daß die Leiche des prot. Bauführers Karl Maier, welcher von dem ka'.h, Pfarrer das Begräbniß versagt worden war, auf Anordnung der Kreisdirektion ans dem vrovisorifchen Grabe wieder ausgehoben uns an einer vafsendere» Stelle beigesetzt worden ist.
Dortmund, lO. Okt. Der heutigen Provinzialversainm- lung der weslphätischen Altkaiholiken ging ein Gottesdienst in der evangelischen Marienkirche voraus, wobei Ncinkens predigte, Rausch die Messe celebrirte. Die Beifaminlung fand um 11 Uhr im Kölnischen Hose statt. Der Versuch einer Ruhestörung wurde vom Publikum ftlbst unterdrückt und fünf Excedenteu verhaftet. Die Professoren Knoodt und Schulte sprachen über die Entstehung und Rechtsverhältnisse der Altkatholiken. Reinkeus sprach die Schlußworte. Die Persammlung votirte einstimmig allen Rednern ihren Dunk. Die aufgelegten Listen zur Einzeichuung für Alr- kathüiiken wurden zahlreich unterschriebe,'.
Kopenhagen, 7. Okt. Nachdem der König gestern den Schloßvlah, aut welchem die Enthüllung der Retterstalu-: König Friedrichs VII. siattgsfunden, verlassen Hane, wurde ein Hoch für die No r t> sch l es w i g e r ausgebracht, in-, welches die unübersehbare Volksmenge mit lautem Hurrahrufen einstimmte. — Gestern erhielt das Fesrkomlie folgendes Telegramm aus Flensburg: „Tie St. Knndsgilde, der Bürgerverein, die Gesellschaft „Einigkeit" und der Schützenverein irr Flensburg bringen an diesem Festtag? der Hauptstadt des dänischen Volkes ihren Glückwunsch. Das Andenken an Friedrich den Siebenten, welcher dem Volke die Freiheit gab, wird niemals erlöschen. Gemeinschaftliche Hoffnung und gemeinschaftliche Liebe vereinigen uns trotz der Trennung."
Die „Germania" stürzt sich siegesfreudig in den nächsten Wahlkampf. Sie sag:: „Der heuchlerische und freiheijsschände- rische „Liberalismus" bat es gewagt, das Heiiigthum der inneren Uederzeugung. die Heiligkeit der christlichen Familie anzutasten, um auf den Trümmern der.chrisrlichen Wettordming die schamlosen Orgien heidnischer Zuchtlosigkeit zu feiern; taufend Bitten und Beschwörungen haben den „Liberalismus" nicht davon aogehatten, mit verbrecherischer Hand seine rothe Brandfackel in den geheiligten Tempel des Friedens zu werfe,:; wohlan! er bat den Krieg gewollt, er soll ihn fetzt haben!"
Tue „Levant Times" erzählen ein außerordentliches Abenteuer der K5 ui .rin Olga von Griechenland, das der überschwänglichen Loyalität der helenischen Eolonie in Gala; eut- sprana. Als sie diese Stadt auf ihrem Wege die Donau hinunter paisir'.e, kam eine Deputation hellenischer Einwohner an Bord der kön Jacht und bar ihre Majestät zu landen und sich ihren treuen Unlerlhanen zu reizen. Ihren Arm dem Großfürsten Nicolass reichend, landete Ihre Majestät im Deck der Donau-Dampf- schifffahNsrGesettschast. Königin Olga hatte kaum das Ufer betreten, als die 'Volksmenge herandrängte, sie von dem Großfür
sten trennte und im Triumph aus dem Deck in die Straße trug. Hier brach die Loyalität des Volkes alle Grenzen, und, Hand an das Kleid seiner Souverainin legend, begann es dasselbe als Reliquie unter sich zu veriheilen. Die Königin verlor iudeß nicht ihre Geistesgegenwart, sondern bahnte sich einen Weg in einen Laden. Ihre Majestät entkam mit ihrem Kleide etwa in demselben Zustande wie das Frankreichs in diesem Augenblick, von dessen Mantel nach Viktor Hugo's neuester Rhapsodie der Schooß abgerissen ist. Ihre Majestät wurde alsdann von Geusdarmen an Bord escortirl, und sie halte sich kaum den Händen ihrer Kammerfrau anvertraut, als man schrie, daß die Hoffnung der Hellene», Prinz Consl-aiuin vermißt werde. Es wurde eine Nachforschung gehallen und sehr bald fand man Se. königl. Hoheit aus den Schultern eines stämmigen Sohnes Hellas, dem es gelungen war, an Bord der Jacht zu schlüpfen und der den kleinen Prinzen einer bewunderten Menge seiner Landsleute am Ufer zeigte. (N. Z )
Mailand, st. Okt. Der Prinz und die Prinzessin Karl von Preußen sind in Begleitung des italienischen Kronprinzen- paares hier eingetroffe».
Paris, l 1. Okt. Nachrichten ans Versailles bestätigen, daß der Herzog d'Aumale durch den Kriegsminisier und den Minister des Auswärtigen bei der deutschen Regierung um Erlaub - niß zur Besichtigung der Schlachtfelder Lothringens uachgefticht habe, und daß die deutsche Regierung geantwortet habe, sie sehe es lieber, der Herzog unternähme die Reise nicht.
Trianon, !0. Okt. (Prozeß Bazaine.) Dir Verlesung des Annexes zu der Auklageschnft wird fortgesetzt. Derselbe zähl: zunächst die verschiedenen Boten aus, welche entsendet wurden, hebt die Wichtigkeit der Depesche vo u Lift August hervor, berührt die Abseiiduug von Ballons, deren sich zu Botschaften zu bedienen Bazaine sich geweigert habe, gedenkt der von der Regierung der Nationalvertheidigung gemachte» Anstrengungen, mit Metz eine Verbindung herzustellen. Bezüglich der Lebensmittel hätte Bazaine gewußt, daß große Borräihe in Thionoille aufgespeichen waren. Die Anklage zeigt-sodann, daß auch hinreichende Munition vorhanden gewesen.' Die Vierpsündergeschütze besaßen am 16. August jedes 284 Schuß, und verbrauchten nur 39. Am selben Tage waren l7'/L Millionen Gemehrpatronen vorhanden, verbraucht wurde eine Million. Der Bericht sagt: „Wenn man von Munitionsmangel gesprochen, habe man nicht kämpfen wollen " Betreffs der Subsistenzmittel hebt der Bericht die geringe Voraussicht hervor, welche bei Beginn des Krieges die Berprooiautirnug von Metz verzögert habe. Es gehl das Gerücht, Lachand werde nach Verlesung der Anklageschrift die Lesung der Vertheidigungsschrift Bazaine's beantragen. »
Amtliche und Privat-Bekanntmachuuge».
Alte n st a i g. i
Fahrniß-Versteigenmg. !
Am Mittwoch den 15. Oktober d. Js., I von Vormittags 8 Uhr an, wird in dem z Wohnbause des verstorbenen Distrikts- arzts IR. SLiier eine Fahrniß-Auktion abgebalten werden, in welcher vorkommt:
1 goldene Uhr, Mannskleider, worunter i Mantel. Betten und Bettgewand, Küchengeschirr, verschiedenes Schreinwerk, worunter l Sopha mit 6 Sessel, verschiedene eichene und tannene Kleiderkästen, Feld- und Handgeschirr, allerlei Haus- und Vorrarh, worunter 28 Stück hartholzene Bretter, Heu, Dung, Siroh und 1 Ofen.
Bemerkt wird noch, daß sich alles noch in gutem Auslands befindet.
Liebbaber sind eiugeladen.
Den 9 Oktober 1873.
Waisengericht.
Fahl nih-Verkauf.
Die zu der Gantmasse des Jakob Friedrich Rähle, ledigen Händlers hier, gehörige Fahrniß wird am
Dienstag den 28. Oktober, Morgens 9 Uhr,
in der Woimung des Gemeinschuldners rin öffentlichen Änsstrsich gegen baare Bezahlung zum Verkauf gebracht. Hiebei komm.: vor:
Strohhüte, Kämme, Wetzsteine, Faden, Knöpfe, Bänder, Litzen, Zeugle, Garn-
reste, Gewichte, eine Ladeneinrichtung -und sonstige Gegenstände. <
Den 11. Oktober 1873. ^
Gerichlsnotar Fi sch Hab er.
R a g o l d.
Liegenschasts-VerkMj.
Die zu der Gantmasse des Jakob Friedrich Rähle hier gehörige Liegenschaft nem- lich:
Parz. 1374:
fts Mrg., 32,8 Acker,
10,0 Oede .
Ks Mrg- 42,8 am Steinber.z beim Bildstöckien,
angeschlagen zu 40 fl.
Parz 3417.
Js Mrg., 12,6 alt Maß aber 2 V. 4 R. Acker im Röthenbach
angeschlagen zu 120 fl.
wird am
Donnerstag den 8. Januar, Vormittags 10 Uhr,
aus dem Nagolder Raihhause im ersten öffentlichen Aufstreich zum Verkauf gebracht. Nagold, de» 11. Oktober 1873.
Gerichtsnotar Fischhaber.
Nagold.
Holz-Verkauf.
In den Liadtwalddistftkten Bühl und Wolfsbeig werden am
Freilag de» 17. Oktober, Nachmittags 1 Uhr,
verkauft:
4 Eichen. 4 6 Meter lang
1,02 Festm,
397 Stämme tannen Lang- und Klotz- Holz, mit 237,94 Festmeter.
209 Stück Stangen, mit 13—20 Ceniim.
unten stark und 10 — 16 Meter lang. 140 Stück Stangen bis 12 Centim. unten stark und 5—1 l Meter lang.
1 Raumm. eichene Prügel.
71 Raumm. tannene Prügel.
7000 Stück gebundene tannene Wellen.
Die Zusammenkunft findet im Schlag im BtM statt.
Den 10. Oktober 1873.
Gemeinderalh.
Fünfbronn,
Oberamts Nagold.
Lang-, Klotz- und Schetterhoynerkauf.
Am Mittwoch den 15. d. M., Vormittags 10'ls Uhr, werden auf hiesigem Rathhans aus dem dem Gemeindewald Hagwald
ca. 150 Stück Lang- und Klotzholz von ganz schöner Qualität,
14 Stück buchene Klötze und ca. 31 Raummeter buchenes Scheiterholz zum öffentlichen Verkauf gebracht, wozu Liebhaber eingeladen werden.
Schultheißenamt.
Reinhardt.
Cn z k l 5 st e r l e.
Aceord über Zimmerarbeit betr
Nächsten Freitag den 17. l. M., Vormittags 11 Uhr,
wird in dem Gasthaus zum Waldhorn in
mit