21» Nagold.
G1äubiger»Aufruf.
Diejenigen, welche an den kürzlich gestorbenen Gottlieb Luz, Konditor von hier, aus irgend einem RechtS-Grund eine Forderung zu machen haben, werden hicmit aufgefordert, solche innerhalb 15 Tagen dahier geltend zu machen.
Den 23. Juni 1862.
Gemeinderath.
Borstand:
Stadtschultbeiß Engel.
Privat > Anzeige».
W i l d b e r g.
Verloren.
Auf der Straße von hier nach d^r^DNagold ging letzten Montag ein seidener Schirm verloren. Der redliche Finder wolle ihn gegen gute Belohnung abgeden im Gasthof zum Schwanen dahier.
Mühlstein » Lager
in Nottendurg am Aahnhofe. !
Gerbsteine und Brechsteine bester Sorte ! werde» billig verkauft und aus frankirte i Briefe Bestellungen angenommen bei Fi- ! del Stähle, Fruchtmesser. _!
2j» H a i t e r b a ch.
Schlofserhandwerkszeng feil.
Unterzeichneter hat einen Schlosserhand- , werkszeug billig zu verkaufen. Es kann I auch Ambos oder Blasbalg einzeln verkauft i werden.
Den 30. Juni 1862. ^
Schmid Gutcknnst. !
2j^ W i l d b e r g.
Dettröste zu verkaufen.
Bei den Unterzeichneten sind 4 schone, - ausgezeichnet gute Bettröste sehr billig zu j verkaufen. !
Gebrüder Dictcrlc.
Hochzeik-Einfadung.
» Am Donnerstag und Freitag den 3. und innd 4. Juli d. I. feiern wir unsere eheliche Verbindung, und laden Freunde und Bekannte zu dieser Feier ins Gasthaus zum Löwe» hier frenndlichst ein.
Den 27. Juni 1862.
Michael Furch, Mezger,
Sohn des Jak. Pet. Furch, MezgerS,
und dessen Braut:
Christiane Maser,
s ch Feldmessers Johs. Maser.
Tochter
E b h a n s c n. Lchrlings»Gesuch.
Einen wohlerzogenen, jungen Menschen nimmt unter billigen Bedingungen in die Lehre auf I. S. Sc eger.
A l k e n st a l g.
Geld anszuleihe».
st. Pflegschastsgeld liegen gegen gesetzliche Sicherheit zum Ausleihen varat bei Kupferschmid Roller.
Schneider.
2j» R o h r d o r f,
Oberamts Nagold.
Ein tüchtiger Leineweber-Geselle findet sogleich eine Stelle mir dauernder Beschäftigung bei
Michael Bachmaun, Leineweber.
2j» N agol ^
Eine tüchtige Dtallmagd findet bis Jakobi gegen guten Lovn und gute Behandlung eine Stelle. Das Nähere durch die Redaction d. Bl.
Bon dem bekannten
B e r n c ck.
Geld ansznleihen.
Bis Jakobi 5«« st. zu 4'/s Prozent.
F. Strauß, Wiltwe.
2j» A l t e n st a i g.
2SV st. Pflegschastsgeld hat zu 4' i Prozent auszulcihen.
Flaschner Henßler.
2j» A l t c n st a i g.
Bei dem Unterzeichneten sind 10V fl. Pflegschastsgeld zu 4'/s Prozent zum Ausleihen parat. Pfleger
alt Gottlieb Ettwein.
zum Schärfen der Rasiermesser empfehlen wir die Stange mit Gebrauchs-Anweisung 18 kr. zu geneigter Abnahme bestens. G. W Zaner'schc Buchhandlung.
2j'
Erntewein,
ben bei
Nagold.
per Jmi 2 fl. 30 kr., ist zu ha- David Graf, Bierbrauer.
V I» v k» t v L.
Aum Senefizc des Unterzeichnete». Mit aufgehobenem Abonnement. Mit obrigkeitlicher Genehmigung wird heute Dienstag den 1. Juli ausgeführt:
Preeiofa,
oder:
Das Jigeunerlager in Ipanien.
Schauspiel mit Tänzen und Chören in 4 Akten, von P. N. Wolf. Musik von Carl Maria v. Weber.
Traum eines Benefizianten.
Im Traum Hab' ich jüngst ein Gebilde erschaut.
Das hat mich recht herzlich, recht wonnig erbaut,
Zch war hoch erfreut, vielmehr ganz entzückt Vom Bilde, das ich da im Traume erblickt:
Vom „Lumpaci" noch ziemlich ermattet -
Vom Scheine der Lampe nur noch schwach umschattet, —
Warf ick mich auf's Lager und sann hin und her:
Welch ein Stück zum Benefiz das Beste wohl war'?
Ich dacht' bei mir selbst: welch' Freude, welch' Glück —
Unv schon beim Gedanken ward heitrer mein Blick —
Erblühte mir, wären die Gönner mir hold.
Und stünd' Frau Fortuna treu mir im Sold!
So sann ich und dachte und schlief endlich ein.
Der Schlummer befreieie mich von meiner Pein:
Ich hob mich im Traume auf goldenen Schwingen Empor bis zur Sonne, wollt' höher noch dringen, —
Ich strebte und strebte, cs war mir gelungen.
Ich hatte im Flug mich in die Wolken geschwungen- Auf einmal ertönte der Ruf in mein Ohr:
..Wie wagst Du, o Wcltkind, zu uns Dich empor?" —
Ans blickt' ich mit Zittern und konnte kaum schauen Die Pracht, die da herrschte, doch faßt' ich Vertrauen:
Es waren die Götter, versammelt im Kreise,
Sic lachten und scherzten in fröhlicher Weise;
Da kam der Gedanke mir plötzlich in Sinn:
Ei, wirf zu des Donnergott's Füßen dich hin Und fleh' ihn um Gnade, bring dein Anlagen vor.
Er leiht dir ganz sicher ein günstiges Ohr! — „Beherrscher des Donners," so sprach ich, „verzeihe Und huldvoll Gewährung mir gnädig verleihe —
Du weißt wohl, daß ich bin Künstler auf Erden,
Nun soll mir heute ein Benefiz werden.
Und ich weiß noch immer nicht, was ich soll geben.
Des Publikums Beifall damit zu erstreben;
Drum fleh' ich. Du wollest mich huldreich bedenken,
Und ein gutes Stück mir zum Benefiz schenken!"
Da lachte Herr Zeus, daß ihm wackelt der Baum,
Und sprach dann ganz fröhlich: „Ei feiner Gauch,
Du denkst wohl, Hab' ich die Götter zur Seite,
Ist auch das Glück dann zur Zeit ihr Geleite;
Doch weil froher Lau»', will deine Bitt ich gewähren. Und zu deinem Vorthcil ein Stück dir bescheren:
Es ist: „Preziosa", so wird cs genannt.
Und ward von dem Publikum als gut anerkannt. —
Es ist wohl schon Hundert-Mal und öfter gegeben, Verbreitet auch stets im Parterre reges Leben;
Das gieb, und damit ist dir geholfen auf Ebr',
Das Benefiz erfreut dich ganz sicherlich sehr." —
Die Wolken zertheilt er mit einem Blick,
Vor Freude erstarrte ich über das Glück:
Der erste Platz, sowie der zweite war voll,
Der Letzte erbebic, cs ging zu ganz toll.
Vor Freude ganz selig, bemerkte ich nicht.
Daß mich der Herr Zeus beim Kragen gekriegt.
Und schleudert mich mitten in's Publikum 'nein,
Da bin ich nun und lade ergebenst sie ein.
Ich bitte, machen den Traum sie mir wahr,
Dann bin ich der glücklichste Mensch ganz und gar.
R. F. Wimmer.