Verbannung herbeizusühren, scheiterte. Das zur Flucht benutzte Schiff ist ein italienisches. Sicher ist, daß in bonapartistisch- militärischen Kreisen schon seit einigen Tagen bekannt war, Bazaine werde verschwinden. Mehrere Generale, darunter Colzon, ehe­maliger Direktor im Kriegsministerium, und Castelnau, weiland Adjutant Napoleons Hl (bekannt wegen seiner Mission in Mexiko), sollen Bazaine's Absicht schon am letzten Freitag gewußt haben.

In Fahy, hart an der französischen Grenze im Jura^, ist es zwischen den Infallibilisten und den Liberalen zu einem förm­lichen Kampf gekommen. -Man hat mit Buchsen und Revolvern auf einander gefeuert. Aehnlichcs soll in Cornol uud Bonfol vorgekommen fein. Man hat es dabei hauptsächlich auf die Zer­störung der Pfarrhäuser und Pfarrgärten abgesehen. Die ver­triebenen Pfarrer sollen die Ursache fein.

Madrid, 12. August.Jmpercial" versichert, Frank­eich, Deutschland und England haben die Regierung Serranos anerkannt

DieGazeita d'Jtalia" bestätigt die Rachricht von einer bevorstehenden Reise des Kaisers Wilhelm nach Italien. In mehreren königlichen Palästen, besonders im Palazzo Pitli zu Florenz, werden Vorbereitungen für seine Ankunft getroffen. Der Kaiser würde, vom Fürsten Bismarck und vom Grafen Mollke begleitet, Florenz, Rom und Neapel besuchen. Die Zeit der Reise ist »och nicht fest bestimmt, allein sie scheint im Oktober stattfinde» zu sollen.

Nach einem römischen Telegramm derCatholic Opinion" liegt Garibaldi im Sterben.

Nachrichten ans Rom melden, daß die Getreide-Ernte ganz vorzüglich ausgefallen sei; auch die des Welschkorns, des

Amtliche und H-riva

Reises, der Trauben und der Oliven sind sehr vielversprechend. Die Weinpreise sind im nördlichen Italien um ein namhaftes gesunken.

In Tolosa machten sich die Carlisten am 24. Juli ein scheußliches Vergnügen. Dreischwarze" (liberale) Spioninnen solltengefedert" werden. Die Straßen füllten sich mit Festge­sindel. Einige 40 schmutzige Kerle in lumpigen Uniformen er- öffneten den Zug, dem die Gassenjugcnd lärmend vorauslief. Himer jener kamen auf Eseln die drei Weiber, nackt von den Hüsten aufwärts, die Köpfe glatt rasirt. Sie waren mit Honig beschmiert und mit Federn beklebt worden, wie Ungeheuer anzu­sehen. Man halte ihnen Tambourins gegeben und zwang sie, aufzuspielen. Ihnen zur Seite schritt der Ausrufer, der an jeder Ecke ihr Urtheil verlas; hinter ihnen ein Trommelschläger mit lärmendem Spiel. Die Menge verhöhnte die Unglücklichen und vergnügte sich an dem häßlichen Aufzug. Als er auf dem Stadt­platz angekommen war, schrie der Pöbel:Jetzt Schläge!" und andere riesen:Schlagt sie und dann schießt sie todt!" Die Weiber wurden jedoch eingcsperrt, Nachts zusammen auf einen Karren gesetzt und in die Nähe von Vitoria gebracht. Ihr Verbrechen war, daß sie Verwandte im liberalen Heer hatten. Zwei sind die Frauen von Migueletes (baskische Landwehr) und die dritte die Mutter von drei solchen Landwehrmännern.

Die neueste Wendung der englischen Tories in Bezug auf die deutschen Vorschläge zur An erkennu n g der spanischen Negierung soll dem persönlichen Einfluß des deutschen Kron­prinzen zu verdanken sein. Die Engländer sträubten sich etwas dagegen, weil die Fortdauer des carlistischen Kriegs ihrem Schmuggel-Handel besonders nützlich ist.

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-trle» »lilntruachungen.

Nagold.

Gant-Erkenntniß.

Gegen Johann Georg Braun, ledigen Schneider von Altenstaig, wurde in heutiger Gerichts-Sitzung der Gant erkannt, nach­dem die am 23. Juni d I bei ihm vor­genommene Vermögens-Untersuchung ein Aktiv Vermöge» von 166 si 59 kr. und einrn Schuldenstand von 2l4 fl. 45 kr., somit eine Vermögens-Unzulänglichkeit von 47 fl. 46 kr. ergeben hat.

Hievon wird dem Gemeinschuldncr, dessen Aufenthaltsort unbekannt ist, Eröffnung gemach! mit dem Anfügeu, daß, solange sein Aufenthaltsort dem Gerichte nicht an­gezeigt wird, alle ferner in dieser Sache ergehenden Verfügungen ihm lediglich durch Aushänge» am Gerichtsgebäude zugestellt würden.

Den 11. August 1874.

K. Oberamtsgericht. __H-- N. Lu tz.

Nagold.

Gefundener Leichnam.

Am 10. d. M. wurde im Wald Kegels­hardt auf Bernecker Markung die Reste des Körpers eines Erhängten aufgefunden, ohne daß bis jetzt erhoben werden konnte, Wer und woher der Verunglückte ist. Betreffs seiner Gestaltsbezeichnung kann nur gesagt werden, daß er kleiner Statur war und hellbraune Haare hatte; bekleidet war er mit einer Jacke, sowie einer Weste aus braunem wollenem Stoff und einem runden Filzhut, dessen ursprüngliche Farbe nicht mehr zu erkennen ist. Weiter fand sich auf dem Platz eine birkene Schnupf­tabaksdose, ein einfaches Taschenmesser und ein einfaches Portemonnaie mit einigen Kreuzern.

Mittheilungen, welche dazu dienen, über die Person des Verunglückten Ausschluß zu geben, wollen hieher gemacht werden.

Den 14. August 1874.

K. Oberamt.

Husuadel, Amtmann, _ges. Stell-Vertreter.

H o ch d o r f, Gerichtsbezirks Freudenstadt.

Liegenschafts-Verkauf.

Am Montag den 17. d. M., Vormittags 10 Uhr,

wird di« in Nro. 70. d. Bl. näher be­schriebene Liegenschaft des 1- Michael

, Lohnet, Bauers in Schernbach, znm dritten und letztenmal auf hiesigem Nathhaus znm Verkauf gebracht. Bemerkt wird, daß die Zahlungsbedingnngeu für de» Käufer günstig gestellt sind.

Liebhaber werden hiemit srcundlichst ein­geladen.

Den 11. August 1874.

Waisengericht.

N a g o l d.

Habrr-VerKaus aus dem Halm.

Am nächsten

Montag den 17. August, Nachmittags 2 Uhr,

wird der Haber-Ertrag von 28 Hektar, (9 würlt. Morgen) Waldfeld im Stadt­wald Killberg, Abtheilung Linsenweg, halb­morgenweise öffentlich versteigert.

Die Zusammenkunft findet auf der alten Pfalzgrafenweilerstraße beim Steinbruch statt.

Den 13. August 1874.

Gemeindcrath.

A l t e n st a i g Stadt.

Wirthschafts- und Bier­brauerei-Verkauf.

Das in Nro. 91 und 93 d. Bl. näher be­schriebene An­wesen des

Blumenwirths Fr. Guhl von hier bringt derselbe am

Mittwoch den 19. August d. I., Nachmittags 5 Uhr,

wiederholt und zum letztenmal auf dem hiesigen Rathhause im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf.

Liebhaber sind eingeladen.

Den 13. August 1874.

Rathsschreiberei.

Rottenburg.

2 Nichtige Möbel- Arbeiter,

die auf fournirten und anderen Arbeiten gewandt sind, können sogleich und dauernd gegen ausgezeichneten Verdienst eintreten bei August Biesinger, Schreiner, beim Oberamts-Gericht.

Nothfelden.

Zucker und Cuffee,

spottbillig,

verschiedene Sorten Soda L 48 kr. per Pfund,

Schmierseife, sehr billig, bei' _C. Wolf.

Nagold.

Ulmer Münsterbauloose

» 33 kr. Hauptgewinn 35000, 20000, 10000 Mark, verkauft

Franz Nisch.

Die Kaiser!, uud König!. 8

Hof-Chimlsdtu-DM I

von Gebrüder Stollwerck 8 in Cöln übergab den Verkauf ihrer I vorzüglicher Fabrikate 8

in Nagold 8

Hrn. Kanfm. Friedr. Stockinger. 8

A l t e n st a i g.

Schweineschmalz

verkauft noch sehr billig

M. Nasch old, Con ditor.

Nagold.

Bekanntmachung.

Wer noch eine Zahlung an die Kunst­mehlniederlage von Wilh. Schnaith zu machen hat, wolle dieselbe an Herrn Schwanenwirth Günther in Nagold ab- stalten. _

Nagold.

2 gesunde Ammen

sucht sogleich

Hebamme Kämmerer. Nagold. Landwirthschaftlicher

Bezirks-Verein.

Für die Theilnehmer an der Plenar- Versammlung des landwirthschaftlichen Vereins, welche nächsten Sonntag in Altenstaig stattfindet, bietet sich Gelegenheit zu ganz billiger Hin- und Rückfahrt.

Näheres zu erfragen bei Raus er zum Schiff.

Bischer, Sekr.

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