2j» N a g o l d.

Waareu-Empfehluug.

Bon den mancherlei Artikel,,, die ich führe, erlaube ic^ mir, unter Zusicherung billiger Preise und solider Waarc, zu gefälliger Abnahme zu empfehlen:

(Vußwaarcn, als Kvcdgescliirrc, Oefeu, Ofen-Aufsätze w. rc., ver­schiedene Kleitt-Eisenwnnre», Hundsägen, Wald- und Mühlsagen, Drathstifte, fertige Bügeleisen, Elsen- »nd Messing-Gewicht, Stab eiseu, Bandeisen, Sturzblech, Ketten; ferner. Hofenzeug, Zengle, Banmwolltnch, Fntterbarchent, Vettbarchcnt, Trillich, Unter­hosen, Litzenschuhe, Ges»nidheits-Fianell, feine wollene Leibchen, grau und weiß, für Herren »ud Damen, Strick- und Webgarn, Leinwand, leinene Taschentücher, Zwilch, Packtuch rc rc.

I. C. Iltleiderer.

2jr ^ I 1 v I» 8 1 r» » K.

wasserbell, frei von allen belästigenden Eigenschaften, welches das Schieseröl besitzt, und eine dem Gase gleich Helle Flamme gebend, empfiehlt per Schoppen 16 kr.

I. G. Ehret.

Nagold.

Lnstfeuerwerk

aller Art empfiehlt auf bevorstehen­den Herbst

Louis Sautter.

CourS der K. StaatSkassen-Verwaltung

für Goldmünzen.

») mit unveränderlichem Kurs.

Württ. Dukaten.5 fl. 45 kr.

l>) mit Veränderlichem Kurs:

Andere Dukaten.Ü fl. 31 kr.

Prcuß. Pistolen.9 fl. 54 kr.

andere dito.9 fl, 36 kr.

20-Frankenstuckc.9 fl. 22 kr.

Stuttgart, l. Okt. 1862.

_ Staatskassen-Verwaltung.

D > re »lk 1»» t «»

SM 30. 8ept. 1862,

I'islulvn.6. 9. 3839

fliro I'evussi-cke . , . , 9. 5657

IluII. 2vili>zu!ä«nstüolel; . ,, 9. 4546

llsnäilucgten.. 5, 3233

2^»»riLi>'Ankvlistüe!i« . . ^ 9. 2324

Tages - Aeuigfi eileu.

Bon dem württembergischen T h ier sch n tz v e re i n wurden unter Andern de» nachbenannien Dienstkncchten Preise von je einem Dukaten und einem eingerahmten Ehrenbriefe übergeben: Joh. G. St oll, seit 14 Jahren bei Müller Kayser in der Pfron- dorfer Mühle; I. Lambarth, seit 13 Jahren bei Löwenwirth Reichert in Altcnstaig; Leo Reichert, seii 11'/s Jahren bei Mül­ler Bräuuing i» Ealw. Bei dem landwirthschafilichcn Feste in Cannstatt erhielte» Nachpreise: Schultheiß Ran von Haslach, Oberamts Hcrrenberg, für eine 9jährige Braunstnte mit einem Stutenfohlen den 5ten, Johannes Schneider, von dort für eine 7jährige braune Stute mit einem Stutenfohlen den 7te».

DerStuttgarter Anzeiger" gibt seinen Lesern folgendes kurze Bild über das Volksfest: Dieses Fest hat denselben Verlauf genommen, wie alle frühere». Das schreckliche Gedränge auf dem Bahnhof kommt alle Sonntage vor, daß es am Volks­fest unerträglich war, kann Niemand wunder». Auch die Herren Kutscher profitirten von dem Menschengewühl, packten die Men­sche» wie die Häringe in Chaisen »nd Kasten und forderten da­für noch einen hoher» Preis wie sonst. Wer sich endlich auf den Festplatz gearbeitet hatte, fand dort die alte Leier, Morilhaten, Mauonctteiikasten, Mißgeburten, Sauerkraut und schlechtes Bier. Wer für offiziellen und offiziösen Schwulst sich intercssirte, konnte sich an den Equipagen, preußischen Hüten »nd Orden ic. erfreuen, die Freunde der Landwirlhschaft waren höchlich znfriedengestellt Lurch Maschinen, Frucht- und Vichstücke. Im Uebrigen verlies das Ganze in einer großartigen fröhlichen Kneiperei nebst alt schwäbischer Gemüthlichkeit. Das Fest war vom Himmel mit hei­terem Sonnenglanz begünstigt, und schien etwas reinlicher und frischer gerathen zu sein wie sonst. Daß dasgarstige politische Lied" verbannt war, konnte man nur loben, wenn gleich zu einem wahren Volksfest mit einer etwas edleren Begeisterung als für Landwirthschaft, Sauerkraut und Frcnndschast endlich ein Anlauf genommen werden sollte. Am Tage nach dem Volksfest zeig- len die vornehmen Herren, die Zeit und Geld genug haben, um ihr Leben der rosselenkenden Kunst zu weihen, ihre Bravour, l Wirklich herrliche Thierc wurden vorgeführt und prächtig geritten. Am meisten Ruhm erwarb Kaufmann Friedrich Hang, der beim vierten Rennen mit einem ungarischen Gestütspserd über 8 Con- currentcn siegte, und damit bewies, daß die Herren Offiziere nicht allein schön und gut reiten. Ein anderer Civilist sorgte da­für, daß auch das tragische Element nicht fehlte, indem er beim Setzen sich von seinem Pferd gegen die Tribüne schleudern ließ, übrigens konnte er aufrechten Hauptes von dannen gehen.

Obcrtürkheim. Am 28. September ereignete sich hier ein schrecklicher Kall. Fabrikant Krauß, ein lediger Mann von 39 Jahren, hatte einen Theil seiner Fabrik an einen früheren Arbeiter von ihm, Vollmer auö Nottenburg, 23 Jahre alt, ver­pachtet. Der Letztere ließ Verbindlichkeiten unbezahlt, worüber Krauß ihm vor etwa acht Tagen, unter Aufkündigung des Pachts, ernste Vorstellungen machte. Nach einer mehrtägigen Abwesenheit kehrte Vollmer am 27. nach Obertürkhcim zurück. Krauß begab sich Tags darauf in Vollmers Zimmer und sprach vor Zeugen wiederholt mit ihm über die obschwebenden Verhältnisse, ohne daß

es aber zu einem Wortwechsel gekommen sein soll. Schnell griff Vollmer, auf dem Sopha sitzend, nach einem daneben befindliche» Gewehre, drückte cs gegen den ans einem Stuhl sitzenden Krauß ab und schoß ihm 40 Schrote der stärksten Gattung in den Mund. Der Unglückliche sank besinnungslos zu Boden und endete bald darauf sein Leben. Der Thäter, der sogleich ergriffen wurde, zeigte keine Rene. Krauß war ein biederer, rechtlicher, allseitig geschätzter Man». (S. M.)

Heidcnheim. Resultat des S cka fmarkts am 23. Sep­tember d. I. Zn Markt wurden gebracht 16,745 Stücke, davon verkauft 8764 Stück. Gesammterlös 79,055 fl. Geringster Preis für 1 Paar Schafe 8 fl.; höchster Preis für 1 Paar Hämmel 30 fl.; Dnrchschnittsvreis per Kopf 9 fl. Nach Frankreich gin­gen etwa 2000 Stück, großentheilS Prachtslücke, welche in 17 Käufen zu 21,000 fl. anfgekanft wurden, also durchschnittlich 12 fl. per Kops. In weiteren 208 Käufen wurden 55,000 fl. umgesetzt. (Stnttg. A.)

M ü n chen, 24. Sept. Die Erwiderung der königlich baie- rischen Regierung ans die Note der königlich preußischen Regierung vom 26. August in Betreff des Zoll- und Handelsvertrages mit Frankreich ist erfolgt und nach Berlin abgegangeu. Die königliche Regierung beharrl in motivirter Weise auf ihrer Ablehnung.

Passau, 26. Sept. Nach den neuesten Mittheilungen von Waldkirchcn sind bei dem letzten Brande daselbst leider zehn Menschenleben zu Grunde gegangen. Die Noth der obdachlosen Unglücklichen läßt sich nicht beschreiben.

Während der letzten 3 Wochen ist eine auffallende Menge schwerer Verbrechen in den älteren Landestheilen Bayerns be­gangen worden. Nicht weniger als 8 Mordthateu werden von de» Zeitungen ansgesührt.

Karlsruhe, 30. Sept. Bei der heute vorgenommeneil Gewinnziehung der badischen 35-fl.-Loose sind folgende Haupt­treffer gezogen worden: Nr. 133,706 40,000 fl., Nr. 334,100 10,000 fl., Nr. 129,103 4,000 fl., Nr. 11,834, 253,083, 343,224, 344,234, 348,764 L 2,000 fl., Nr. 11,822, 13,885, 36,699, 50,703, 85,700 154,681, 193,121, 214,377, 219,256, 334,068, 344,224, 365,389 L 1000 fl.

Konstanz, 27. Sept. Ans dem benachbarten Kanton Thurgau wandern noch immer ungeheure Massen von Mostobst nach Deutschland herüber, man berechnet deren Gcldwerth auf mindestens 500,000 Francs. Neuer Wein wird bei uns be­reits zu 4 kr. per Schoppen verzapft, was schon viele Jahre nicht mehr der Fall war.

Eine gräßliche, in ihre» Einzelheiten haarsträubende Ge­schichte hat sich in Leer ereignet. Die Frau des Arbeiters Lüpke, welche vor nicht gar langer Zeit erst eine Strafe abgebüßt hatte, weil sie in berauschtem Zustande ihr Kind hatte ins Feuer fallen und zu Tode verbrennen lassen, ist jetzt selbst ins Feuer gestürzt. Die Frau hatte sich am Freitag Abend, nicht ohne vorher Schnaps getrunken zu haben, vor einem Hellen Feuer zum Schlafen hin­gesetzt, war dann Nachts vom Stuhl und in die Gluth gefalle». Auf ihr Schreien erwacht der Mann, reißt ihr die brennenden Kleider vom Leibe, führt sie ans ein Strohlager, welches ihr zur Lagerstatt gedient hatte, und überläßt sie dort ihrem Schicksale, indem er am frühen Morgen zur Arbeit geht. Der Fall wa