser Unterschied nicht vorhanden war, sondern unter dem Einfluß des Kampfes um das Dasein nnd der Zuchtwahl erst sucecssive sich gebildet hat. Die Broschüre, welche die Vertrautheit der Berf. mit dem Stand der für jeden Gebildeten wichtigen Fragen bekundet, durchweht ein warmer Hauch religiöser lieber,p'Ugnng und unerschütterlichen Glaubens an die angestammte Würde des gottgeschaffenen Menschen.
Frankfurter Gokd-Cours vom 24. Januar 1880.
20 Frankenstücke . . .16 12—16«!
Englische Sovereigns.20 „ 27—31 „
Dollars in Gold ..4 „ 17—20 „
Dukaten.9 „ öl—55 „
Russische Imperiales.16 „ 66 —70 „