»neu gefunden, fangen die ungeduldigen Panslavi- sten bereits au, sich auf die Zukunft zu vertrösten und die Versiegung des deutschen Germanenthums durch die Slaven für den nächsten Sommer vorerst noch nicht in Rechnung zu bringen.
Italien.
Kurz und bündig sind die Worte einer Warnungstafel, welche Tproler Bauern an der Grenze ihres Dorfes ausgestellt:
Wer hier den Äiefenweg betritt,
Zahlt auf der Stell' acht Groschen;
Und wer das Geld nicht hat, dem wird Am Leib' eS abgedroschen.
Frankreich.
Zli denen, die mit Nutzen reisen und etwas Hübsches hcimbringen, gehört Gambetta, der einflußreiche 8piritus tsiiniliaris der Politik Frankreichs. Er war in London, hat den Minister Beaconsfield und den Prinzen v. Wales gesprochen und die Ueber- zeugung mit nach Hans genommen, daß eine Annäherung Frankreichs an das Syrenenlieder singende Rußland den sofortigen Bruch zwischen England und Frankreich herbeiführen würde.
England.
London, 19. Sept. „Standard" meldet aus Alikheil, 18. Sept.: Nach hier cingegangenen Meldungen ist in Hcrat ein großer Aufstand ausgebrochen. Die Truppen richteten unter dem Personal der Behörden ein großes Blutbad an.
Entsprechend einein Beschlüsse der schottischen Eisenwerkbesitzer wurden am 15. Sept. 30 Hochöfen in Schottland ansgeblaseu, wodurch an 5000 Arbeiter zum Feiern gezwungen sind und etwa 13000 Tonnen Kohlen wöchentlich mehr auf den Markt geworfen werden.
Ans Indien lauten die Berichte für England mit jedem Tag ernster. Der neue Feldzug gegen Afghanistan, der aufs Frühjahr verschoben wurde, wird ungleich ernster werden, als der kaum beendete gewesen. Tie Afghanen sind fest entschlossen, den Briten den Krieg bis ans Messer zu machen und daß sie in diesem Beschlüsse von Rußland bestärkt und von demselben auch materiell unterstützt werden, darüber gibt sich in Großbritanien Niemand mehr einer Täuschung hin. DaS Verhältnis; Englands zu Rußland ist in
Folge dessen auch ein wenig freundliches, obgleich offiziell das Decorum möglichst gewahrt wird.
Amerika.
Newyork, 17. Sept. Die Regierung befahl die Zusammenziehung von Truppen in Ncumexiko, wo die Indianer Grausamkeiten verüben. — Präsident Hayes äußerte sich auf einem Meeting in Detroit dahin, daß die statistischen Erhebungen einen beträchtlichen Aufschwung des Handels und der Industrie in den Vereinigten Staaten nachwiesen. Er glaubte diesen Erfolg der Thatkraft der Nation, welche durch die Wiederaufnahme der Baarzahlnng unterstützt sei, zuschreiben zu dürfen, und hoffe, daß der Wohlstand ein dauernder sein werde. Der Präsident betonte die Nothwendigkeit einer vollkommenen Tilgung der Staatsschuld. Es wäre möglich, dieses Ziel in 33 Jahren ohne Vermehrung der Volkslasten zu erreichen.
Wie ans Neworleans, 2. Septr. gemeldet wird, herrschte am 1. d. M. ein furchtbarer Sturm in Louisiana, welcher ganz unberechenbaren Schaden angerichtet hat. In Morgan City gingen zwei Dampfer unter; ein eiserner Schuppen, ein Eishaus, die Presbyterianerkirchc, das neue Schulhans und eine größere Zahl von Wohngebäuden wurden umgewcht; die Straßen überfluthet. In Berwick wurde eine Sägemühle zerstört; von vielen Wohnhäusern wurden die Dächer hcruntergerissen. Die Negerblockhüttcn zu Freetown sind fast sämmtlich demolirt. Der Sturm, welcher erst Nachmittags an Heftigkeit nachließ, war so heftig, daß er Eisenplatten von den am Strande in Morgan City stehenden eisernen Waarenhüusern abriß und über die Bai bis in Berwick City hineinführte. Die Verwüstungen auf den Znckerplantagen und unter der Obsternte sind größer als sie je von einem Sturme in jener Gegend ungerichtet sind. Keine einzige Plantage zwischen Morgan City und New-Jbcria ist verschont geblieben. In Franklin wurden die katholische Kirche, mehrere Waarenhänscr und Wohngebäude umgeweht. In Neworleans gingen 45 Kvhlenböte, welche oberhalb der Stadt vertäut lagen und mit Ladung einen unversicherten Werth von etwa 200 000 Dollars hatten, zu Grunde. Auch
dort sind zahlreiche Bäume, Schornsteine, Häuser umgeweht.
Kandel' L Verkehr.
Stuttgart, 20. Sept. Vom Kartoffel-, Kraut- und Obstmarkt. Kartoffeln: Zufuhr 250 Säcke, Preis per Ztr. 2 „tL 40 K bis 2 ^ 80 -1, Verkauf lebhaft; Kraut: große Zufuhr, Preis 7 bis 9 ^ per 100 Stück, Verkauf flau; Most- vbst: Zufuhr ca. 800 Säcke, Preis 4 ^ 70 ^ bis 5 per Ztr., Käufer halten bei diesem hohen Preise zurück. In Tafelobst große Zufuhr, Absatz langsam,
Tübingen, 20, Sept. Die Zufuhr au Obst war auf dem gestrigen Wochenmarkt eine ziemlich bedeutende und fand dieselbe bei, gegenüber dem letzten Markte etwas gestiegenen Preisen raschen Absatz; die letzteren bewegten sich zwischen 7 Ft bis 7 50 pro Sack. Kartoffeln standen etwa 30 Säcke
zum Verkauf, die zu 5 .kt bis 5 Kt 20 -i abgingen. Kraut war ebenfalls ziemlich viel und zwar meist in schöner Qualität zugeführt. Für das Hundert wurden 8—10 ^t bezahlt.
Tübingen, 19, Sept, Gestern wurden hier ca, 7 Ccntner Stadt Hopfen um den Preis von 225 Fl per Ctr. verkauft.
Maulbronn, 18. Sept. Einzelne Hopfenverkäufe wurden hier zu 225 Pr. Ctr. abgeschlossen.
Stuttgart, 17. Sept. Aus der Kölner Gegend kommen gegenwärtig ganze Eisenbahnwagcnladungcn der schönsten Zwiebeln hieher zu Markte, welche zu 8 <^t per Ztr, verkauft werden.
Am 30. September nächsthin findet die Ziehung der Ludwigshafener Kirchenbauloose statt: nachdem der Verloosungsplan auch ein äußerst günstiger genannt werden kann — auf 20 Loose schon ein Baar- gewinn mit einem Haupttreffer von FL. 30000 Total 8080 Geldgewinne im Gesammtbetrage von FL 115400 und ein Loos nur 2 Mark kostet — so darf angenommen werden, daß diese Loose auch alte vor dem Endtermine vergriffen sein dürften.
Die prachtvollen Silbergegenstände, welche die Palmen- garteu-Gesellschaft in Frankfurt a, M, auch diesmal zu der am 30. September c. stattfindenden zweiten Silberlotterie allgekauft hat, bieten jedermann, insbesondere unseren Hausfrauen die beste Gelegenheit, Fortuna die Hand zu reichen und Silberschrank, Boudoir und Küche auf's Geschmackvollste und Gediegenste zu bereichern. — Bei der regen Nachfrage nach den Losen empfiehlt es sicb, sich bei Zeiten an die Palmengartcn-Ge- sellschaft direct zu wenden, che die Loose vergriffen sind.
Auslösung des Palindroms in Nr. 110: „Sie; Eis."
Egenha il s e u.
Zmiter ü Ichler LiMN- lWs-Uttklmf.
Aus der Gantmasse des jung Johann Georg Roth fuß, Taglöhners hier,
kommt die in Nr. 99 und 103 dieses Blattes näher beschriebene Liegenschaft im Gesamtanschlag von 2,430 FL, woraus beim 1. Verkauf ein Erlös von 1,645 FL erzielt wurde, in Folge eines Mehrgebots von 55 FL am
Freitag den 10. Okt. d. I., Nachm. 1 Uhr,
auf dem hiesigen Rathhaus im 2. und letztmaligen Aufstreich zum Verkauf, bei dessen Ergebniß es sein Bewenden hat.
Hiezu werden Kaufsliebhaber — auswärtige mit gemeinder. Vermögens-Zeugnissen versehen — ein geladen.
Den 22. Sept. 1879.
K. Amtsnotariat Altenstaig.
D engler.
IagdVerHachtuug.
-- ^ Am Freitag den 26
d. BL,
ttags 10 Uhr A.^wird die Gemeinde- c:,Jagd wieder aus 3 ^Jahre verpachtet.
Den 20. Sept. 1879.
Stadtschultheißen-Amt.
Revier Stamm heim.
Der Heuer erwachsene
Weißtannensamen
wird am Donnerstag den 25. Septbr. Vorm. 10 Uhr,
im Bären in Stammheim verpachtet.
Amtliche und Privat-Bekanntmachungen.
Revier Thnmlingen.
Stammholz-Verkauf
am Dienstag den
L
30. Sept., Vorm.
9 Uhr, in der Sonne in Lützenhardt aus den Staatswaldungen Sattelacker, Längenhardt, Döbele 849 St. Nadel- Lang- und Sägholz mit 1218,96 Fm.
Iselshausen,
Oberamts Nagold.
Zahlungs-Befehl.
Dem entwichenen
Jakob Raus er, Schreiners dahier, gegen welchen
1) Gottlob Schmid, Kaufmann in in Nagold, Klage aus Bezahlung von 72 FL,
2) Joseph Levi von Mühlen, OA. Horb, Klage auf Bezahlung von 2 6 FL
erhoben haben, wird aufgegeben, bis zum 2. Oktober d. I. bei der Unterzeichneten Stelle entweder seine Einwendungen gegen diese Klagsorderungen vorzubringen, oder über die Befriedigung der Kläger sich auszuweisen, widrigenfalls sogleich nach Ablauf der Frist ein Abwesenheitspslcger ausgestellt und das Weitere mit demselben verhandelt würde.
Den 16. September 1879. _ Schultheißenamt. Kloz.
Mindersbach.
Exekntionssache.
In der Exekutionssachc des Johann Jakob Renz,
Bauers von hier, kommen am
Montag den 29. d. M., Mittags 1 Uhr,
folgende Gegenstände gegen baare Bezahlung zum Verkauf:
1 trächtige Kuh, ein Ai Jahr altes Stierle, 1 Kalb, 3 Wochen alt, 1 aufgemachter Wagen mit eisernen Achsen, 1 Fruchtputzmühle.
Den 20. September 1879.
Schultheißenamt.
K öhle r.
O b e r j e t ti n g eu.
en seil.
Aus der Gantmasse des Joh. Gg. Böß habe ich noch 2 aufgemachte Wägen, eins ganz starker und einen etwas schwächeren, zu verkaufen und können Liebhaber solche täglich besichtigen und darüber mit mir einen Kauf abschließen.
Der Massenverwalter:
Gem.-Rath Rohm.
Im Schulhaus iu Spielbcrg werden am nächsten
Samstag den 27. September, Abends 5 Uhr,
2 gut erhaltene stehende
Kastenöfen
mit eisernenjAufsätzen öffentlich versteigert, wozu Liebhaber eingeladen werden.'
Nagold.
Einen schönen
Ovalosen
sammt Stein hat zu verkaufen _ Erbele z. Bären.
9t a g o l d.
Rechten Rottweiler
Saatdinkel
hat zu verkaufen
Metzger Burkhard t.
Nagold.
FmiimrWaMkr
Kyirks-Nkkkm.
Bei der gestern in Ettmannsweiler abgehaltenen Sitzung des Ausschusses des landw. Bezirks-Vereins wurde beschlossen,
Freiing de« 26 . ds. Mts.
eine Excursion auf die Akademie Hohenheim, sowie auf das Gestüt Scharnhausen zu machen.
Abfahrt mit dem Eisenbahnzug Morgens 5 Uhr 10 über Hochdorf, Herrenberg, Böblingen nach Vaihingen auf den Fildern, von dort aus per Wagen nach Hohenheim.
Jedes Vereins-Mitglied erhält eine Fahrgeld-Entschädigung von 4 c/tL, außerdem werden die Kosten der Fahrt von Baihingen nach Hohenheim auf die Vereinskasse übernommen.
Zu zahlreicher Theilnahme wird eingeladen und wolle man sich spätestens bis Montag den 22. d. Mts. bei dem Unterzeichneten oder bei dem Vereins- Secretär, Hrn. Stadtpsleger Weber in Nagold anmelden.
Den 15. September 1879.
—_ Vorstand Güntner.
Wende n.
M Einen 4jährigen
Dachshund
——- hat zu verkaufen _Chr. Seid.
N a g o l d.
Gesucht
ein Laufmüdchen.
Das Nähere zu erfragen bei
der Redaktion.