Nach Privatmittheilungen svll auf der Route nach Paris ein Schnellzug auf einen im Schnee steckenden Güterzug gestoßen und es sollen Tvdte und Verwundete zu beklagen fein. Der direkte Verkehr mit Paris war gestern unterbrochen.

Paris, 11. Dez. In der Kammer der De­pilierten brachte der Minister des Innern heute eine Kreditsorderung von 5 Millionen für die Nothlei- denden in Frankreich ein. Der Minister bemerkte dabei, wenn diese Summe unzulänglich fein sollte, so werde die Regierung nicht zögern, eine nochmalige Kreditforderung eiuzubringcn. Der Senat geneh­migte einstimmig den Kredit von 5 Millionen für die Nothleidenden Frankreichs. (St.-A.)

Die Militürkomniisswu des ficmzvsischen Abgeordneten­hauses hat salzenden Antrag beschlossen: 1) Jeder taugliche Franzose dient t! Jahre in der aktiven Armee, «> Jahre in der Reserve, 5 Jahre in der Landwehr, 6 Jahre im Lnndsinrm. 2) Nach dem ersten und zweiten Dienstjnhre in der aktiven Armee können die Maunschasten, welche eine genügende mili­tärische Instruktion und Erziehung Nachweisen, in die Reserve übertreten, nachdem sie einen Konkurs bestanden haben. Das Programm und die Bedingungen dieses Konkurses, sowie die Zusammensetzung der Kommissionen, vor denen das Examen gemacht wird, werden durch eine Berordnnng des Präsidenten der Republik geregelt. 8) "Alljährlich bestimmt der Kriegsmi­nister mindestens einen Monat vor dem Examen die Zahl der Soldaten, die nach ihrem ersten oder zweiten Dienstjahr in die Reserve übertreten. 4) Dch Art. 53 58 des Gesetzes vom

27. Juli 1872, betr. den einjährig sreiwilligen Dienst, sind ab­geschafft. ES soll also die Berechtigung zu diesem Dienst nicht mehr wie seither und wie in Deutschland vom Besuch gewisser Klassen bestimmter Lehranstalten, sondern von einer Prüfung abhäng n, die nach vollendetem ersten Dienstjahr ab­gelegt wird und die somit über die militärische Qualifikation des Aspiranten ein genaueres Urtheil zuläfft.

Spanien.

Madrid, 11. Dez. Der Papst beauftragte deu Nuntius, der Königin die ihr vom Papste ver­liehene goldene Rose zuzustellen. (N.-Z.)

England.

London, 12. Dez. Ein Telegramm in einer Extra-Ausgabe derDaily News" aus Kabul von heute sagt: 10000 Afghanen unter Mohamcd griffen die englische Artillerie und Kavallerie, welche sich mit der Brigade Macpherson vereinigen wollte, an. Es entbrannte ein heftiger Kampf, 4 englische Geschütze wurden vernagelt, später aber wieder genommen. Die Afghanen halten gegenwärtig die Höhen südlich des Berges Balahisser besetzt, wo Macpherson sie angreift. UW. L.)

London, 13. Dez. Eine amtliche Depesche bestätigt die TimcSmeldnng über den Kampf bei Kabul und fügt hinzu: Der Feind griff deu Hügel südlich vom Balahissar an, wurde aber mit großem Verlust abgewiescn. Unser Verlust beträgt 3 Offi­ziere und l ö Mann todt, 40 Offiziere und 21 Mann verwundet. General Roberts konstatirt, die Kombi­nation der Stämme gegen uns ist stark. (W. L.)

London. Eine exemplarische, wohlverdiente Bestrafung, die in solchen Fällen in Deutschland leider nicht thnnlich ist, wurden in den letzten Tagen

durch Anschläge an den Stationen der englischen Metropvlitanbahnzur Warnung" bekannt gemacht. Hiernach sind zwei Knaben von 12 resp. 13 Jahren, welche von der Bishopsroad-Brücke herab mit Stei­nen nach einem Eiseubahnzug warfen, vor den Po- lizeicichter geführt und sofort je zu acht Tagen Ge­fängnis; und zu fünsundzwauzig Hieben mit dem ge­flochtenen Strick vernrtheilt worden.

In einem englischen Ministerralh soll Lord Beaconsfield Mittheilung von dem Resultate der zwischen Deutschland, Oesterreich-Ungarn u. England bezüglich eines gemeinsamen Vorgehens mit der Türkei gepflogenen Verhandlungen gemacht haben. Es sol­len gemeinsame Schritte beschlossen worden sein, da die Versprechungen des Sultans sich als unverläß- lich erwiesen haben. Die Vorbereitungen Rußlands zu der Vorrückung auf Merw, sowie die zweideutige Haltung des Sultans bestimmten Beaconsfield zu definitiven Maßregeln, welche die Zustimmung Oe­sterreichs und Deutschlands erhalten haben sollen. Wir halten diese Mittheilungen für sehr ungenau. England, welches aus dem hinter dem Rücken Eu- ropa'S abgeschlossenen Chpernvertrag sein Recht zur alleinigen Ueberwachung der klcinasiatischcn Reformen ableitet, hat bisher nichts gethan, was darauf hin- dcntet, daß es entschlossen sei, dieses Recht aufzugeben oder die übrigen Mächte daran participiren zu las­sen. Allerdings haben nicht nur Oesterreich-Ungarn und Deutschland, sondern auch die übrigen Signa­tarmächte ein lebhaftes Interesse an der Durchfüh­rung des ReorganisationswcrkcS in der europäischen Türkei bedingt ist. Sollte sich England in Rücksicht auf die centralasiatischen Verhältnisse veranlaßt fin­den, Deutschland und Oesterreich-Ungarn zu gemein­samen Schritten in der kleinasiatischen Frage einzu­laden, so wäre das allerdings ein sehr folgenschwerer Antrag.

Rußland.

Petersburg, 8. Dez. Es verlautet, daß sei­tens der deutschen Behörden an die hiesigen Poli­zeibehörden eine Benachrichtigung eingelaufen sei, welche die letzteren in Kenntnis; setzt, daß in letzter Zeit ausfallend große Mengen Sprengstoffe, be­sonders Nitroglycerin, von russischen Privaten be­stellt nnh mach Rußland importier sind.

- Das Berliner Tagblakt crbält aus Peters­burg folgende Mittheilung: Die Demonstration beim Empfang des Zaren in Petersburg war wohl groß, allein Beobachter bemerkten die auffällige Abwesen­heit einer wirklich enthusiastischen Begrüßung, wie man solche eigentlich erwarten konnte.Daily New" pnblicirt ferner eine Proklamation des Revvlutions- Eomites, in welchem dasselbe erklärt: das Attentat geschah im Aufträge des revolutionären Executiv- Comites. Dasselbe hofft, seine Partei werde durch Fehlschlagen nicht entmuthigt werden und im Gegen- theil durch Erfahrung gewinnen. Die ganze Pro­

klamation enthält die furchtbarsten Drohungen gegen den Zar und die russische Regierung, deren Schänd­lichkeit und Bedrückung des Volkes aufgezählt wird. Erst wenn der Zar seine Macht einer durch allge­meines Stimmrecht einberufencn Volks-Repräsentation überträgt, werden die Attentate aufhören. Bis da­hin würde erbitterter Kampf toben. So die Prv- clamation.Standard" meldet: Minister Walujeff sei seit dem Attentat gänzlich in Ungnade gefallen. Der Zar warf die konstitutionellen Projecte desselben ins Feuer mit dem Ausrufe: Ich brauche jetzt an­dere Vorschläge, welche von Männern der Thal her- rühren und nicht von sentimentalen Doktrinären, wie Sie sind. Gleichzeitig soll die aggressive Politik gegen England in Asien vergrößert werden, weshalb General Jgnatiesf Chef der asiatischen Abtheilung im aus­wärtigen Amte wird. ' (N.-Z.i

Moskau, 8. Dez. Anläßlich des jüngsten Attentats wurden hier viele Verhaftungen vorge­nommen, doch mußten von den 117 Verhafteten die meisten als von jedem Verdachte frei wieder in Frei­heit gesetzt werden. Die ehemalige Besitzerin des Hauses welches zur Aufnahme der elektrischen Batterie diente und am Tage nach dem Attentat von der empörten Menge, gewiß zum Schaden der Un­tersuchung. zerstört worden ist - spielt in der Un­tersuchung eine große Rolle; der Notar, welcher den Vertrag über den Verkauf des Hauses legalisirte, wurde ebenfalls verhaftet.

lieber die Moskauer Explosion stellt die russische Presse jetzt Betrachtungen an, welche darin gipfeln, daß wissenschaftlich gebildete Leute an der Legung der Mine und an dem Plane Theil genom­men haben müssen. Nach der ganzen Anlage zu urthcilen ist dieselbe von sehr langer Hand vorbe­reitet worden. Um eine solche Minengalerie herzu- stcllen, dazu waren drei Arbeiter erforderlich, welche 270 Tage daran arbeiteten; vielleicht waren aber doppelt so viel Arbeitskräfte thätig.

Türkei.

Konstantinopcl, 12. Dez. In der Abschieds­audienz des Grafen Zichy drückte der Sultan den Wunsch ans, die guten Beziehungen zu Oesterreich

aufrecht zu erhalten. . Die Pforte erhielt die Mit-

theilnng, daß 8000 Montenegriner in Bereitschaft stehen, Gusinje auzugreifeu, falls die Uebergabc nicht sofort erfolge. Das ungünstige Wetter verhin­dert den Vormarsch. i'St.-A.s

Asien.

Kalkutta, 12. Dez. Bei der heutigen Ankunft des Vizekönigs Lord Lytton in Kalkutta gab ein Individuum zwei Schüsse auf denselben ab, ohne den Vizekönig zu verletzen. Der Verbrecher, ein be­trunkener Indier, ist verhaftet. (St.-A.s

Goldkurs der K. Staatsksllcn-Verwaltung vom 23. November 1879.

20-Frmikelistückc.16 10 ^k.

S immcrsfcld-

ticgcilsWs-Dnkmls.

Aus der Gantmasse der Ehefrau des Jakob Friedrich Nothfuß, Bauers dahier,

kommt die vorhandene Liegenschaft zu Folge amtsgerichtlichen Auftrags am Donnerstag den 8. Januar 1880, Vormltttags 10 Uhr, auf dem hiesigen Rathhans im ersten öffentlichen Aufstreich zum Verkauf, und zwar:

Gebäude:

Nr. 26.

I»I

2 a 17 in Ein 2stockigtes Wohnhaus und Scheuer un­ter einem Dach mit angebau­tem Streuschopf mitten im Dorf neben Michael Friedrich Schaible, Bauer, und Jakob Stoll, Wirth,

B.-V.-A. 3800 -4L

gemeinder. Anschlag 2600 Nr. 26». 1 a 06 in Ein Wagen-

und Holzschopf bei Geb. Nr. 25a neben sich selbst und Mich. Friedr. Schaible, B.-V.-A. 760

gemeinder. Anschlag 450

Amtliche und Prwat-Äekarmtmachuilgen.

Nr. 26d. 12 ni Ein Wasch- und

Backhaus ans Güterparcclle 11, B.-V.-A. 80 .,6

gemeinder. Anschlag 40 Die Halste an einem gewölbten Keller unter der Wagenhütte des Mich. Friedr. Schaible,

Anschlag 40 -4L Vstel an Nr. 54. 94 in Einem 1- stockigten Gebäude, die obere Sägmühle am Zugbach, umgeben vom Simmersfel- der Gemeindewald, bestehend in 2 Sägtagen,

Anschlag 40 -,1L

Gärten:

Parc. 11. 1 a 23 in Gemüsegarten

mitten im Dorf beim Haus neben sich selbst und- wenwirth Günthner,

Anschlag 30 -4L.

Baumwieseu:

Parc. 11.

22 o. 50 ni Gras- u. Baumgartcn, 71 67 B aumwiese,

94 u 17 in mitten im Dorf neben Michael Friedrich Schaible und dem Pfarrhaus,

Anschlag 3000 ^

Aecker und Waldungen:

Parc.

249,4 73 a 75 in gemischter Wald,

249/s 42 56 Laubwald,

249/z 4 st 23 33 )

249T 85 24 > Acker,

249/s 46 30 )

6 st 71 a 18 in in den untern Hausäckern neben dem Pfarr- acker und Conrad Schaible, Schmid,

Anschlag 5400 -45. Zu diesem Verkauf werden die Lieb­haber mit dem Anfügcn eiugeladen, daß auswärtige der Verkaufs-Commis­sion nicht persönlich bekannte Kauf­lustige und deren Bürgen gemeinderäthl. Vermögens-Zeugnisse neuesten Datums mitzubringen haben.

Den 11. Dezember 1879.

K. Amtsnotariat Altenstaig. Dengler.

ChriWiM-Vklkailf.

Es sind etwa 40 Stück schöne Christ­bäume zu verlaufen bei

Gottl. Lutz, Fischer.

Stadtgemeittde Uagold.

Christ-Lume-

Verkauf

am Donnerstag den 18. Dezember, Vormittags 9 Uhr,

Zusammenkunft zum Vorzeigen, Nach­mittags 2 Uhr Versteigerung auf dem Rathhaus.

Die Käufer haben für den Hieb der Christbäume selbst zu sorgen unter spe­zieller Anweisung des Forstpersonals.

Gemeinderath.

Revier T h u m l i n g e n.

Nadel-Lang- und Klotzholz-Verkans.

Am Donnerstag den 18. Dez.,

Morgens 10 Uhr, in der Sonne in Lützenhardt kommen aus den Staatswaldnngen Döbele, Längenhardt, Sattclacker 146 St. Lang­holz mit 110 Fm., 84 St. Klötze, worunter 9 forchene mit 40 Fm., und 4 St. Ausschuß mit 2 Fm. zum Verlaust