werden,
Berlin. Hier erscheint seit 1. April eine neue Korrespondenz in franz. Sprüche 3mal wöchentlich, die nicht ohne Inspirationen und Quelle» zu sein scheint. Sie läßt sich zuerst über die Luxemburgische Frage vernehmen und sagt, alle die vorgeschlagenen Lösungen, von Neutralisirung, Abtretung an Belgien u. s. w. seien nur in den Köpfen der Journalisten entsprungen und nicht in die offiziellen Kreise gedrungen. Die einzige Frage der zwischen den Kabineten schwebenden Unterhandlungen bestehe darin, wie jedes derselben die Bedeutung der Verträge von 1839 in Beziehung aus die jetzigen Verwicklungen auslege und ansehe. Sodann wird weiter zu Gunsten Preußens geltend gemacht, daß durch den neuerdings zwischen Preußen und dem Herzog von Nassau abgeschlossenen Vertrag die Rechte des Herzogs auf Luxemburg an den König von Preußen abgetreten worden sind. — In der neulich zu Spandau eröffneten Militärschießschule seien als Zöglinge auch Offiziere aller deutschen Armeen eingetretcn; baierische, württembergische, sächsische, badische, oldenburgische .'c.
Berlin, 13. April. Die „N. A. Z." dementirt die von Danziger Blättern mitgethcilten Gerüchte, nach welchen für den Fall eines orientalischen Kriegs Rußland beabsichtigen soll, Polen bis zur Weichsel temporär oder definitiv an Preußen abzutreten. Dergleichen Gerüchte auszusprengen, sagt genanntes Blatt, könne keine andere Tendenz haben, als die Gemüther in Frankreich gegen Preußen aufzureizen. — Die Berufung des preußischen Landtags wird beschleunigt, da die Bundesverfassung einige Abänderungen der preuß. Verfassung erheische, wozu eine Lmalige Abstimmung mit dreiwöchentlichem Zwischenraum nöthig ist. — Die „N. Ällg. Z." vom 10. weist darauf hin, daß die Festung Luxemburg nicht nur den nationalen Zweck, dem deutschen Bund als Schutz zu dienen, sondern auch den internationalen Zweck, Garantie der belgischen Neutralität, zu erfüllen habe.
Berlin, 19. April. Der Reichstag erledigte in seiner heutigen Schlußberathung Artikel 1 bis 99 gemäß dem Resultat der Vorberathung und verwarf alle neueingebrachten Amendements. Art. 32, die Bewilligung von Diäten betreffend, wurde gestrichen und der Wegfall von Diäten sestgestellt; für den Wegfall derselben waren 178 gegen 90 Stimmen. — In der heutigen Sitzung erklärte Graf Bismarck: Die Bundesregierungen werden alle beschlossenen Amendements genehmigen, falls das Haus bei den Amendements in Betreff der Diätenfrage und den Heereseinrichtungen, welche die Regierungen nicht aunehmen, nachgiebig sein werde. Die Bundeskommissäre werden sich im Laufe der Debatten näher aussprechen. Gegenüber dem Abgeordneten Reichensperger, welcher erklärte, daß Preußen keinen Grund habe, den Abänderungen der Verfassung in Betreff der Diäten und Heereseinrichtungen ein kategorisches „Nein" entge- genzustellen, bemerkte Graf Bismarck: „Wenn es dem Redner gelingt, seine Ansichten zur Geltung zu bringen, dann würde ich nicht glauben, das Verfassungswcrk durchzuführen; ich würde den König alsdann um meine Entlassung bitten."
In der brennenden Frage für Deutschland, der luxemburgischen, ist heute wenig Neues von Belang zu melden. Die Hoffnung auf eine friedliche Beilegung' steigert sich in Frankreich sowohl als in Deutschland. Wenn freilich dort die Beilegung darin gesucht wird, daß Preußen einfach nachgebe, so ist dies eine schwache Stütze für die Friedenserwartungen. Rouher soll nach der Köln. Ztg. zu Freunden gesagt haben: „So sehr gespannt auch die Situation noch vor 8 Tagen gewesen, so nahe man selbst einem Abbruche der diplomatischen Beziehungen mit Preußen war, so sicher ist doch jetzt die Aussicht, den Frieden erhalten zu sehen." (St.A.)
Wien, 13. April. In einer Unterredung, welche dieser Tage der preußische Gesandte mit Beust hatte, soll letzterer erklärt haben, daß Oestreich den Frieden mit allen Kräften zu erhalten suchen werde. Sollte jedoch der Krieg unvermeidlich und dem Kaiserstaate die von diesem selbst gewünschte strenge Neutralität unmöglich werden, so würde sich Oestreich weder durch Gefnhlspolitk noch durch Nationallitätssympathien anziehen oder durch Rachegefühl abstoßen lassen. Es würde vielmehr einzig und allein seine Interessen zu Rathe ziehen und sich derjenigen Macht anschließen, welche den letzteren am meisten Rechnung zu tragen vermag.
Den Ungarn gilt Graf Bismarck als großer Prophet;
denn da^ Wort Bismarcks, daß Ocftrrichs Negierung ihren Schwerpunkt nach Pesth und Ofen verlegen müsse, ist bereits in Erfüllung gegangen. (Freilich hat der Prophet selber etwas nachgeholfen.) Kaiser Franz Joseph läßt sich nächstens in Pesth als ungarischer König krönen ; er hat bereis in der uralten Schatzkammer die Krone des h. Stephan aufprobirt; sie ist 8 Pfund schwer. Die Krone enthält ein neues Futter, der Reichsapfel wird geputzt und das Reichsschwert bekommt eine neue Scheide.
Paris, 16. April. Der Moniteur enthält ein Circularschreiben des Kriegsministers vom 19. April, welches, für den Loskauf vom Militärdienst 3000 Franke» als Kapitulation festsetzt. Dieselbe betrug bisher 2300 Franken. Der Avenir national wurde wegen Verbreitung falscher Nachrichten über Rüstungen in Verfolgung gesetzt. .(St.A.)
Florenz, 15. April. Persano ist zum Verlust der Admiralswürde verurtheilt, sowie zur Bezahlung der Kosten.
Nachrichten aus Florenz melden, daß nun der Senator Campello das Portefeuille des Aeußcrn angenommen habe. In der Kammer zeigte Ratazzi die Bildung des Cabinets an. Er erklärt, daß Italien keine auswärtigen Besorgnisse habe und sich daher ernstlich mit den Finanzen beschäftigen müsse; er werde ein Projekt zur Liquidation der geistlichen Güter vorlegen.
Rom, 11. April. Vergangene Nach: wurden Proklamationen angeschlagen, um das Volk zum Aufstand aufzurufen, wobei ihm die Unterstützung Garibaldi's versprochen wurde, der kommen werde, die Tyrannei der weltlichen Gewalt zu stürzen, die geistliche Autorität des Hauptes der Kirche aber zu schützen. Es werde eine provisorische Negierung zu einem Plebiscit auffordern, durch welches die Annexionsfrage entschieden werden solle. Dieser Proklamation folgte nun zwar keine Manifestation, aber die Regierung hatte nichts desto weniger für gut gefunden, Truppen an die Grenzen zu schicken, um jeden Versuch der Emigranten und der Garibaldiner zu überwachen.
London, 13. April. In die Kohlengrube Brightside bei Sheffield fuhren gestern Abend 5 Männer ein, als ein Seil riß und die Unglücklichen 200 Dards tief auf den Boden des Schachtes hinabstürzten. Sie fanden augenblicklich ihren Tod.
Petersburg, 10. April. Die russische Tagespresse, die offizielle, wie nicht offizielle, nimmt in der Luxemburger Frage entschieden Partei für Preußen. Die meisten russischen Blätter haben sogar ihre frühere Abneigung gegen die preußischen Annexionen in dem Grade überwunden, daß sie den Augenblick her- beiwünfchen, wo ganz Deutschland unter Preußens Führung vereinigt ist und die Macht gewonnen hat, der Ländergier des na- poleonischen Frankreichs einen starken Damm entgegenzusctzen und die unerträgliche Suprematie desselben z» brechen. Nach der Stimmung der russischen Tagespresfc zu urtheilen, würde ein Krieg zwischen Frankreich und Preußen wegen Luxemburgs der russischen Regierung insofern nicht unerwünscht sein, als sie freie Hand zu entschiedenem Vorgehen in der orientalischen Frage bekäme.
Wer will den Krre»?
Was gilt das Volk im Lchrcckcnskampf der Kronen?
Was gilt das Recht im Toben der Gewalt?
Verratb und Ehrsucht schlachtcu Milliouen,
Und keine Männerlippe donnert: Halt! beisnxer.
Wer will den Krieg, so fragen Millionen,
Die er bedroht in West, Ost, Süd und Nord:
Sind's, die jetzt friedlich bei einander wohnen?
Dann ausgesetzt der Noch, dem Elend, Mord!
Wer will den Krieg? das ist ein banges Fragen,
Den Krieg mit seinen namenlosen Leiden!
Sind's, die auch seine Folgen werden tragen?
Die kummervoll von Weib und Kind dann scheiden?
Wer will den Krieg ? ich will es kühn erwähnen:
Nur Jene sind's, die hoffen zu gewinnen,
Und die nicht kennen all' die heissen Thränen,
Die ans Mill'onen wunden Herzen rinnen!
Das Volk will keinen Krieg, es will den Frieden!
Hört's nicht zu spät, Ihr Herrscher ans den Thronen!
Gott hat verlieben Euch die Macht hienieden,
Nicht zum Zerstören, sondern um zu schonen!
Des Landes Wohl kann nur der Friede schassen:
. Hier sollen weh-n Eure Siegesfahnen!
Kämpft mit des Geistes, nicht mit blut'gen Massen!
Laßt Fürsten Euch vom Volk zum Frieden mahnen! (T. Chr.)
Redaktion, Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung.
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