der im Betrieb befiiidlick'en Bahnen betrug 66,g Meile»; ibr An­lagekapital beläufk sich auf 69,057,501 fl, 33 kr. Die 129 Lo- komotive haben mit 2076 Wage» 424,456 Meilen zninckgelegt, hierunter 29,360 Meilen ebne Züge. Der Verbrauch an Brenn» material betrug 1420 Klafter Beeiiliholz, 571.720 C>r. Stein» kohle» und 1.004,570 Knbikfuß Torf. Die Gesamntteiniiabnien betrugen 7,261,126 fl. 23 kr., die Gesamnttansgabeii 4,011,288fl. 50 kr., die Ncincinnabme 3,249,839 fl. 33 kr., wozu noch 219,921 fl. 25 kr. Mivrestc kommen, so baß 3,469.760 fl. 58 kr. an die Staatskasse abgeliefert werden konnten, 1,204,839 fl. 33 kr. mehr als im Etat veranschlagt war. Das Anlagekapital verzinste sich zu 4,s Prozent. Befördert wurden 4,656,426 Per» sonen und 16.989,700 Ccr. Kitter, 176,048 Pcrs. und 811,395 Ctr. Guter mehr a!S im Borjahre.

Elberfeld, 7. März.. Der größte Theil der ausgedehn­ten Stearin- und Saisenfabrik von F. W. Oiterinann zu Unier- barmen ist heute Vormittag ei» Raub der Flammen geworden. Leider konnten 3 junge Mädchen vou 1720Jabren von außen Lurch angelegte Leitern ans den vergitterten Fenstern nicht zeitig ! gerettet werden und fanden ans die traurigste Weise ihren Tod in den Flammen; auch sind niedrere Verwundungen zn beklagen.

Frankfurt, 9. März. Die Heringe Nummer der Wochen­schrift dcS NationalvereinS bringt folgende Nachricht:Mit Ende dieses Quartals wird dieWochenschrift des Natioiialvereinö" z» erscheinen anshören. Statt ihrer wird der Vereins»,isschnß vom nächste» Quartal an ein neues Blatt unter dem Titel . Wo- chenblakt der NationalvereinS", und zwar in Franftnrl a. M. er­scheinen lassen.

Dresden, 8. März. Der König hat die wider den Dr. Phil. Arnold Rüge, früher in Leipzig, jetzt in Brighton, wegen Tbeilnahme an den bochverrätherischen Unttrnebmnngen des Jahres 1849 eingeleitete Untersuchung niedergeschlagen.

Der König von Preußen wird demnächst mit ,einem Mi­nisterpräsidenten v. Bismarck eine Reise nach S ch leSwig-H o l- steiu aiilrekcn. In Moria ist bereits eine Anmeldung erfolgt.

Berlin, 8. März. In hiesigen politischen Kr.ifen sicht man littt ausiallender Ruhe den von Oestrcich heimlich oder viel- mehr hinten herum unterstützten Anträgen der Mittelstädten beim Bnudc, die Herzoglhümersrage betreffend, entgegen. Diese Nnhe ist selbst unheimlich und dürfe» wir einen hingeworfenen Anden- tung Glauben beimessen, so wäre das preußische SraatSminifte- rinm schon über seine Haltung diesen Anträgen gegenüber mit sich schlüssig geworden. Um die Aitssichlen des Herzogs von Attgn- stenbnrg steht eS dgnn sehr schlimm. OestreichS Widerstand, da­bei bleibt man, ist zin äußerlicher, aber sehr zufrieden wäre «S, wenn Preußen in Verwicklungen mit Len Miitelstaaken ge­reiche» tvaiite. Nnir die Ehrlichkeit des Wiener Cabineis könnte leicht ans die Probe gestellt werden, und fällt diese schlecht ans, so hört der Gras MenSdorff das WortAnnexion auS- spreeben, das er ruhig hinnimmk. Nicht Oestreich hemmt Preu­ßen in den Hcrxogthümern, sondern die Holsteiner sind es.

Berlin, 10. März. DieNordd. Allg. Z." meldet, daß sämmrliche Zollvereinsstagten ihr« Zustimmung zur Festsetzung des Mssichrniigslermjus für de» französisch-preußischen Handelsvertrag aus den 1. Juli d. I. gegeben haben. Sodann sagt das ge­nannte Blatt, baß die Verhandlungen zwischen Oestrcich und dem Zollverein so weit gediehen sind, daß die vor der defiuiliven Un­terzeichnung erforderliche Milchciiung an sämmtliche Zollvereins- staaie» in diesen Tagen erfolgen wird. (Frb. Zig.)

Die dcnrscheu Mittelstädte» sollen von Oestreich den. Rath erhallen habe», mit allen Kräften dahin zu wirken, daß ein deut­sches Parlament ius Leben gerufen werde. Das sei das ein­zige Mittel, um Preußen zu nöklstgen, daß eS die Elbherzogthü. mer zu ihrem Rechte kommen lasse. Oestreich selbst sei bereit dazu, diesen Gedanken je eher je lieber zur Ausführung bringen zu helfen.

Wien, 9 März. Die östreichische Antwort ist in zwei ge. trennten Depeschen gleichzeitig abgegayge», und ist keine bloS vorläufige, sondern eine desinilive und vollständige. (Fr. P.)

(Der Bilderbogen als Agitator für die Anne­xion.) DieSchlcswig.-Holst. Ztg." schreibt:Welchem unserer Leser sind nicht aus seiner Jugendzeit die berühmten Bilder­bogen mit der Unterschrift:Neu-Nuppin, zn haben bei Gustav LÜHn", bekannt. Diese alte berühmte Firma, die ihre Kunst­

blätter jäbrlich in Millionen verbreitet, bat sich neuerdings auf das politische Gebiet begevc» und zwei wniiderscköiie Kunstblätter heransgegebe», von denen wir wenigstens das erste in Nachstehen­dem beschreiben wollen. Dasselbe stellt im Mittelpunkt daS Port­rait der Kunürstin Elisabeth mir Perlenschnuick und prachtvoller steifer Halskrause, umgeben von einem Loibeerkranz und nmer einer schwebenden Königskrone, in möglichst bnitten Farben dar. An den Seilen sehen wir links den Uebergang der Preußen nach Alsen, rechts die Erstürmung der Düvpeier Schanzen. Die Un­terschrift lautet:Kursürstin Elisabeih, Prinzessin von Dänemark, Holstein, Schleswig, Gemahlin Joachim I. von Brandenburg, brachte dem Brandenbnrgischen Fürsienhanse das Recht, im Fall des Erlöschens des dänischen Königshauses daS Reich Dänemark zu erben. Darauf gründen sich jetzl die preußischen Erb an- sprüche an Schleswig-Holstein, denen unsere brave Armee bei Düppel und Alsen glorreiche» Sieg verschafft hat. Schleswig-Holstein kann allein Unter Preußen mächtig sein.

Kommt der Dän' 'mal wieder 'rüber,

Kriegt er dann 'nen Nasenstüber,

Denn des Bundestages Hand Ist zn thun dies nicht im Stand'.

Dächt es selber sich zu schützen,

Wird ihm dies auch nicht viel nützen,

Wer's mit Deutschland d'rum gut meint, Schleswig-Holstein Preußen eint."

Zürich, 5. März. Nach einer Lekannimacbnng dcS hiesi­gen Polencomike'S finden n»nmehr in Rvrschach und RomaiiShorn die unglücklichen Pole» wieder Einlaß. (A. Z.)

Wie weit in Italien die Bildung hinter den geOiigsten Anforderungen der Zeit noch zurück ist, gehl daraus hervor, daß von 22 Millionen Einwohnern 11 Mill. weder lesen »och schrei­ben können.

Paris, 5. März. Der Moniteur verspricht u»S einen 10 Fuß Hohen Niesen aus China, der sich in Paris sehen lasse» wird. (A. Z.)

Paris, 7. März. Mallsten de la Dromc, der bekannte Wetterprophet, liegt gefährlich krank darnieder. Man zweifelt an seinem Auskommen. Unter den Franzosen erregt diese Trauer- dotschast beinahe Befriedigung, denn sie glauben, besonders die ans dem Lande, daß seine Prophezeiungen an dem schlechten Wetter der letzten Zeit Schuld sind. (K. Z.)

Paris. 10. März. Der Herzog von Mornh ist heute Vormittag 8 Uhr gestorben.

In Nantes hat sich jetzt eine Gesellschaft gebildet, um die Hauptstraßen des Departements von Loiret-Cher durch Dampf­wagen ohne Schienengcleise befahre» zn lassen. Die Maschine ist von dem Mechaniker Latz in Nantes erfunden und soll durch­schnittlich 16 Kilometer in der Stunde znrücklegen.

In der Vorstadl Galacz z» Cvnstantinopel hat eine Feuersbriinst gewksihet, wobei 150 Menschen ums Leben gekom» men sind.

Newyork, 25. Febr. Wilmington wurde eingenommen. Hocke zieht sich nach dem Norden zurück, Terry verfolgt ihn. Sberman war am 19. in Winsboro, 30 Meilen nördlich von Colckmbia. Leanregacd vor ihm znrückwelchend. Die Bewegun­gen ShermanS sind seitdem unbekannt. (N.-Z.)

Allerlei.

Ein resoluterAsse". Vor nicht langer Zeit war die Menagerie Kreuzberg während eines heftigen Sturmes auf dem Meere und der ganze Menageriekasten mußte mit seinem theu» ren Inhalte über Bord des Schiffes geworfen werden. Als die Reihe a» die Behälter kam, sprach der riesige Orang Ukang plotz, lich deutsch und schrie:Om Gotteswillen, lasset mi 'raus! i bin der Sohn vom Kronewirth in Mähringen und in Paris a Aff worda". Die Geistesgegenwart zu rechter Zeit rettete dem sonderbaren Affe» das Leben.

Die klassische Tante. Papa:Merke Dir, Fränzchen, die geraden Nasen sind die griechischen und die gebogenen sind die römischen." Fränzchen:Dann hat also Tante Bertha eine griechische Nase und

einen römischen Buckel." __

Militärische Begeisterung. Ofnzwr:Nun, was denkt Er sich, mein Sohn, wenn im Sturme so die Fahnen flattern?" Kriegen Daß der Wind weht."

NeLaktion, Druck und Nerlag der G.' W. Zaiser'schen Buchhandlung.