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Tages-ALenigkeireu.

Gestorben: Den 16. Sep!. zu PiatzgrafcnivO.lcr der Pens. Post- Halter Trick, 68 Jahre alt.

D, Zwerenberg, 20. Sept. Einen deutlichen Beweis, wie die unserm Schultheißen Hau sei mann von Sr. Maj. dem König verliehetie goldene Civ i l - V erd i e n st - M ed ai l l e an den rechten Mann gekommen war, gab das heute demselben zu Ehren veranstaltete Festmahl im Ochsen, welches Dank der srenndlichen Einladung des Freiherr,: v. Güitlingcn sehr zahlreich besucht war. Denn nicht nur war dabei ein großer Theil der Bürgerschaft unserer und der Nachbargemeinden ver­treten, sondern auch eine größere Anzahl sonstiger Freunde und Gönner desselben aus Calw, Altcnstaig rc. hatten sich eingesnn- den. Oberamtmann Do Il, in passender Ansprache die Verdienste des Schultheißen hervorhebend, schmückte denselben mit dem Ehren­zeichen und schloß mit einem Hoch auf S. M. den König- An- ktinpsend hieran toastine Kameralverwalter Eisenbach von Aiten- staig ans das fernere Wohl des Gefeierten, worauf mit schlichten, warmen Worten Letzterer seinen Gefühlen Ausdruck verlieh. Schul­meister Hahn gedachte der Verdienste Hauselmanus um die Schule und in der Uebcrzeugung, daß die betr. Auszeichnung zunächst unse­rem Oberamtmann zu verdanken sei, brachte er demselben ein Hoch aus. Hübsche Gesänge benachbarter Lehrer trugen wesent­lich zur Erhöhung der Feststimmung bei, so daß die Festlichkeit als gelungen bezeichnet werden darf. Möge, wie dieser Wunsch allseitig vernehmbar war, unser verehrter Herr Schultheiß noch lange sein Ehrenzeichen tragen und unserer Gemeinde mit seinem segensreichen Wirken vorstehcn dürfen.

Stuttgart, 17. Sept. Das Jahr 1874, welches als ein gesegnetes dieses Jahrhunderts verzeichnet bleiben wird, hat dis jetzt 43 Sommertage mit 20 und noch mehr Grade auszu- weiscn; Tage mit 18 bis 19 Wärmegraden sind hiebei nicht gezählt. Alle Nachrichten sprechen dafür, daß wir Heuer wieder viel und guten Wein bekommen.

Frcndenstadt, 17. Sept. Durch die Bezirkssynode wurde heule als Abg. zur LanLcssyuode gewählt Pfarrer Bazlcn von Neuneck, als Stellvertreter Pf. Maier von Pfalzgrafen­weiler.

Untertürkhcim, 17. Sept. Der heute gehaltene Faß- und Kübel markt war einer der stärksten seit seinem Bestehen. Die Zufuhren theils von Bayern her begannen schon 3 Tage zuvor und wollten kein Ende nehmen. Käufer trafen vor und am Markttage in Menge ein. Der Verkauf ging gut und leb­haft von Statten. Die Preise von den in Eisen gebundenen Fässern bewegten sich von 10 fl bis 16 fl. pr. Eimer, die in Holz gebundenen von 7 fl. bis 10 fl. Sachkundige von Stutt­gart und Umgegend, welche seit Jahren gewöhnt sind, den Stand der Trauben zur Vergleichung mit früheren Jahren bei der Veranlassung wie heute zu untersuchen, sprechen sich äußerst günstig über zu hoffende Qualität ans, sie überzeugen sich aber auch, daß bloß von einem schwach halben Herbste der Quantität noch die Rede sein kann, da leider niedere Lagen durch Fröste sehr gelitten haben. (S. M.)

Heidelberg, 16. Sept. Vor Kurzem ist die katholische Abtheilung der Heiliggeistkirche vom großh. Ministerium den hiesigen Altkatholiken zur Benützung überwiesen worden. Heute Nachmittag nun hat der altkatholische Kirchen-Gemeinderath im Beisein des großh. Notars Sachs von genannter Kirche Besitz ergriffen, und zwar mußte man, da die katholische Geistlichkeit die Herausgabe der Schlüssel verweigerte, die Thüre durch den Schlosser gewaltsam öffnen lassen. Wie groß war aber das Er­staunen der Eintretenden, als sie die Kirche nicht nur ihrer Kirchen-Gefässe und Paramente, sondern sogar ihrer Orgel be­raubt fanden. Die Entfernung derselben muß bei Nacht und Nebel und unter Zuhilfenahme von Fuhrwerken stattgesnnden haben. Ohne Zweifel wird jedoch dieser herausfordernde Uebergriff nicht ruhig hingenommen werden, sondern zu ernsthaften Weiterungen führen. Die Altkatholiken, welche übrigens vielleicht durch eine raschere Besitz Ergreifung dem Verlust der Orgel hätten zuvor­kommen köunen, wollen nun provisorisch ein Harmonium in ihrer Kirche aufstellcn. Während der Oeffnung der Kirche hatte sich

i» der gegenüberliegenden Wohnung Lindau's ein katholischer Geistlicher eiugesuuden^ welcher von einem Fenster aus an der Seile Jacob Lindau's Augenzeuge des Vorgangs war. Ais die Ausräubung der Kirche bekannt wurde, blieben den Beiden un­willige Zurufe der zahlreich versammelten Volksmenge nicht er­spart.

Den 1849 in der badischen Revolution Gefallenen und Erschossenen ist zu Mannheim ein Denkmal errichwt und letzten Sonntag enthüllt worden. Unter den Rednern war Armand Goegg, welcher damals Revolutions-Minister gewesen. Den Schluß der musikalischen Feier machte das Heckerlied. Auch Robert Blum's wurde als einesBlut-eugeu der Freiheit" gedacht. Zu seinem Andenken erhob sich du Versammlung schweigend von ihren Sitzen.

In Baven sinv 100 Hruptlehrerstellen an ven Volksschulen za besetzen.

Das verlockende Beispiel der frommen Adele Spitzel» er hat eine gewisse Katharina Völkl in Am b erg veranlaßt, ein den Dachauer Banken ähnliches wohlthäliges Institut zu errichten-; sie muß jedoch eine Luftveränderung für zniräglich gehalten haben und hat sich in der Stille aus dem Staube ge­macht, mit Hinterlassung einer Schuldenmasse von 50,000 Gulden.

In Mestningen waren bis gestern (16. Sept.) 121,791 Gulden an Unterstützungen eingegangen.

Auf der Heerschau über das 11. Armcecorps zu Friedberg sprach Kaiser Wilhelmseine volle Zufriedenheit mit den Leistungen der Truppen aus und freute sich, daß er sie nach dem Kriege, in welchem sie so Aldenmüthig gesochien, in einem so trefflichen Zustande wieder gesehen, der es möglich mache, daß das Vaterland zu jeder Zeit ans sie zählen könne." Das waren des Kaisers eigene Worte. Don Friedberg eilte der Kaiser zu der Heerschau über das 10. Armeecorps nach Hannover, und von da gchts nach Kiel. Bei den Manövern ist der Kaiser trotz seines hohen Alters ganz in seinem Element, er ist zu Pferde bei jedem Wetter, immer frisch und unermüdlich. In Hannover wurde die glänzende Heerschau zum großen Volksfeste und be­reitete bei allen Sehenden den Welfenhoffnungen ein Ende. Das lebende Geschlecht kann nicht mehr verkennen, was Denlschland der Neigung des Kaisers zum Militär, seinem seltenen Verständniß und seiner unermüdlichen persönlichen Thätigkeit für Gegenwart und die bedrohliche Zukunft verdankt; im Heere weiß man es vom General bis zum Trainsoldat, daß sein kundiges Auge auf alle gerichtet ist. Bürger und Soldat erkennen, daß die furchtbar schwere und kostspielige Rüstung Deutschlands wenigstens immer blank und in jedem Augenblick zum Schutz und Trutz des dcutsjchen Reiches bereit und fertig ist.

(Militärisches neue Geschosse.) Dem Verneh­men nach liegt cs in der Absicht der deutschen Kricgsverwaltnng, die Artillerie mit einer neuen Art von Geschossen zu versehen, deren Wirkung nach den bisher angestellten Proben eine furcht­bare sein soll. Es handelt sich nämlich um sogen. Doppelrand- granaten, deren Lieferung in der nächsten Zeit verschiedenen Eisenwerken übertragen wird. Außerdem läßt Krupp in Essen im Auftrag des preußischen Kriegsministeriums jetzt sogen. Bal­longranaten von 4 Cm. Durchmesser anfertigen, für die er eigene Kanonen construirt hat und durch welche es möglich wer­den soll, die im Kriege zur Verwendung kommenden Luftballone ans große Entfernung in Stücke zu reißen.

Der Kriegerverein in Koblenz ist polizeilich geschlossen worden, weil mehrere Mitglieder desselben der Bereinigung des Mainzer Kalholikenvereins angehören. Wie der Erlaß des Po­lizeidirektors sagt,sind die Tendenzen des letzteren Vereins ent­schieden staatsfeindlich, die Beschlüße desselben geführten den öffentlichen Frieden und sind dazu angethan, die Grundlagen alles Staalslebens zu untergraben. Die Kriegervereine aber sollen nur patriotische und kameradschaftliche Zwecke verfolgen. Hieraus folgt, daß Anhänger des Mainzer Katholikenvercins nicht Mit­glieder eines Kriegervereins sein dürfen." Auf Andringen der Polizei wurde noch vorher, am 7. September, von dem Krieger­verein eine Generalversammlung abgehalten und hat dieselbe die Frage:Ob die Ausballotirung der betreffenden Mitglieder statt