Streich. Hall: Ossterlen. Hcidenheim: Fink. Horb: Erath., Laupheim: Vollmer. Leonberg: Daur. Mardach:Mül- tcr. Maulbronn: Fetzer. Mergentheim: v. Mittnacht. Münsingen: Boßler. Neresheim: Ruf. Neuenbürg: Bculter. Oehringen: Schall. Ravensburg: Khuen. Reutlingen: «(Amt) Rehm. Riedlingen: Rath. Rotten­dur g: Logt. Notlwei l: Boschcr. Saulgau: Küble. Tett- naug: Maier. Tübingen: (Stadt) v. Palmer. U l m: (Stadt) Pfeiffer. Urach: Lenz. Baihin gen : Hopf. Waiblingen: Simon. Wald fee: Uhl. W e lzh e im: Fritz. Re ut li n g en : (Stadl) Finkh. Blaubeuren: Auch. Balingen: Schwarz. Brackenheim: Schneider. Eßlingen: v. Wolfs. Göppin­gen: Holder. Ludmigsburg: (Amt) Paulus. Neckar­sulm: Schwandner. Nürtingen: Nübel. Weinsberg: Mühl­häuser.

Stuttgart, 8. Dez. (Wählergebnitz.) Die Wahl der 70 Abgeordneten zur zweiten Kammer (63 von den Bezirken, 7 von den sog. guten Städten) ist, abgesehen von etwaigen An­fechtungen, entschieden in 56 Wahlbezirken. Ergänzungswahlen sind angeordnet in 8 Bezirken (Stuttgart Stadt und Amt, Heil- brorm Stadt und Amt, Ludwigsburg Stadt, Ellwangen Amt, Lcutkirch und Kirchheim); Nachwahl findet statt in Crailsheim zwischen Dr. v. Sarwey und Abelein, und in Oberndorf zwi­schen Maier und Gutheinz; in Folge der Doppelwahl Künzelsau- Gaildors ist eine Neuwahl anzuordne»; endlich ist das Wahl- resultai überhaupt von 3 Bezirken, Nagold, Tuttlingen, Wangen, aus unbekannten Gründen noch nicht ermittelt. Soweit die Wahl bereits entschieden oder doch im Erfolg als sicher zu betrachten ist, ergibt sie in 66 (von den 70) Wahlbezirken Folgendes: Für Genehmigung des deutschen Bundesverlrags find die Konserva­tiven und die Mitglieder der deutschen Partei, zusammen 50; dazu werden von den 9 Großdeutschen nach bekanntgewordenen Kundgebungen hinzukommen etwa 4. Gegen den Vertrag sind in Aussicht zu nehmen die Stimmen der übrigen Großdeuischen 5 und von der Volkspartei 7, also 12 gegen 54. Ueber den Ausfall der 4 Wahlen in Crailsheim, Leuikirch, Oberndorf und Künzelsau oder Gaildorf läßt sich mit Bestimmtheit noch nichts Voraussagen. * (St.-A.)

Sicherem Vernehmen nach ist Hr. Dekan Lang zum Prä­laten in Ulm ernannt worden. (B.-Z.)

Bei der am 30 Novbr. vorgenommenen Seriellziehung der badischen 35 fl.-Loose sind folgende Serien gezogen worden:

4, 871, 1463, 2437 2977, 3951, 4188. 4458, 4998, 5507, 5638, 5726, 5867, 5962, 6455, 6717, 6836, 7664, 7884, 7908.

München, 7. Dez. Sobald der die deutsche Kaiserwürde betreffende Vorschlag des Königs von Bayern allseilige Annahme gesunden hat, wird sich der König von Bayern nach Versailles begeben, um persönlich im Namen aller deutschen Fürsten und der freien Städte dem König von Prenßen die Kaiserwürde anzu- tragcu. (S. M.)

Berlin, 7. Dez. Morgen sollen Bayern, Württemberg, Baden und Hessen gemeinsam den deutschen Verfassungsakt unter- zeichnen.Kaiser und Reich" werden voraussichtlich bis zur formellen Erledigung noch Vorbehalten, die bisherige Bezeichnung daher vorläufig beibehalten. Das Kaiserreich wird selbstverständ­lich erblich. Die Dnndcsbeamten werden künftig kaiserliche sein.

Berlin. 7. Dezbr. (Reichstag.) In zwciier Lesung der Buudesverträge werden die Verbesserungsanträge ohne erhebliche Debatte abgelehnt und die Verträge mit Hessen und Baden an­genommen , ebenso auch der Vertrag mit Württemberg ohne De­batte genehmigt. Die Kompetcnzerweiterung des Bundes auf Presse und Vereinsweien werden nach der Vorlage angenommen.

DieProvinzial-Korrespondenz" bemerkt bezüglich der. be- adsichiiglen Amendirungen der Perfassungsverträge: Es dürfte bald die Ucbcrzeugnug durchdringen, daß eine solche Ainendiruug einer Ablehnung der Verträge gleichkäme, daß aber ein solcher ^ Beichluß nicht blos die deutsche Sache, sondern auch den Friedcns- sch'. erheblich gefährde. -- Der Reichstag wird möglicher Weise am 10. Dezember, spätestens in den ersten Tagen der nächsten Woche seine Beralhungen beendigen; der preußische Landtag tritt voraussichtlich am 12. Dezember zusammen. Der Zusammen­tritt der Konferenz in der Pontussrage ist allseitig gesichert: die Einladungen dazu dürften demnächst Seitens Englands ergehen.

flu derSiegesfeder", welche dem Grafen Bismarck von P'orzheim aus gewidmet worden, hat derselbe jetzt auch die er­forderlicheSiegcstiute" aus Holstein, und zwar aus der Uff- hansen'schen Tiutenrabrik zu Neumnnster empfangen. Lo wird der Süden in den 'Nordeneiutauchen", um im Westen den Variier Friede» zu unterzeichnen.

Fürst Metternich, der österreichische Gesandte in Frank­reich, hat einen großen Fauxpas gemacht. In voller Herzens­freude relegraphirtc er nach Wie», die Pariser seien glücklich nach Nogenl für Marne durchgebrochen. Die Leute an der Börse und die Papierchen machten einen verrälherischen Freudensprung, ! die Militärs aber schüttelten die Köpfe. Nogent, sagten sie, war ^ ja immer von den Franzosen besetzt, folglichckönnen sie nicht dahin , durchgebrochen sein. So war's, und die Papiere fielen und der !

Credit Metternichs mit ihnen. Ja, die gemülhlichen Wiener waren so grob zu sagen und sogar zu drucken: Hätte unser Gesandter doch wenigstens Topographie siudirt, so wäre er doch nicht ganz unnütz 12 Jahre lang Gesandter in Paris gewesen. Metternich schiebt aber alles auf seine Frau.

In Prag wird seit einiger Zeit zwischen der Staats- und Stadtbehörde ein Schulstreit, von letzterer Seite mit sonderbaren Waffen geführt. Zur Unterhaltung einer deutschen Volksschule gesetzlich verpflichtet weigerte sich die Stadtbehörde, mit Eintritt des Winters die Schule zu Heizen. Als dies nichts hatf, wurden die Lokalitäten verpachtet und die angebiichen Pächter ließen die Schulsälc zumauern. Die Bezirkshauptmannschaft aber ließ die Mauern niederreißcn, das Gebäude durch Gendarmerie besetzen, die Pächter austreiben und die Schule wieder eröffnen.

Tours, 6. Dez. Gambetta setzte eine Kommission von 3 Mitgliedern zur Untersuchung der Thatsachen ein, welche die Räumung Orleans herbeiführte. (S. M.)

Tours, 5. Dez. Die Korr. Hav. veröffentlicht folgendes Telegramm aus Marseille, 3. Dez.: Die englische Goelette Revdoote überbringt soeben 4000 Nempartgewehre aus Genua. Der Enthusiasmus über Gambetta's (erlogenes) Telegramm aus Paris, 1. Dez., großartig. Freiwillige Stadtbeleuchtung, Ha- feubeleuchtung, Fackelzug. (S. M.)

Der Siegestaumel, in welchen Tours durch die Lügennach- richt Trochn's versetzt war, wird in derJndep. Beige" folgen­dermaßen beschrieben: Die ganze Stadt nach der Präfektur eilend, den ganzen Hof füllend und Gambetta am Fenster erscheinend, die Depesche in der Hand und mit lauter, klarer, volltönender Stimme diese glückliche Depesche lesend. Die Leute umarmten sich mit Thränen in den Augen. Die Journalisten eilten fort, um ihre Berichte zu schreiben, die Setzer eilten in die Drucke­reien. Schnell! schnell! Man wird die gute Nachricht nie bald genug erfahren.

Eine Depesche Gambetta's an die Präsekten sagt ihnen, sic sollen die beunruhigende» Gerüchte über die Lage der Loirearmee, welche ans Uebelwollen verbreitet werden, um Entmuihigung und Demoralisation hervorzurufen,nur kühn dementiren". Sie wer­den genau bei der Wahrheit bleiben, wenn Sie versichern, daß die Armee sich gegenwärtig in vortrefflicher Stellung befinde, und ihr Material intakt oder verstärkt sei, und daß sie sich an- fchicke, den Kämpf gegen die Eindringlinge wieder aufzunehmen. Möge jeder fest und stark sein, und machen wir alle zusammen die höchste Anstrengung, und Frankreich wird gerettet sein.

Wir haben eine Vertheidigungs-Regiernng, sagen die Pariser, weil sie aus lauter Advokaten besteht. In der Regierung selbst sitze» sechs Advokaten, Picard, Cremieux, Arago, Jules Favre, Ferry und Gambetta. In den höheren Ministerialposten fungiren 9 Advokaten, der Polizeipräfect und sein Secretär sind Advokaten, unter den in die Departements gesendeten Regierungs- Commissaren befinden sich 24 Advokaten, der Ltaatsrath besteht aus lauter Advokaten, an der Spitze der städtischen Verwaltung in Paris stehen 8 Advokaten, das Sanitäts- und Verpflegungs­wesen wird von 10 Advokaten besorgt, im Kriegsdepartement 6 Advokaten, als Diplomaten find 6 Advokaten thätig rc. Und dennoch wird der franz. Prozeß nicht gewonnen werden.

Haag, 7. Dez. Die Prinzessin Friedrich der Niederlande (Prinzessin Luise, geb. 1808, Schwester des Königs Wilhelm von Preußen) ist gestorben. (S. M.)

Brüssel, 6. Dez. Dem Nord wird aus Paris vom 30. Nov. gemeldet, daß die Restaurants zn schließen beginnen, und die Gasbeleuchtung gänzlich aufgehört hat. (S. M.)

Brüssel, 8. Dez. Die Jndcpendancc hat aus London folgendes Telegramm: Graf Bismarck will aus der Annahme der Verträge mit den Sndstaaken durch den Reichstag eine Ka- binetssrage machen. (S. M.)

Florenz, 6. Dez. Preußen verlangt von Italien die Aus­weisung der nach Italien geflüchteten kriegsgefangencn französi­schen Offiziere. Von den neuen Kammermitgliedcrn in Italien dürften 149 zur Regierungspartei, 142 zur Opposition gehören; die politische Gesinnung von 7 ist unbekannt. Wir haben tiefen Schnee.

Turin, 4. Dezbr. Die Vollendung des Durchstichs des Mont-Cenis steht unmittelbar bevor. Bereits ist das Geräusch der Bohrmaschme gegenseitig vernehmbar.

Wahlbezirl

Wahlergcdniß im Oberamtsbezirk Nagold.

Nagotd Altenstaig Haiterbach Simmersfeld Walddorf. Wildbrrg .

Ge igle 564, Stein 8 St. 143, 251

427, 4

l06, 40

332, 1

«'82. 9 .,

Geigle 2254, Stein 313 St. Somit CH. Geigle gewählt.

Redaltirn) Druck und Bering der G. W. ?> ai 5 er'schen Buchhandlung.