der deutschen Souveräne aufnehmen, unser Recht also mit Auer« kennung Deutschlands besiegeln nick die Wünsche des gesa,muten deutschen Volkes und der Mehrbeit seiner Fürsten und Obug- keilcn, die Gottlob mit unS find. zur Ersmlnng blinden.
Frankfurt, 25. Jan. Die heutige Rümmer der„Enrope" enthält ein Telegramm auS Paris, dessen Bestätigung abznwar- ten sein wird. Dasselbe lautet: Paris, 23. Jan. Täneinark hat eine Frist von 6 Wochen verlangt, nm den Reichs.-aib ein- zuberufc», die Novemberversassung znrnckznziehen und den früheren Beschwerden Deutschlands bezüglich Schleswigs gerecht zu ! werden. — Die Cabinetke von London und /ans unterstütze» diesen Vorschlag. Oestreich har bereits erklärt, es sei geneigt, den dänischen Vorschlag anznnehmen; Preujscn hat noch nicht geantwortet.
München, 24. Jan. In der Nacht ans den 19. d. M. wurden an mehreren Gebäuden, so auch am KarlSthorc geschriebene Plakate angeschlagen, worin das Volk aufgesorderk wurde, der Zauderpolitik zu entsagen, einen Führer zu wählen und vorwärts zu schreiten im heiligen Kampfe für die gereckte Sache rc. rc. Gcnsdarme» nahmen am Morgen diese Plakate ab und lieferten sie der kgl. Polizcidireklion ei».
München, 25. Jan. Die „Bayer. Ztg." widerlegt die Nachricht der „Sndd. Ztg/', dass Baiern mit Oestreich bezüglich der Ueberlaffuug Holsteins an Herzog Friedrich und Regelung der schlcswig'schcn Frage durch eine Konferenz unterhandle.
München, 26. Jan. Tie schleswig-holsteinische Laudes- deputatiou ist heute früh 1 Uhr hier eingctroffe» und fand den herzlichsten Empfang. Fünf Mitglieder derselben batir» die Ehre, von Sr. Majestät dem König empfange» z» werden. Die 'Audienz dauerte eine halbe Stunde. Das auSgebrachie Hoch auf den König, „dem Repräsentanten der Fürste» Deutschlands, welcher deutsches Reckt und deutsche Ehre schütze und schirme" fand von der ganze» Versammlung ein begeistertes Echo. Ter König grüßte vom Fenster aus freundlich die Deputaten, worauf abermals kaum enden wollender Jubel ausbrack.
In seiner Vaterstadt Bamberg starb Or. Schön lein, der berühmteste deutsche Arzt, am Schlage.
In Marburg ist der c.cademlscke Wehrverein aufgelöst worden.
Hannover hat den Preußen und Oestreichcru den Duichmarsch nicht zu versagen gewagt, »och weniger Hamburg, obgleich sie als ganz unangemeldete Gäste kamen. Das kleine W a u dSbe ck, Hamburgs Nachbar, wagte eS. Als ein preußisches Bataillon anmarschirk kam und sichs im Städtchen bequem macken wollte, traf's auf dem Markie die städtischen Lerireler in oorporo. Ter Bürgermeister erklärte, Ihr kommt nicht als BnndeSiluppen, wir protestircn gegen Euer» Einzug und geben Euch gutwillig kein Quartier! Der Hauplmaun war überrascht von diesen, Lür- germuth, parlamentirke hi» und her sseine Preußen spielten und fangen das Schleswig-Holstein-Licd dazu; sie solle» es überhaupt oft und gern thnn), erklärte, er wolle den Protest seinem Generalissimus überschicken und — marschirte zum Thor hinaus.
Berlin, 20. Jan. Obgleich die Zeitungen die Nachricht von der Ablehnung des östceichisch-preußischen Ultimatums bringe», so glaubt man hier doch, daß wir nickt einem Feldzug, sondern einem unblutigen militärischen Spaziergang entgegengeben. Da die Gewährung der östreicbisch-prcußischen Forderung von Dänemark nur durch einen Staatsstreich möglich ist, welcher de» gebrechlichen Thron Christians IX. leicht zu Falle bringen könnte, so vermuthet man, daß der Gang der Dinge zwischen den beiden Großmächten und Dänemark zum Voraus bereits in der Weise gewesen sei: daß Dänemark zum Scheine »achgibt und Schleswig durch östreichisch-preußiscke Truppen besetzen läßt. Damit schieben die Großmächte den weiteren Operationen des Bundestags in der Erbfolgefrage zu Gunsten des Herzogs Friedrich und zur Loostrennung der Fürstenthümer von Dänemark einen Riegel vor und das Londoner Protokoll behält seine Gültigkeit. Wen» sich dann die Großmächte in der Hauptsache geeinigt haben, werden die Bundestruppen sich auch aus Holstein zurückziehen müssen, und SchleSwig-Holstein wird unter gewissen Formalitäten (Personal-Union, sagte Hr. v. Bismark in der preußischen Kammer) wieder unter die dänische Herrschaft kommen! Wird sich das deutsche Volk ein solch leichtfertiges Spiel mit seiueu Rechten gefallen lassen?
Berlin, 20. Jan. Der „Eob. Ztg." wird von hier geschrieben: „Zur Beurlheilnng, wie in Berlin hohe Kreise über politische Länge neterricbtei weck-",, ck ue folgende aus bester Quelle flammende Auekdoie: Hie v. Bismark hat neulich in einer Loire, als übe, die Sümmnng in Holstein wubrlitilSge« treue Ansichten verlautete», mit großem Eifer das Zenguiß eines anwesenden Holsteiners, des Hrn. v. Blome-Salzau cüirt, und dieser dann zum Triumphe des Ministerpräsidenten seine» gläubigen und ungläubigen Zuhörern daS Faktum aufgekischt, daß der ganze Schwindel in Holstein ein gemachter sei; die Deputationen seien nichts als Comödie; der Herzog von Coburg habe 2000 Revolutionäre bingesckickt. welche bald, als Titbmarse» verkleidet, dem Herzog Friedrich ihre Huldigung darzuvriugeu, bald in Gestalt anderer Deputationen Adressen zu überreichen und das Land zu alanniren hätten! Wörtlich so.
Berlin, 23. Jan. DaS HeirenhauS bat heute de» vom Abgeorduekciibause amendirten Etat mit großer Majorität abgc- lehnt und mit 58 gegen 17 Stimmen den RegieruugS-Etai wieder bcrgestellt. sS.-A.s
Wie schrecklich hat sich seil wenigen Jahren alles in Preußen geändert! Die Verhältnisse sind äußerst gespannt: eine äußerst mißliebige Politik »ach Außen und eine die materiellen und sittlichen Verhältnisse des Landes verzehrende VersassungSkrisiS im Innern. Au, 25. Jan. ist plötzlich die Session dcS Landtags geschlossen worden. Nichts ist zu Ende gebracht, weder der Militär- »och der Büdget-Steeit, fast keiue wichtige Vorlage. Uud dreimal ist gewählt worden! Die letzte Sitzung war äußerst erregt. Das Herrenhaus batte, wie schon einmal, daS Budget der Abgeordneten verworfen und das der Regierung angenommen (mit den Koste» der Reorganisation). DaS Abgeordnetenhaus erklärte dieses Verfahren für null uud nichtig, weil gegen die Velfassung und eitläüe jede A:l von Anleihe ohne Geuehmjguug des Landtags für verfassungswidrig und unverbindlich. Präsident Grabow schilderte znm Schluß die bedenkliche Lage des Landes und schloß mit einem Hoch ans die Verfassung und daS verfassungstreue Volk. — Bismark schloß de» Landtag. — Die Thronrede verzichtet einstweilen auf Verständigung und erklärt, die Negierung halte sich verpflichtet, für die Erhaltung des Staates ciuzuslehen und rechne a»f wachsende Unterstützung
Tie „Ostdeutsche Post" schreibt aus Wien vom 22. Ja» : „Die Auuahme der mexikanischen Kaiserkrone seitens de» Erzherzogs Ferdinand Max ist nunmehr außer Zweifel.
'Altona, 24 Jan. Herzog Fuiedrick von Augnstcnbnrg wirb sich unter den Schutz der sächsische» Tiuppen stellen, wenn größere prenßtsch-östreichisckc Korps Kiel und Altona besetzen. Erfolgt seine Ausweisung ans Holstein, so wild er sich nach Eutin ans oldcnbnigisches Gebiet begeben. (Sonnt.-Z.)
Hamburg, 27. Jan. Den Hamburger Nachrichten wird ans Schleswig gemeldet: Die Dänen enmiren fortwährend die Danewirke, 600 Mann sind täglich mit Schanzarbeiten beschäftigt.
Ueber.das Auftreten der Herren Bundeskommissäre wird mau in Holstein je länger je unzufriedener; denn alle Beamten, die dem Könige von Dänemark den Eid der Treue geleistet haben, befinde» sich trotz der Bitten nm deren Entlassung noch in ihren Aemtern. Die Mittheilung, daß die BnnbeSkommissäre die schleswig-holsteinischen Stände einbernsen wolle», dürfte daher auch wenig Glauben verdienen.
Kopenhagen, 26. Jan. Der König hat die Aufstellung ! von Wahllisten für das Herzogthum Schleswig zu Folkethings- ! und neuen Rcichsralhswahlcn angcordnet. (T. d. St.-A.)
Charade.
(Eingesendet.)
Meine Ersten siehst du auf künstlichem Sc«,
Sic strecken den stolzen Hals sehr in die Höh;
Der Dritten gibts viel in Stadt und Land,
Sie ist manchem nur zu sehr bekannt.
Die Vierte ist zu errathcn nicht schwer.
Du wirst sie finden an jeden, Gewehr.
Das Ganze ist in Unterjettingen nicht.
In Nagold erst 30 Jahre erricht'.
Die Dritte führt darin das Regiment,
Nun errathe mir das Ganze geschwind.
Druck und Verlag der >8. W. Zatser'scheu Buchhandlung. Siedacti'cu: Hdlzie.