gen werden, das, verlässige Mittbeilnngeu über die Verhandlungen dieser hoben Versammlung der Ocffentlichkeit übergeben werde». Zur Theilnahme an dem nächste Woche hier stattfindeuden deutsche» Abgeordncteittag haben sich bis jetzt 425 Abgeordnete gemeldet.

Frankfurt, 1l. A»g. Nack der Kölnische» Zeitung heißt cs, Herr Trony» de Lhnys werde zur Zeit der Anwesenheit des Kaisers von Oesireick in Franksnrl ebenfalls nach dieser Stadt reisen. Jedenfalls babe der Vertreter Frankreichs am Deutschen Bunde Jiistrnklioneu erbalte», die der Befestigung der französisch- östreichischc» Allianz nur förderlich sei» solle».

Frankfurt, 12. Aug. Bezüglich der Festlichkeiten über die Dauer des Fürstentags ist bis jetzt laut derKarlsr. Ztg." Folgendes festgesetzt: Ter Empfang des Kaisers geschieht durch beide Bürgermeister und den gesammten -Lenat; die übrige» sou­veräne werde» durch dazu desiguirte Senatoren empfangen. Es stehen zu diesem Zwecke 16 Gallawagen mit Hellebardieren be­reit. Am 17. d. großes Banket von 27 Gänge» im Kaisersaal s,.Römer"); die Gebrüder Tr-xel imRussischen Hof", die das­selbe übernommen, haben eine Anzahl renommirler Köche ver­schriebe» und lasse» cbc» cine Küche imRömer" herstelle». Nach dem Banket große Festfahrt durch die Stadt, später <we»u die bestellten Werke bis dahin berstcllbar) Feuerwerk im untern Mainguai, dann Gallatheater (Faust" von Gouuod).

Frankfurt, 13. Aug. lieber den Inhalt der kaiserlichen Vorlage an den Fürstenkougreß wird uns Folgendes, welches mindestens annähernd richtig sein dürfte, aus guter Quelle mit- gethctlt: 1) Auflösung der bisherigen Bundesversammlung. 2) Or­ganische Delegirtenversammlung mit Znstimmungsbesugniß und Periodicität als Unterhaus. 3) Fürstenralh mit eventueller Zu­ziehung der Reicksunmittelbarcn als Oberhaus. 4) Direktorium, bestehend ans 7 Stimmen, aus 7 Staatengruppeu gebildet, unter Oestreichs Präsidium, als Exekutive. Oestreich, Preußen, Baiern, Württemberg, Bade», Sachsen, beide Hessen, Hannover. 5) Re­form der Bnndes-KriegSverfaflung. 6) Aushebung des Erforder­nisses der Slimmencinbclligkeil bei gemeiunützigeu und organischen BundeSciurichlungen. (Pstzlg-)

Frankfurt, 14. Aug. Wie man bört, soll für das große Feuerwerk, zu Ehren des FürstenkougrcsseS, i» Stuttgart nicht nur alles dort vorräthigc Feuerwerk im Betrag von 10,000 fl. anfgckauft, sondern auch noch weitere 7000 Raketen bei dortigen Feuerwerkern bestellt worden sein. (Fr. Pilz.)

Auf dem Fürste n la ge erscheinen alle deutschen Fürsten, sogar der König der Niederlande, ausgenommen der König von Preußen, der Herzog von Bernburg, der am Tod liegt, und der Herzog vo» Altenburg, der in Norwegen weilt.Ob der preu­ßische Kronprinz im letzten Augenblicke erscheinen wird? Schwer­lich; es ist von lebhaften Verhandlungen zwischen ihm und dem König und v. Bismark in Gaftein und sogar von dem Austritte Preußens aus dem deutsche» Bunde die Rebe. Der König und der Kaiser wechseln noch Briefe über die Sache. Ans der Durch­reise in Coburg unterhielt sich der Kronprinz sehr lebhaft mit dem Herzog und ließ den Bahnzug warten; aber vergebens suchte das Publikum auf den Gesichtern der Fürsten dir-Gafteiner Beschlüsse zu lesen. Der holländische König wird zuerst durch den Prin­zen Heinrich, Statthalter in Luxemburg, vertreten sein. Sämmt- liche Fürsten bringen ihre Minister nach Frankfurt mit.

Limburg, 12. Aug. Unser bischöfliches Ordinariat hat im ganzen Bisthum, um Len Segen , des Himmels auf die bevor­stehende Fürstenversammlung in Frankfurt herabzurufen, öffentliche Gebete angeordnet.

Dresden, 13. Aug. Auf nächsten Sonntag ist die kirch­liche Fürbitte angeordnet, der Fürstentag möge eine festere Eini­gung des Gesammtvaterlandes erzielen.

Auf dem bevorstehenden großen Volksfeste in Wien will sich ein armer Schlucker, der in Schuldhaft sitzt, als Eßkün stier sehen lassen. Er macht sich schriftlich anheischig, gegen eine an­gemessene Belohnung binnen 5 Stunden 15 Stück Rostbraten, 120 Hühnereier und 56 Pfund Brod zu essen, 8 Maas Wein dazu zu trinken und 50 Cigarren zu rauchen. Auch bittet er um einen anständigen Anzug.

Wien, 12. Aug. Nach Mittheilungen aus Berlin im Botschafter handelt cs sich bei der Unterredung in Gaftein zwi- chen dem Könige und dem Kronprinzen von Preußen um drei

Alternativen: Entweder um eine Stellvertretung des Königs durch Len Kronprinzen und das wäre der der Einigung der beiden deutschen Großmächte zuträglichste Fall. Oder, die Stunde Bismark'S hat geschlagen, und ein rascher Entschluß dcS König- fördert plötzlich eine eingreifende Ministerkrisis zu Tage^ Oder endlich der König sicht sich veranlaßt, die Krone niederzule- gen und die Regierung der jüngeren Kraft seines Sohne- zu übertragen. (B. L.)

Wien. Der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin hat die kaiserliche Einladung angenommen. Der König der Nieder­lande bat nachträglich die Einladung angenommen, wird sogleich durch den Prinzen Heinrich vertreten und gedenkt später den Kai­ser in Frankfurt zu begrüßen. (T. d. N.-Z.)

Preußen. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß der Kron­prinz gar nicht nach Gasteinberufen" war, wie es in dem Hof- bullelin hieß, sondern seine Reise unaufgefordert unternommen, um seine» Vater zur Betheiligung an dem Fürstentag ^luszufordern.

Berlin, 10. Aug. ES ist nicht ohne Interesse, zu bemer­ken, daß der Kaiser von Oestreich in Folge seiner Anwesenheit in Gaftein wohl dem Generaladjutanten des Königs, v. Man- keussel, und einem Flügeladjutanten Orden verliehen hat, aber nicht dem ebenfalls dort anwesenden Herrn v. Bismark. Die Be- gleiter des Kaisers haben dagegen preußische Orden erhalten. Ausfällig ist noch, daß sowohl die preußischen als die östreichi- schen Orden, welche bei dieser Gelegenheit vertheilt wurden, un­gewöhnlich niedrige Klassen sind.

Berlin, 12. Aug. Napoleon HI. soll am Tage vor sei­ner Abreise von Vichy nach Paris in elfterer Stadt den Fürsten Czartoryski empfangen und ihm gesagt haben,er und seine Par­tei müßten sich ruhig verhalten". Er, der Kaiser, habe stet- das Beste Polens gewollt und wolle es auch noch; aber seine Allürieu schienen ihn ans halbem Wege zu verlassen, der Prinz möge daher seine Landsleute für den Augenblick möglichst zu be­schwichtigen tuchen.

Berlin, 12. Aug. DieMontags-Zlg." sagt: Der König von Preußen hat zwar die Einladung nach Frankfurt nicht ange­nommen, aber gleichzeitig wird von der preußischen Regierung ei» überaus freisinniger Antrag wegen eines Volksparlaments und einer kräftigen Centralregiernng eingebracht werden. (Fr- Ir.)

Berlin, 12. Aug. Der Spott und die Wuth, womit un­sere ministcrieUe Presse den Fürstentag traklirt, übersteigt alles Maß, das Organ des Ministers v. Bismarck erzählt sogar heut mit großer» Behagen einem Frankfurter Korrespondenten nach, daß den hohen Besuchern des Fürstentages gleich wie de- neu des Juristcutages und anderer Tagevon den Deutschen Eisenbahudircklioiien eine Fahrvergütung ertheilt werde." Man würbe über Derartiges sich hier wundern, wenn nicht alle Tage uns belehrten, daß dem Junkerthum die Leitung der preußischen Politik zugefallen ist. (S. M.)

Am 10. August entlud sich über Koblenz und dessen nä­here Umgebung ein Hagelwetter, wie Lessen sich kaum die alte- stcn Leute zu eriuneru wissen. Der Schaden, den das Wetter au den Fensterscheiben in der Stadt, deren unzählige zertrümmert wurde», angerichlet, ist ein beträchtlicher, jedoch gering im Ver­gleiche der Verheerung, die dasselbe auf dem Lande angerichtet hat; denn die Schlossen und der Sturm haben nichts auf den Felder» verschont gelassen. Noch spät am Abende konnte man aus den Feldern die Schloffen scheffelweise zusammenscharren.

Der Graf Angiola Galli, bekannt durch seine Wohlthätig- kcit, hat den Spitälern von Toskana sein ganzes Vermögen, über 4 Millionen Franken, vermacht.

Paris, 11. Aug. DieFrance" hat in Erfahrung ge­bracht, daß der Erzherzog Maximilian, sobald er die Wahl der Notabcliiversammluiig von Mexiko erfahren hatte, sich sogleich schriftlich an seinen Schwiegervater den König der Belgier ge­wandt habe, um seinen Rath einzuholcn. Der Kaiser von Oest­reich soll aber demTemps" zufolge nur in dem Fall seinen Bruder, Erzherzog Maximilian, dazu aulorisiren, die Krone von Mexiko auznnehmen, daß bas neue Kaiserreich durch einen Ver- trag unter de» Schutz der Mächte gestellt werde.

Paris, 13. Aug. Die France meldet: Der Hitze halber ist die aus 14. August augesagte Revue abbestellt. Am 15. Aug. findet kein Empfang des diplomatische» Corps statt. (T. d. N.-Z.) Der France zufolge ist das Votum der Notabeln-Berfamm-