Cut-Eisenbahn bet Erie in Pensplvaisieu. Ein Personenwagen und ein Baqagewage» stürmen von einer 24 Fuß hohen Brücke hinunter. Die Wagen stürzten so, daß sie umgekehrt, das unterste zu oberst lagen und vom Gewicht ihrer Gestelle erdrückt wurden. Die Passagiere waren in die Wagen eingekeilt und kein Ausweg bot sich ihnen. Die Wagen geriethen noch znm größten Unglück in Brand die Wagen werden nämlich in Amerika mit eisernen Oefen geheizt Wasser war nicht zur Stelle, um das Feuer zu löschen, und 25 Passagiere sind so bei lebendigem Leibe gebralen worden; ihr herzzerreißendes Geschrei dröhnte eine Stunde lang durch die Luft. Noch eine weitere Anzahl von Passagieren hat bei diesem Unfall starke Verletzungen davon getragen. In New- Aork selbst häufen sich die Unglücksfälle. Die Stadt befindet sich seit geraumer Zeit in einem permanenten F e n e r l ä r m. Am 24. Dez. Morgens brannte das Barnum'sche Museum (zum dritten Mal) nieder, wobei alle Thiere der Meuagerie-Abtheiluug bis ans zwei Elephanten und ein Kameel im Feuer nmkamen.

Was ein Kind vermag!

tLchlus;.)

So war der Vorabend des Weihnachtsscstes gekommen. Die letzten ersparten Thaler waren anfgezehrt. Dörnfeld hatte gestern zwei Thaler ans einem Spielwnrenmagazin erhalten, von denen jetzt der zweite in Angriff genommen wurde. Marie war sckon vor einer Stunde gegangen, um ein Paar Strümpfe, welche sie auf Bestellung, mit Zuhülfcnahme der letzten halben 'Nacht, gestrickt hatte, abzuliefern und dafür fünf Silbergrosclu'n in Em­pfang zu nehmen. Dies waren dann die ganzen Schätze, über , die man vorläufig zu verfügen hatte.

Dorufeld's eigentlicher Arbeitszweig ruhte bei dem herrschen­den Froste. Mit dem Verkaufe der Spielwaren war es jetzt auch vorbei. Was nun? Der arme Familienvater wußte es nicht; aber er hegte den lebendigen Glauben, daß Derjenige, welcher die Lilien auf dem Felde kleide, auch ihn, den redlich strebenden, nicht verlassen werde.

Es war bereits 6 Uhr vorüber. Hie und da begannen sich die Kerzen, welche an den Weihnachtsbänmen angezündet wur­den, zu erhellen. Die Kinderherzen pochlen ungestüm vor Er­wartung doch nicht in der Wohnung Dornseld's. Aber auch hier glänzten Kerzen, welche die Liebe in den Seelen angezündet, Kerzen, welche nicht mit dem Christfeste verlöschen, sondern ein beständiges Christfest darin feiern.

Der Kranke, mit deren Zustand der Arzt heute sehr zufrie­den gewesen, war vor einer Stunde eingeschlnmmert. Dörnfeld bemühte sich, seinen beiden jüngsten Kindern, welche von den Kleinen der Nachbarsleute gehört hatten, daß das Christkind heute überall komme und herrliche Dinge bescheere, darznlegen, warum es ihnen fern bleibe, und sie mit der Hoffnung zu ver­trösten, daß cs später, wenn die Mutter wieder ganz gesund sei, expreß zu ihnen kommen werde.

Dörnfeld begann endlich, sich über Mariens langes Aus­bleiben zu beunruhigen. Sie war sonst flink und schweifte nicht unnütz auf den Straßen umher. Doch vielleicht mußte sie bei der Familie, welcher sie die Strümpfe ablieferte und für die sie schon viel gearbeitet hatte, heute ein wenig warten.

Als der Zeiger der Wanduhr auf Sieben wies, ward Dörn­feld ängstlich. Daß Marie nicht ohne Noth mehrere Stunden ausbleibe, wußte er; sie war schon viel zu verständig dazu. Er befürchtete daher, daß ihr ein Unglück zngestoße». Und nun war er an das Lager der schlafenden Kranken gefesselt, welche jeden Augenblick erwachen und durch seine Abwesenheit schwer beun­ruhigt werden konnte.

Es vergieng wieder eine halbe Stunde und Marie kehrte noch immer nicht zurück. Die Kranke regte sich. Wie sollte er der Erwachenden, welcher jede Aufregung fern gehalten wer­den mußte, die Kunde von dem ungewöhnlichen Ausbleiben ihres Kindes beibringen? Und welchen Borwand sollte er machen, wenn er sich auf längere Zeit entfernte, um Marie zu suchen ? Der Arme war rathlos. Die Kranke erwachte und sagte:Ich habe gewiß sehr lange geschlafen; aber ich fühle mich auch wun­derbar gekräftigt." Dornfeld verbarg feine Angst unter einem lächelnden Gesicht; er erwartete mit Zittern, daß die Kranke nach ihrer äl'csten Tochter frage, deren Weggehen sie noch vor ihrem Einschlummern wahrgenommen.

Plötzlich ließen sich schwere Tritte auf der Treppe verneh­men; cs war; als trüge Jemand eine Last herauf. Des Vaters ^Herz erzitterte. Brachte man ihm sein verunglücktes Kind? Aber die Thür ging auf und Marie selbst sprang mit strahlendem Antlitz herein:

Vater, liebes Väterchen; zürne mir nicht, daß ich Dich so lange in Angst um mich gelassen habe! Aber der liebe Gott hat's mir cingegeben: ich mußte es ohne Dein Wissen und Deine Erlaubniß Ihun und es ist alles gut und herrlich gegangen! Onkel Johann ist mit mir gekommen da ist er!" Das Kind war fast aihemlos, als es diese Worte sprach.

Jetzt öffnete sich die Thür abermals, und herein trat eine kräftige Mannesgestalt, in einen Schafpelz gehüllt.

Guten Abend, Tn arme Schwester guten Abend, Du wackerer Schwager!" sprach er, jenen Leiben hintereinander die Hand reichend, welche freundlich angenommen wurde.Hab' ja keine Ahnung davon gehabt, wie schwer Ihr beide heimgesucht seid; hättc^ja sonst jeden Groll vergessen. Ja, ich war ein hoch- müthiger Tropf, daß ich einen Maurergesellen als Schwager verschmähte. Hab' wohl von Eurem glücklichen Leben und von dem unermüdlichen Fleißc gehört, und Härte auch gern ein freund­schaftliches Verhältniß zwischen uns hergestellr. Aber der Hoch- mnlhS-Teusel sagte mir immer: Laß sieden ersten Schritt thun! Nun gab Gott Eurem kleinen Engel da" er deutete auf Marie den Gedanken ein, den Frieden zwischen uns zu machen. Das Kind kommt, zu meinem größten Erstaunen, eine gute Meile durch den Schnee und bei Abendzeit in mein Haus, tritt wie ein Friedensengel auf die Schwelle und erzählt mir und meiner Frau, wie großes Elend Euch widerfahren. Und weiß Gott! kein Prediger an; der Kanzel hätte erbaulicher, als sie, zu uns sprechen können. Meine Frau sagte zu mir:Johann, fahre gleich mit dem Kinde nach der Stadt und lade ans den Schlitten, was er irgend tragen kann." Wir wollten der lieben Kleinen zu essen geben; aber sie rührte keinen Bissen an: sie sei zu ge­rührt von der Gnade Gottes, die ihr heute widerfahren. Und wie das Kind so sprach, erschien es uns wirklich wie das vom Himmel herabgestiegenc Christkind!"

Und Johann schleppte nun vor den Augen des überraschten und gerührten Gattenpaares so viel herbei an Lebens- und Stär­kungsmitteln und andern guten Dingen, daß das enge Zimmer kaum Raum genug hatte, alle die Gaben zu fassen. Bevor Dörn­feld solchem Thun Einhalt gebieten konnte, zog der Bauer auch eine mit Geld angesüllre Brieftasche hervor und legte sie ans den Tisch.Und dies ist eine alle Schuld, welche ich an meine gute Schwester abzniragen habe," sagte er mit vergnügter Miene. Ich könnte das Weihnachrsfest nicht frob begehen, wenn Ihr guten Leute diese Kleinigkeit nicht annähmer. Ich danke sa Gott, daß meine liebe Schwester nach ihrer schweren Krankheit der Ge­nesung eingegengeht!"

Und Johann umarmte seinen Schwager, gab ihm den Bru- derkuß, und küßte dann auch die Kranke. Es war eine Szene, an welcher die Engel ihre Freude hatten; und lieblich tönten die Weihnachtsglocken. Daraus griff Johann in die geräumigen Taschen seines Schlafpelzes, und holte daraus für das jüngste Kindchen eine Puppe, für de» sechsjährigen Knaben eine Schachtel mit Bleisoldaten und ein Bilderbuch hervor. Er hatte die Sachen unterwegs eingekaust. Als er sich nun nach Marie nmsah, um auch ihr ein Geschenk zu übergeben, war diese verschwunden. Wohin ist denn mein kleiner guter Weihnachtsengel gekommen?" fragte er.

Dornfeld öffnete die Thür zu der anstoßenden Kammer. Da lag die Gesuchte aus dm Kuieeu, hielt die gefalteten Hände empor und dankte dem lieben Gott mit heißen Thränen für diesen köstlichen 'Weihnachtsabend. Tief and freudig ergriffen von der wahren Herzensfrömmigkeit seines Kindes, hob Dornfeld dasselbe empor und drückte es an seine Brust, indem er sprach: O allgütiger Gott; Du hast mich so reich gemacht, wie Wenige! Denn Du schenktest mir Herzen voll -reinster Liebe, und die wahre Liebe zündet allein die rechten Weihnachtskerzen an!"

Der Rest des Abends verlief in ungetrübter Heiterkeit. Johann verließ seine Verwandten, nachdem mau ihm auf seine Bitte zugesagt, daß er die drei Kinder am Vormittag des folgen­den Feiertages zur Theiluahme an der Festlichkeit tu seinem Hause auf dem Schlitten holen lassen dürfe. "

Die Kranke genas bald völlig. Ihr Bruder und auch ihre Schwägerin besuchten sie öfters, und ihr gegenseitiges Verhältniß gestaltete sich immer junger.

Und diese ganze, für mehrere Menschen so glückliche Wand­lung war, unter Gottes Beistand, das Werk eines guten Kindes!

Allerlei.

(Ueber Wetterprophezeihungen) spricht sich Bernstein in seinen Naturwissenschaftlichen Volksbüchern bereits im Jahre 1853 folgendermaßen aus: Erst wenn man dahin kom­men sollte, daß Stationen zur Witteruugskuude durch das ganze Festland Europa's vorhanden und diese durch elektrische Telegra­phen verbunden sind (ein Gedanke, der uns jetzt ungeheuer, aber unfern Kindern wahrscheinlich einst sehr einfach und natürlich klin­gen wird), erst dann wird man :u Berlin z. B. am Sonnabend die Nachrichten aus allen Stationen erhalten, wie es um die Luft­ströme steht. Au jedem Ort wird mau die Stärke des Lnftstro- metz, die Wärme, die Feuchtigkeit und die Schwere desselben ge­nau durch Instrumente messen. Und dann freilich läßt sich's be­rechnen, welche Luflströme sich begegnen und wo sie sich begegnen werden, welche Wirkung die Bewegung haben wird, und die Zeitungen werden am Sonntag erscheinen können mit einer ziem­lich genauen Angabe, ob die Spaziergänger sich mit Paletot oder Frack, mit Sonnen- oder Regenschirm zu versehen haben. Aber nicht für den Sonntag und für das Vergnügen allein wird dies

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