Rohrdorf, Oberamts Nagold. Bei dem Unterzeichneten liegen

SS« //.

Pflegschaftsgeid zum Ansleihen parat.

Christ. Friedrich Walz, Bäcker.

Lehrlings-Ges uch.

Einen ordentlichen kräftigen Menschen nimmt in die Lehre auf

Heinrich Noll, Wagner.

2j* Pfrondorf,

Oberamts Nagold.

SVtt ü.

Pflegschaftsgeld liegen gegen gesetzliche Si­cherheit auszuleihen bei

Pfleger Andr. Nenz.

Spielberg,

Oberamts Nagold.

Der Unterzeichnete hat zwei .neue einspännige Wägen, wovon _rder eine eiserne, der andere höl­zerne Achsen hat, billig zu verkaufen.

Schmid Bühler.

Eonrs -er A. Staaiskafseir-Verwaltung für Goldinünzeu.

r>) mit unveränderlichem Kurs.

Wiirtt. Dukaten. 5 fl. 45 kr.

b) mit veränderlichem Kurs:

Andere Dukaten. 5 fl. 32 kr.

Prcuß. Pistolen . . . . - - 9 fl. 55 kr.

andere dito. 9 ff. 38 kr.

2 t).Frankenstuckc.g fl. 23 kr.

Stuttgart, l 5 . Juni 1864 .

Staatskasse n-Verwaltung .

i>m 1 t. luni 1864 .

pislolen.N. 9 . 40 '/» 41 '/»

<Ijto Nreussi-ek» . . . ^ 9 . 5758

llvtl. 2 sknAuI<i«nstüvk« . ,, 9 . 48 '/» 49 '/»

liunUäueste».. 5 . 33 '/» 34 '/»

2 wun»chkrai>!is»sdüvles - - , 9 . 25--26

en-Iisck« 8 ouvereiAns . 11 . 5654

Tages-Neuigkeiten.

In Württemberg wird die Bewegung für die Erhaltung des Zollvereins immer lebhafter. Am 19. Juni soll in Stutt­gart eine große Landesocrsammlung abgehalten und derselben fol­gende Resolutionen zur Annahme vorgeschlagen werden: 1) Aus der engeren Berbindung mit dem Zollverein ist die wirthschaft« liche Blüthe Württembergs hervorgegangen. 2) Bon der An­nahme des deutsch-französischen Handelsvertrags ist die Fortdauer derselben bedingt. 3) Die Verhandlung zur Erleichterung des Verkehrs mit Ocstreich soll erst nach der Wiederherstellung des Zollvereins vorgenommen werben.

Im Schwab. Merkur erklären bei Gelegenheit der Hunde« sperre 16 Gastwirthe Stuttgarts, daß sie in Zukunft keine Hunde mehr in ihren Wirthschaftslokalen dulden werden. (Verdient auch anderwärts Nachahmung.)

Stuttgart, 14. Juni. Dem Vernehmen nach hat der König de» Gedanken eines Knrgebrauchs in Wiesbaden aufge­geben und beabsichtigt, in seiner Villa Wilhelma Sommeraufent­halt zu nehmen. (Schw. B.-Z.)

(Jugendwe hr.) Nächsten Sonntag findet zu Göppin­gen eine Versammlung von Vertretern sämmtlichcr Jugcnbwehrcn des Landes statt. Beschlossen soll werden, daß die militärische Overleitnng der diesigen Jngendwehr durch Hanptmann v. Gais­berg auf alle Jugendwehren des Landes ausgedehnt werden soll, welche die hieraus erwachsenden Kosten je nach der Anzahl ihrer Mitglieder zu tragen haben. Sodann soll ferner ein Gesuch um gleiche Vergünstigung in Betreff der Präseuzzeit im aktiven Mi­litärdienst, welche den Mitgliedern der hiesigen Jngendwehr eiu- geräumt wurde, auch den Mitgliedern der übrigen Jugendwehrcn des Landes zu Theil werden, endlich soll die Kammer der Ab­geordneten gebeten werden, darauf hinzuwirken, daß eine allge­meine Wehrverfassung mit Verminderung des stehenden Heeres eingefübrt werde. (Schm. V.-Z.)

Wildbad, 10. Juni. Gestern wurde eine neue schmied­eiserne Brücke für Fußgeheude über die Enz von 50 Fuß Länge errichtet von Ingenieur Wolf in Stuttgart; sie wurde um 1200 fl. geliefert uud ist eine weitere Zierde unserer Siadl. Der neu- ernannte Badkommissär, Oberamkmann v. Schott von Böblingen, ist vorige Woche hier angekommen.

Am 22. d. Mts. werden in Ulm, am 23. in Ludwigs­burg eine Anzahl Trainpferde, die nicht mehr zum Dienste taug­lich sind, verkauft. Um Verstellpfcrde, d. h. um diejenigen noch diensttüchligen Pferde, die bei der Panik vor einem Kriege auf- gekauft wurden, aber nunmehr nicht verwendbar sind, wenn man nicht eine unnvthige Anzahl Mannschaft im Dienste znrückbehal- tcn will, sind bereits 620 Anmeldungen eingegangcn, so daß nur der drille Theil derselben befriedigt werden kann. (Schw. V.-Z )

Für Schleswigs-Holstein haben sich nunmehr auch grö­ßere Versammlungen in Besigheim, Geislingen, Heilbronn, Murr- hardt, Tübingen und Winnenden, sowie die Comites in Balin­gen, Bieligehim, Ebingen, Eningen, Nagold, Nürtingen und Rottweil in dem gleichen Sinne, wie die Stuttgarter Bürgerver- sammluug ausgesprochen, d. h. das ganze Schleswig bis zur KönigSau gehört zu Deutschland. Wir wollen sehen, was die Herren in London hiezu sagen, und ob sie mit der Feder zer- thcilen wollen, was deutsche Bajonnette erobert haben und durch F

deutsches Blut zusammengckittet ist, und was das deutsche Volk als sein verbrieftes Eigenthnm fordert.

Am 10. Juni Mittags ist 2 Stunden unterhalb Hof ein Wolkenbruch gefallen und hat in einigen Minuten sämmtliche Feldfrüchte vernichtet. Die Schlossen sollen an manchen Stellen fußhoch gelegen haben. In Münchberg uud in Bayreuth hat der Blitz eingeschlagen und mehrere Personen getödtet; auch sonst hat viele Leute der Blitz getroffen.

Auf dem Dresdener Wollmarkte (13. Juni) große Zufuhr, Preise 5 Thlr. der Centner unter vorjährigem Preis. Viel unverkauft.

Berlin, 15. Juni. Die ,.Nordd. Allg. Ztg. sagt, Preu­ßen habe für den Fall einer Theilung Schleswigs an der Linie Apenrade-Tonderu und einer Befragung der Bevölkerung festge­halten. (St.-A.)

Allerlei Depeschen über die Londoner Konferenz, aber weder etwas Rechtes, noch Sicheres. Auf dieser Konferenz ruht kein Segen. Den Stettiner Kaufleuten hat der preußische Han­delsminister tclegraphirt, daS Wahrscheinlichste sei, daß der Krieg am 26. Jnni wieder ausbrechen werde. Herr v. Beust, der Ge­sandte Deutschlands, hat in seinem Berichte an den Bundestag und in einem Artikel des Dresdener Journals das alte Man- teuffel'sche Thema variirt: der Starke weicht einen Schritt muthig zurück! Das heißt, er ist der Meinung, lieber ein tüchtiges Stück Nordschleswig den Dänen hinzuwerfen, als wieder Krieg anzu- fangeu, bei dem man noch andere Gegner haben könne, als die Dänen. Denkt der Man» nicht daran, daß es sich nicht nur um so und so viele Quadratfuße Erdboden, sondern um leben­dige deutsche Männer handelt, die man der dänischen Rache und Quälerei preisgibt?

Die neuesten Nachrichten stellen Hrn. v. Beust in ein bes­seres Licht; cs müßten die Nordschleswiger selber abstinenten, ob sie bei Dänemark bleiben wollen, soll er erklärt haben. Hoffent­lich bestätigt stch's!

Wenn am 26- Juni der Krieg wieder ausbricht, wird Preu­ßen auch auf dem Wasser gepanzert auftreten; denn es hat meh­rere Schiffsankäufe in erheblichem Umfang in Amerika gemacht.

Die Zusammenkunft des Kaisers von Oestrcich mit dem Kai­ser von Rußland uud später mit dem König von Preußen in Kissingen wird dahin ausgedeutet, daß ein Vertrag behufs wech­selseitiger Garantie ihres polnischen Besitzstandes abgeschlossen werden solle. Der Wiener Botsch. findet aber den Zweck der fürstlichen Zusammenkunft im Zusammenhang mit allen großen politischen Fragen, insbesondere der orientalischen. Die polnische Frage werde nicht mehr auf die europäische Tagesordnung kom­men, darüber seien die drei östlichen Großmächte seit Monaten einig.

Der Behauptung, daß die Zusammenkunft der beiden Kai­ser von Rußland und Oestreich und des Königs von Preußen in Kissingen blos eine familiäre sei, dürfte schon die Thalsache widersprechen, daß der Kaiser Alexander eine mehrstündige Kon­ferenz mit dem preußischen Ministerpräsidenten hatte uud Fürst Gortschakoff und Graf Ncchbcrg sich ebenfalls bei ihren Herr­schern einfinden werden. Die Reise des Großherzogs von Ol­denburg nach Kissingen dürfte seine Erklärung in der Abtretung der holsteinischen Erbansprüche des ruff. Kaisers auf den Groß­herzog finden. Der König von Preußen wird seine hohen Gäste