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W A l t e n st a i g. M
» Geschäfts Eröffnung K Empfehlung, z
K Einem vercbrlichc» Publikum von hier und Umgegend bringe ick Hiemil »Z M zur Anzeige, daß ick uns hiesigem Platze ein Svezereiwaaren-tHefchäfr W M nebst allen in dieses Fach einschlageiide» Arlikeln errichtet habe, »nd wird es W W mein eifrigstes Bestreben sein, sowohl durch gute preis,vwürdige Waare, M W als auch reelle Bedienung das Zutrauen stets zu rechtfertigen suchen.
M Jul. Bader,
M in sHrn. Tuchscheerer Müller's Hause
8 Gleichzeitig erlaube ich mir, bei jetziger stärkerer Verbrauchszcit, auf mein ^ D wohl assortirtes Lager in neuen Mandeln, Rosinen, Zibeben, Eitronat, Po- ^ IZ meranzenschaalen, Gewürze aller Art, aufmerksam zu machen, und halte mich « W zu geneigter Abnahme bestens empfohlen. W
8 Der Obige. D
2j« Nagold.
Möbel Empfehlung
Auf bevorstehende Weihnachten erlaube ich mir nachstehende Artikel, als zu hübschen Festgeschcnken geeignet, in empfehlende Erinnerung zu brsugen, und bemerke,
2j' Nagold.
Ciftarre» zu 36 kr. bis 5 fl. das Hundert habe ich in gelagerter preiswürdiger Waare stets vorräthig und erlaube mir solche, besonders auch den Herren Wirthen, zu empfehle».
I. C. Pfleiderer.
daß selche stet- in bester AuSwahl vorrä thiz sind;
Sopha ». Divans von 30-50 fl,
Fauteuils, Sessel, Causeuses,
Bettröscbe sammt Kopfpolster, das
Paar von 30—36 fl., sowie Feder«
luatraHen.
Dauerhaftigkeit mit Eleganz verbunden, glaube ich jedem Ansprüche genügen zu können, und sichere meinen verehrlichen Auftraggebern die prompteste Bedienung zu.
Carl Belljng, Tapezier .
C a l w.
Lugelaufener Hund.
. Vor einiger Zeit ist mir bei Ebhauscu ein grauer Hund (Bo- tstard von einem Dachshund u. Rattenfänger) zugelaufen, welcher gegen die Einrückungsgebühr und das Futtergeld abgeholt werden kann bei
Bäcker Gackenheimer.
Altenstaig.
Einen noch ganz guten Kochosen sammt Rohr, im Zimmer heiz- und kochbar hat zu verkaufen
Julius Huber.
Tages - Aen igk ei t e».
> Nagold, 4- Dez.' Die letztverslosseiienlNovenibertage erinnerten reckt lebhaft an die vom Jahr 1859. Denn rund nm die Erde, soweit die dentschv Zunge klingt, khat sich und thut sich gegenwärtig »och ein'seltener Wetteifer kund. Abermals will das deutsche Volk eine Ehrenschuld abtrage», will in dankbarer Pietät seinem edelsten Sauger und besten Bürger einen monströsen Lorbcerkranz aus das Grab legen und ein Denkmal in seiner Vaterstadt Tübingen errichten. Stadt und Land fügen Blatt um Blatt, Scherflein um Scherflein bei. Auch nuser Bezirk, auch unsere Stadt wollte nicht znrückbleiben. Der hiesige Liederkranz gab den Impuls zu einer Uhlandsfeier, welche denn am letzten Montag Abend im I. Sautter'schen Saale stattfand. Sie verlief auf schönste Weise, war eine allgemein befriedigende und ist eine deS edlen Sängers würdige z» nennen. Das Lokal war zwar einfach, aber sinnig mit Kränzen, schwarz-roth-goldner Fabue, schwarzbeflorter Leier und einer Photographie des verewigten Patrioten verziert. Die Auswahl der Lieder, theilweise von der ganzen Versammlung unisono jvocgetragen, sowie die Abwechslung von Gesängen, Rede, Ansprache, Toast und deklamatoci- lchen Vorträgen war eine ansprechende. Insbesondere aber gelang es dem Redner, den Dahingeschiedenen vom literarischen Standpunkte aus mit kräftigen und schwunghaften Worten als eiuen der ersten deutschen Lyriker zu charakterisiren und dessen Verdienste hervorzuheben; der, wenn er auch nicht als Stern erster Größe am deutschen Dichterhimmel glänze, dennoch mit seinen durch Gemüthlichkeit und wahre Empfindung ausgezeichneten lyrischen Gedichten, Ballade» und Romanzen sich eine bleibende Stätte in dem Herzen des deutschen Volkes Hch errungen und dessen Lieder auch aus dem Munde desselben sich täglich hören ließen. Obwohl der Dichterschule der sogenannten Romantiker angehörend und als solcher eine tiefe Bewunderung für vergangene Herrlichkeit in vielen seiner dichterischen Schöpfungen knudgebcnd, vergaß, mißkanntc und übersah er doch niemals darüber die Gegenwart und das, was dem Volke noth «hat. — Er entfremdete sich eben deßhalb nie vom politischen Leben und Wirken. Er gehörte vom frühesten Mannesalter bis zum Grabe den eifrigsten Gliedern der konstitutionellen Opposition an, stimmte nicht ein in die Lobgcsänge und Verherrlichungen der reaktionären Re- gieruiigsbestrebnngen und Formen und unterschied stcp eben nach diesen beiden Seiten hin vortheilhast von den übrigen Romanti- kern. Er bethätigte diesen seinen Rechtssinu sowohl durch seine patriotischen Dichtungen, als auch und namentlich durch seine parlamentarische und ständische Wirksamkeit. Er war eine Helle Stimme in trüber Zeit, einer der wenigen echtdeutschen Männer, die zur Zeit der Reaktion Stand hielten und sich weder durch hohe Gunst, noch durch Ordenssterne wankend machen ließe» auf
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dem Wege, den sie betrete». Diese Seite des theuren Mannes hob ei» begeisterter und allgemein begeisternder Toast hervor, welcher also schloß:
So sei denn diese heil'gc Stunde
Ein deutsches Fest! Reicht Hand in Hand!
Und laut erschall aus unsrem Munde Ein dreifach Hoch aufs Vaterland!
Trotz der bedauernswertyen geringen Theilnahme von Seiten der hiesigen Einwohnerschaft betrug der gesammelte Beitrag für ein Uhlaud^denkmal doch 14 fl.
'' ' THrn^r'n, l. Dez. (Schwurgericht.) Bei den heute Morgen um 9 Uhr durch den Präsidenten Oberjustizrath Malzachcr eröffneteu Assisi» dilvetc die Anklage gegen Louise Klemer von Wa rth, OA- Nagold, wegen Kindsmords den Gegenstand der ersten Verhandlung. Es fungiren als Richter Oberamtsrichter Strübel von Urach und Oberjustizassessor Firnhaber, als Gerich.'sschreiber Obcrjustiz-Sekretär Möricke, als Staatsanwalt Oberjustizrath Steudcl als Vcrtheidiger Rechtskonsulent K,rlmarer von Stuttgart. Die Angeklagte, welche sich für unschuldig erklärt, «st 2L Jahre alt, sic besitzt kein gutes Prädikat, da sic wegen Diebstahl schon llmal bestraft wurde und auch ihr ganzes Benehmen während der Verhandlung macht, obwohl sic fortwährend jammert, einen ungünstigen Eindruck. Als sie >m Sommer 186t im Wildoav diente, wurde sie schtvarigcr und kam dann Anfangs Januar d. I. zu dem Ziegler Krauß von Wildbad m Dienst, welcher sein Anwesen eine kleine >/, Stunde von Wildbad hat, wo sie sich mit einem Zicgelknecht in ein Berhältniß einließ. Sie suchte namentlich vor ihm, welcher eine ernstere Neigung zu ihr hatte und sie zu heirathen versprach, ihren Zusiand zu verbergen; ihrer Mutter aber gestand sie denselben später ein und diese wollte sie wegen ihrer Niederkunft so.orl nach Hause nehmen; sie blieb aber noch in ihrem Dienst, da sie glaudte, dieselbe werde erst später erfolgen. Allein am Abend des 19. 3""Z>. I, gebar sie in ihrer Kammer allein ein Kind, das sie in ihren unterrock ! wickelte und denselben sammt seinem Inhalt in ihren Bettstrohsack vcr- ! steckte, so daß das Kind ersticken mußte. Dann ging sie zu ihrer Dienst«
j frau in die Küche, sagte, cs sei ihr jetzt wieder ganz gut und bat sie um
> Thce. Erst nachdem sie diesen genossen hatte, ging sie wieder zu Bette,
wo sie auch am andern Tag — Sonntag — blieb. Allein ihre Dicnst-
frau schöpfte Verdacht und setzte den Landjäger von Wildbad davon in Kenntniß. Obgleich die Angeklagte nun polizeilich bewacht wurde , könnt e sie unbeachtet mit dem Kinde aus ihrer Kammer kommen, worauf ne dasselbe mit den Händen in die Dungstätte vergrub. Dem Gerichte gestand sie übrigens bald die Sache ein. Die Gerichtsärzte sprachen sich uvcr den Leichnam des Kindes dahin aus, daß d's — zwar etwas zu ttüb geborene Kind lebensfähig gewesen sei und gelebt habe, daß f>bcr der Blur- umlauf bei demselben gehemmt worden, daß es erstickt sei. Die Angeklagte behauptete nun heute, daß sie das Kind nur deßhalb in den Stroy- sack gethan habe, weil sie geglaubt habe, dasselbe sei bereits todt gewesen ; sie habe ihm kein Leio zugefügt. — Nachmittags '/-4 Uhr fanden nach der , Vernchmmig der Sachverständigen, Oberamtsarzt vr. Hartmann von Neuenbürg und Professor vr. Breit von hier, die Vorträge statt. Narp ^ ^ständiger Bcrathung wurde die Angeklagte von den Geschworenen sllr schuldig erklärt und zu einer Zuchthausstrafe von 10 Jahren verurtheitt.
(Tüd. Ehr.) .
Stuttgart, 2. Dez. Gestern Abend fand eine Veriam- lnng vvn Anti-Impfern im Saale der Bürgergesellschaft statt, weiche eine Bitte an die Stände beschlossen, worin um Airfhe» bung des Impfzwangs gebeten wird. ^