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Amtsblatt für den Oberamtsbezirk Nagold.
Erscheint wöchentlich 3mal und kostet
Nr 136 ! halbjährlich hier 54 kr., im Bezirk ! SaMStllg öm * ' , mit Postaufschlag 1 fi. 8 kr. !
j Einrückungsgebühr sür die kleine
22. 'Aovemöer. ! Zeile au« gewöhnlicher Schritt ^ 1873.
j je 2 Kreuzer. ^
Amtliches.
Nagold. An die Ortsvorsteher. Unter Beziehung auf die Bekanntmachung des Herrn Vorstands des württembet- gischen Deleranen-Vereins vom 10. d. M., Staats-Anzeiger Seile 1706, werden die Ortsvorsteher angewiesen, die Verzeichnisse der hilfsbedürftigen alten Veteranen unter Anschluß von Zeugnissen den gemeinschaftlichen Aemtern in möglichster Zeilkürze hieher einzusenden.
Nagold, 19. November 1873.
K. Oberamt.
_ Günrner^ ^
^ Nagold. An die Ortsvorst eher. Gefährdung und Belästigung des Publikums durch Hunde betreffend. Da die Wahrnehmung gemacht worden ist, daß die bestehenden Vorschriften zum Schutze des Publikums gegen Gefährdung oder Belästigung durch Hunde nicht überall beachtet werden, so sieht sich die Unterzeichnete Stelle veranlaßt, die strenge Handhabung dieser Vorschriften unter Hinweisung aus Art. 22 des Polizei- ' straf-Gesetzes vom 27. Dezember 1871 und die Verfügung k. Ministeriums des Innern vom 10. September 1841, Regierungsblatt Seite 401, insbesondere §§. 1 und 2, wonach während der Nachtzeit das freie Herumlaufen von Hunden jeder Gattung außerhalb der Wohnung und des geschlossenen Hofraums des Eigcnthümers nicht zu dulden ist und große Hunde auch bei Tag nicht, sich selbst überlassen, ohne Aufsicht herumlaufen dürfen, wofern sie nicht mit einem jede Gefährdung verhindernden Beißkorb versehen sind, wiederholt in Erinnerung zu bringen.
Die Ortsvorsteher haben der Polizeimannschaft unter Hinweisung auf § 34 ihrer Dienst-Instruktion die strenge Ueber- wachung dieser Vorschriften, sowie die Verpflichtung zur Anzeige jeder zu ihrer Kenntniß kommenden Uebertretung ohne Ansehen der Person einzuschärfen.
Den 20. November 1873
K. Oberamt. _ Günt n e r.
Pfarrämter.
eine ncnnenswerthe Veränderung erfuhren. Dagegen waren die Umsätze
am Hopfenmartt nicht belangreich, lnvenr Verkäufer bei den niedrigen Angeboren von Seiten der Käufer zurüekhieiten. Wir notiren : Waizen, russ., 9 fl. 3 bis t8 kr. bair, 9 st. 39 kr dis 42 kr. amerik., 9 st. 15 dis 36 kr. nordd., 6 st. 36 bis 45 kr. .«ernen 10 st. bis >0 fl. 6 kr
Gerste, württemv., 7 fl. bis 7 st. 24 kr. ung., 8 st. bair., 7 fl. 36 kr.
Hafer 4 fl. 54 kr. bis 5 fl 18 kr. Hopfen 65 dis 75 fl. Mehlpreise
per 100 Klg. incl. Sack Mehl Nr. 1: 28 fl. St bis 48 kr. Nr. 2:
26 fl. 24 dis 48 kr. Nr. 3: 24 ii. lS kr. biS Lt fi. 48 kr. Nr. 4: SO fl. bis 20 fi. 36 kr.
Prag, 17 Nov. sieldmarschall ,Vu st Edmund Schwarzenberg starb heute Mittags in Schloß Wortit im 70. Lebensjahre.
Versailles, 19 Nov. Nachrsitzung. Die National- versammluug Hut nach längerer Discussion den Artikel 1 des Gcsctzentwurss Depeyre (Verlängerung der Gewalten Mac Ma- hons aus 7 Jahre) mit 383 gegen >37 Stimmen argenommen. Der Artikel 2 desselben Antrages, betreffs Ernennung einer Commission zu Berathung der constmttiouellen Gesetze wurde mit 370 gegen 230, der ganze Antrag mit 378 gegen 310 Stimmen angenommen. Alle Amendements wurden verworfen. Rouher befürwortet den Appell ans Volk und würde nur einer zwei- oder dreijährigen Verlängerung zustimmen. Ein auf diesen abzieleudes Amendement wirb mit 499 gegen 88 Klimmen verworfen. Der Rest enthielt sich der Abstimmung
Die republikanische Presse gibl heute Morgen der allgemeinen Stimmung Ausdruck. Mehrere Blätter vergleichen das Verfahren Mac Mahons mit demjenigen Ludwigs XIV., der gestiefelt und mit der Reitpeitsche sich in das Parlament begab, um ihm seinen königlichen Willen kund zu thun Die Re- publigne fra»?a>se sagt: „Die Botschaft Huk alle Schleier gerissen Der Plan einer Diktatur enthüllt sich in vollem Lichte, und es ist nicht möglich, ihn zu verheimlichen " Das 19 Jahrhundert erinnert mit Ironie an Bonapanc, der »ach 10 Siegen sich auf 10 Jahre zum Confut ernenne» ließ, und srägl nach den Titeln, welche Mac Mahon hiebei aufzuweiseii habe.
drohe
Paris, 19 Nov.