Arbeiten und Essenanrichten vergessen hätten und daß es zweck mäßiger sein dürfte, daß er auch selbst arbeite. Auch dieser Hei r verschwand.

Fulda, 10. Juli. Bestem Vernehmen nach ist die Ent­ziehung des Staatszuschusses für das hiesige Seminar bereits verfügt und der betreffende Erlaß wird dem Bischof alsbald mitgetheilt werden. (Fr. I.)

Wie wir bereits mitgetheilt, ist Exkönigin Jsabella von Spanien in Wien angekommen. Sonntag Morgens erschien der Generaladjutant des Kaisers bei der Exkönigin, um dieselbe na­mens Sr. Majestät zu begrüßen und den Besuch des Kaisers für Mittag anzukündigen. Mittags 1 Uhr fuhr auch der Kaiser vor und verweilte kurze Zeit bei seinem Gaste. Im Laufe des Mittags statteten auch die Erzherzoge Karl Ludwig, Ludwig Viktor, Rainer, die Erzherzogin Marie, sowie Mitglieder der hohen Aristokratie ihre Besuche ab. In dem Fremdenbuche ist die Exkönigin unter dem Namen einer Gräfin von Teledo ein­getragen.

Aus Klagenfurt theilt man unterm 29. Juni folgende Ge­schichte mit: ,,Einem Zimmermanu kam heute die furchtbare Idee, sich auf eine bisher noch nicht dagcwcsene gräßliche Weise aus der Welt zu schaffen. Er tränkte nämlich seine Kleider mit Pe­troleum und zündete hierauf sich selbst mit einem Zündhölzchen an. Der Unglückliche stand sogleich in Flammen eingehüllt, sein Schmerzgebrülle war schauderhaft. Ais derselbe dem allgemeinen Krankenhause übergeben wurde, war die Haut verkohlt und er­folgte der Tod des Selbstmörders in kurzer Zeit, ohne daß der­selbe, scheinbar wenigstens, noch zur Besinnung gelangte oder Schmerz-Aenßerungen machte.

Paris, 4. Juli. Bazaine soll in Compiegne gerichtet werden. Die Sitzungen des Kriegsgerichts würden gegen Mitte September beginnen und bis gegen. Ende des Jahres dauern, da eine Unmasse von Zeugen zu verhören ist. Die Regierung will den zu großen Andrang vermeiden, was in Versailles schwer zu verhindern wäre. Mac Mahan scheint kein politisches In­teresse am Vertuschen des Prozesses zu haben, während Thiers, dessen Ansichten während des Krieges von denen der Regierung zu Tours ebenso abwicheu, wie die Bazaine's, stets befürchten mußte, daß seine diplomatische Rundreise an die europäischen Höfe von Bazaine als Argument für sein Verhalten angeführt werden könnte. Die Gerüchte von der Präsidentschaft des Herzogs v. Au male sind verfrüht. Jedenfalls wird seiner

Wahl der Marschall-Präsident kein Hinderniß bieten, da er seine Stellung selbst nur als eine ganz provisorische betrachtet.

Marschall Mac Mahon hat an den deutschen Militär- bevollmächtigten Major v. Bülow eine Einladung zur Theil- nahme an der übermorgen ;u Ehren des Schah stallfindenden Revue gerichtet. Es ist dies das erste Mal seit dem Kriege, daß ein deutscher Offizier einer französischen Militärreone bei­wohnen wird

Bern, 9. Juli. Zusolge einer Anzeige des deutschen Reichskanzleramts, daß sämmtliche betreffenden Staaten die Ab­haltung eines Kongresses behufs Gründung eines europäisch-nor­damerikanischen Postvereins vorgefchlagen hätten, hat der Bundesrath beschlossen, die definitive Einladung zum 1. Septem­ber 1873 zu erlassen.

Der Schah von Persien wird auch Nom und die haupt­sächlichsten Städte Italiens besuchen.

London, 9. Juli Im Unterhaus beantragt Richards, daß die Regierung Unterhandlungen mit den auswärtigen Mäch­ten anknüpfe behufs Errichtung eines permanenten Schieds­gerichts. Obgleich Gladstoue und Enfield dagegen sprachen, wurde der Antrag mit 98 gegen 88 Stimmen angenommen.

In London sieht man jetzt einen alten Schimmel hernm- trüben, der Augengläser trägt. Die arme Mähre war kurzsich­tig geworden. Da mau aber schon einmal in London den Ver­such gemacht hat, kurzsichtigen Pferden zu helfen, so that man es auch diesmal, und zwar mit dem besten Erfolg.

Bei Vertheidigung der Wiege, in welcher ihr Kind schlum­merte , schlug eine junge Frau in England den abpfändenden Exekutor mit einem Topf auf den Kopf. In Folge dieses Schla­ges starb der Exekutor 14 Tage darauf. Die Geschworenen sprachen aber die Frau, da der Exekutor nach englischem Gesetze die Wiege abzupfänden kein Recht hatte, frei.

Nagold.

Kranken-Unterstützungs-Verein.

Sonntag den 13. Juli, Abends 4 Uhr,.

Plcnar-Versammlung,

wobei neben dem Bericht über den Kassenstand die Wahl des Vorstandes und des Ausschusses stattfinden wird.

Zahlreiches und präcises Erscheinen wird erwartet.

Der Vorstand.

Amtliche und Privat-Bekannlmachungen.

Bekanntmachungen über Einträge im Handelsregister I. im Register für Einzelfirmen:

Gerichtsstelle,

welche die Bekanntmachung erläßt:

Oberamtsbezirk,

Tag

der

>

Wortlaut der Firma; !

^(Ort der Hauptniederlassung !

Inhaber der Firma.

Prokuristen;

für ivelchen das Handels-^ regisier gefübrt wird.

Eintragung.

iurch der ZwelAiüederla.ssungni.!

^ i

Bemerkungen.

K. Oberamtsgericht

8. Juli

> Louis Sautter

Louis Sautter

1. Oberamtsrichter

Nagold.

1873.

in Nagold. i

(bisher Prokurist.)

Kißling.

Nagold.

Zur gütigen Beach­tung!

Im Interesse der Verwaltung, wie des hiesigen und auswärtigen Publikums wird zur Anzeige gebracht, daß bei der Unter­zeichneten Stelle für die Zukunft nur Bor­mittags auf dem Rathhaus, und zwar im Sommer von 712, und im Winter von 812 Uhr Personen angenommen werden können. Stadtpflege.

Fuhr-Akkord.

Die Beifuhr von ca. 500( Ctr. Schienen, Schienende festigungsmitteln, sowie vor ca. 500 St. kyanifirten tan neiwn Schwellen und ca. 3400 Cubikfuf Bahnhoshölzer vom Bahnhof Nagold au dir Station Gündringen (Schietingeu) is im Submissionsweg zu vergeben, und wer den Lusttragende aufgefordert, ihre Offertl längstens bis

Mittwoch den 23. ds.,

Abends 4 Uhr,

schriftlich und versiegelt mit der Adresse ,,Offert auf Beifuhr von Schienen rc." hieher einzugeben, wobei jedoch dem Bau

amt unbekannte Bewerber sich durch Ver­mögens- und Tüchtigkeitszeugnisse auszu­weisen haben.

Um halb 5 Uhr findet die Eröffnung der Offerte statt, welcher die Submitten­den anwohnen können.

Der Termin, bis zu welchem sämmtliche Materialien auf den genannten Lagerplatz geführt sein müssen, ist auf den 15. Ok­tober l. I. festgesetzt.

Die sonstigen Akkordsbedingungen kön­nen auf dem Bauamte eingesehen werden.

Nagold, den 9. Juli 1873.

K. Eisenbahnbauamt.

Hertmann.

Revier Schönbronn.

Host-Verkauf.

Mittwoch den 16. Juli aus dem Distrikt Buhler, Abth. Langestrich und Buhlereck:

282 Rm. Nadelholzscheiter,

55 Rm. ditto Prügel, Anbruch und Abfallholz,

49 Rm. weißtannene Rinde,

3 Rm. tannene Reisprügel und 41'/, Hausen Nadelreisach, geschätzt zu 2075 Wellen.

Zusammenkunft Morgens 8 Uhr im Schlag auf dem Martinsmooser Sträßchen.

Nagold.

Hohgetd-Eiiyug

Die auswärtigen Holzkäufer, welche ihre Schuldigkeiten noch nicht entrichtet haben, werden mit dem Bemerken dringend an Bezahlung der Holzkaufschillinge erinnert, daß die Zahlungstermine bereits sämmt- lich abgelaufen sind.

Stadtpflrge.

G ü l t l i n g e n.

Eichklchoh-Verkanf.

Montag den 14. Juli, aus dem Ge- meiudewald Holensteinberg:

7 eichene Klötze mit 6,36 Festmeter und

43 bis 61 Centimer Durchmesser;

44 Werk- und Baueichen mit 11,73

Festmeter und 18 bis 30 Centimeter

Durchmesser.

Zusammenkunft Nachmittags 1 Uhr bei der untern Papiermühle.

Den 8. Juli 1873.

Schultheißenamt.

Wurst.

Vermögens-Beschlag-

nähme.

In der hier anhängigen Untersuchungs­sache gegen Johann Michael Müller von