fanden vorgestern vor dein diesigen Zuchtpoiizeige setze statt. Dieselben bole» manches Interesse dar; schon die Phisiognomien der Angeklagten geben den» Beobachter Stoff zu verschiedenen Betrachtungen. Die Vertbeidigung der geistlichen Herren stützte sich auf den Satz, daß sie ihrem Vorgesetzten, dem Bischof von Naney, Treue und Geborsam geschworen hätten, daß sie nur dessen Werkzeuge seien, daß nicht sie, sondern ihr Vorgesetzter alte Verantwortung zu tragen habe. Fünf der Angeklagten behaupteten, bei Verlesung des Hirtenbriefes sämmliche Stellen, in denen der Bischof eine unfreundliche Gesinnung gegen Deutschland ausgedrückt habe, und die ihre Pfarrangebörigen hätten gegen die deutsche Negierung aufreizeu können, ausgelassen zu haben. Da das Gegentkeil nicht bewiesen werden konnte, mußten sie freigesprochen wer> den, während von den übrigen Angeklagten II. zu je Iltägigec und ß zu einwöchentlicber Festungshaft verurlheilt wurde». Hoffentlich werden die Herren sich dies für die Zukunft zur Warnung dienen lassen und endlich davon abstehen, das Volk immer und immer wieder gegen die jetzige Ordnung der Dinge aufznhetzen.
London, 16. März. Die Kundgebung j» Chiselhurst verlief ungestört I der Eintritt in den Park war nur gegen Karten gestattet, deren gegen 8000 vorzugsweise au Aranzoien gegen persönliche Anmeldung ausgegeben wurde»; der Zudrang war groß, das Wetter schön, Blousen- männer fehlten, die Anwesenden erschienen meist in Abendtoilette. Der kaiserliche Prinz fuhr mit seiner Mutter zur Messe, scheuch hierauf zur Versammlung klar und gefaßt eine Viertelstunde, vornehmlich hervorbebend, daß der Volkswille Frankreichs Zukunft entscheiden müsse. Hierauf empfing er die Deputation zahlreicher Departement-?. Nouher, Cassangnac, Murat nebst andern Chefs waren anwesend, die Rufe: „Es lebe Napoleon IV " waren endlos. Die Kaiserin und der Prinz
sahen sehr angegriffen aus. Später wurde das Publikum in die Grabkapelle zugeiaffen.
Die stehende Armee in Nordamerika beträgt jetzt nnr 20,000 Mann, aber diese 20,000 Mann kosten 34*/r Million Dollars. Wie ist das möglich? Weil in der Armee-Verwaltung wie in jeder andern Verwaltung drüben kolossal gestohlen wird. Der Hauptgrund dieser so tief eingerissencn Schäden in den Vereinigten Staaten ist in der falschen Erziehung zu suchen. Vom Säugling avanciren die Kinder sofort zum jungen Herrn und zur jungen Dame; sie kennen keinen Gehorsam, alles Lernen ist oberflächlich, und selbst als Mechaniker erheben sie sich dann später selten über den Maschinenbauer; bei der Jurisprudenz dreht sich alles um Rechtsverdrehung, bei der Medicin um Quacksalberei und bei der Theologie um Mnckerei oder bei gutem Rednerialent um politische oder soziale Vorträge. Ein vor den Gerichten in Kalifornien schwebender Prozeß zeugt von den Ansprüchen der amerikanischen Jugend : ein Jüngling von 18 Jahren, der wegen schlechten Betragens ans einer Privatschule entlassen wurde, verlangt 20,000 Dollars Entschädigung, weil der Lehrer ihn nicht zum Examen zugelassen und deshalb seiner Laufbahn geschadet habe. In Peunsylvanien verklagte ein Sohn seinen Vater auf 50,000 Dollars Schadenersatz, weil er ihn geschlagen hatte.
Amtliche und Privat-Bekanntmachunge».
Oberthalhei in,
Oberautts Nagold.
Holz-Verkauf.
Am Montag den 23. d. M., Vormittags 9 Uhr,
verkauft die hiesige Gemeinde in ihren Waldungen 184 Stück Sägklötze mit 74 Festmeter, schönster Qualität.
Ferner: 1800 Stuck Hopfenstangen, mit 9 Meter Länge, schöner Waare.
Zusammenkunft ist beim Rathhaus, wozu Käufer eingeladen sind.
Den 16. März 1874.
Schultheißenamt.
S ch m i d e r.
S t a d t A l t e n st a i g.
Kfrimmtzholz-
Verkanf.
Am Montag den 23. Mürz, Morgens 10 Uhr,
kommen ans dem Rathhaus dahier aus dem Stadlivald Hasuerwald. Abtheilung Hirschgraben, zum Verkauf: Nadelholzstangrn (meistens rothtannene) bis zu 12 cm. stark:
240 Stück 1,5 bis 3 Meter lang, 400 Stück 3—5 Meter lang. 400 Stück 5 bis 7 Meter lang, 407 Stück 7-9 Meter lang, 546 Stück 9-11 Meter lang, 240 Stück über 11 Meter laug.
12,1 bis 25 cm. stark: bis 9 Meter lang 12 Stück, 9—11 Meter lang 146 Stück, 11—13 Meter lang 430 Stück, über 13 Meter lang, zu Tclegra- phenstangeu geeignet, 879 Stück.
Altenstaig, den 16. März 1874.
Aus Austrag: Stadtförst er Pfister.
WtgbM-Akkord.
Die Planirnng eines 320 Ruthen langen Holzabfuhr-Wegs im Stadtwald Ziegelberg mit einem Kostenvoranschlage von 778 fl. 14 kr. wird am
Montag den 23. März, Nachmittags 1 Uhr,
an Ort und Stelle im öffentlichen Abstreiche vergeben.
Zeichnungen, Uebcrschlag und Bedingungen können inzwischen bei Unterzeichneter einaesehen werden.
Den 18. März 1874.
Stadtförsterei.
A l t e n st a i g Stadt.
Gläubiger-Aufruf.
In der Nachlaßsache des am 17. Febr. . I. verstorbenen Lorenz Luz, Awes.
Schuhmachers hier, ergeht an die Gläubiger desselben hiemit der Aufruf, ihre Forderungen binnen 15 Tagen, von heule an, diesseits anznmelden und zu begründen, widrigenfalls sie die aus der unterlassenen Forde- rungsaumeldunq entstehenden Nachthcile sich selbst zuznschreiben babeu würden.
Den 14. März 1874.
K. Amlsnotariat.
D e n g l e r.
G n n d r i n g e n,
Obcramts Horb.
Am Montag den 23. d. M, Vormittags 9 Uhr,
werden in dem Gemeindewald Osterholz und an der Eisenbahnlinie bei der Station 45 Stück Langholz und 77 Stück Sägklötze, worunter 12 Stück forchene, verkauft, wozu Liebhaber eingeladen werden. Die Zusammenkunft ist beim Ralhhaus.
Gemeinderath.
Aichelberg.
Holz-Verkauf.
Am Montag den 23. März 1874, Vormittags 11 Uhr,
werden aus hiesigem Gemeiudewald Brend- lesbcrg auf hiesigem Ralhhaus 434 Stück forchen Lang- und Klotzholz mit 340 bis 345 Festmeter im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf gebracht, wozu Liebhaber cinladet
Den 17. März 1874.
Gemeinderath.
I s e l s h a u s e n.
Holz-Verkauf.
Dienstag den 24. d. M., Vormittags 9 Uhr,
verkauft dir hiesige Gemeinde in ihren Waldungen:
11 Stück Eichen von 5—7 Meter lang, und 22—49 cm. mittlerem Durchmesser,
22 eichene Wagner-Stangen,
9 Meter dto. Küferholz,
21 Meter eichen und tannrn Prügelholz,
16 Sägklötze schöner Qualität,
100 Stück Gerüststangen,
500 Stück Hopfenstangen,
200 Stück Zaunstecken,
30 Reishaufen mit 3000 geschätzten Wellen.
Die Zusammenkunft ist beim Rathhaus dahier.
Den 18. März 1874.
Gemeinderath.
Nagold.
Bkkannfmachung.
In den hiesigen Stadiivaldungen werden gehauene Dorn unentgeltlich abgegeben.
Etwaige Liebhaber wollen sich wenden an die Stadtsörsterei.
Nagold.
Bekannfmachung.
Holzverkauss-Genehmigung
betreffend.
Die gestern und heute aus den hiesigen Stadtwaldungen stattgehabten Kleinnutz- Holz-, Klafterholz- und Reisach-Verkäuse wurden — mit Ausnahme des Verkaufs der starken Bau- und Gerüststangen im Mittlerbergle — genehmigt.
Den 19. März 1874.
Gemeinderath.
Nagold.
Wiederholter Kleiu- Nutzholz-Verkauf.
Ans den Stadlwalddistrikten Mittler bergle, Abtheilung Hcerstraß-Ebene Donnerstag den 26. März,
Vormittags 10 Uhr,
539 Stück starke Nadelholz-, Ban- und Gerüststangen, über 16 und 13—16 Meter lang.
Den 19. März 1874.
Gemeinderath.
Nagold.
Äcinzkrklkmkmzs-
Akkord.
Das Zerkleinern und Einbringen von ca. 600 Roßlasten Kalksteine auf einem Waldweg im Stadtwald Mittlerbergle wird am Dienstag den 24. März, Vormittags 9 Uhr, an Ort und Stelle verabstreicht.
Zusammenkunft bei Einmündung dieses Wegs in die Mözinger Straße.
Den 20. März 1874.
Stadtförsteeei.
Ebershardt.
Abbitte.
Meine gemachte Aussage gegen Johann Georg Mayer, Schäfer, und Friedrich Roth fuß ld. nehme ich ans diesem Wege zurück.
Den 18. März 1874.
Johannes Keck, Schneider, vät. Schultheiß Roth fuß.