mußten sich sür die Ehre dadurch vorbereiten, daß sie die Nacht in einem Fetischtempet zubrachten. Zehn andere Gefangene wurden von dem Oberpriester hingerichlet, der dann ihre Köpfe auf- gepfählt dem brüllende» Volke zeigte. Dieses stürzte sich dann ans die Leiche», riß- sic in Stücke und schlürfte das Blut. Biele Europäer flehten den Monarchen an, dem schrecklichen Menschenopfer zu entsagen; aber Se. Majestät erklärte: das „National- fest" nicht unterdrücken zu können; doch babe er auö Rücksicht auf die Fremden die Zahl der Opfer auf zwölf vermindert.
London, 26. Ja». Der wegen Ermordung dcö Ehr. Fuhr- hop zum Tode vernriheilte Carl Köhl ist heute durch den Strang hingcrichtek worden. Der lutherische Geistliche Dr. Cappel begleitete ihn aufs Schaffot. Köhl behauptete bis zum letzte» Augenblick seine Unschuld. Trotz der äußerst »»angcnebmen Witterung hatte sich ein ungeheurer Pöbclhaufe zur Scene der Hinrichtung eingefunden.
New-Iork, 14. Jan. (Per „Aetna".) General Sherman» marschirt gegen Grahamsmlle und bedroht Harlcston und Branckville. Eine neue Exvedikion gegen Wilmington Hai Hamp- ton Roads verlassen. Die Gefechte vor Mobile dauern fort. Es sind FriebenSgcrüchke in Umlauf, werden aber desavonirt. Wie verlautet, ist M'Clellan nach Europa abgereiSt. Die gesetzgebende Versammlung des Staates Missouri bat die unbedingte Abschaffung der Sklaverei mit 60 gegen 4 Stimmen beschlossen. Der Senat zu Washington hat den englisch-amerikanischen Gegcnseiiigkeits- vertrag bestätigt.
New-Dort, 19. Jan. Die Föderirtcn nahmen am 15. das Fort Fisher ein und sind am 16. mit Kanonenbooten den Cape-Fear-Flnß hinaufgegangen. Richmonber Journale versichern, Davis habe eingewilligt, FriedcnSkvmmissäre zu empfangen oder abzuscndcn. (St.-A.)
G e o r g.
(Fortsetzung!)
„Gott sei Dank," rief sie, indem sich ihre Blicke freudestrahlend auf die Straße richteten — „Gott sei Dank, jetzt stehe ich nicht mehr allein, nun werde ich Schutz finden!"
„He, waS gibt es da?" fragte Herr Benard, mißtrauisch näher tretend und einen Fensterflügel aufreißend, — wer biegt da um die Ecke, nach dem Gäiiseinarkt zu? — Teufel, wie ist mir denn, ich meine doch diese Gestalt schon oft gesehen zn haben! — Wer ist dieser Schutzgeist, welcher Dich so plötzlich umgewandelt hat — he, ist es Dir gefällig z» antworten?"
„ES war nur so eine Idee," antwortete Emma, indem sie ihre ganze Kraft zusammennahm, um ihre Gemüthsaufreguug nicht z» verrathen.
„Eine bloße Idee?" wiederholte ihr Verwandter, indem er einen strengen forschenden Blick auf sie heftete. Wo kommen Dir denn auf einmal die Ideen her, nachdem Du Dich eben gestellt hast, als vermöchtest Du keine» Gedanken zu fassen?"
„Ich versichere Sie," stotterte die junge Dame, welche durch die Augst, ihr Gehcimuitz verrathen zu sehen, immer mehr in Verwirrung gerieth.
„Und ich versichere Dir ebenfalls," rief der Oheim, daß ich meine Maßregeln treffen werde, um den Retter, welcher Dir so plötzlich erschienen ist, kenne» zu lernen. Herr d'Aubignoisce wird mir schon den Gefallen lhun, durch seine Leute etwas auf- passen zu lassen, und sollte mein Verdacht gegründet sein, sollte dieser Thalheim es wirklich gewagt haben, sich hierher zu begeben, so verlaß Dich darauf-"
Herr Benard konnte nicht auSredcn, denn eine Equipage rollte heran und ein alter schwerfälliger Herr, der bereits stark von der Gicht gelähmt schien, und dessen Kopf nur noch wenige weiße Haare bedeckten, stieg mit Hilfe eines betreßten Lakaien aus dem Wagen.
„Dein Verlobter!" rief der Lieferant und eilte gleichzeitig seinem B.such entgegen, welcher soeben schnaufend und hustend die breite, mit Teppichen belegte Treppe Hinaufstieg.
„Jetzt fühle ich wieder Much," lispelte Emma, den Augenblick benutzend, wo sie sich allein befand — „er ist hier, mein Rudolph ist hier und mein Herz sagt mir, er wird Mittel finden, mich zu reiten!"
Inzwischen war der Graf eingetreten und blieb, Athem schöpfend, einen Augenblick am Eingänge des Salons stehen.
Dieser Augenblick genügte aber den beiden alten Herren, NM mit einander zwei Blicke auszutauschcn, von denen der eine die Frage aussprach:
„Nicht wahr, ich habe die Schönheit meiner Nichte nicht übertrieveu? während der andere die Antwort enthielt:
„DaS Fräulein überreifst in der Thal meine Erwartungen — die Heiralh ist beschlossen, und Sie werden Senator!"
„Meine Nichte, Herr Graf," sagte jetzt Benard, diese vor- stellenb, „sie ist bereits auf Ihren Besuch vorbereitet und hat mich gebeten, Ihnen gegenüber der Dolmetscher ihrer Gestunuiigen zu werden. Natürlich begreift sie vollkommen die Ehre, welche ihr durch die Bewerbung eines ManueS von Ihrer Stellung und Ihren ausgezeichneten Eigenschaften zu Theil wird."
„Mademollelle," sagte Herr von Rougemout galant, „ich schätze mich glücklich, daß Sie eine so gute Meinung vo» mir haben, unter solchen Anspielen öffnet sich mir die hoffnungsreichste Zukunft."
„Mein Herr," enkgegnelc Emma, „wenn dies Ihr Ernst ist, so machen Sie wenigstens in einer Beziehung die Rechnung ohne den Wirth" —
„Wie so, Mademoiselle," fragte der Graf, „darf um eine nähere Erklärung bitten?"
„Weil Sic vergessen zu haben scheinen, daß zu der Verbindung, auf die Sie soeben hinzudeuten beliebten, zunächst doch meine Einwilligung gehört und diese werden Sie nie erhalten."
Der Graf rieb sich etwas verlegen seine dicke Nase und Benard warf seiner Nichte einen drohenden Blick zu.
„Kehren Sie sich nicht an diese Launen, theuerster Freund," sagte er, „dieselben verschwinden in der Ehe" —
„O, ich habe zu lange in der Welt gelebt," sagte der Graf mit einem leichten Achselzucken, indem er zugleich mit dem Lieferanten einen heimlichen Blick austauschte, ,,nm nicht einer schönen Dame eine kleine Laune nachzusehe»."
Jetzt richtete sich die junge Dame stolz in die Höhe. „Um Ihnen, Herr Gras, ein für allemal jede Täuschung zn ersparen," sagte sie mit fester Stimme, „erkläre ich Ihnen ans das Bestimmteste, daß Sie gut thun werden, sich auch der leisesten Hoffnung auf meine Hand zu entschlage». Und nun gestalten Sie, daß ich mich entferne, denn ich finde wirtlich, daß meine Gegenwart ganz überflüssig ist." —
Mit dem Stolz einer Königin machte Emma eine zweite Verbeugung, und ehe ihr Oheim sie »och zurückhalten vermochte, schlug die Portiere hinter ihr zusammen, und die beiden Herren befanden sich allein.
„Was ist zu thun?" fragte Herr von Rougemont, indem er sich von Neuem seine Nase rieb. '
„Wollen Sie die Partie anfgebe»?" fragte Benard mit verstellter Zurückhaltung.
„Wollen Sie auf den Senator verzichten?" lautete die Ge- genaiitwort.
„Gut, dann sind wir einig," lachte der Lieferant, „Sie muß nach Paris."
„Ins Kloster," nickte zustimmend der Graf.
„Natürlich," fügte Benard hinzu.. „Nehmen wir an" —
„Keine Annahmen, mein Freund. Es gibt tausend Mittel, den Eigensinn einer Frau zu brechen."
„ES kommt nur darauf an, festzusetzen, wann meine Nichte nach Paris gebracht werden soll."
„Hm," entgegnete der Graf,, „ich denke, cs wird gut sein, wenn Sie damit noch einige Monate warten. Seitdem ich beschlossen habe, mich zu vermählen, denke ich ernstlich daran, Gicht und Podagra loszuwerden. Ich reise jetzt nach Italien, in die Bäder von Pisa, und denke von dort mit verjüngter Kraft heimzukehren. Sobald ich wieder in Paris bin. melde ich Ihnen meine Ankunft, und dann schicken Sie mir die kleine Widerspenstige zu, damit auch diese in die Kur genommen werden kann."
„Lieber wäre es mir," brummte Benard, dessen Mißtrauen seit dem Vorfall am Fenster von Neuem erwacht war, wenn meine Nichte die Reise sobald als möglich antreten könnte."
(Fortsetzung folgt)
Um in irgend einer Kunst sich auszuzeichnen, muß man den Teufel im Leibe haben, sonst wird im Leben nichts daraus. Voltaire.
Redaktion, Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung.
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Dieses Blatt erschein S4 kr., im Bezirke N gespaltene Ze'
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Den 30. Jan. 1
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