Nagold.

Leuer-Mhr.

Freitag Mittag «/,1 Uhr auf dem Sam­melplatz ohne Signal.

Das Kommando.

Nagold.

Eine schöne Auswahl in Gesang­büchern mit Goldschnitt und gepreßter Decke, äußerst solid gesunden, von 1 fl. 6 kr. au per Stück, empfiehlt

Heinrich Häußler, Buchbinder beim RathhauS.

E»drin gen,

Oberamts Nagold.

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PflegschattSgeld liegen zu 4'/s pCt. zu einem oder mehreren Posten gegen gesetz­liche Sicherheit zum Ausleihen parat bei Schultheiß Klcnk.

Tages-Utuigkeiten.

" Stuttgart, 11. Marz. Während gestern »nerwarict schnell der um 30 Jahre jüngere König Max von Baien, gestorben ist, was hier größte Sensation erregte, erholt sich unser greiser Kö­nig nach den beiden neuesten Büllelins sichtlich, wen» auch sehr langsam wieder, was bei der eingetretcn gewesenen große» Kräfie- abnahme nicht rascher der Fall sein kan». Gestern soll der König sogar ziemlich heiter gewesen sein und dem Obcrststallmcister v. Taubenheim Aufträge wegen der Gestüte ertheill haben. Sowie der Appetit sich wieder und damit die Kräfte heben, würde Se. Majestät schon »ach welligen Tagen wieder anssahre» könne» bei günstigen Willcrungsverhältnifsen. (N.-Z.)

Stuttgart, 12. März. Friedrich Römer, StaaiSralh und langjähriger Präsident der 2. Kammer, ist gestern Nacbmilkag im 68. Lebensjahr gestorben. Er hat also von der ihm von der Regierung und Kammern gewordenen Anerkennung nicht lange Nutzen gezogen. (N.-Z.)

Der Bau einer Eisenbahn von Tübingen »ach Hechingen soll jetzt beschlossene Sache sei».

München, 10. März. Der König Max ist gestorben. Er war schon längst leibend, ist aber einem Roihlaus trotz der angestrengtesten Bemühungen der Acrzte, die lieoevollste Sorg­falt Ihrer Majestät der Königin und der ganzen königliche» Fa­milie in ganz kurzer Zeit erlegen. Seine letzte Regiernngshand- lung vor der vorgestrigen Erkrankung war die Unterzeichnung einer Instruktion an den BundeStagsgelandle» ans Beschleuni­gung der Abstimmung »i der Erbfolgesrage zu dringe». (N.-Z.)

München, 10. März, 4',s Uhr Nachmittags. Der Regie­rungsantritt des neuen Königs Ludwig II. ist so eben durch den Rcichsherold aus den öffentlichen Platzen und Straßen erfolgt.

König Max soll sich vor einigen Tagen beim Anstecken einer Busennadel leichtverletzt habe»; die anfangs nnbedenlcndc Wunde wuchs aber rasch zu einem gefährlichen Geschwür mit Rose her­an rc. und führte den Tod herber.

Würzburg, 8. März. Gestern Nachmittag zog ein hefti­ges Gewitter mit orkanähnlichein Sturmwind über unsere Stadt, ein zweites folgte gegen Abend; in dem nahe gelegenen Sommer- Hausen soll dem Bcruchmcn nach ein Wolkenbrnch gefalle» sein.

Berlin, 8. März. Man vernimmt von sehr gut unterrich­teter Seite, daß die dänische Regierung einem großen und weit­verzweigten Komplott auf die Spur gekommen ist, nur daß sie kaum mehr die Macht besitzt, von der Entdeckung Nutzen zu zie­hen und den wohl vorbereiteten, auf einen ganz nahen Termin angesetztcn Ausbruch der Berschwörung zu hindern, zumal hinter derselben eine sehr mächtige Persönlichkeit steht, deren räthselhaste Haltung in dem deutsch-dänischen Streit hiedurch aufgeklärt wird. Es handelt sich um die Durchführung des scandiiiavistischen Pro­jektes, aber nicht etwa in dem Sinn, daß Dänemark zwischen Schweden und Deutschland getheilt werden, sondern daß nebst den dänischen Inseln und Jütland auch die Herzogthümer an Schweden fallen, und dieses außerdem seinen ehemaligen pom- mer'schen Besitz zurückerhallen soll. Um eine große nordische Macht zu bilden, soll im Norden dieselbe Politik ins Werk ge­setzt werden, welche im Süden das Königreich Italien schuf. Die plötzlichen Reisen naher Verwandter und ergebener Anhänger des Königs Christian sollen mit dieser Entdeckung in Verbindung sichen. (A. Z.)

Am 5. März brannten in Reams (Kanton Graubündcn) 90 Gebäude ab, wodurch 54 Familien obdachlos wurden. Die sehr schöne Kirche mit allen Glocken und dem kunstvollen Altar­blatte und das Pfarrhaus wurden hiebei ebenfalls ei» Raub der Flammen.

Der Krieg soll jetzt erst recht angehen. Der weitere Feld-

zngspla» ist »ach den Angaben des Feldmarschalls v. Wrangel sestgestelll und das neue Vorgehen gegen Dänemark wird gleich­zeitig ans Düppel und Friebericia gerichtet werde». Die Anwei­sung, wie gegen Jütland vverirt werden soll, ist an, 6. März von Berlin nach HaderSleben abgegangen. Es wird aber des­halb nicht augenblicklich zu Belagerungen kommen, den» das dazu »öthige schwere Belagerungsgeschütz wird des mühsame» Trans­ports und der schlimmen Wege nicht sofort zur Stelle sein kön­nen. Der 7. März ist für die weitere Kriegführung gegen Dänemark entscheidend gewesen. Die Oestreicher haben wie die Preußen die ersten ernstlichen Gefechte ans jütischen, Boden sieg­reich bestanden. Die Preußen, welche in mehr östlicher Ricktmig gegen Friedcricia verrückten, hatten 20 Verwundete und 2 Todte und gelangten dis Sonderkoogk, während die Oestreicher bis Veile verdrängen. De» ernstlicheren Kamps haben die Oestreicher ge­habt, den» sie zählten an 60 Schwerverwnndete. Von beiden Seiten sind viele Gefangene gemacht worden.

Veile (Jütland), 9. März. Das 6. Armeekorps ist in und um Veile konzenlrirl, die Brigade Dormus und eine preußische Kavaleriebrigade sind bis Hedcnstebt vorgeschoben. Der Feind steht bei Horsens, die Kavalerie meist nordwestlich. (L. M.)

Den dänischen Spionen wird ein scharfes Exempel ge­geben werden müsse». Zwischen Kolbing und Ripen wurden 36 preußische Husaren mit ihrem Offizier von einem Bauer,wogt in einen Hinterhalt gelockt und von mehreren Schwadronen dänischer Dragoner theils »icdergchanen, theilö gefangen. Ter verrälhe rische Vogt wurde aber von den Preuße» erwischt und gefangen und wartet mit fünf Spießgesellen seines Schicksals.

Die Dänen haben den verbündeten Truppen in Schleswig ein Vermächlniß znrückgelassen, das sie nngemei» plagt d.'e Krätze und ein nur den unreinlichsten Völkern und Mensche» eigenihnmliches Thierchen. Beide, die Krätze und die Lanß, ha­ben sich in erschreckender Weise unter de» Verbündeten eingenistet, so daß eigene Hospitäler für die mit ihnen Behafteten habe» ein­gerichtet werde» müssen. Leider hat sich in den Lazarethen der Schüttelfrost cliigestelll, der schreckliche Verheerungen anrichtet.

In Kopenhagen find richtig 400 holsteinische Soldaten entlassen worden und bereits in Lübeck mit dem Dampfschiff an­gekommen, aber wie! halb erfroren, halb verhungert und ganz voll Zorn. Die armen Leute hatten mit ihren letzten Kreuzern das Dampfschiff bezahlt und um das z» könne», hatte» Viele ihre Kleider verlaust und kamen in Hemdärmeln und Leinwandhosen an. Warme Speisen hatten sie seit einer Woche nicht in den Leib bekommen; wo sie in Copcnhagener Wirkhshänsern eiukehrcn wollten, wurden sie alsverdammte Deutsche" zum Haus hin- ausgeworfen. Sie waren in der letzten Zeit kaum ihres Lebens mehr sicher. In Lübeck wurden sie sofort gespeist, gekleidet und kostenlos in ihre Heimath gesendet.

Paris, 12. März. Der Kaiser hat gestern den Herzog von Koburg-Gotha empfangen. (N.-Z.)

In Frankreich ist ans seinem ländlichen Schlosse Labastidelte ein Herr v. Moras fammt seiner Dienerschaft gräßlich ermordet und beraubt worden. Die Gerechtigkeit ist den Raubmördern auf der Spur.

In Paris ist eine kleine Heerde chinesischer Schafe, be­stehend aus 22 Schafen und 2 Widder», eingetroffe». Diese sollen sich ungemein schnell vermehren, Da die Schafe zweimal im Jahre lammen und jedesmal 3 Jungen werfen.

Schon vor 2 Jahren war in Paris eine neue Karte von Europa nach Nationalitäten fix und fertig. Allein sie durfte nicht ansgegeben werden. Jetzt hat der Kaiser die Erlaubniß dazu gegeben, damit sich die Völker cinstmeilcn oriciitiren können.

TruS »n, Vliiüssder G. W. ZaiserNLen B»<rba»i>>»iin. Rltactio»: Hhlzle.

(Hiezu eine Beilage.)