ist, ob sie einen besonderen Gottesdienst oder am folgenden Sonn­tag des königl. Tages gedenken wollen.

Müthajusen, 14. April. Zur Feier des bevorstehenden Wiedereinzngs der französ. Garnison in Bel fort werden zur Stunde schon Vorbereitungen getrosten. Nach dem Programme sollen n. A. über 300 Feiljnngsranen dabei siguriren; ein Theil der Kleiber ist hier in Arbeit gegeben, da die 'Näherinnen in Bel- forr, die noch vieles andere für das Fest zu beschaffen haben, da­mit nicht rechtzeitig fertig werden.

Slrastbnrg, 15. April. Die Entsetzung des Bürger­meisters Lanrh »nb die commisfarifche Vertretung desselben bnich den früheren Barmer Bürgermeister Back hat §e» Ultramontane» Gelegenheit gelieseri, die llillen Wühlereien gegen die deutsche Negierung noch energischer zu betreiben. Man muß sagen, daß durch diese, freilich sehr noihwenbig gewesene Mastregel, sowie durch die Unterdrückung des französischen Unterrichts in den städ­tischen Volksschulen die Aufregung unterhalte», ja etwas gesteigert wurde. Gleichwohl denken ruhige Leute, dass die sehr ungewisse Zukunft Frankreichs und im Schooste der Heit ruhende Ereignisse die Elsässer noch eines Besseren von der Vereinigung mit Deutsch­land überzeugen werden. (Frkf. I.)

W i e n. Das Eeremoniell für die Eröffnung der Weltaus­stellung am l. Mai ist feslgesiellt. Die feierliche Eröffnung wild in der Notnnde stailsinden. 'Nach der kirchlichen Einweihung des Unternehmens durch den Kardinal Fürst-Erzbischof Rauscher wird der Generaldirektor Baron Schwarz eine Anrede an die aller­höchsten Herrschaften halten. Diese Anrede wird von dem Kaiser Fran; Joseph erwidert werden Hierauf wirb eine Festkantate von Mitgliedern des k. k. Hofopernlheaters gesungen. Der Ein­trittspreis zur Eröffnungsfeier ist ans 25 st. festgesetzt.

Nom, 17. April. Der Papst hütet fortwährend das Bett; derselbe weigert sich, es zu verlassen, was die Aerzte anrathen, damit die Schwächung der Kräfte nicht znnehme.

Nom, !4. April. Die PariserRepnbl. frany." erhält von hier sehr ungünstige Nachrichten über das Befinden des P a p- stes.Die Gliederschmerzen schreibt man diesem Blatt sollen eine derartige Jlensiiät angenommen haben, daß die Aerzte fürchten, die Entzündung, welche am linken Schinkel anfgelreten ist, könnie um sich greisen und in die höhere» Regionen des Kör­pers eindringen. Im Vatikan thnt man alles Mögliche, um den Zustand des Kranken zu verheimlichen; zugleich zieht man aber die Folgen in Betracht, welche der Tod Pins' IX. in diesem Augenblicke haben könnte. Blau nimmt selbst so wenig ein Blatt

vor den Mund, Laß es den Anschein hat, als ob man schon mit­ten in der Wahlperiode wäre. Den 'Namen der Cardinäle Sforza und Panebianco, welche bisher die meiste Aussicht auf die Nach­folge Pnis' XI. gehabt halten, stellt man den des Cardinal Ca- palii, des ehemaligen Secrelärs der Propaganda und Zöglings des Cardinal Barnabo, gegenüber. Ein unterrichteter und sehr gewandter Mann, hat der Cardinal Capalti es verstanden, zwi­schen der durch Sforza vertretenen Partei der Jesuiten und den Aposteln derVersöhnung", die in Panebianco personisicirl sind, die Mitte zu halten, ohne sich mit einer von beiden Parteien zu compromittiren. Es ist sehr möglich, daß Eapalii dank dieser vorsichtigen Haltung den Sieg davonlrägt. Auf alle Fälle wird das erste Opfer der Jnlriguen des nächsten Eonclaves der Car­dinal Antonelli sein, welcher in beiden Lagern gleich verhaßt ist.,,

Washington, 14. April. Präsident Grant hat den Ge­neral Sherman aufgefordert, zu befehlen, daß bei dem Angriffe auf die Medoc-Jndianer mit der größten Entschiedenheit vorge­gangen werde, um denselben eine den jüngst begangenen Gewalt- thäiigkeiten entsprechende Züchtigung zu ertheilen. Selbst die völlige Ausrottung der Medoc-Jndianer wird als gerechtfertigt angesehen.

Petersburg, 15. April. Nachrichten aus Ch iwu znsslge ließ der Chan mehrere seiner nächsten Verwandten und Rathgeber hinrichten oder verhaften; die gelangen gehaltenen Russen schickte er an das Orenburger Detachement ab.

Das Schicksal S e b a st o p o I s ist nunmehr entschieden, der Punkt wird zu einer Marinestation, nicht zu einem Kriegshafen ersten Ranges eingerichtet werden.

Ein gräßliches Brandunglück hat sich am Sonntag in der Gaystreet, Liverpool, zngetragen, wobei mehrere Menschen um's Leben kamen. Der Wirth eines Wohnhauses, Namens Schoragh, stieß während eines Zechgelages im trunkenen Zustande eine Pa­raffinlampe um, in Folge dessen das Hans Feuer sing. Eine ganze Familie aus sechs Personen bestehend, sowie der genannte Wi,th erstickten.

'Nicht die Stadt Salvador, sondern die Stadt San V i- cente im Staate Salvador ist von dem großen Erdbeben heim- gesucht worden. Der Anblick, den die Stadt San Picenle dar­bietet ist ein kläglicher. Nackte, überall zerrissene und dem Ein­sturz drohende Mauern, verödete Straßen, die öffentlichen Gebäude in Trümmern, die Einwohner in Laubhütten und Zelten ans den freien Plätzen lagernd. Seit 26 Tagen leben sie jetzt in dieser Weise, der Hitze der Sonne und dem Thau der Nacht ausgeletzt

Amtliche nud Privat-Dekanntmachnngen.

E m m i n g e n.

Kuilslstii;- .V Nindril- Verkaul.

Im Gemeindewaid an der Wildberger Grenze werden am

Montag den 21. d. M., Vormittags 8 Uhr,

173 Stück schönes gefälltes Bauholz und Nachmittags 1 Uhr-

ungefähr 4550 Klafter eichene, größten­teils Glanzrinde auf dem Stock verkauft, wozu Liebhaber eingeladen sind.

Waldmeisteramt.

N a g o l d.

Gerb-Rinde-Verktluf.

Der muthmaßliche Anfall von Geib-Rinde im Distrikt Rohrdorserwäldle, geschätzt zu 300 Centner eichener Grob- und 40 Glan; Rinde und

im Distrikt Killberg. Abteilung Molke, geschätzt zu

250 Centner Fichten Rinde, wird am

Montag den 21. April, Vormittags 8 Uhr,

auf dem Rathhanse dahier öffentlich ver­steigert.

Den 12. April 1873.

Gemeinderath. Revier Pfalzgrasen weiler.

Reis Verkauf.

Am Samstag den 26. April, 10 Uhr, in Pfalzgrasenweiler ans Rentplatzberg, Eschenrieth, Finstergrnble, Taubenbuckel, Findelbnckel, Leimenmiß, Lachenrain, Glas­wiese, Halbmond u. a :

2300 Stück gebundene buchene Wellen,

4360 Stück buchene Wellen aus Hansen, 650 Stück bnchene Absallwellen, 11540 Stück Nadelholzwellen ans Haufen und 5520 Stück Abfallwellen. Altenstaig, den 16. April 1873.

K. Forstamt. Herdegen.

Revier H o f st e l t.

Ulchholr-Wrkmlf.

Am Freitag den l2. Mai. 11 Uhr, in Enzklösterle aus lBadwald, Schindel- , Hardt und Stangen- hau:

2144StückLa»g- nnd 332 Stück Sägholz. Altenstaig, den 17. April 1873.

K. Forstamt.

H e r d e g e n.

Nagold.

Schüler, die in die hiesige

Lateinschule

ausgenommen werden wollen, werden zu einer Vorprüfung ans

Dienstag den 22. d. Mts., Nachmittags 3 Uhr, hieher eingeladen.

Den 17. April 1873.

K. Stadtpfarramt. Freihofer.

Das Schälen L Trocknen

von ca. 340 Centner» eichener Gerbrinde im Stadtwald Rohrdorserwäldle wird am Montag den 2l. April, Vormittags 8H- Uhr,

ans dem Rathhause hier im öffentlichen Abstreiche vergeben, wozu Akkordsliebhaber hiemit eingeladen werden.

Den 12. April 1873.

Gcmeinderath.

Revier Nagold.

Holz-Verkauf.

Freitag den 25. April ans der Ab­theilung Herren- plattc 1:

5 Raummeter L Nadelholz-

- Scheiter, 130

Raummeter dto. Prügel und 4980 gebundene Nadelholz-Wellen. Zusammenkunft Morgens 9 Uhr bei der fF'äa erwiese.

WM

O b e r j e t t i n q e n.

Vieh-Verkauf.

Christ. Killinger, Sailer, ver­kauft am

Dienstag den 22. April, Vormittags 9 Uhr,

eine Schafs-Kuh mit darunterstehendemKalb, eine hochtrüchtiqe oto., eine Kalbin, "Fjährig und eine dto. 1 stsjährig, wozu Liebhaber einge­laden werden.

Nagold.

Zu vermiethen

ein größeres heizbares Zimmer für 1 oder 2 Personen; wer? sagt die

Redaktion.