ihm gesagt:Ich miss keinen Krieg mit Euch. Das wäre eine Narrheit. Wir haben weder das Geld, noch die Menschen, noch das Wissen, das ihr habt. Aber nichts desroweuiger will ich eine Armee besitzen, wie sie dem Lande zusagi. Und, m, H., ich war aufrichtig. Ich bin wirklich überzeugt, daß der Krieg unmöglich ist. Nur daß wir und sreilip bereit halten müssen. Denn im­mer kann ja unversehens eine Constellation eintreten, welche, ohne von Frankreich herbeigcsührt zu sein, uns (ich spreche von unsern Enkeln) die Wiedererlangung unserer verlorenen Provinzen er­möglichte, wenn anders dieselben alsdann noch moralisch unser sind. In diesem Sinn sprach ich mit Hr. v. Bismarck, und nach einem Augenblick des Stillschweigens ergriff er meine Hand und sagte:Thun Sic, was Sie für Recht halten" Der Schluß des Berichts lautet:Nach Beendigung des Gesprächs unterhiel­ten wir uns noch ein wenig mit den Damen. Dann nahmen wir Abschied. Hr. Thiers gab uns die linke Hand, da er in der rechten Rheummatismus hatte."

Heus, 15. Sept. Bon hier aus wird telegraphisch ge­meldet, der Reichskanzler Fürst Bismarck habe vertraulich bei T hiers anfragen lassen, ob er anläßlich der vollständigen Räumung Frankreichs, nunmehr geneigt sei, die schon im Ocwber 1871 ihm Seitens des deutschen Kaisers zugedachte, damals re- füsirre allerhöchste Auszeichnung anzunehmen. Thiers lehnte dankend ab und erwiderte, daß ihm die Dankbarkeit seines Vater­landes für sein Wirken genüge. (Wir erlauben uns zu der ganzen Nachricht ein starkes ? zu machen.)

Turin, 16. Sept. Der König Viktor Emanuel ist heute früh 7'» Uhr nach erfolgte» Abschieds-Begrüßungen der Prinzen Carignan und Amadeus, der Behörden und unter Anrufen einer großen Volksmenge nach Wien abgereist.

Einem Telegramm aus Rom vom 16. zufolge wurde König Viktor Emanuel auf der Fahrt nach Wien überall von jubelnden Volksmengen begrüßt. Um 11 Uhr Vormittags traf der König in Mailand ein und wurde auf dem Bahnhofe von den Behör­den und einer Volksmenge empfangen. Die Behörden und sehr

viele Bewohner Venedigs begaben sich nach Moston zur Begrü­ßung des Königs.

Während seines jüngsten Aufenthalts in Valle d'Aosta hatte der König von Italien die Genugthuung, nicht weniger als 52 Steinböcke zu schießen, die außer in Piemont und Sardinien im übrigen Europa nur noch selten gefunden werden. Der Jäger aus dieses Wild ist meist in einem Felsenriß in der Nähe der Gletscher oder am Rande eines liefen Abgrundes verborgen, und muß in dieser Stellung oft halbe Tage lang aushalten, bald der Sonne, bals einem kalten Nebel ansgesetzt und in einer Höhe von 30004000 Meter über der Meeresflüche. Treiber jagen mit Schreien und Steinen die Thiere in die Richtung der Posten, vor denen sie, wenn sie nicht an den edleren Organen getroffen werden, ihrer Wunden spottend, mit grauenerregenden Sprüngen die Flucht ergreifen.

Madrid, 6. Sept. Gestern hat die Beschießung von Cartagena begonnen. Die Blokade zu Land ist vollständig, die zur See ist unmöglich. Die Hoffnung, daß durch Verhand­lungen eine Kapitulation heebeigesührt werden könne, ist anfge- geben. (S. MO

Madrid, 15. Sept. (Cortes.) Der Antrag auf Wie­dereinführung der Todesstrafe für gewisse durch die Kriegsartikel sestzusetzcnde Fülle wurde angenommen. Zwischen Castelar und den Generalen Manuel Concha, Moriones und Sanche; Bregua fand eine Konferenz stall behnfS Feststellung des Feldzugsplanes gegen die Carlisten in den nördlichen Provinzen. Concha über­nimmt das Oberkommando und geht in drei Wochen mit Ver­stärkungen nach dem Norden ab.

Am 1l. September ist dem von Victoria nach Madrid fahrenden Eilzng ein Unglück zugestoßen. Dasselbe fand bei der Brücke von Viana über den Donzo in Folge einer Entgleisung statt, man weiß nicht, ob durch Zufall oder durch Böswilligkeit. BiS jetzt weiß man von 17 Tobten uud 70 Schwerverwundelen. Von den 300 Passagieren sind fast alle verletzt.

Amtliche uud Privat-Bekanntmachungen.

G ö t t e l s i n g e n, Gerichtsbezirks Freudenstadt.

WM- ä: StrcuMtze- Berkanf.

Am Montag den 29. d. M., Vormit­tags 10 Uhr, verkauft H. Lorenz Eber in Caslct a. Rhein nachbeschriebene Wal­dungen und Streuplätze ans hiesiger Mar­kung :

1. 80s Mrg. 35,2 Rth., Parz. Nro. 1077 Streuplatz im Haardt.

2. 80s Mrg. 4,3 Rth. Parz. 1075. Strcnplatz allda.

3. 80s Mrg. 31,5 Rth., Parz. dir. 1044 Strcnplatz allda.

4. 5sts Mrg. 32,8 Rth. Parz. Nr. 1024, 1025, 1026 Streuplatz im Haardt­berg.

5. 2* s Mrg. 5,0 Rth. Parz. Nr. 1113 Strcnplatz im Haardtberg.

6. sts Mrg. 26,2 Rth. Parz. Nr. 297

s.

Streuplatz im Haardt.

7. 10s Mrg. 46,5 Rth. Parz. Skr. 356 Streuplatz im Haardt.

8. Ists Mrg. 33,3 Rth. Parz. Nr. 279 Streuplatz im Haardt.

9. 2sts Mrg. 3.2 Rth. Parz. Nr. 276, 277

2 .

Streuplatz im Haardt.

10. 1 Mrg. 7,6 Rth. Parz. Nr. 261

».

Strcnplatz im Haardt.

11. 2sts Mrg. 31.3 Rth. Parz. Nr. 325, 326 Streuplatz im Hardt.

12. 3 Mrg. 23,0 Rth- Parz. Nr. 1171 Nadelwald im Göppinger.

13. 4 Mrg 18,0 R'h- Parz. Nr. 1181 Nadelwald im Göppinger.

14. II s Mrg. 2,2 Rth. Parz. 1184

».

Nadelwald im Göppinger.

Die Streuplätze sind größtenteils mit Holz und Streue bewachsen und liegen eben.

Dieselben sind mit Nummernstützen in obiger Rangordnung Nr. 1 14 versehen und werden auf Verlangen von dem Wald­schützen Muz in Beseufeld vorgezcigt werden.

Liebhaber sind auf hiesiges Nalhszimmer eiugeladen.

Den 13. September 1873.

Aus Auftrag:

Schultheiß Maulbe 1 sck.

Revier Stammhei m.

Dienstag den 23. September aus der Abth. Hinterer Brühlberg: 155 Raum­meter Nadetholzscheiter, 101 Raummeter dito Prügel und Anbruch, 134 Raum­meter weißtanneue Rinde uud 6520 Stück gebundene Nadelholz-Wellen.

Zusammenkunft: Morgens 9 str Uhr bei de? Station Teinach.__

A l t e n st a i g Stadt.

Der heurige Ertrag an Weißtannen­zapfen aus Enzwald, Primen und Mark­halde wird Montag 22. September l. I., Mittags 12 Uhr, auf dem Rathhaus in Altenstaig verkauft.

Nagold.

Korbwtidknvkrksnf.

Am nächsten

Samstag den 20. d. M.

Mittags 1 Uhr,

kommt auf der sog. Insel ein größeres Quantum Weiden zum Verkauf, wozu Liebhaber eingeladen werden.

Stadtpflege.

Schön bronn.

A li b i t i e.

Unterzeichneter hat dem Christian Groß­mann von hier für seine boshaften Läste­rungen und Ehrenkränkungen vor dem K Oberamtsgericht Abbitte geleistet.

Michael Kemps, Bauer, Schwarz's Tochicrmann, gebürtig von Stammheim, OA. Calw.

Bietigheim.

Cirkularsäge-Verkauf.

Die Einsetzung eines ordentlichen Säg­gangs macht mir meine wenig gebrauchte Cirknlarsäge sammt Zugebör entbehrlich.

F. Leo,

Sägmühlebesitzer.

Nagold.

Ein anständiges

M ädche n,

nicht unter 16 Jahren, findet in einer hiesigen Wirthschaft eine angenehme Stelle. Näheres bei der Redaktion d. Bl.

?l l t e n st a i g Stadt.

Geldgesuch.

Ich suche gegen doppelte nnrerpsändliche Sicherheit für einen tüchtigen Handwerker Hl aufzunehmen und bitte um LOW Anträge.

Stadtschnltheiß Richter.

Am Samstag den 20. d. M., Nach­mittags 2 Uhr, verkaufe ich im Löwen in Simmersfeld ans dem Enzwald circa 200 Raummeter Stockholz und Spälterholz. Käufer sind eiugeladen.

Fr. Keppler.

MBEknflkW

das Pfund zu 22 kr. bei

Christ. Burkhardt.

^ _ Fr itz Häußler.

Nagold.

Zu solidester

Einrahmung °on Bildern

jeder Art empfiehlt sich

F. Wolf, Buchbinder.^

Nagold.

Es wird ein tüchtiges, kräftiges

Mädchen,

das gut kochen kann, gesucht und 60 fl. Lohn gegeben im

Oberamtsgericht.