statische Legion" sich dem Heere der Verbündeten anschließen sollte.
Zu dieser Zeit nahmen zwei jnnge Männer in dem bereits von uns erwähnten Fischerdorfe bei Eckernfördc von Emma und Susannen zärtlichen Abschied.
„Nachdem wir Euch in Sicherheit gebracht," sagte Thalbeim, „gebietet uns unsere Pflicht, nach Hamburg zniückzukehren. Ueberall rüstet man sich zum Kampfe um die höchsten Güter der Erde und wir wollen dabei nicht die Letzte» sein."
„Und wir sind deutsche Frauen," rief Emma, „und werden nicht klagen. Das Vaterland bedarf seiner Söhne und was kann eine Braut demselben .Größeres zum Opfer bringen, als den Mann ihres Herzens."
„Reiset also mit Gott," sagte Susanne, „wir finden hier einen sicheren Aufenthalt, unsere heißen Gebete begleiten Euch."
Zwei Tage darauf drückten die zwei, jetzt engoerbnndcnen Schicksalsgenossen dem wackeren Mettlerkamp die Hände.
„Hier sind wir," sagten sie, „um gleich den Ucbrigen unsere Schuldigkeit zu thun, wir treten in die Legion, und zwar bei dir Kavallerie ein."
„Gott segne (Euren ^Entschluß," rief der wackere Meister. „Auch ich ziehe ins Feld, ich bi» zum Commandcur eines der Bataillone der Bürgerwchr ernannt. Ich denke, fswir .werden bald Gelegenheit haben, nuferen Muth zu erproben."
In der That sollte der Muth der Hamburger Bürgergarde bald auf eine ernste Probe gesetzt werden. Davoust war ;von der Weser her von Neuem vorgedrungcn und besetzte am 29. April mit etwa 6000 Mann Harburg, welches von Hamburg bekanntlich nur durch die Elbe und durch die großen, in derselben liegenden Inseln Wilhclmsburg, Ochsenwärder und Feddel getrennt wird. Leider zeigte sich Tettenborn, trotz seiner Tapferkeit, der Aufgabe nicht gewachsen, die StadtZnachhaltig zu vcr- theidigen; die Inseln gingen bald verloren, am 29. Mai verließ der Oberst mit den unter seinem Befehl stehenden Truppen Hamburg und statt seiner besetzte der Marschall Davoust, tiefe Rache im Herzen, abermals die unglückliche Stadt. Bald wnthcte er innerhalb derselben mit der Stumvfheit eines Böscwichts. Die Kriegsgerichte waren wieder in vollem Gange, die schamlosesten Gelderpressnngcu wurden verübt uud endlich hatte dieser zweite Attila in der Weihnachtswoche des Jahres j1813 alle Dörfer und Landhäuser in der Nähe Hamburgs niederbrennen lassen.
(Fortsetzung folgt.)
Allerlei.
— Wirkung des Viehsalzjcs. Salz ist im Blut, im Speichel und andern Säften des Thierlcibs enthalten und wird, wenn es seine Tienstesgerhan hat, durch den Schweiß, besonders aber durch den Harn wieder ausgeschiedcn. Erhält der Thierleib nicht den nökhigen Ersatz an Salz, so wird erkrank. Zwar enthält alles Viehfnlter Salztheile, aber meist in solch unzureichen- der Menge, daß eine Salzgabe dem Vieh willkommen sein muß. Waidcvieh findet hauptsächlich diejenigen Gräser jund Kräuter recht schmackhaft, welche viele Salztheile enthalten. So ist z. B. 1 Pfund Salz in 4 Etr. Wielen- und Kleeheu oder in 7 Ctr. Luzcrnhcu, 4*,4 Etr. Habcrstroh, 9 Ctr. Gerstenstroh, 19 Ctr. Waizcustroh, 160 Ctr. Wicken, Erbsen, Haber; 27 Ctr. Kartoffeln, 12 Ctr. Nunkeln, 3 Ctr. Runkelnblättcr. Hieraus kann der Viihzüchter ersehen, daß er neben Heufutter ganz wenig Salz braucht, dagegen weit mehr beim Mästen mit Kartoffeln und Körnern; daß ferner Nunkclnblätter bei ihrem großen Salzgehalt das Vieh abführen. Solche Pflanzen, welche auf salzarmen Böden wachsen, haben auch weniger Salzgehalt und werden vom Vieh nicht gerne gefressen. Da das Salz hauptsächlich in der Gülle enthalten ist, so werden auch begüllte Futterpflanzen dem Vieh am besten schmecken. Am wenigsten Salz enthält gewöhnlich das Futter der Schweine, daher soll man eben Kartoffeln, Kleie, Schrot und dergleichen einem Schwein täglich 1 Eßlöffel voll Kochsalz geben; cs wird sodann viel besser gedeihen und gesünder bleiben. — Auch beim Rindvieh sieht man die Wirkung einer guten Salzsütteruug an den schönen, glänzenden Haaren, am baldigen Hären, an der Lebhaftigkeit in den Bewegungen, am starken Begatluiigstneb und im ganzen Acvßern sehr leicht. Daö Salz verleiht dem Körper die Kraft, schädlichen Einflüssen
der Witterung, des Futters, Wassers und dergleichen länger zu widerstehen. Grnnfutker verlangt eine größere Salzbeigabe als Dürrfutter, es wirkt sodann weniger erschlaffend, das Vieh de- kommt mehr Durst und das aufgenommene Wasser wascht und reinigt das Blut und die übrigen Säfte des Körper« von Krankheit erzeugenden Stoffen. Ferner brauchen ältere Tlncre mehr Salz als jüngere. Milchkühe» gibt man nicht viel Salz, 2—3 Loth täglich oder innerhalb 10—14 Tagen 1 Pfund ans den Kops ist genügend. Ein Mastochse dagegen erhält täglich einen halben Vierling ober in 8 Tagen ein Pfund. Am wenigsten brauchen die Pferde., 1 — 2 Loth täglich auf den Kopf ist hinreichend.
— Neues Leuchtgas. Eine neue Entdeckung, welche das bisher übliche Brenngas verdrängen dürfte, macht jetzt großes Aufsehen, lleberheizter Wasserdamps soll nämlich, wen» er mit Kohlentheer geschwängert wird, mit überraschender Schnelligkeit ein Brenngas darstelle», das wegen seiner Wohlfeilheit und Reinheit dem bisher allgemein verwendeten entschieden den Rang ablänfl. Es enthält im Vergleiche mit diesem um die Hälfte weniger Kohlenoxyd und doppelt so viel Kohlenwasserstoff. Dabei hat cs den Vorzug, wochenlang im Gaiomeler ohne die geringste Zersetzung aufbewahrt werden zu können, von allen Schive- feldestandtheileu vollkommen frei zu sein und nicht so leicht zu explodiren wie das jetzt gebräuchliche Leuchtgas. Es werden, wie die „D. Vers.-Ztg." mittheilt, mit dieser Erfindung jetzt praktischeMersuche im Großen angestellt.
— (Polizei auf dem Land.) Ein Pvlizcidiencr wurde zum Schulzen gewählt, übernahm das Amt aber nur unter der Bedingung, daß er seine frühere Stelle wieder eiunehmen dürfe, wenn ihm die erste nicht -gefalle. — Ein anderer Polizeidiener diente einem Schulzen, der nicht lesen noch schreiben konnte, er mußte also für den Schulzen lesen und schreiben. Einsmals kam ein Schreiben vom Oberamt, in welchem dem Polizcibiencr 24 Stunde» Arrest biktirt war. Der Polizeidiencr sagte zum Schulzen: es steht darin, ich soll dich 24 Stunden einstecken und rieb- tig steckte er ihn ein. — Im Oberamt Böblingen, dem Reich der Mitte, kam in einem Dorf i» der Neujahr'suacht der Fall vor, daß Schulz, Gemeinderäihe, Schaarwächtcr, Polizeidiener und Landjäger von ihrem Polizcigeschast in der Ratbhansstube ausruhlen und zechte». Da schloß sie ein Spaßvogel ein» unterdessen donnerten nuten Schüsse und jMorbschläge. Aber die kluge Polizei konnte nicht heraus! (Schw.V.)
— In der Walachei M ein philanthropischer Räuber auf- getaucht. Ein gewisser Radu Angel hat das Räubcrhandwcrk ergriffen, „um den Bauern Existenzmittel zu verschaffen." Der neue Näuberheld hat schon mehrere Bojarengütcr ausgeraubt und die geplünderten Summen unter die Armen vertheilt.
— Die Noch der zahlreichen polnischen Flüchtlinge in Paris hat eine enorme Höhe erreicht. In letzter Zeit sind wieder mehrere Fälle vorgekommen, daß polnische Flüchtlinge buchstäblich vor Hunger gestorben, ober durch Hunger und Elend zur Verzweiflung getrieben, sich selbst das Leben nahmen.
Man Hab bemerkt, daß unter allen Wesen die Katzen, die Fliegen und die Frauen die meiste Zeit auf ihre Toilette verwenden.
Dreisilbige Charade.
(Eingesendet.)
Mein Erstes hat im Anfang ein jeder Student,
Mein Zweites an der Grenze Bengalicns find'st.
Mein Drittes, das oft in dem Ersten thut schweben,
Strebt immer und immer sich selbst zu erhöhen.
Verliert seine Haltung, sucht andere Wege,
Wenn es durch Gewalt soll erniedrigt werden.
Meine Ersten sind Individuen geweiht.
Ein leiser Born, ein brausender Wafferstrom eilt.
Wir sehen das Wirken der luftleere» Räume Und finden Entzücken, magnetische Träume,
Gebranntes Produkt, chemisch bereiteten Stoff,
Elektricität, Tigel, galvanischen Strom.
Wir finden ein Dörfchen im Jselshauser Thal,
Verwandt mit der Amtsstadt in bürgerlicher Art,
Dort siehst Du mein Ganzes in Folio ehren.
Doch wird es auch häufig mit Füßen getreten.
Wer kann dieses Räthsel mit Sicherheit lösen.
Der hat auch die Ehre, die Damen zu schätzen.
Redaktion, Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung.
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Dieses Blatt ersch 54 kr., im Bczirü gespaltene
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