Pfalzgrafen Weiler.
Einladung M einer Versammlung wegen des Militärqesehes.
Wir beabsichtigen, nächsten Sonntag den 8. Febr., Nachmittags 2 Uhr, auf dem hiesigen Rathhanse eine Versammlung abzuhalten, zur Berathung über «schritte gegen das Kriegsdienstgesetz, gegen welches sich gegenwärtig fast das ganze Land mit Entrüstung ausspricht. Da vielleicht manche Nachbarn Pfalzgrafenweilers von unserem wie von angrenzenden Bezirken sich gerne dabei betheiligen und ihre Ansichten anssprechen möchten, was wir jedenfalls sehr wünschen, so bringen wir unser Vorhaben zur öffentlichen Kenntniß und laden freundlichst zur Theilnahme ein.
Hopf, Landtags-Abgeordneter. Schjler, prakt. Arzt. Bauer, Apotheker.
Wied mayer, Kaufmann.
^ Jselshausen. 2
Hochzeits-Einladung. *
Zn unserer Hochzeitsfeier, welche am
Dienstag den 8. Februar
im Gasthaus „zum Lamm" dahier stattfindet, erlauben wir uns, unsere Verwandten, Freunde und Bekannten freundlichst einzuladen. HE
Joh. Georg Weimer, Müller, ^
fohn des Joh. Georg Weimer, Küfers hier, Barbara Staigle von Lustnau.
8
2s, Alten st arg.
Von dem berühmten
Al-enkräuter-Tiqueur,
feinstes Magenbitter, von Herrn Wallrad Ottmar Bernhard in München, habe ich wieder eine frische Sendung erhalten; ein Flacon 30 kr.
_ Joh. Brougie r.
Apotheker Bergmann s
rühmlichst bekannt, die Haare zu kräuseln, sowie deren Ausfallen und Ergrauen zu verhindern, empfiehlt stFlac. 18, 27 u. 36 k r._ G. W. Z aiser^
an hartnäckigen Flechten, Scropheln, Drn
an hartnäckigen Flechten, Scropheln, Drüsen, Wunden und Unterleibsbeschwerderr theilt ein erfahrener Arzt ein altes unfehlbares Mittel unentgeltlich mir.
1°. 1.. postc restuuto HumburA. franco.
Frucht-Preise.
Calw, 29. Jan. 1870.
fl. kr. fl. kr. ft. kr.
Dinkel. 3 48 3 41 3 36
Haber. 3 30 3 19 3 18
Kernen.5 15 59 5 —
Motto.
5. Februar: Sucke dir Freunde, du brauchst sie im Leben, brauchst sie im Tode, aber fandest du sic. halte durch Liebe sie fest. t>. „ Hast und Neid macht die Hölle weit.
7. „ Schön ist die Kunst, erhaben die Natur, am höchsten wo
_ sich beides i nnig einte.
Tages-Neuigkeiten.
Die evangelische Pfarrei in Großbettlingen wurde dem Pfarrer Gmelin zu Enzthal-Enzklösterle und die Pfarrei in Bösingen dem Pfarr- verweier Klaiber in Nohrdorf übertragen.
* Nagold, 3. Febr. Gestern Abend fand im Schwanen die jährliche Generalversammlung des Gewerbevereins behufs der Neuwahl des Vorstandes und Ausschusses, Entgegennahme des Jahresberichts und Berathung über Anschaffung der Zeitschriften statt. Obwohl der Verein 78 Mitglieder zählt, so hatten sich doch nicht einmal 30 derselben hiebei eingesunden, welche Lauheit und Interesselosigkeit nicht sehr ermuthigend für den Eifer der Leiter des Vereins sein mögen. Die Verdienste des Vorstandes, E. Sannwald, um den Verein konnte die Versammlung nicht besser lohne», als daß sie demselben durch Acclamation wieder das Amt des Vorstandes übertrug; auch dem bisherigen Stellvertreter desselben, Partikulier Bischer, wurde die- gleiche Ehre zu Theil; ebenso brachte die Wahl des llköpfigen Ausschusses keine nennenswerthe Aenderuug hervor. Der vorg'etragene, vom Vorstand abgefaßte Jahresbericht gab ein genaues Bild über die Thätigkeit des Vereins im abgelaufenen Jahre und werden wir solchen in einer der nächsten Nummern ebenfalls unfern Lesern initEeilen. In Betreff der Anschaffung von Zeitschriften werden zu den bisher gehaltenen noch zwei weitere Handelszeitungen kommen. Obwohl dieselben die meisten Einnahmen der Kasse verschlingen, so sind auf der andern Seite solche auch die geeignetsten Bildungsmittel für die Vcreinsmitglieder und muß nur bedauert werde», daß von denselben nicht ein größerer Gebrauch gemacht wird. Um auch der Kasse einen glänzenderen Stand zu verschaffen, dachte man an Erhöhung des Monatsbeitrags, doch weil solches nicht beliebt wurde, so wäre zu dem Zwecke dem Verein gerne ein weiterer Succurs von Mitgliedern zu gönnen, was bei dem zahlreichen Gewerbestand hier auch möglich sein sollte, wenn es nicht so viele gäbe, die unbekümmert um die sichtbaren täglichen Fortschritte im Gewerbeleben im alten Schlendrian sortarbeiten und nur über die bösen Zeiten klagen.
Uebersicht über den Verkehr auf dem Nagolder Fruchtmarkt im Jahr 1869. Verkauft wurden: Fruchtgattung. Ctr. Erlöste Summe.
fl. 2098. 45 fl. 3017. 20 5243. 20 2648. 45 fl. 114240. — fl. 31005. —
1898. —
1938. —
Kernen Roggen Gerste Waizen Dinkel Haber Hilsenfrüchte
365
620
1100
489
27200
7950
390
fl-
fl-
Mischlingsfr. 408
fl.
fl.
Mittelpreis fürs ganze Jahr, fl. 5. 45. fl. 4. 52. fl. 4. 46. fl. 5. 25. fl. 4. 12. fl. 3. 54. fl. 4. 52. fl. 4. 45.
Zusammen 38522 fl. 162089. 10.
Um wie viel die Frucht im Preise gegen das Jahr 1868 zurückgegangen ist, mag daraus ersichtlich sein, daß im Jahr 1868 aus 32420 Ctr. fl. 164753 erlöst wurden. Daß dieser Rückschlag der Fruchtpreise auch den^gewerblichen Verkehr zu seinem Nachtheile beeinflußt, ist eine leidige Thatsache, so wohl-
thuend es für den Gewerbsmann sein mag, billige Frucht zu erhalten. Daß der Landbau bei den gegenwärtigen Fruchtpreisen kgum mehr lohnend ist, kann nicht bestritten werden, und es ist nicht zu verwundern, wenn manche Bauern ihre Frucht lieber dem Vieh verfüttern, als sie auf den Markt zu bringen.
Stuttgart, 1. Febr. Der Wiederzusammentritt des Landtags soll für jetzt auf den 20. Februar in Aussicht genommen sein, ein definitiver Entscheid jedoch in den nächsten Tagen getroffen werden. Die Berathungen für den Landtag im Geh. Rath und Gesammt-Miuisteriuiii nehmen die Thäthigkeit derselben derzeit in hohem Grade in Anspruch. Wenn ich recht gehört habe, so soll nun auch die Vorlage der Verfassungsrevision zur Einbringung beim Landtag fertig sein und würde nunmehr wohl gleichfalls vorgelegt werden. Die definitive Feststellung des Hauptfinanzetats ist in diesem Augenblick eine Hauptsorge der höchsten Kollegien, nachdem nunmehr alle Spezialetats auch der des Kriegsministerium eingelaufen sind. — Durch den Tod des Präsidenten, Frhrn. v. Linden, ist wieder ein lebenslänglicher Sitz in der ersten Kammer erledigt. Man ist sehr gespannt, wer hiezu ernannt werden wird. Wenn die Verfassungsrevision zu Stande kommt, so könnte dies leicht die letzte derartige Ernennung sein, weil dem Vernehmen nach im neuen Verfassungsentwurf in Zukunft die Ernennung der von Sr. Maj. dem König zu ernennenden Mitglieder nicht mehr auf Lebenszeit, sondern nur noch für die Dauer des jeweiligen Landtags erfolgen solle. (Schw.-B.)
Stuttgart, 1. Febr. Gestern Abend wurde einem Ma- schiuenarbeiter in der E. Greiner'schen Hof-Buchdruckerei hier, als derselbe bei vollem Gange der Dampfmaschine einen Riemen, welcher um die Transmission geschlungen war, losmachen wollte, der rechte Vorderarm gänzlich abgerissen und der Oberarm noch dreimal gebrochen. Der Unglückliche wurde sofort in das Ka- tharineuhospital gebracht, woselbst er gestern Abend noch ampu- tirt wurde. Derselbe ist verheirathet und Vater von zwei Kindern.
— Die württ. Homöopathen werden am 24. Febr. in der Liederhalle eine große Versammlung abhalten.
Aus dem am vergangenen «Sonntag in einer Generalversammlung der Spar- und Vorschußbank in Herrenberg erstatteten Bericht ist zu ersehen, daß sowohl die Zahl der Mitglieder als der Umsatz gegen früher sich nicht unbedeutend vermehrt hat. Der Gesammtumschlag betrug im abgelanfenen Jahre 578,971 fl. 9 kr., der Reingewinn 1680 fl. 46 kr., von dem den Mitgliedern auf ihre Einlage bis 1868 eine Dividende von 12°/o gutgeschrieben und der Rest dem Reservefonds zugeschlagen wurde, der sich nunmehr auf 1435 fl. belauft.
Tübingen, 1. Febr. Ein Vortrag, welchen Prof. Dr. Henkel in der letzten Versammlung des Handwcrkervereins hielt, behandelte einen allgemein interessanten Gegenstand, die Nahrungsmittel. Nach genauer Nachweisung der zur Erzeugung des Bluts und zur Erhaltung der menschlichen Eigenwärme, also zur Ernährung nothwendiger Stoffe wurde die Milch als Typus aller Nahrungsmittel bezeichnet, weil sic die 4 Stoffe: Zucker, Eiweiß, Salz und Kasein enthält. Am stickstoffhaltigsten und also nahrhaftesten ist das Fleisch, besonders gutes Ochsenfleisch. Am ehesten ersetzt werden kann dasselbe durch Hülsenfrüchte, wie Erbsen, Linsen, Bohnen; am wenigsten durch die Kartoffeln. Der Liebig'- sche Fleischextrakt ist zu theuer und weniger schmackhaft, weil er durch die vor seiner Herstellung stattfindende Entfettung des Flei-