bei welchem die Reisenden unentgeltlich befördert werden, eingerich­tet. Wie nm Wnsserstnud leicht zu bemerken ist, hat sich der Erd­boden in und bei Torre del Grecco um etwa einen Fuß empor- gchoben. Der Hnuptkrnter hnt noch der Eruption eine gnu; neue Gestalt angenommen. Auf der Spitze des Berges, wo früher eine Ebene, in dieser Ebene der große Krater^ und in diesem wieder nn der eine» Seite die eigentliche Oeffnuug von nur 15 oder 20 Fuß Durchmesser war, ist jetzt ein riesiger, mehrere hundert Schritte breiter Schlund, dessen Boden man durch de» beständig nufsteigeu- dcn Qualm bisher noch nicht gewahren konnte. DaS Znsainmcn- brcchen der Hauser und das Fortdauern der Erdstöße geben zu der Befürchtung Anlaß, daß noch eine zweite Eruplivn der ersten bald folge» werde. (A. Z )

Paris, 19. Tee. Tie Gerüchte von einer Ministerverandc- rung werden vom Moniteur kategorisch demcntirt. (T. d. N.-Z.)

Paris, 19. Tee. Der preußische Gesandte, Graf Pourta- les, ist gestern Abend gestorben. (Fr. I.)

Die spanische Regierung ist eben nicht dazu angcthan, dem tapfer» Herzog von Malakow Respekt eüizuflößen; Diplomat aber ist er nun einmal durchaus nicht. So geschah cs den», daß der Marschall, als er unlängst am Bord desChristoph Colnm- bns" in den Hafen von Valencia cinlies, sich in sehr starken Aus­drücken erging, als seinem Schiffe nicht die üblichen Salutschüsse zu Theil wurden. Als sich der spanische Hafen-Commandant da­mit entschuldigte, er habe die üblichen Schüsse nicht gethan, weil er keine Kanonen zur Stelle gehabt, soll der Marsckail noch un­gehobelter geworden sein. Ans Madrid ernähren wir nun, daß der Kaiser der Franzosen seinen Gesandten, Herrn Barot, beauftragt hat, der spanische» Negierung sein tiefes Bedauern über daS Be­nehmen dcS Herzogs v. Malakow arrSznsprechen.

In der zu Madrid erscheinendenRegeneration" vom 10. Dccember liest man:Ein Schreiben, welches wir heute ans Rom empfange» haben, meldet nnS, daß der von König Franz II. zum kommandirenden General in den Abruzzen ernannte Brigadier Tristany sich mit 300 Spaniern an seine» Bcstimmnngsorl be­geben hat und augenblicklich mit der Organisation der königlichen Truppen dieser Provinz beschäftigt ist. Diesem tapfern spanischen Kommandanten ist der nuttbige Oberst Don Francisco Savall beigegeben worden, welcher für sein heroisches Benehmen bei Ca- stelfidardo mit dem Kreuze Pins IX. dekorirl wurde. Es scheint, daß eine sehr große Anzahl Kapitalisten Franz II. in Nom ange- boten hatten, ei» Anlehen von ihm z» negocircn. Der Papst fährt fort, sich einer guten Gesundheit zu erfreuen und aus allen Theilen der katholischen Welt starke Geldsummen zu empfangen."

Ans K o » sta ntin ope l vom 11. Decembcr (über Marseille vom 18.) wird berichtet: Tic Krisis hat den höchsten Grad er­reicht; das türkische Pfund ist auf 350 Piaster gestiegen; alle Lä­den sind geschlossen, sogar die der Bäcker, welche sich weigern, zu verkaufen. DaS Volk begann unruhig zu werden. (Diese bedro- liche Lage hat sich indeß nach neuere» Berichten wieder zu bessern angefangen.) In dem Harem mehrten sich die Unordnungen. Ruschid Mehcmed Pascha hat es gewagt, dem Sultan den ver­zweifelten Zustand der Türkei zu gestehen, die sich noch niemals in einer so schwierigen Lage befunden hat; er eröffnet dem Sultan auch, daß die Finanzen in der größten Unordnung seien; bas Heer erhalte keinen Sold, mehrere Provinzen seien im Aufruhr; er (der Minister) bedürfe des Beistandes der achtbaren Leute, um den Schwierigkeiten der ihm anvertrante» Aufgabe zu entsprechen. Diese Rede hat großes Aufsehen gemacht. Man befürchtet, daß die Er­bitterung gegen die Agioteure in eine bedrohliche Wendung gegen Christen Umschläge. (Jnd. b.)

In das in Heller Weihnachtszeit plötzlich so dunkel gewor­dene englische Königshaus in Windsor sind der Herzog von Coburg, der Kronprinz von Preußen und der Prinz Ludwig von Darmstadt abgereist, um der Königin in diesen schweren Tagen eine Stütze zu sein und dem Tobten das letzte Geleite zu geben. Tie Königin trägt ihren großen Schmerz gefaßt und würdig. Das Volk erkennt laut die bedeutende» persönlichen und geistigen Eigen­schaften »nd namentlich den seltenen Takt des Prinzen Albert an, mit welchem er seine schwierige Stellung an der Leite der Köni­gin ansgefüllt hat.

London, 17. Tee. lieber die letzten Krankhcitstage des verstorbenen Prinzen Albert erfährt man des Verläßlichen nur so viel, daß er viel gelitten hat. Bewußtlosigkeit batte sich schon am Samstag Nachmittag eingestellt. Bis dahin hatte er für seine

Umgebung immer freundliche Worte, selten wandten jsich seine Blicke von der Königin und de: Princessin Alice ab, die von Frei­tag Nachmiltag bis zum letzten Angenblicke kann, von seiner Seite gewichen waren, und er selbst beruhigte die Seinigeu, wenn er ihren Schmerz und ihre Besorgnis; gewahr wurde mit tröstenden Worten. Er selbst aber soll schon am Mittwoch geäußert haben, daß er an seinem Wiederanfkommen zweifle. (St.-A.)

London, 18. Dec. Das am nächsten Montag stattfindcnde Begräbniß des Prinzen Albert wird, dem Wunsche des Verstor­benen gemäß, kein öffentliches sein. (K. Z.)

Lord Palm erst» ii hatte eine» so starken Gichtanfall, daß man ihn todt sagte.

London, 17. Dec. DieMorning Post" erklärt, daß die Note, welche England an seinen Vertreter in Washington gesandt, habe, einzig ein Ultimatum sei, so baß, ihr zufolge, keine Möglich­keit einer Unterhandlung oder Vermittlung 'mehr besteht. Entwe­der, sagt sie, kommen gegen Weihnachten die Herren Mason und Slidell in England an, oder Lord Lyons kehrt dahin zmück-

(N.-Z.)

Newyork, 7. Dec. Das Schatzdepartemcnt soll das Sy­stem angeorbnct haben, die Baumwolle in den Sclavenstaaten durch Unionstruppcu einzuerutcn, um sie in Newyork zu verkaufen Sclaven werden bei dieser Arbeit verwende^ werben. (A. Z.)

Ans Amerika heute nichts Neues von Bedeutung.

Der Schah von Persien hat den Ultramontanen eine Freude gemacht: er hat den Freimaurerorden verboten.

S o n n e n fi n stern. Es dürfte nicht uninteressant sein, darauf aufmerksam zu machen, daß das heurige Jahr mit einer Sonnenfinsterniß endet. Die Finsternis; wird nämlich am 31- De- cember Abends cintr ten und eine totale sein. Dieselbe wird im Allgemeinen in der westlichen Hälfte von Europa, Kleinasien, dem größeren nördlichen Theile von Afrika, dem nördlichen Theile von Süd- und dem südliche» Theile von Nordamerika sichtbar sein. Interessant ist dabei, daß die Sonne bei der Mitte der Finsterniß um 4 Uhr 15 Minuten untergeht.

Allerlei.

Ei» Weihnachtsabend.

Ein Christbaum, grün, von Glanz und Licht Funkelnd über und über Ein bleiches Frauenangcsicht Neigt sorgend sich hinüber.

Nun ist die letzte Kcrz' entbrannt.

Bald wird der Nuf ertönen.

Gewiß, die Kindlein unverwandt Lauschen mit heißem Sehnen.

Nuf' sic herein! geschwind, geschwind!

Wie wird ihr Jubel dich laben!

Still, still, der Arme» einzig Kind,

Das haben sic jüngst begraben.

Noch einmal schmückt den Weihnachtsbaum Sie für ihr todtes Liedchen- Gewiß es schaut vom Stcrncnraum Herab heut in ihr Stübchen.

Sie neigt sich über den funkelnden Baum,

Und siehe u,n kam» vor Thränen,

Da sinke auf sie ein goldncr Traum,

Sie lächelt unter ten Thränen.

Sic denkt nicht an die Todtcndahr,

Nicht an das Grab auf der Heide,

Sie träumt vom schöne» vorigen Jahr,

Von ihres Kindlcins Freude.

Sie siehts: Mit den blauen Aeugelein,

Mit ieinen blonden Locken

Tritt's i» die schimmernde Pracht herein

Und steht vor Freude erschrocken.

Die frommen Aeuglein in scheuer Hast Dnrchglcitc» den blendenden Schimmer,

Als flöge Chrisikindicin, der himmlische Gast Noch durch das leuchtende Zimmer.

Und wie es seine Gaben erblickt,

Es weiß nicht, wo cs beginne,

Bald steht es ernst und stumm entzückt.

Es schwindeln ihm alle Sinne.

Und sich, in kindisch frohem Scherz Lachi's wieder, wie einst cs lachte!

Träum' fort, du armes Mutterherz!

O daß es »immer erwachte!

(Kirchenf.)

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