scharfer und sehr bösartiger Stimme im Umfange von 5 Oktaven koner 10 Dollars, mit Repetition 12 Dollars, mir langathmi- gem fortdauerndem Geschrei 15; zweite Klasse, Stimme nicht so stark, aber sehr kläglich und unerträglich, 5 Dollars; dritte Klasse, gewöhnliches Kind mit unterbrochenen Schreckcnsschreien, uöthigensalls in der Tasche zu tragen, 2str Dollars. Alle diese Kinder sind dauerhaft und elegant gearbeitet und es wird ihre Haltbarkeit für ein Jahr garantirt.

Die kleine« Leiden nnd Freuden des Ehestandes.

(Fortsetzung.)

Eines Morgens waren so eben die letzten Töne eines Duetts, welches das Schwesterpaar gesungen, verhallt, als die Amme des kleinen Willy in's Zimmer trat, mit dem Bemerken, ein fremder Herr habe ihr die Karte gegeben, welche Julie ihr aus der Hand nahm und dann kopfschüttelnd sagte:

Das muß ein .Irrthum sein, ich kenne den Herrn nicht, sage ihm"

In diesem Augenblicke legte Martha ihre Hand aus den Mund der Schwester und flüsterte in ihr Ohr:

Der Besuch gilt mir."

Julie blickte verwundert zu der Schwester auf. Martha war bleich geworden, ihr Blick rühre unverwandt ans der Karte und ihre Hand zitterte, als sie diese danach aussireckte.

Martha, um Gotteswillen, was bedeutet das!"

Still, still, nachher," bat diese.

Kennst Du ihn schon lange?"

Erst aus der Reise zu Dir habe ich ihn kennen gelernt."

Gin langgedehntesAh!" war die Antworr, und nachdem die Amine aus einen Wink ihrer Herrin, daß der Besuch will­kommen sein würde,, das Zimmer wieder verlassen hatte, sagte sie zu Martha gewendet:

Darum Deine Gleichgültigkeit gegen die schönen Augen unseres Rittmeisters! Darum vielleicht auch Dein Koch-Paro- rismus!"

Julie, Tu bist unausstehlich."

Ich versprech'e Dir, Dein Assessor soll Deiner Meinung nicht sein."

Die Thüre öffnete sich auf's Reue. Niemand hätte dem ^chwesterpaar das Gespräch, das Beide so eben noch geführt, augemcrkt. linker den Gesetzen der Convenienz erzogen, würden sie, selbst in den kritischsten Lagen des Lebens, sich keinen Verstoß gegen die gesellschaftlichen Sitten zu Schulden haben kommen lassen.

Julie ging dem Eintretenden mit der Unbefangenheit, als be­grüße sie einen Bekannten, einige Schritte entgegen.

Obgleich ich zum ersten Male das Glück habe, Sie bei mir zu sehen, so begrüße ich doch keinen völlig Unbekannten. Sie waren, Herr Assessor, bereits durch mein Schwesterchen bei mir Angeführt," redete Julie in ihrer aumuthigen Sprechweise den Eintretenden an. Doch zum ersten Male in ihrem Leben drohte ihre Weltrourine sie verlassen zu wollen, als Sello denn kein Anderer als Martha's Reisegefährte war es um eine Antwort verlegen, bald sie, bald ihre Schwester verwundert anstarrtc.

Will man mit Nennung seines Namens eine Ueberraschung hervorbringcn, so läßt man nicht seine Visitenkarte ans dem Sitz, den man soeben verlassen hat, liegen," lachte Martha.

Nie hätte ich anzunehmen gewagt, daß Sie Gnädigste meine Absicht erreichen würden," erwiderte Sello leicht erröthend und sich verneigend.

Sello war ein gewandter Erzähler, bald war die Unterhaltung eine anregende und lebendige geworden, und die beiden Damen hatten bereits erfahren, daß Sello beabsichtige, in dem nahe ge­legenen Seebads Mohleu eine Kur zu gebrauchen, als auch Georg sich zu ihnen gesellte.

Julie nahm einen günstigen Moment wahr, ihren Mann in den 'Arm zu kneifen und ihm ein paar Worte in's Ohr zu flüstern. Er nickte nur und wandte sich-zu Sello.

Ganz unbekannt hier, wie Sie sagen, würden sie es vielleicht nicht verschmähen, mit einer frugalen Küche vorlieb zu' nehmen und einen Teller Suppe mit uns zu essen?"

Georg wartete die Antwort nicht ab und nahm seinem Gaste den Hut aus der Hand, den ihm dieser auch ohne Zögern überließ.

Das heitere Mahl war beendet, der kleine Jagdwagen

Hielt vor der Thüre,. in welchen jetzt vier glückliche Menschen stiegen. ES ging etwas knapp her, allein Sello und Georg zwängten sich auf dein schmalen Vordersitze ein, und fort ging es in den grünen Wald.

Von diesem Tage an kamen die beiden Paare täglich zusam­men, und das Wiedersehen fand abwechselnd am Ostseestrande oder unter den Bäumen des Waldes statt.

Es gibt für empfängliche Herzen kaum ein gefährlicheres Reizmittel, als das Rauschen der Wellen und das ^Säuseln der Bäume. Vereinigt sich gar Beides, dann wuchert die keimende Liebe rasch empor.

Julie bekam jedesmal sentimentale Anwandlungen, wenn sie sich unter den Bäumen des Waldes befand, fester schmiegte sie sich dann an den Arm ihres Georgs und leiser wurde ihre Stimme.

Ein solcher Moment war es, wo auch Sello Martha's Arm inniger an sich zog, ihre Hand aus sein Herz legte und dabei einige Worte in ihr Ohr flüsterte.

Sie erwiderte seinen Händedruck und entgegnete eben so leise:Fragen Sie zuvor, was mein Vater dazu meint."

Dies geschah am Tage vor Scllo's Abreise.

Wie schade, daß wir unfern Sello verloren haben," sagte Julie am Abend, in traulicher Unterhaltung mit der Schwester; den würde ich Dir zum Manne wünschen, wenn er Vermögen hätte, aber er ist ärmer noch als mein Georg. Er hat kürzlich meinem Manne erzählt, daß er Gott danken würde, wenn der Rest seines geringen Vermögens bis zu seiner amtlichen Anstellung anshalten würde."

Julie's Worte trafen Martha's Herz wie Dolchstiche. An diese so wichtige Lebensfrage harte sie noch gar nicht gedacht. Tiefer noch sollte ihr Herz verwundet werden. Sie erhielt einen Brief von ihrem Vater, in welchem er unter Anderem schrieb:

Ein junger, liebenswürdiger Mann, Kammergerichts-As- sessor Sello, hat bei mir um Deine Hand ungehalten. Er scheint Deiner Einwilligung ziemlich sicher zu sein, und ich würde unk Freuden meinen väterlichen Segen hinzusügeu, so bald Dein Be­werber Vermögen besäße. Ein junger Beamte kann heut zu Tage, lediglich auf sein Gehalt angewiesen, keine Frau standes­mäßig ernähren. Ein langer Brautstand hat auch seine großen Schattenseiten, die reiflich in Erwägung gezogen sein wollen. Doch will ich Deinem Glücke nicht hindernd in den Weg treten. Ehe ich dem jungen Sello eine bestimmte Antwort gebe, möchte ich zuvor die Sache mit Dir mündlich besprechen. Es ist somit mein Wunsch, daß Du so bald wie möglich zu uns zurückkehrst."

Martha war nach Empfang dieses Brieses sehr niederge­schlagen, und Julie war es mit ihr sie konnte der Schwester weder Rath noch Trost geben, denn sie hatte es bereits empfunden, daß die Epistenzsorgen zu den größten Erdensorgen zu zählen seien. .

Was versprechen Liebende nicht! Sello und Martha gelobten sich zu einem zehnjährigen Bramstand zu verstehen, wenn ihnen der Vater nur die Hoffnung aus eine Vereinigung geben wollte.

Eine Woche nach Martha's Rückkehr stand ihre Verlobung mit dem Assessor Sello in den Zeitungen. Sello trat durch Vermittlung seines künftigen Schwiegervaters mit der Anwart­schaft aus baldige Diäten als Hülssarbciter in das Ministerium ein. ' ^ (Forts, folgt.)

London, B. Febr. Nach einer Beschreibung, welche das Melbourner Wochenblatt Australasien mittheilt, ist in dem Wal­desdickicht bei Daudenong (in der südaustralischen Coloiiie Vic­toria) ein Riesenbaum entdeckt worden, welcher eine Höhe von 602 Fuß oder mit Hinzurechnung der abgebrochenen Krone, die sich nach anderen unversehrten Exemplaren jener Wildnis; aus 60 Fuß veranschlagen läßt, von 420 Fuß besitzt. Es ist eine TuoÄHjNus <'nn)'K>Zallim (der Pfcfsermünzbaum oder auch der hän­gende Gummibaum von Vandiemensland). Nur noch die cali- fornischc öVellinxtouiL Zsigkmtoa, von welcher ein Exemplar ix der Höhe von 450 Fuß bekannt ist, macht dem australischen Baumriesen den Rang streitig. Um sich die Dimensionen zu ver­sinnlichen, erinnere man sich daran, daß die Thurmspitze des Straßburger Münsters, die höchste in Europa, sich nicht mehr als 466 Fuß über die Erde erhebt.

Redaktion, Druck und Vertag der E. W. Zaiser'schen Buchhandlung.