hohe Nummer. 'Natürlich schrieb er dieses Glück seinem Talisman zu, und in seiner Freude machte er seine intimsten Freunde mit dem Geheimnisse bekannt. Dank dieser Indiskretion wurden die Behörden auf die Sache ausmerksam; es ist eine Untersuchung angestellt, die allem Anscheine nach den Zauberer und den abergläubischen jungen Mann hinter Schloß und Riegel führen wird.
Die Londoner Gauner haben einen Geniestreich geliefert, dessen Opfer die Firma Rothschild geworden ist. Diese sendete 24 Kisten Silber für 2 in der Themse liegende Schiffe unter den üblichen Vorsichtsmaßregeln an Bord derselben. In der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch kamen 2 derselben im Werth von 24,000 fl., trotz der Wache der Mannschaft und der Zollbeamten, abhanden.
Haag, 2. März. In der Budgetdebatte wurde gestern der Minister des Auswärtigen wegen der Gerüchte von Gebietsforderungen fremder Mächte interpellirt. Der Minister Graf von Zuijlen erklärte das Gerücht, daß Preußen oder irgend eine andere Macht solche Forderungen gestellt, für grundlos. Er fügte hinzu, gleichwohl müsse man sich gegen jede Eventualität vorsehen und dürfe keine Opfer scheuen, welche die Aufrechthaltung der Unabhängigkeit verlangen könnte.
In Moskau hatte man seither eine Kälte von 2o—30 Graden, so daß das Quecksilber fror und des Nachts das Gas ausging.
Mexiko hat seit 1821 23 Präsidenten, 7 Diktatoren, 2 ^ Kaiser, 1 Vicepräsidenten und einen Generalissimus gehabt, so ! daß durchschnittlich auf 16 Monate ein neuer Herrscher kommt. ! Maximilian hat bis jetzt schon von ihnen allen die längste Re- ^ gieruugszeit gehabt. !
Tie kleinen Leiden und Freuden des Ehestandes. !
(Fortsetzung.) z
Abermals nahte der Winter, aber die Schneewolken am l Himmel schauten nicht trüber auf die Erde, als die Wolken des . Unmuthes, welche auf der Stirne des Herrn Diätarius Sello ! lagerten, wenn er in das jetzt immer lachende Antlitz seiner an- ^ muthigen Braut blickte. -
Martha war unter den ökonomischen Studien, die sie unter !
Jettchen Kummers Leitung gemacht, jetzt zu der sicheren Ueberzeu- j gung gekommen, daß sich selbst in dem kostspieligen Berlin mit! zwölfhuudert Thalern jährlicher Einnahme ein anständiger Haushalt > Herstellen lasse. Sie wartete jetzt nur auf eine schickliche Gelegenheit , ihrem Vater das Resultat ihres wirthschaftlichen Rechenexempels vorzulegen.
Die Gelegenheit fand sich dazu, als an einem Nachmittage die Frau Geheimcräthin als Vorsteherin eines Frauenvereiues in der Sitzung einer Wohlthätigkeitsversammlung außer dem Hause beschäftigt war.
„Papachen," begann Martha mit klopfendem Herzen, „mein armer Max sehnt sich so sehr nach einer Häuslichkeit. Weßhalb bist Du härter gegen mich, als gegen meine Schwester? Sello's Einkommen und das meinige beläuft sich zusammen aus jährlich 1200 Thaler. Mehr hatten Wurms auch nicht, als sie heira- theten."
„Und haben auch jetzt nicht mehr, wo noch ein Kind davon ernährt werden soll, und Hutten, wie Du weißt, im ersten Jahre Schulden gemacht," entgegnete ernst der Vater und fuhr immer heftiger werdend fort: „Habe ich einen dummen Streich im Leben gemacht, so folgt nicht daraus, daß ich einen zweiten daraus ! setzen muß. Ich habe auch noch andere Pflichten, als die gegen ineine Kinder zu erfüllen. Ich bezahle Eure Ausstattung von meinem Vermögen, das bringt mir einen Verlust von 6000 ! Thalern. Somit habe ich, wenn mir auch noch die Zinsen Deines mütterlichen Vermögens entzogen werden, 1300 Thaler an meiner bisherigen Einnahme verloren, und ich muß, um meinen Hausstand in gewohnter Weise sortbestehen zu lassen, vom Kapital zusetzen. Was soll aus meiner Frau nach meinem Tode werden? Diese Gewissensfrage habe ich mir vorgelegt, und bin, um eine in jeder Weise verwöhnte Frau nicht im Alter darben zu lassen, zu dem Entschluß gekommen, ihr eine Jahresrente bei einer Lebcnsvcrsicherungsgesellschast zu sichern. Das fordert neue Geldopser. Unter diesen Verhältnissen wird es zu einer Unmöglichkeit für mich, auch noch den Haushalt meiner Töchter mit Geldmitteln zu unterstützen." j
„Das verlangt ja Niemand von Dir, Papacheu," siel Martha ihm liebkosend in's Wort und zählte ihm nun alle die Gründe vor, weßhalb Julie sich unnützer Weise das Leben schwer mache, und was sie gethan habe, sich vor ähnlichen Lebenssorgen zu schützen.
Wenn auch Martha ihren Vater nicht bei dem ersten Angriffe auf sein nachgiebiges Herz schon vollständig gewann, so erlangte sie doch das Versprechen von ihm, sich die Sache überlegen zu wollen. Die Hauptsache war, daß er ohne Zustimmung seiner Frau keinen Entschluß zu fassen wagte. Ganz wider seine Erwartung stieß er bei seiner Gattin auf keine Hindernisse. Das Brautpaar erschien der Frau Gcheimeräthiu so unerquicklicher Art, der Herr Schwiegersohn zeigte eine so geringe Aufmerksamkeit für sie, daß sie nur aus eine Gelegenheit gewartet, um dem langweiligen Brautstande so bald wie möglich ein Ende zu machen.
In der Spangenberg'schen Familie liebte man die Ueber- raschungen; diesmal war sie dem Diätarius Max Sello zugedacht. Ganz heimlich hatten Mutter und Tochter eine Wohnung in einem neuerbauten Stadttheile, die von Neujahr ab zu jeder Zeit bezogen werden konnte, gemiethet, und als der Christbaum am heiligen Abend brannte, traten zwei Männer mit einer schweren, fest vernagelten und an den Kammergerichtsassessor Herrn Max Sello adressirten Kiste in's Zimmer. Man wunderte sich, nian that von allen Seiten erstaunt. Steine über Steine wurden ausgepackt, bis man endlich auf dem Boden der Kiste ein zusammengelegtes Papier fand; es enthielt den Miethscontract der neuen Wohnung, zugleich die Quittung des Hauswirths, daß die Miethe auf ein halbes Jahr pränumerando bezahlt sei. Die praktische Martha hatte sie von der Ausstattungssumme erübrigt.
'Nun war der Jubel groß. Der ministerielle Diätarius war plötzlich ein anderer Mensch geworden, und obgleich die Frau Geheimeräthin sich erröthend abwandte, hielt er dennoch die Braut mir seinen Armen umschlungen und küßte sie herzhaft.
In der Mitte des Januar fand die Hochzeit statt. Martha hätte so gern an ihrem Ehrentage die Schwester bei sich gehabt, allein Julie schrieb, daß es ihr trotz der furchtbarsten Einschränkungen nicht möglich sei, die Reisekosten zu erschwingen, und daß sie auch in ihrer Garderobe kein Kleid besitze, in welchem sie es wagen dürfe, ihrer geliebten Schwester auf einem Gange zu folgen, der minder dornenvoll werden möchte, als der ihrige geworden sei.
Laß nur den ersten Rausch meines Glückes vorüber sein, dann kommst Du an die Reihe, arme Julie! Du kannst ja nicht dafür und sollst für die Fehler Deiner Erziehung nicht ewig büßen. So dachte Martha, küßte den Brief und legte ihn zu den übrigen.
Blicken wir jetzt in die Briefe, die ersten, welche Martha als junge Frau ihrer Schwester geschrieben:
Erster Brief.
Wie Recht hattest Du, meine geliebte Julie, als Du mir nach Deiner Verheirathung schriebst: es gäbe für uns Frauen nur ein Glück aus Erden, das Glück, das wir in der Ehe finden könne n. Achte wohl auf das unterstrichene „können," denn es kommen auch Fülle vor, wo wir es nicht finden wollen, oder zu finden verstehen. Aber auch darin hast Du Recht, eiu ganz vollkommenes Glück gibt es nicht. Ich bin kaum drei Wochen verheirathet, und schon treten die Schatten in meinem ehelichen Leben grell hervor. Was mich fast am meisten schmerzt, ist, daß Du meinen Kummer, meine Sorgen kaum begreifen wirst. Denn in diesem Punkte haben wir die Rollen vertauscht. Dein Mann als ein Toldatenkind, echt militärisch erzogen, militärisch, geblieben, hat niemals gelernt aus Nacht Tag zu machen. Mein lieber Max dagegen hat diese häßliche Eigenschaft während seiner Studentenjahre angenommen, hat sie in das praktische Leben mit hineingenommen, und sie ist ihm dermaßen in's Fleisch gewachsen, daß er mir neulich sagte, er wollte lieber sterben, als Morgens um sechs Uhr aufstehen. Ich habe dagegen mich so daran gewöhnt, schon um fünf Uhr aufzuwachen, daß ich nun drei volle Stunden, die ich ach so nützlich in meiner Wirthschaft anwenden konnte, mit Nichtsthun verbringen muß.
(Fortsetzung folgt.)
Redaktion, Truck und Verlag der G. W. Zaissr'schen Buchhandlung.
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