gens einen weitläufigen Verwandten ein, der jedoch bereits vor vielen Jahren ohne Hinterlassung von gesetzlichen Erben gestorben ist. Es ist nicht bekannt, daß der Verstorbene noch in Bayern, woher er stammte, irgend einen Verwandten hätte. Den ge­setzlichen Anforderungen gemäß wird ein Edikt er­lassen werden, und wenn sich nach einem Jahre drei Monaten und sechs Wochen ein rechtmäßiger Erbe nicht meldet, fällt das Vermögen dem östreichischen FiskuS zu.

Pest, 2. April. Hiesige Blätter veröffentlichen einen interessanten Brief des Ex-Diktators Ludwig Kossuth an die Abgeordneten Szegedins. Es heißt darin unter Anderem in Bezugnahme auf den warmen Antheil, den der Kaiser von Qestreich an dem Un­glück der Szegediuer genommen hat:Was vom Herzen kommt, wirkt aus das Herz. Ich, der ich der Macht Ihres Königs nicht huldige, der ich den Purpur als indifferentes Gepränge betrachte, beuge mich ach­tungsvoll vor dem Schauspiele, da in den Augen eines Königs die Thräue menschlicher Theiluahme erschim- mcrt. Möge diese Thräue die Duelle der Auferste­hung Szegedins zu einem schöneren Leben sein. . . . Und sie kann ein Lichtstrahl der Versöhnung in das Dunkel der Vergangenheit werden.

Pest, 4. April. DaS Unterhaus beschloß ein­stimmig eine Danksagung an Lesterreich und das Ausland für die Spenden zu Gunsten Szegedins. Laut Tisza's Darlegung sind bisher 857,000 fl. für Szegcdin eingegangen. Die Gelder werden angelegt bis zum Beginn des Rekvnstruktivnswerks und der Rückkehr der Einwohner. Den Szegediuer Instituten wird ein innsprozcntiger Kredit bis zum Belaus von einer Million gewährt. Entsprechende Vorarbeiten zur Verhinderung des Wasserznslusses und Trocken­legung des Stadtgebietes sind getroffen.

In Szegedin hat eine amtliche Feststellung der Häusereinstürze folgendes Resultat ergeben: Von 6350 Wohnhäusern «die Gesammtzahl der Häuser Szegedins betrug 9700:, stehen noch 034, von denen aber nur 261 bewohnbar sind, nemlich 14 in der Rochusvorsradt, 56 in der Lberstadt, 0 in der Un­terstadt, 102 in der Jnneritadt und der Bahnhof. Schweiz.

Bern, 4. April. Favre hat sämtliche Erwei- terungsar'oeiten am Gvtthardtnnnel eingestellt. Der Bnnde-r-rath wird die veröffentlichte Reklamation Favre's beantworten.

Bern, 4. April. Tie Volksabstimmung über die Wiedereinführung der Todesstrafe ist auf den 18. Mai anberaumt.

Frankreich.

Paris, 0. April. Wie bestimmt verlautet, steht demnächst eine neue Anleihe der Stadt Paris bevor, deren Ergebnis; hauptsächlich für Wegeverbes- scrungeu verwendet werden soll, um de» arbeitslosen Classeu Beschäftigung zu verschaffen.

Italien.

Rom, 0. April. Garibaldi hat Eaprera verlassen und befindet sich auf dem Wege nach Rom, wahrscheinlich um den Kammersitzungen beizuwohnen. lNach einem Privattelegramm desBerl. Tagebl.", das allerdings gerne in Sensation macht, wäre der Zweck der Reise kein geringerer, als die Bildung eineritalienisch-griechischen Frcischaaren-Legivn.)

Schwede» L Norwegen.

In Schweden kann eine gesetzlich gültige Ehe nur von denen geschlossen werden, die auf das Be- kenntniß der Landeskirche getauft und konfirmirt sind und das Abendmahl nach diesem Bekenntnisse em­pfangen haben. Diesen Zwang, der alle Ehen der Dissidenten zu Konkubinaten stempelt, ist der Reichs­tag im Begriff theilweise aufzuheben, indem die Erste Kammer eine Motion angenommen hat, nach welcher der Regierung der Antrag gestellt werden soll, eine Nothcivilehe einzuführen, wodurch dann wenigstens einige Hundert bestehende dissidentische Ehen rechts- giltig würden.

England.

London, 3. April. Ein officielles Telegramm des Generals Browne, datirt ans Jcllalabad vom 1. April, meldet den Untergang einer Husarenschwad­ron durch Ertrinken. Um 10 Uhr Abends am 31. März sollte nemlich eine Schwadron des 11. ben­galischen Lancierregiments, sowie eine Schwadron des 10. Husarenregiments durch eine Furt des Kabul­flusses reiten. Die Ulanen kamen glücklich herüber, die Husaren aber verfehlten die Furt und wurden von dem reißenden Strom abwärts getrieben. 16 Leichen sind bereits am Ufer aufgelesen worden, 50 weitere werden noch vermißt.

Allerlei.

«Nicht entdeckte Verbrechens Bonden in Deutschland im Jahre 1878 verübten Verbrechen blieben bis heute unentdeckt: 2 Raubmorde, 6 Morde, 5 Straßenraube, 13 Raubanfälle, 8 Kirchcndiebstühle, 2 Brandstiftungen, 5 Fälle von Nothzucht, 14 Fälle Fälschungen von Münzen und Papiergeldern, viele Diebstähle. Außerdem konnten 70 in Deutschland ausgefundeue Leichen nicht recvgnoscirt werden.

Neue Art, den Leinsamen zu behan­deln. Wie wir aus dem in Breslau erscheinenden Landwirth" ersehen, hat ein Mecklenburger Bauer die Entdeckung gemacht, daß gefrorener und nachher langsam aufgethauter Leinsamen viel früher und größere Früchte hervorbringt, alS der gewöhnliche. Professor Haberland in Wien, der dieses Recept las, wendete es zwei Jahre hinter einander an und erzielte hiebei in der That das von dein Mecklen­burger Bauern behauptete Resultat. Der gefrorene und nachher langsam aufgcthautc Leinsamen keimte, blühte und reifte etwa 8 Tage früher. Außerdem sind die Stengel aus gefrorenem Leinsamen 72 Cen- timeter hoch, bei ungefrorenem aber nur 48 : ganz dasselbe Verhältniß findet auch in Bezug aus die Schwere derselben statt.

- Ein braver Frcun d. Es steht Einer des Nachts auf und läuft athemlos zu einem Bekannten! Ich habe einen entsetzlichen Traum gehabt! Mir träumte, Du seiest ruinirt. Aus Schreck erwachte ich, und noch ganz unter dem Eindruck des Traumes stürzte ich an inein Pult, um Geld herauszuuehmen und Dir Alles zu bringen.Wie gut Tu bist!" sagte der Bekannte gerührt.Aber", führt der Er- stere fort,denke Dir, ich habe in meinem Pult keinen Pfennig gefunden. Kannst Du mir vielleicht 100 geben?"

Handel L Verkehr.

Heilbronn, 5. April. sKartofsel-M ark t.) Bei recht lebhaftem Verkehr stellten sich aus dem heutigen Markte die Preise für blaue Kartossel aus 55Kl 2V 4, gelbe auf 3kl 60 4, 3kl 70 4, 3kl 80 4 und 3kl 90 4 und für rvthc aus 3Kl 40 4, 3Kl 50 4 und 3kl 60 4 per Jtr.

Mittlere Fruchtpreise per Centuer

vom 26. bis 29. März. ^

Backnang

Biberach

Kernen.

4

Roggen.

K

Gerste.

4

Haber.

Kl 4 5. 98.

... 9. 76.

8. 3.

7. 83.

6. .

Wangen . .

. . . 10. 98.

8. 83.

9. 50.

7. 2.

Jsnp . . .

. . . 11. 6.

8. 89.

6. 56.

7. 13.

Winnenden .

... 9. 20.

5. 87.

Ebingen . .

... 10. 12.

8. 40.

9. 50.

6. 35.

Nagold . . Rvttweil . .

... 9. 50

9. 40.

8. 16.

6. g2.

... 10. 8.

9. 17.

6. 73.

tllm . . .

. . .9. 75.

8. 11.

7. 7.

6. 24.

Urach . . .

... 10. 25.

7. 77.

5. 98.

(St.-A.)

Vasstonsspirle. Die Stuttgarter Zeitung schreibt über solche. Das Eigenartige der hier bis jetzt noch nicht gesehenen Darstellungen mochte zu Anfang Viele etwas sonderbar berühren. Nachdem jedoch dieser erste Eindruck ^überwunden, mußte sich Jeder, gleichviel welchen religiösen Standpunkt er den vorgeführten Ereignissen gegenüber entnehmen mochte, von den zum Theil in wirklich bewunderus- werther Weise dargestellten Bildern in hohem Grade sich gefesselt fühlen. Die ganze Aufführung ging mit so viel Ernst und Würde vor sich, die einzelnen Mit- mirkcnden zeigten sich so sehr von dem Gefühle der Erhabenheit der dargcstelltcn religionsgeschichtlichen Ereignissen durchdrungen, daß von einer Prvfanation der letzteren, wie Manche vielleicht vermuthen moch­ten, entfernt nicht die Rede sein konnte. Den besten Beweis hiefür lieferte die achtungsvolle Stille, mit der die große Menge der anwesenden Zuschauer die ernsten Bilder an sich vorübcrzichcn ließ. Dieselbe bekundete wohl hinlänglich den erhabenen Eindruck, den diese letzteren bei den Meisten hervorbrachte und wir sind überzeugt,. daß etwaige Bedenken, die Ein­zelne gegen derartige Darstellungen hegen mochten, dadurch schnell überwunden waren. Wer solche Dar­stellungen überhaupt für zulässig findet, und sic sind bekanntlich in Deutschland sehr alt, der wird Hrn. Allesch und seinen Aufführungen das Zeugnis; nicht verweigern, das; in denselben Nichts zu finden ist, was geeignet wäre, das religiöse Gefühl zu verletzen, selbst wenn dies; noch so zart besaitet wäre.

Meteorologische Beobachtungen in Nagold

im März 1870.

Barvmeterstand. Thermometer.

höchster. ! niederster. mittel. höchster. ! niederst. ; mittel.

7.-8. Mär

z! 27.-

-28. ; 763,5

19.

Mürz I.MärzI

780 bei 0

l ! 7i

55 i

W

18!> 6 !

9» : 4- 4,7

755

! 5

0 !

I

Tag.

Wind.

^Lhne Nie-!

^ Verschlag. !

Reger

i. j Schnee.

! Starker ; Nebel.

13?

84V

20

7 Tage. ^ 5 Tage.

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1.

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. 6 Tagen.

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Stadtgrmeirrve Nagold.

Waldpstauzen-

Berkauf.

Es können ays Reihensaaten in hie­sigen Stadtwaldungen noch lO Tausend 6jährige Weißtaiinen, zum Versetzen ins Freie, und weitere 50 bis 100 Tausend 4jährige Weißtanncn, zum Unterpflanzen in Beständen oder zum Berschulcn taug­lich, binnen 10 Lagen abgegeben werden. Der Kaufpreis beträgt 3 bis 5 Zcl pro mille. Tic durchweg verlesenen Pflanzen sind sehr kräftig und werden die Wur­zeln vor der Absendung in Lehmbrei getaucht und auf Verlangen mit Stroh umhüllt. Bestellung müßte binnen 3 Tagen erfolgen.

A. A.:

Stadtförstcrei.

Wein laud.

Amtliche und Privat-Bekanntmachungen.

F o r st a m t Alten st a i g, Revier Altenstai g.

Stammholz Verkauf

am Mittwoch den 16. April d. I., von Vormittags 11 Uhr an,

uf den; Rathhaus in Altenstaig aus cn Staatswaldungen: Bnhler Abth. . 12. 22. und 23., und Neubann Abth. . und 7.:

1184 Stämme Nadelholz-Lang- und ckotzholz mit 979 Fm.

Bekanntmachung.

Die Jahrgänge 1872, 1873 u. 1869 des Beurlaubtcnstandes der Infanterie, die Jahrgänge 1869 bis 1873 der Feld-, Fuß-Artillerie levent. 1874) u. Pioniere: die Jahrgänge 1873, 1874, 1875 des

Trains, sowie die Krankenträger dieser Jahrgänge werden im Laufe des Mo­nats Mai voraussichtlich zu Hebungen cingezogen werden.

Nach Ausfolgc der Gestellungsordres werden begründete Dispensationsgesuche von dem betreffenden Bczirksfeldwebel angenommen.

Königl. Landwehrbezirks-Commando C a l w.

H a i t e r b a ch.

Holz-Berkauf.

Die hiesige Stadt­gemeinde verkauft kam

Dienstag den 15. April, Vormittags 10 Uhr, uf dem hiesigen Rathhause aus dem Aarquardtswald, Abth. 4: 179 Stamm langholz mit 291 Fm., 87 Stück Säg-

L

klötze mit 38 Fm., schöner Qualität. Die Abfuhr ist gut.

Kaufsliebhaber sind hiezu freundlichst eingeladen. Gemeinderath.

For st a mt Alte n st a i g, Revier P f a l z g r af en w e i l e r.

Brennholz-Verkauf

am Samstag den 19. April d. I., von Vormittags 10 Uhr an,

auf dem Rathhaus in Pfalzgrafenweiler aus den Staatswaldungen: Baumberg, Heidelbeergfäll, Herrgottsbühl und La­chenteich :

Buchenholz: 61 Rm. Scheiter, 40 Prügel, 52 Anbruch; Nadelholz: 268 Rm. Scheiter, 51 Prügel, 454 Anbruch und 3 Reisprügel.