rere Redner haben mit Gründen zu beweisen gesucht, daß diese Art von Zerstreuung feinen profanen Charakter trage; aber entschiede» ist die Frage noch nicht.
lieber die Ermordnng des Präsidenten Lincoln und das Attentat aus Seward gebe» den Zeitungen fortwährend telegraphische Berichte zu, die in inanche» Einzelheiten nicht mit ein- ander übereinsiimmc». Ein Telegr. der Kol». Ztg. aus Newyork vom l5. lauter: Präsident Lincoln ist gestern Abend vor 1l Ubr im Theater erschossen worden und henke Morgen um 7'/s Uhr gestorben. Ter verhaftete angebliche Mörder ist der Schauspieler Wilkes Boot, welcher »nter dem Vorwände, ihm Depeschen Grants zu bringe», in die Loge des Präsidenten trat und dann mit dem Rufe: ,,8re somper D^rnmris" ans die Bühne sprang und entwischte. Gleichzeitig drang Jemand in Scward's Kran- kciistnbc und versetzte ihm mehrere Dolchstiche, nachdem er Se- ward's Sohn lebensgefährlich niedergeschlagen hatte. In Bool's Koffer lagen Beweise, daß der Mordplan vor dem 4. März beschlossen, aber wegen Feigheit des Mitverschworene» anfgegebe» worden war. Die Aufregung ist nngehener. Vice-Präsidenl John- ston ist vom Richter Chase vereidigt worden. Er sagte einfach: Mein sind die Pflichten, ich werde sie gottveilranend erfüllen!
— Grant befürwortet angeblich, die Heeresausgaben täglich um eine Million zu rcducircn. - Den Basler Nachrichten ging ans Paris vom 27. folgendes Telegramm zu: Aus Newpoek vom Ist. April Abends wild gemeldet: Seward entging dem Tode nur dadurch, daß er sich ans dem Belte warf; die Aerzke konstatiren keine Aenderung; der Minister b>findet sich gut. Frcderick Seward ist in kritischer Lage. Die Mörder sind noch nicht ergriffen. Prä- sident Johnston kündigt an, cs werbe kein KabinetSwechsel statl- finden. Zum Staatssekretär, für die Dauer der Krankheit Se- ward's, ist William Hunter — Biireanchcf im Staatssckrctariat
— ernannt.
Die Ermordung Lincolns und des befähigtesten Staatsmannes der Union, Seward, ist von einer Verschwörung der Rebellen anSgegangen, welche an dem Norde» Rache nehmen und de» Süden mit ihren Mordplänen unterstützen sollte. Tie Beweise dafür liegen vor. Für die friedliche Entwickelung der Republik ist diese entsetzliche That ein furchtbarer Schlag, de» Niemand geahnet hat. Es ist um so frevelhafter, als sowohl der Unionsgeneral Grant, als auch der Präsident Lincoln so schonend wie möglich gegen die besiegten Rebellen verfuhren und sogar den Offizieren erlanbien, ihre Degen zu behalten und die Auslieferung der Waffen nur von den Soldaten forderten. Lincoln war am 12. Febr. 1809 geboren. Ter Vicepräsident, Andreas Johnston, früher ein Schneider, übernimmt nach der Verfassung die Leitung der Regierung. Derselbe bat sich aber bei seiner Einführung in sein Amt eben nicht würdig benommen; er war total betrunken. Mau glaubt, der General Grant werde unter diesen Umständen eine Militärdiktatur errichten.
Die Entführung.
(Fortsetzung.)
„Aber in der Tbat. . ." begann der Marquis; dock er wurde durch seinen Sohn unterbrochen, welcher in diesem Augenblick von seinem Stuhle aufsprang.
,,O!" rief der junge Man», „ich kenne ihn jetzt!"
„Kennst Du mich?" erwiderte der Fremde, ebenfalls seinen Stuhl verlassend und des andern Hand fassend.
„Versteht sich! ries Louis, „cS ist Goupart St. Denis!"
„St. Denis?" sagte der alte Marquis, sich überrascht erhebend.
„Goupart!" schrie Louise, ans ihn zucilend.
„Goupart, — er ist es wirklich!" — Lieber guter Goupart, wie kommen Sie hierher?" setzte sie hinzu und faßte die Hand des Angekommcncn in ihre beiden. Sein Auge leuchtete, als er in ihr frohes aufgeregtes Gesicht sah, und mit leicht bebender Stimme sagte er:
„Ja Louise, cs ist ihr alter Freund Goupart!"
„Goupart St. Denis!" murmelte Simon, der mit unrnhi« gem Auge die Scene beobachtet hatte, und ließ seinen Blick mit dem Ausdrucke kiesen -Hasses auf dem Angekommenen ruhen.
„Hier, Simon," wandte sich der Marquis an seine» Neffen, „entsinnst Du dich des GonpartS nicht mehr, der so oft zu uns
kam, mein Wild schoß und dich mit seinen Flinten und Pistolen erschreckte?"
„Oh, — ich entsinne mich," sagte Simon, sich erhebend und das Gesicht zu einem Lächeln verziehend. „Monsieur St. Denis, Ihr nnterthäniger Diener; wir sind glücklich, Sie einmal wieder »nter nnS zu sehen."
Das gezwungene Wesen dieses Grußes wurde wohl von Niemand weiter bemerkt, alS von dem neue» Gaste selbst, von ! diesem aber um so mehr, da cs so sehr von der herzlichen Begrüßung der klebrigen abstach; er sagte indessen nichis und Simon halte schnell seinen Sitz wieder eiiigcnvinme».
Goupart St. DeniS halte früher in der Nachbarschaft von St. Juliens Landsitze in Frankreich gelebt, und unter allen jn- gendlichen Besucher» dort war er immer der willkommenste ge- wese». Er gehörte zu einer der besten Familien in der Umge. ^ bnng und war selbst ein nobler offenherziger Knabe. — In jenen Tagen waren LoulS und Louise noch Kinder g-wesen und ! eS lag Eiwas in Goparls Gegenwart, was die Erinnerungen an die schönsten Tage seines vergangenen Lebens wieder wach rief »nd ihn ans die Erscheinung einer zwar andern, aber eben so glücklichen Zelt hoffen ließ. ,
Louis war, als er sei» Lager suchte, sicher einer der Fröh- , liebsten im Hause: was ihm lange gefehlt, ein Kamerad heim l Aiissliegen, Halle sich gesunden, n»d die lebendigsten Bilder von der kommenden Luit standen vor ihm.
Von Louisens Gefühlen gab sich wohl selbst keine klare Rechenschaft. Lange saß sie, halb entkleidet, in lächelnd"!» Sin- ncn auf ihrem Bette, als zögen alle die Scene» ans ihrer Kindheit an ihrem Geiste vorüber, bis plötzlich ein erhöhtes Roth über ihre Wangen stieg, und sic das Gesicht in beide Hände verbarg.
Aber es gab »och eine Person, welche des jungen Manne« > Ankunft aufcegte. Simon LabviS schloß die Thür seines Zimmers und wanderte dann mit znsammengeprcßle» Lippen und schnellen Schritten ans und ab. „Hak ihn der Teufel hierher . gebracht?" murmelte er endlich stehen bleibend. „Wir werden ^ jetzt mehr Kinderspiel und Affenkanz haben, Alles das wird aber nur i» einer Liebschaft zwischen ihm und Louisen ende» und der i Alte wird seinen Segen dazu gehen, wenn der Bursche auch nichts weiter als ein nobler Bettler ist. . . Aber bei unserer lieben Frau!" fuhr er ingrimmig fort, ich werde Vorbeugen, auf die eine i Art — oder die andere!" !
3.
Am nächste» Morgen waren die jungen Leute schon früh ans den Beine». Goupart ward überall herumgeführt, und mußte Alles besehen, und als die BefcstigungSwerke, das HauS, der Karten und die Ställe inspicirt waren, ging cs an eine» Ritt in die Umgegend. Es war ein wunderhübscher Anblick, die beiden junge» Männergestalten und dazwischen Louise im knappe» Relt- klcide und dem befedcrten Hütchen in den Wald bineilispringen zu sehe»; und Slmoii Labols, der den ganzen Morgen eifrig seinen Geschäften nachzugehcn schien, aber sich stets i» der Nähe - deö junge» lachenden Kleeblatts ausgehalte» halte, sah ihnen nach und preßte seine Nägel in das Fleisch seiner Hände. Niemand aber sah ihm eine Aufregung an, als der Mitlagsiisch die Familie um sich versammelte.
Er »ad», lebhaft Thcil an der Conversativn und wurde sogar einige Maie witzig, so daß Louise crkläite, so liebenswürdig habe sie ihren Beiter und Erzieher noch kaum gesehen. Als aber die Mahlzeit vorüber war und der Marquis sich zu seiner ge- 1 wöhnliche» Stunde Schlaf zurückzichen wollte, trat Simon an ihn ! Hera» »nd bat nm ein kurzes Gespräch unter vier Auge». St. i Julien nickte gewährend und Simon folgte ihm nach der Bibliothek.
„Was ist es, Labois?" sagte der Hausherr, nachdem Beide Platz genommen hatte». (Forts, s.)
— Warnung. Die K. Negicnmg in Köln warnt da- Publikum dringend vor dem Gebrauch von Wachskerzen, die grün, roth oder gelb gefärbt sind, da hiezu vielfach Farben verwendet werde» sollen, welche Dämpfe entwickeln, die der Gesundheit nachkheilig sind. (
Redaktion, Druck und Aerlag der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung;^
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