Förster auf meinen Hof gewesen, um uns doch anzu­sehen, wie sie sich dort einqnartirt hatten. Ja, ja, es ist eine Schande, wie sie meinen Weinkeller geplündert haben und mit dem guten Getränke umgesprungen sind, als wenn sie in der Walpurgisnacht auf dem Hexen- platz tanzten; ich habe ihnen wahrhaftig nicht zugeru­fen: Gott gesegen's, davor soll mich der Leibhaftige bewahren. Die Franzosen also luden uns zum Nie­dersetzen ein, und mit oder ohne Lust mußten wir ihnen folgen, bis endlich der Offizier wegritt. Da erhoben wir uns denn auch, und auf dem schmalen Wege, der zu Ihrem Schlosse führt, schieden wir von einander; ich ging zum Dorf hinunter, während er die andere Richtung einschlug, um seine That zu voll­bringen, wie er sagte. Aber wie hat er es gethan, frag ich! Als ich heute in aller Frühe um das Lager herumschleiche, um mein Herz an dem Anblicke zu er­

freuen, wie ihnen der Todte bekommen wird, da trat zu meinem allergrößten Erstaunen der Offizier wohl- gemuth herein, und mit diesen meinen Ohren Hab' ich es gehört, wie er zu dem Corpora! sagte:Der För­ster ist kein Verräther, er hätte mich ermorden können, aber er that es nicht."" Ich denke, das ist Beweis genug, gnädiger Herr."

Dieser entgegnete nichts auf die Worte des Groß­schulzen, eine lautlose Stille trat für einige Minuten ein: sie wurde durch den Eintritt mehrerer Männer unterbrochen, die ohne weitere Umstände rasch nnd be­stürzt die Thüre öffneten.

(Fortsetzung folgt.)

Die Lebensvcrsichermigs- und Ersparmßbaiik in Stutt­gart hat soeben ihren Abschluß pro 1878 auSgegcben. Diese Bank ist stets in gleich raschem Aufgang begriffen, wie denn im vergangenen Jahre nicht weniger als 4070 Anträge mit ea. 22

Millionen bei ihr eingereicht wurden. Der Bersicherungssiand hob sich in Folge sehr mäßigen Abgangs von 31,806 Pol. mit 125,935,000 auf 33,903 Pol. mit 138,736,000. Die Bank hat an Prämien allein ^ 4,725,500 eingenommen und ihre Gesanmtteinnahme berechnet sich aus ^ 5,827,700, wogegen sic an Berwaltungskosten noch nicht ganz 5siz pCt. der Ein­nahme anfgewendet hat. Die Sterblichkeit war sehr günstig, es traten nur 345 Stcrbefällc ein, während 419 Fälle zu er­warten waren. Die angesallene Sterbesummc beträgt nicht viel über 1^2 Millonen Mark. Die Prämienreserve incl. der lieberträge stieg von 182 /g Millionen ans mehr als 20 ^ Mil­lionen Mark und für die Lebensversicherungsbranche wurde eilt lleberschnß von ^ 1,471,693 37,71 pCt. der Prämie erzielt und dadurch der Dividendenfonds der Lebensversicherten auf .tti 5,525,000 gesteigert. Dieser Fond gelangt innerhalb 4pz Jahren zur Vcrtheilung, und im Jahre 1879 kommen davon 45. 998,699 37 pCt. der Prämie als Dividende an die Versicherten. Der gesammte pupillarisch sicher angelegte Bank­fonds ist ansAi 27,134,791 angewachscn.

K. Oberamtsgericht Nagold.

Zurückgenommen

wird der am 29. 'April gegen Schulleh­rer Schuster von Wildbcrg wegen Verbrechens wider die Sittlichkeit er­lassene Steckbrief, nachdem re. Schuster eingeliefcrt worden ist.

Den 28. Mai 1879.

Der Untersuchungsrichter: J.-Ass. M a y e r.

Amtliche und Privat-Bekarmtmachrrngen

K- Oberamtsgericht Nagold.

Aufforderung.

In der Untersuchungsache gegen Ste­phan Lehre von Nagold wegen Kör­perverletzung ist der Schuhmachergeselle Friedrich Roller von Nagold als Zeuge zu veruehmeu: derselbe wird aus- gesordert, seinen Ausentbaltsvrl unver- weilt tsieher auzuzeigeu.

Die Behörden werden ersucht, dies dem Roller aus Betreten zu eröffnen und Bescheinigung tsieher mitziitheilcn.

Den 2i>. Mai 1879.

Unlersuch ungsrichter H.-R. Fein.

Liegenschafts-

Bertauf.

Aus der Verlassenschastsmasse des f Gotttvb Benz, gewes. Bürstenmachers hier, kommt die vorhandene Liegenschaft, nem- lich:

Gebäude:

Nro. 122. 44 in Ein 3stockiges Wohn­haus mit zwei Woh- llungen,

»! 7 in Hofraum,

7 in Eingang südlich am

_Haus,

58 in an der Schmidgasse neben Haus Nro. 121 und 123.

Gärten und Länder:

P.-Nr. 28.

41 in Gemüsegarten im vbern Zwin­ger neben Louis Sautter, Conditor, und Andr. Mau­rer, Wirth,

Anschlag bis hieher 1500 HL P.-Nr. 706.

93 in Land hinter der Schießmauer, neben Gottlieb Raas, We­ber, und Biersieder Walz, Anschlag 50 HL A e ck e r:

P.-Nr. 1231.

15 a 44 in Acker,

63 in Oede,

16 a 7 in auf dem Steinberg neben Fr. Hausier, und Bot Gün- ther's Wittwe, mit Acker­bohnen und Kartoffeln an- geblümt,

Anschlag 100 HL

A cker:

P.-Nr. 2874.

18 a 71 in Acker auf dem Eisberg neben Gottlieb Nestle, Tuch­macher, und Karl Haußer, Fuhrmann, mit Sommer­weizen angeblümt,

Anschlag 125 HL.

P.-Nr. 8175K.

3a 6 in Acker,

1 a 16 in Steinriegel,

4 a 22 in am Weingartberg neben Gottl. Giebenrath u. Metz­ger Benz, Wittwe, mit Kar­toffeln angeblümt,

Anschlag 15 HL

am Samstag den 31. Mai d. I-, Nachmittags 5Ls Uhr, auf dem hiesigen Rathhause im ersten öffentlichen Aufstreich zum Verkauf, wozu Liebhaber cingeladen werden.

Den 28. Mai 1879.

Waiseugericht. Vorstand Engel.

W i l d b e r g.

Liegenschafts-

Verkauf.

Ans der Gantmasse des Johann Georg Baumgärtner, Kleiderhändlers und Schneiders von Wildberg,

kommt die vorhandene Liegenschaft am Dienstag den 10. Juni 1879, Vormittags 8 Uhr, auf dem Wildberger Rathhause im er­sten öffentlichen Aufstreich zum Verkauf, und zwar:

Gebäude:

IM aN der Halft- an

69 in Wohnhaus,

9 ni Hosraum,

16 in Du ngstättcn,

94 in Nro. 124. Einem 2- stockigen Wohnhaus von Fachwerk auf Stvckmauern mit 2 Ställen in der un­tern Gasse,

Br.-B.-Anschlag 945 HL Anschlag 900 HL. -Zs 600 ^

Garten:

63 IN P.-Nr. 350/i Gemüsegarten in den Weiden,

Anschlag 70 HL Hiezu werden Liebhaber eingeladen Den 15. Mai 1879.

K. Gerichtsnotariat Nagold. B uzen geige r.

in der Wohnung des Verstorbenen nach­genannte Fahrnisi im öffentlichen Ans­treich gegen baare Bezahlung znm Ver­kauf, und zwar:

von Morgens 9 Uhr an:

1 Taschenuhr, einige Bücher, Manns­kleider und Leibiveisizeug, Küchenge­schirr, Schreinwerk, allgemeiner Haus­rath, Feld- und Handgeschirr, Faß- und Bandgcschin', 3 Meter .Holz, 100 Bd. Reisach, ea. 6 Jmi Most, 10 Hühner und 1 Gans: sodann:

von Mittags 1 Uhr au:

1 vollständiger Bürstenmacher-Hand- werkszeng und die Waren - Vorräthe, nemlich:

1 Quantum Bornen und.Haare, Bür­stenhölzer, verschiedene Bürsten für Bierbrauer, Kleiderbürsten, Glanz­bürsten, Waschbürsten, Pinsel, Schuh­bürsten :c.

Liebhaber sind eingeladen.

Den 28. Mai 1879.

Waisengericht. Vorstand Engel.

Nagold.

Fahrmtz-Verkauf.

Aus der Verlassenschastsmasse des f Gottlob Benz, gewes. Bürstenmachers hier, kommt am

Samstag den 31. Mai d. I.

u n t e r j e t ti n g e n, Oberamts Herrenberg.

Akkord.

Die hiesige Gemeinde beabsichtigt, circa 120 lausende Meter Straßenkan­del machen zu lassen, und findet die Akkordsverhandlung nächsten

Montag den 2. k. Mts., Mittags 1 Uhr, aus dem Rathhause hier statt.

Liebhaber hiezu sind eingeladen.

_ Gem ei nderath.

Nagold.

Einladung.

Wer sich für Waldkultur interessirt, wird hiemit zu einer Besichtigung der beiden Pslanzschulen im Stadtwald Bühl aus

künKst-UoiilaA

cingeladen. Abgang Nachmittags 1 Uhr beim Gasthaus zumPflug".

Stadtförsterei.

Revier Altenstai g.

Stammholz Verkauf

am Samstag denv 7. Juni,

Vormittags 11 Uhr

auf dem Rath­haus in Alten- !lnig aus den Staatswaldungen Bich­er 12, Neubann 3, Grashardt, Non- nemvald, Verlorenholz und Eichhalde:

2371 Stück Nadelholz-Lang- und Sägholz mit 3338 Fm.

Revier Alte n st a i g.

Brennholz-Verkauf

am Montag den 9. Juni,

Vormittags 9 Uhr,

auf dem Rath

Hause in Gichn« ___

f-N aus den Staatswaldungen Gras­hardt und Nonnenwald:

49 Rm. Nadelholz-Scheiter u. 125 dto. Prügel- und Anbruchhvlz

Stadtgemeinde Uagold.

Brennholz-Verkauf

am Mittwoch den 4. Juni

aus der Abtheilung

Hinterer Wolfsberg:

166 Rm. Nadelholz-Scheiter,

250 Rm. Prügel,

300 Rm. Stockholz, 7000 Nadelholz-Wellen. Zusammenkunft Morgens 9 Uhr am untern Trans des WolsSberg bei der Kleemeisterei.

Gemeinderath.

Altenstaig.

Msßons-Iest.

Am Trinitatisfest den 8. Juni, Nachmittags 2 Uhr, oll, so Gott will, das Bezirks-Missions- Fest hier stattfinden, bei welchem Pfarrer Maier von Psalzgrafenweiler, Missio­nar Walz von Oberschwandorf und Dr. Gundert als Redner austreten. Alle Freunde des Missionswerkes wer­den hiezu freundlich eingeladen.

Stadrpfarrer Mezger.

Nagold.

MltWists-DerkMf.

Wegen Ableben meines Mannes setze ich meine in bester Lage der Stadt sich befindendeWirthschast dem Verkaufe aus. Da sich dieselbe einer guten Kundschaft erfreut, und ein jährlicher Bier-Verbrauch von 50000 Liter nachgewicscn werden kann, so wäre einem umsichtigen Manne Gelegenheit geboten, sich eine sichere Existenz zu gründen. Liebhaber hiezu werden auf Pfingstmontag den 2. Juni, Nachmittags 3 Uhr, zu der aus hiesigem Rathhaus ftattfin-- denden einmaligen öffentlichen Verstei­gerung eingeladen. Auswärtige Lieb­haber haben sich mit Vermögens-Zeug­nissen zu versehen.

Den 26. Mai 1879.

Carl Schöttle's Wittwe.

W i l d b e r g.

Ein jüngerer

Brauer

findet dauernde Arbeit bei

Roth fuß z. Traube.

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