. Frucht- Gattungen.
Oiukcl, alter »cucr Kernen ftadcr Gerste Waizrn
Noggo» Bobnen
Linse»
Erbse«
Nagold,
25. April 1863.
Älteiistaig,
22. April 1803.
Freuden stadt,
18 . April 1863.
Ealw,
21. April 1363.
Tübingen,
17. April 1863.
Heilbronn,
25. April 1863.
fl. kr. fl. kr. fl. kr.
fl. kr. fl. kr. fl. kr.
fl kr. fl. kr. fl. kr.
fl. kr. fl. kr. fl. kr.
fl. kr. fl. kr. fl. kr.
fl. kr. fl. kr. ff. kr.
4 30 4 22 415
3 27 3 25 3 20 -415-
-4 48-
- — 2 53-
4 54 4 42 4 30 8 30 8 25 6 24 - 3 30 -
4 36 4 23 412
- 5 40-
5 12 5 4 5 —
- 4 30 -
6 45 6 35 625 3 54 3 45 3 34
6 33 6 20 612
-5 12-
- 4 40 -
436 4 29 418 6 24 619 6 9 3 — 2 56 2 54 46 43 4—
4 33 4 29 4 23
3 11 3 8 3 4
4 27 415 354
3 6 2 59 254
3 54 350 348
—
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-413-
Viktnalien-Prrite.
Nagold. Nltta» Dsd. staig.
Ruidfleisch bessere- — kr. IS kr.
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Rottweil, 7. April. (Schwurgericht. Fortsetzung.) Nach fünftägiger Unterbrechung sind mit Ausnahme des Dollmet- sche» Lindiier, welcher seine Dienstleistungen von Lindau her aufgekündigt hat, heute sämmtlicbe zur Wiederaufnahme der Verhandlungen zurückgekcbrt. Dieselben beginnen heute mit dem Verhöre des Franzesko Bo so, 54 Jahre alt, früher acht Jahre lang Musiker bei den Kaiserjägern. Sein schwarzes Haar ist sorgfältig gescheitelt, der ärmliche Anzug reinlich gehalten. Sitzend erzählt er die bekannte Reise von Erlcubach des Langen und des Breiten, ohne daß wir bis Balingen etwas Neues hierüber auf» znzeichnen hätten. Von dem Vergiftungs-Versuche in Balingen weiß Franzesko Boso nichts, er könnte dieß beschwören, von diesem Komplotte haben nur Gott und die vier Jungen gewußt, hätte sein Sohn ihm nur die geringste Mittheilung hievon gemacht, so hätte er dieß Chiogna hinterbracht; Orsolin und Tisolt und auch sein eigener Sohn seien der Ruin feiner Familie. Trotz aller elenden Verleumdungen wolle er schwören, daß er, seine Frau und auch der alte Marcon bis aus die Tuttlinger Höhe gar nichts von der Sache gewußt, daß sie wie unschuldige Engel seien. Franz erzählt, wie Tisott, als er die Einbringung des einmal aus dem Gesängniß entflohenen Orsolin erfuhr, sich gegen ihn geäußert habe: ,,O weh! Jetzt sehen wir das Vaterland nicht mehr," und als Franzesko erklärte, er werde nun dem Gerichte alles mittheilen, was er nur wisse, sei Tisott wie wütheud im Arrest auf und abgclaufen und habe ihn angeschrieen: „Du willst dieß also angeben, was ich dir gesagt? Du verfluchter Spitzbube; wenn du das thust, wirst du, dein Weib und dein Bub dafür gestraft werden," und aus diesem Grunde haben die Jungen ihn mit in die Geschichte hincingezogen. Franz Boso sagt: er könne kaum denken, daß die Herren Richter an die Wahrheit der Angaben der Jungen glauben könnten, wenn sie es aber doch thun, so müsse er wohl eine Strafe leiden, aber auch die Richter hätten es dann vor Gott zu varantworlen. Den Jungen, meint Franz Boso, sei ihre Seele nicht mehr werth als ein Schlappschuh. Beharrlich sucht derselbe seine Theilnahme an dem Verbrechen in Abrede zu ziehen, seine Unschuld durch Schwüre zu bekräftigen und die 4 Jungen als Verleumder und Lügner hinzustellen. Orsolin habe nicht wegen seines Traumes eingestanden, sondern weil er erfuhr, daß Franz Boso Alles gestehe; auch bei Tisott seien es keine Gewissensbisse gewesen, denn der habe gar kein Gewissen! Die 120 Franks in Gold, welche bei seiner Ehefrau Therese in einem Täschchen auf dem bloßen Leibe gefunden wurden, seien lauter Ersparnisse; daß sämmtliche Nebligen nichts zurückgclcgt haben, sei so ihre Manier: Alles müsse verputzt sein. — 9. April. In der gestrigen Sitzung wurde der
neu eingetretcne Dollmetscher Graf E. v. Uexküll von Eßlin- gen beeidigt, sodann folgte die Vernehmung des 49 Jahre alten Battista Marcon, welcher die Einzelnheiten der Reise von Er« lenbach bis Schaffhausen ganz ausführlich erzählt, allein eine Be- theiligung an dem Verbrechen seiner Seils in keiner Weise zugibl, indem er von dem Entschluß zu demselben und von der Ausführung lediglich nichts wisse! Auf den Vorhalt des Präsi- deuten, daß Orsolin und Tisott bis auf einen Punkt ihre Thal mit Nichts beschönigen wollen und deßhalb auch ihre Angaben über Andere glaubwürdig erscheinen, gibt Marcon zur Antwort: Die können freilich nichts läugnen, weil sie es gethan haben. — Als letzte Angeklagte wird die Ehefrau des Fr. Boso, Therese, 43 Jahre alt, vernommen. Auch sie erzählt weitläufig die Reise
bis Schaffhausen, wie sie unsere Leser bereits kennen. Beim er- sten Wort, das sie in Betreff des Anschlags gegen Chiogna hörte, will sie warnend dagegen gesprochen haben. In der Wirthsstube in Tuttlingen haben sie wegen der vielen Gäste das Gespräch ihrer Landsleute nicht vernommen, dem Chiogna, der ihnen gesagt, sie sollen, wenn sie kein Geld mehr haben, ihre Uhr und dergl. verkaufen, habe sie erwiedert: Nimm du die Uhr, und als er sich dessen geweigert, habe sie ihm ins Gesicht gesagt: Wenn du uns nicht trauen willst — heute haben wir gegessen, morgen stirbt entweder der Esel oder der Treiber; dann seien sie schlafen gegangen. Orsolin habe ihr über ihre Worte Vorwürfe gemacht, sie habe aber erwidert, da kann er doch nicht» Schlechtes darüber denken. Am andern Morgen auf der Höhe des Berges bei Tuttlingen blieben Fr. Boso und*B. Marcon. wie sie sagten, xines Bedürfnisses wegen zurück, sie traf den jungen Marcon allein auf der Straße und fragte ihn nach den Andern, sie sind im Walde drin, sagte Marcon, sie werden gleich kommen; er kam mir etwas verdutzt vor und es fiel ihr auf, daß er die Bündel der Andern bei sich hatte. Marcon sagte zu ihr, sie haben den Chiogna todt in den Wald getragen, sie fragte: ist mein Victor auch dabei? Auf die Antwort Ja! rief sie: ach du Gott, was habt ihr gethan? Marcon sagte, ich weiß nicht wie es zuging, ich sah Chiogna neben mir niederfallen. Der Therese, welche ohnehin schon zu tragen hatte, zitterten die Füße, sie konnte kaum mehr gehen, wie wenn sie ein Schlag getroffen hätte, sie konnte vor Schrecken nicht einmal gleich weinen. A. Marcon sagte: nur vorwärts, es ist einmal geschehen. Alsbald kam auch Victor aus dem Walde, dann Tisott, dann Orsolin, dann der alte Marcon und ihr Mann: da habe sie erst aufangen zu weinen. F. Boso habe gesagt was weinst denn du, wir Habens ja nicht gethan, Orsolin kam lachend und sagte, er ist eben jetzt dahin zu Guiseppo Garibaldi; sie konnte kaum weiter, ihr Mann tröstete sie, im ersten Orte werde er ihr eine Stärkung geben. Daselbst habe ihr Mann sich umgekleidet. Als die Wirthin die gelben Stücke aus dem Portemonnaie Herausthun sah, sagte sie sogleich, das ist kein Geld. Ihr wollte das Trinken gar nicht schmecken, sie ließ sich daher einen Kaffee geben. A. Marcon legte seine Harmonika auf den Tisch und nachdem ihn der Wirth wiederholt ausgesordert, seinen Kindern einen Tanz aufzuspielen, nahm er sie zur Hand und die Kinder tanzten, inzwischen kamen Orsolin und Tisott zurück und setzten sich vor den Ofen, dann gings wieder fort, sie sagte unterwegs, sie könne nicht mehr laufen, sie und ihr Mann gingen im nächsten Orte ins Wirths- Haus, um sich zu stärken, die andern saßen auf Holz am Hause, in einem weitern Dorfe, wo dann Alle einkehrten, sagte Victor, ich habe noch eine Banknote von Haus, er wolle die ganze Zeche zahlen, dort spielte A. Marcon den Rekruten wieder eins auf, diese tanzten und zahlten den Marcon dafür. Am ersten Orte über der Grenze wurde Bier und Brod verzehrt, dort sagte A. Marcon, er habe nur noch 6 kr. im Besitze. In Schaffhausen haben sie bald Arbeit gefunden. Des Weiteren schildert sie sodann das Leben der Eisenbahn-Arbeiter.
Heute wurden die berufenen Zeugen verlesen, unter ihnen der junge Anton Boso, bei dessen Eintritt seine Mutter in ein Schluchzen ausbricht. Der Präsident eröffnet ihm, daß ihm als nahen Anverwandten einiger Angeklagten durch das Gesetz gestaltet sei. sich des Zeugnisses zu cntschlagen, von welchem derselbe sofort Gebrauch macht, und dann entlassen wird. (Fts. s.)
Aus dem Oberamt Horb, 17. April. Gestern Nachmittag hat ein mit Hagel verbundenes schweres Gewitter in den