vorausgegangcnen Erdstößen ein Ausbruch des Aetna statt. Der Lavastrom ist heftig und bedroht mehrere Dörfer.
In Sizilien hat man angesange», Baumwolle z» pflanzen. Die Versuche fielen über alle Maßen günstig anö, so daß der Baumwollebau weiter ausgedehnt werden wird.
Ostindien. Tie Angabe, daß dem letzten furchtbaren Wirbelsturme 12000 Menschenleben znm Opfer gefallen seien, hat man in Europa vielfach als eine Uebertreibnng angesehen. Leider aber ist diese Schatzung noch weit hinter der Wirklichkeit zurückgeblieben. Neuere und genauere Zusammenstellungen setzen es außer Zweifel, daß wenigstens 00000 Menschen während je- ner Stürme ertrunken oder auf andere Weise umgckomme» sind. Die Insel Saugor zählte vor dem Sturm 8200 Einwohner; jetzk hat sie nur noch 1200, ohne daß einer auSgewandcrl wäre. 7000 sind rein weggcfegt worden, und dasselbe ist weil hiuaus dem Flußuscr entlang geschehen. Dazu entvölkern nun Cholera, Blattern und Fieber die ganze Provinz. In einzelnen Dörfern haben die Epidemieen so furchtbare Verheerungen ungerichtet, daß die Bewohnerschaft gänzlich verschwunden scheint. Die Leute sterben dahin ohne Hoffnung ans Hilfe, ohne Arzneien, ja ohne Nahrung — denn die Ernten sind verfault an den vielen Stellen, wo das Salzwasicr hingedruugen ist. Pächter und Gutsbesitzer vermehren das Elend, indem sic die armen Bauern, welche mit ihrem Pachtzins im Rückstand sind, aus ihren Hütten vertreiben. Geld ist freilich hier i» Calcntka im Ucbermaß vorhanden, um die Dürftigen zu unterstützen, soweit es mit Geld möglich ist. Aber menschliche Mittel scheine» ohne Macht zu sein gegen die schrecklichen Krankheiten, die durch das Land hinschreiten und Tausende von Opfern hinraffen. (Ä. Z.)
(H e o r g.
(Fortsetzung?)
„Ei, mein Theurer," sagte Graf Rougemont lackend, „fast scheint es, als trauten Sie sich nicht die Macht zu, ein solches Kleinod zu hüten. Aber ich habe meine Gründe, aus meinem Wunsch zu bestehen und somit denke ich, geben Sie nach und fügen sich." —
Nach diesen Worten humpelte der Graf ebenso wie er gekommen war, die Treppe hinunter.
Als das Rollen seiner Equipage in der Ferne verhallte, klingelte der Lieferant und verlangte gleichfalls nach seinem Wagen.
„Wohin?" fragte der Kutscher, als er einstieg.
„Nach der Polizeidircklion." — Die Berline rollte fort.
„Melden Sie mich Ihrem Chef, dem Herrn d'Aubignoisce," sagte Benard, als er in bas Vorzimmer trat, in welchem ein dienstthuender Sekretär beschäftigt war.
Dieser verschwand, kehrte aber schon nach einer Minute zurück. „Wollen Sie gefälligst dort eintretcn," bemerkte er, indem er auf eine Thüre zeigte, die durch eine dicke Portiere verhängt war.
„Ah, mein lheurer Freund," rief d'Aubignoisce, ihm ent- gegentceteud, „was verschafft mir die Ehre Ihres Besuches? Sind Sie vielleicht wieder einmal aus einen guten Einfall gerathen, wodurch diesen dickköpfigen Deutschen ein neuer Kappzaum angelegt werden kann? — ... Ich weiß, Sie sind in dieser Art des Er- findens ein Genie."
„Ich danke Ihnen für die gute Meinung, welche Sie von mir hegen," sagte der Lieferant, welcher sich durch diese Aeuße- rnng keineswegs beleidigt fühlte. „Aber diesmal handelt es sich nicht darum, unseren Pflegebefohlenen einen neuen Aderlaß zu verordnen, sondern ich komme, um Ihre Gefälligkeit in einer Privatangelegenheit in Anspruch zu nehmen."
„Sprechen Sie," entgegnete der Polizeidirektor, „Sie wissen ja, eine Hand wäscht die andere, und ich stehe also zu Ihren Diensten." —
„Ja," sagte Benard, „da ist mir heute etwas Wunderbares begegnet. Ein Mensch, ein gewisser Herr von Thalheim, dem ich schon in Kassel Ursache hatte, aus die Finger zu sehen, scheint sich jetzt hier in Hamburg eingeschlichen zu haben. Ich bin meiner Sache nicht gewiß, aber ich vermuthe . . . nun, kurz und gut, es. ist mir sehr viel daran gelegen, daß der Mensch, wenn er wirklich die Keckheit gehabt hat, (sicher zu kommen, einge- sangen und unschädlich gemacht wird."
„Hm, ick verstehe," antwortete d'Aubignoisce, „ist es vielleicht so ein politischer Schwärmer?" —
„Einer der gefährlichen Art," rief der Lieferant, welcher wohl wußte, daß es nur einer Anklage bedurfte, um Jemand der Verfolgung der französischen Behörde preis zu geben, „ein Ruhestörer und Verschwörer, gegen welchen ich nöthigenfalls bereit bin, Zeugnis; abznlegen."
„Das ist nicht nöthig," lachte d'Aubignoisce, „will ich Je- maud anklagen, so stehen mir tausend Mittel zu Gebote und a» Belastungszengen fehl! es mir auch nicht. Tie Hauptsache ist, daß Sie wünschen, dieser Thalhcim möchte unschädlich gemacht werden."
„Ja, wenn Sie ihn znm Beispiel auf die Galeere bringen könnten, das wäre ei» passender Ort für ihn."
„Oder vor ein Kriegsgericht, nicht wahr?"
„Ein Kriegsgericht wäre allerdings noch besser."
„Aber ich muß doch emige Anhaltspunkte haben; tönneu Sie mir nicht ungefähr das Signalement von dem Menschen geben?" —
„Daran habe ich schon gedacht", antwortete der Lieferant, einen Zettel aus der Tasche ziehend.
„Nun lassen Sie hören."
„Secksnndzwanzig Jahre alt, blondes Haar, blaue Augen, mittlerer Statur, ans der rechten Backe eine kleine Sckmarrc."
„Das genügt," sagte d'Aubignoisce, „fahren Sie ruhig nach Hanse, ^Sie sollen von dem Alp, der Sie drückt, befreit werden." —
„Eine Hand wäscht die andere," grinste Benard, „bei dem nächsten Geichäfl, welches wir machen, balke ick mit Ihnen Kaffe."
„Und damit dasselbe um so gnädiger ausfällt, werde ich in meinen Berichten an den Marschall Davonst dafür sorgen, daß sein Mißtraue» gegen die Bürgerschaft die gehörige Nahrung behält. Ans diese Weise haben wir freieres Spiel und cs wird uns leichter, von ihm Befehle zu erwirken, welche unserem Vor- thcil zusagen."
„Nun, er selbst vergißt sich ja auch nicht," antwortete der Lieferant, „und wir wären daher Thoren, wenn wir u»S nicht so voll wie möglich saugten."
Der Mann, welcher sich bereits den Namen des „Vampyr" erworben hatte, stieß hier ein widerliches Gelächter ans, und nachdem er seinem Gefiiiunngsgenvssen nochmals die Hand gedrückt hatte, stieg er in seine Equipage und fuhr, vorläufig beruhigt, wieder in seine Wohnung zurück.-
In einer finsteren Nacht in der letzten Hälfte des Monats Februar 1813 schlichen zwei Männer, in dunkle Mäntel gehüllt, am Rande der großen Alster entlang, überschritten den Alsterdamm und blieben endlich, sich immer am Rande des jetzt mit EiS bedeckten Wassers haltend, an derjenigen Stelle des Jung- sernstieges stehe», welche ihre Front dem letzteren zuwenbct.
„Es ist Alles still," sagte der Eine, indem er vorsichtig umherspähete und horchte, „die Kälte ist eben nicht geeignet, um die Leute auf die Straße zu treiben, und die zwei Kerle, welche uns vom „wilden Mann" bis znm Dammthor folgten, scheinen Duanen gewesen zu sein."
„Ich glaube es auch," entgegnete der Andere, „denn als wir am Thore visilirt wurden und man nichts Verdächtiges bei uns fand, zogen sie sich ja ebenfalls zurück und verschwanden vor unseren Blicken." (Forts, f.)
— Lehrer. Wie heißt das 5. Gebot? — Schüler: Du sollst nicht tödten. — L.: Richtig, doch heißt es auch, man soll Niemanden quälen und martern. Nur der Obrigkeit ist es erlaubt, einen Menschen zu tödten, wenn ihn das Gesetz dazu verurtheilt hat. Nun fasse noch einmal das ganze Gebot zusammen. — Sch.: Du sollst keinen Menschen umbringen, sollst ferner Niemanden martern und quälen, denn dieses steht allein der Obrigkeit zu.
— Bei einem Gastmahl wurden zum Nachtisch Räthsel gegeben. Z. B-: Es kam im vergangenen Jahre nicht, ist im laufenden nicht da und wird im folgenden nicht kommen; was ist das? — Alles schwieg lange, nur ein alter Notariatskandidat platzte heraus: Freunde, ich hab's: das ist unsere Anstellung! _
Homonyme.
Furchtbar bin ich zu schau'n, wenn die Menschen thun, was ich nenne; Und doch lieblich dem Blick, schweift über mich er dahin.
Redaktion, Druck und Verlag der G. W. Zaiser'scheu Buchhandlung.
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Dieses Blatt erschein 64 kr., im Bezirke N gespaltene Zei
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