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Amtsblatt für Len Oberemtsbezirk Nagold.
Nr. 78.
ErsÄeint wöchentlich 'Zmal and keilet balbjährlich bier 54 kr., im Bezirk mit Postaufschlag 1 fl. 8 kr.
Dienstag den 7. Juli.
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TageS-Neuigkeilen.
* Nagold. Das Publikum und besonders unsere marktbesuchenden Industriellen machen wir aus die Bekanntmachung des Gewerbevereins-Vorstandes hier im heutigen Jnseraientheil ausmerksam, wonach cs den Bemühungen desselben gelungen, von der K. Eisenbahndirektion die Begünstigung auszuwirlen, daß an den monatlichen Weilderstädter Marktlagen um 4 Uhr 50 Min. ein Separatzug nach Calw zum Anschluß an den um 5 Uhr 25 Min. nach Stuttgart abgehenden Zug von hier abgcht.
Freudenstadt, 3. Juli. Ein trauriger Vorfall kam in Schernbach, hies. O-A., vor: Ein 63jähr. braver Vater wurde von seinen 2 Töchtern in einem Anfall von Geistesstörung im Bett erwürgt. Zuerst wurde er von der älteren Tochter im Scklaf überfallen, und als er die jüngere, zu Hülfe ries, stand diese der Schwester noch bei. Die Untersuchung wird^ Näheres ergeben. )
fEin Gedenkblatt auf den 4. Juli 1874.fj Heule sind es nach Stälin 400 Jahre, daß in Urach eine Hochzeit gefeiert wurde, verherrlicht durch die Gegenwart gar vieler, zum Theil hoher Herren und Frauen; 14,000 Personen sollen an dem Tische gezählt worden sein, und ein 3röhriger Brunnen spendete dem Volke den edlen Wein. Graf Eberhard im Bark, der nachmalige Stifter der Univeisitäi Tübingen, und vom Kaiser freiwillig zum Herzog von Württemberg erhoben, feierte dort seinen Ehrentag, indem er die durch Geistes- und Herzensvorzüge gleich ausgezeichnete Markgräfin Barbara als seine Gemahlin heimsührtc. Die glücklichste Ehe folgte diesem schönen Bund, und noch heute besucht kein biederer Schwabe zum erstenmal das schöne Stuttgart, ohne sich das Reiterstandbild des trefflichen Fürsten zeigen zu lassen, den Justinus Kerner für alle Zeit populär gemacht hat mit den Worten:
Graf im Bart! Ihr seid der reichste!
Euer Land trägt Edelstein!
Die Hagelwetter des gegenwärtgen Sommers bringen meistens Schlossen von abnormem Umfange. Lw fielen in der Gemarkung Bodmann im Scekreis kürzlich Schlossen nieder, wovon 2 Stück '/» Pfund gewogen haben sollen. In Perigneux in Frankreich solche in der Größe von Hühnereiern. Gott behüt uns vor den kleinen und großen!
Freiburg, 28. Juni. Eine Schandthat, wie sie zum Glücke sehr selten Vorkommen, soll sich dem Vernehmen nach gestern Nacht in der Nähe von Denzlingen ereignet haben. Ruchlose Menschen, die leider bis jetzt noch nicht ermittelt sind, haben unterhalb Denzlingen zwischen 9'/» und 10'/» Uhr Nachts auf jedes der beiden Schienengeleise je einen mehrere Fuß langen 50—70 Pfund schweren Stein gelegt; auf den auf dem westlichen Geleise gelegenen ist richtig der Nachtzug aufgefahren, erlitt eine heftige Erschütterung, entgleiste aber zum großen Glück wahrscheinlich deshalb nicht, weil die Gewalt der Maschine den schweren Stein in drei Theile zerrissen hatte, wogegen der Zug den einen Theil eine größere Strecke vor sich her gewälzt hat. Welch' namenloses Unglück an einer im Gefälle liegenden Stelle, neben sich eine Böschung von 10 bis 10 Fuß Höhe, allen Insassen des Zuges hätte widerfahren können, bedarf keiner Beschreibung. Möge es den Gerichts- und Bahnbehörden gelingen, den oder die Schuldigen zu entdecken.
München, 3. Juli. Die Abgeordnetenkammer lehnte den Antrag Völk's betreffs Bewilligung von 7500 Gulden zur Dotation von Geistlichen altkatholischer Gemeinden mit einer geringen Mehrheit ab. — Die Kammer bewilligte 2,023,174 fl. ur Aufbesserung der Lehrergehalte, 848,550 fl. mehr als die Regierung gefordert hatte.
Kissingen, 4. Juli. Fürst Bismarck ist heute Vormittag 11 Uhr mit Gemahlin und Tochter hier eingetroffen.
Berlin, 1. Juli. Die ultramontanen Blätter verkündeten vor Kurzem mit gewaltigem Schall, daß in Westfalen die katholischen Gemeinden „aus Rücksicht auf die bedrängte Lage der Kirche" die Abhaltung von Schützenfesten u. dergl. im laufenden Jahre zu unterlassen beschlossen hätten. Das Faktum ist großentheils richtig, nicht aber die von den Klerikalen mit besonderem Nachdruck betonte Behauptung, daß jene Besch
aus freiestem Antriebe gefaßt, der eigentliche Ausdruck der westfälischen Volksnimmung seien. Im Gegentheil, wir erfahren aus zuverlässiger Quelle, daß überall ein unerhörter Terrorismus hat angewandt werden müssen, um die Beschlüsse zu Stande zu bringen, ja man versichert uns, daß selbst unter den gläubigsten Katholiken bereits die unwilligsten Zweifel über die Noihwendig- keit einer derartigen allgemeinen Landestrauer lallt würden. So lange eine hochtönende Agitation ihnen legiglich eine belebende Aufregung verursacht, ohne daß ihre Gewohnheiten und Interessen empfindlich berührt werden, so lange folgen sie blindlings dem allgemeinen Sttrome; sobald aber die egoistischen Triebe und Berechnungen beeinträchtigt werden, beginnt das Nachdenken, der Zweifel. Die nltramoutancn Führer werden diese Erfahrung wohl noch oft machen müssen.
Die deutsche Admiralität will vom Reichstag in der nächsten Session 6,700,000 Thaler für Ergänzung der deutschen Marine fordern.
Berlin, 3 Juli. Der Bundcsrath beschloß die Außer- courssetzung der süddeutschen Zweiguldenstücke von Neujahr 1873 ab.
Die Pastoren Knack und Kampfmayer in Berlin haben beim Zusammentritt der Kreissynode ein besonderes Be- kennlniß überreicht und erklärt, daß sie mit Männer» wie Sydow, Lisco und Genossen nicht in der Synode sitzen könnten. Man soll ihnen geantwortet haben, im Himmel würde ihnen auch keine besondere Loge gebaut werden.
Ein Zahnarzt in Berlin gibt auf seiner Visitenkarte folgende Preise an: Zahnausziehen ohne Schmerzen 5 Mark, mit Schmerzen 2 Mark.
BadRagatz! ausstcigen! ruft der Zugführer der Schweizer Rheinbahn, und mit vielen Andern steigt ein schlicht anssehender und sehr einfach gekleideter alter .Herr aus und steigt mit seiner Reisetasche in den Omnibus des Hotels „Quellenhof". Der Portier mustert die Angekommenen mit Kennerblick und ruft, als die Reihe an den alten Herrn gekommen ist: Nr. 73! — Bitte, mir nach, sagt der Zimmerkellner, und es geht über eine Treppe hinauf und noch eine und endlich zur dritten. Noch eine? fragt kopfschüttelnd der alte Herr. — Bitte, wir sind gleich oben.
— Endlich haben sie das kleine Zimmerchen erreicht und der alte Herr macht sich's bequem. Nach einer Viertelstunde kommt der Kellner mit dem großen Buch: Bitte, mein Herr, einschreiben!
— Der alte Herr schreibt seinen Namen ein, der Kellner liest, stutzt, aber nach einem prüfenden Blick lächelt er in sich hinein, nein, nicht möglich! °— Unten aber zeigt er doch den Namen von Nr. 73 dem Direktor des Gasthofs. Der erschrickt, ist mit ein paar Sätzen „eigenhändig" oben in Nr. 73, bittet tausendmal für das unerklärliche Versehen um Verzeihung und stellt die ganze Belletage zur Verfügung. — Nicht doch, sagt der alte Herr, ich befinde mich hier ganz wohl und — hier oben ist's doch wohl etwas billiger? fügt er lächelnd hinzu. — In dem Fremdenbuche war zu lesen: Generalfeldmarschall Graf Moltke.
Paris, 3. Juli Abends. Die „Union" veröffentlicht ein Manifest des Grafen Chambord, welches das monarchische Temparament Frankreichs konstatirt und dann sagt: „Ich habe lange Schweigen beobachtet, da ich nicht die Sendung des illu- stren Soldaten erschweren wollte, dessen Degen Euch beschützt. Aber es ist meine Pflicht, die Schranke der Vorurtheile zu zertrümmern. Ich protestire gegen den Gedanken, die königliche Gewalt auf der Willkür des Absolutismus zu begründen. Die christliche französische Monarchie ist die gemäßigte Monarchie mit zwei Kammern, wovon die eine der König, die andere die Nation ernennt. Ich will eine Gewalt der Wiederherstellung und der Stärke. Frankreich will das nämliche: die traditionelle Monarchie allein kann ernstliche, dauerhafte Allianzen geben. Ich will Vertreter der Nation, welche mithelfen und kontroliren, aber ich will keine unfruchtbaren parlamentarischen Kämpfe, ich weise die Fiktion des: „Der König herrscht und regiert nicht," zurück. Die ungeheure Majorität Frankreichs denkt hierüber wie ich." Das Manifest schließt: „Ich bin heute bereit, wie ich es gestern war."