Ad onncmcntspreis in Nagold halbjähr­lich 54 kr-, im Bezirke Nagolv 1 fl. 2 kr., im übrigen Theil un­seres Landes 1 fl. 8 kr.

Der Gesellschafter.

Amts- und IntelligenMatt für den Gberamtsbe^irk Nagold

Ciurückungs-Gebühr iürdiedreigcipaltene Garmond-Zeile oder deren Raum bei ein­maligem Einrücken 2 kr., bei mehrmali­gem je 1'/- kr.

Dienstag den 23. August

Amtliche Bekanntmachungen.

Nagold. In Gemäßheit der Miuist.-Verfügung vom 10. August d. I., Staats-Anzeiger Nr. 198 werden die HH. Ortsvorsteher aufgefordcrt, mit nächster Post hieher anzuzoigeu, wie viele (;w eispäuuige) Wagen mit Gespannen in ihren Gemein­den vorhanden sind, um in vorschriftsmäßiger Weife zu Vorspannleistungen verwendet werden zu könne».

Den 20. Ang. 1870. . ' _K.

2)

s Ebershardt.

Hay-Verpachtung.

Am Montag den 29. d. M. verpachtet die hiesige Gemeinde ihren Harz­wald. Pachtliebhaber wollen sich Mittags

1 Uhr auf dem hiesigen Nathhause einfin- den.

Den 20. Aug. 1870.

.Vorstand Werner.

2^ Lei nachthal,

Gemeindebezirks Sommenhardt, Gerichtsbezirks Calw.

Fahrniß Berktnrf.

In der Ver­lassenschaftssache .der weil. Anna ZMaria geb. See- ger, Wittwe des alt Jakob Proß, Bä­ckers, Speisewirths und Sägmüllers im Teinachthal, kommt in deren Wohnung Teiuachthal die vorhandene Fahrniß am Mittwoch den 24. Aug. d. I., von Morgens 9 Uhr an, und den folgenden Tag im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf und zwar:

Etwas Gold und Sil- W .ber, Bücher, einige Manns- * Ikleider, Frauenkleider, Bett- gewaud, Leinwand, Küchengeschirr, Schrein- werk, allgemeiner Hausrath; ferner ein Bäckcrhandwerkszeug, eine Pariie Cigarren,

2 Eimer Wein, 7 Gänse.

Den 16. Aug. 1870.

K. Amtsuotariat. Müller.

Privat-Bekanntmachungen.

(Eingefendet.)

Als man sagt', daß Straßburg brennt, ist a G'fellfchaft fortgereunt; um das Feuer­meer zu sehen, muß man auf den Kniebis gehen; Chaisen, Wagen, Omnibus fahre» ab im Uebcrfluß. Eh' man kommt nach Freudenstadt, der Marte keine Nuh mehr hat; er sagt, ich weiß schon, was ich thu', ich fahre jetzt der Heimat zu, bei Nacht kann man ja doch nichts sehen, was soll ich auf den Kniebis gehen; doch die an­dern gehen weiter auf das Feuer los ganz heiter. Als sie auf dieZuflucht" kamen, stehen sie ganz nah' zusammen, sehen durch das Fernglas auch wirklich einen großen Rauch; der Rauch sah wie ein Nebel aus, brachten auch davon nach Haus. Merkt: wollt ihr das Feuer sehen, dürft ihr nicht nach Kniebis gehen; geht »ach istraßburg auf die Schanz, dort seh't ihr das Feuer ganz. _.

3)-

Nagold.

Mal

vom Frühjahr gelagertes, ist vorräthig zu den billigsten Preisen in der Malzfabrik von Gottfried Walz.

Auch nehme ich

Gerste

>

unter Garantie zum Mälzen an und zwar in Quantum von 15 Scheffel st 1 fl. 20 kr.,

Oberamt. Böltz.

30 Scheffel st 1 fl. 12 kr., 90 Scheffel st 1 fl. 6 kr. oder per Ctr. 30 kr.

Da ich in den Wintermonaten bisher mit Aufträgen überhäuft wurde, so bitte ich um baldige Bestellung und Zufuhr.

Der Obige

3jb Ise l shause n. '

Fohlen zu verkaufe».

Der Unterzeichnete hat ein Ibwöchiges Saug-Fohlen zu ver­lausen. . Johannes S teugel.

3j-

W i l d b a d.

E i s

verkauft fortwährend billigst

F. Brachhold, ;. gold. Roß.

Fru ch ! - P r c i ! e. Nag old, 20 " '

j! !r.

ft. kr.

,i.

kr.

-Dinkel alter ....

5

4 43

4

24

Dinkel neuer . . .

4 48

4 27

4

6

Kernen .

...

6 42

--

Haber.

24

5 26

4

6

Gerste.

-

4 40

--

Roggen .

Al teilst aig, 17.

August.

4 50 1670.

fl. kr.

fl kr.

fl. tr.

Dinkel .

5 36

5 9

5

-

Kernen .

7 43

7 19

6

Haber.

7 -

4 41

4

Roggen .

6 -

Weizen .

--

. -

Mlicbebrncht . . .

jz r c n d e n st a I> k,

I l Aua 1870.

ft kr.

sl. kr.

ft-

kr:

Haber.

0

6 48

6

39

Waizen .

6 51

Roggen ....

5 45

Morto.

22. August. Jeder trägt sein Päckchen Leiben,

Auch ber, welcher glücklich scheint.

23. Nie stille steht die Zeit, der Augenblick entschwebt,

Und den du nicht benutzt, den hast du nicht gelebt.

T a g e s - N e « j fl k e i t e n.

Telegramme.

Der König von Preußen telcgraphirt: Nezonville, Straße Marslatour Metz, >8. Aug. Bivouac. Die frauz. Armee hat sehr starke Stellung westlich von Metz und wurde heute unter meiner Führung angegriffen, in neunstündiger Schlacht vollständig geschlagen, von ihrer Verbindung mit Paris abgcschnitten, gegen Metz zurückgeworfen.

Stuttgart, 20. August.

Die Bedeutung des Siegs, den die deutschen Waffen über die französische Hauptmacht bei Metz am 18. erfochten, ist da­hin zu bestimmen, daß dadurch, wenn auch feindlicher Widerstand bis zum völligen Unterliegen noch einige Zeit dauern kann, doch jetzt schon der Krieg als für Deutschland siegreich entschieden anzuschen ist. Staatsgebäude und Privathäuser sind hier beflaggt.

Karlsruhe, 19. August. Bombardement Straßburgs heute früh 8 Uhr begonnen.

Kehl, 19. Ang. Heute Vormittag wurden 1005 Kano­nenschüsse zwischen Kehl und Straßburg gewechselt. Im Ganzen sind 8 Häuser hier abgebrannt. Die Cidadelle habe Breschen. Heule Nachmittag ruhig. (S. M.)

Pont a Mousson, 19. Aug. (Bestätigung der großen Siegesuachricht.) Gestern glänzender Sieg bei Gravelotte. Die Franzosen aus den stärksten, hintereinander liegenden Positionen vertrieben, auf Metz zurückgeworfcn, jetzt auf engen Bezirk um Metz eingeschränkt, von Paris gänzlich abgeschlossen, nachdem

die Eisenbahn Metz-Thiouville vom 12. Korps (Sachsen) besetzt ! ist. Die Verluste unserer Truppen stehen leider mit der Größe ! ihrer heldeumüthigen Anstrengungen gegen die von ihnen gestürm­ten starken französischei! Stellungen im Verhältniß. sS. M.)

Karlsruhe, 20. Aug. Auf die Siegesuachricht un­geheurer Jubel; soeben Biktoriaschießen. Gestern Abend waren 4 Häuser in Kehl brennend, ebenso die Citadellc von Straß­burg. (S. M.)

Be rlin, 20. Aug. Der Prcuß. Stnatsanz. sagt anläßlich des letz'cn Sieges (bei Gravelolte): Wenn die Edelsten des deut­schen Volkes fallen, so hat das Volk den Trost, daß der Kamps nicht wieder vergebens gekämpft ist, wie von unser» Vätern, ge­gen ein Volk voll Herrschsucht und Uebermuth, das Deutschlands schönste Gebiete geraubt. Es wird dem Könige vergönnt scm, einen dauernden Völkcrfrieden herzustellen im Herzen Europa's durch ein großes einiges deutsches Vaterland. Die Krenzztg. erklärt es für voreilig und anmaßend, wenn die außerdcnische Presse bereits jetzt Bedingungen von Vermittlungen erörtert. Wir haben das Geschäft allein besorgt, wir werden auch die Rech­nung allein hcrausschrcibcu. Es ist keine Veranlassung zur Be­sorgnis; vorhanden, daß wir den Franzosen einen faulen Frieden bewilligen werden. Wir werden den Franzosen Bedingungen diktireu, welche einen dauernden Frieden garantircn und des ver­gossenen Blutes werth sind.

Bern, 20. Aug. Der Bund vernimmt aus Paris: Thiers habe in einer Versammlung der Rechten die Absetzung oder Abdankung des Kaisers verlangt, ohne auf Widerspruch zu stoßen. Der Kaiser soll in Chalon von einem Mobilgardenba­taillon beschimpft und nahezu mißhandelt worden sein, ohne bei den Truppen Schutz zu finden. Mac Mahon habe ihn wie einen Gefangenen nach Rheims absührcn lassen. (S. M.)