ae-ilfen Ruthardt in Winzerhausen, der zu Billensbach dem Unterlehrer Bandle in Machtolzheim übertragen; sodann dem Schulmeister Scherdle in Beiningcn die von ihm nachgesuchte Erlaubniß zum Stellentausch mit dem Schulmeister Geiger in Grimmelfingen ertheilt.
Tnges-Neniglreiteu.
Horb, 17. Sept. Der landwirthschaftliche Bezirks-Verein hat zur Gewinnung schöner kräftiger Pferde 15 Fohlen aus Hannover durch zwei Vereinsmitglieder aufkaufen lassen. Diese Commission hat ihre schwierige Aufgabe vortrefflich gelöst, indem sie Prachtexemplare geliefert hat. Der Ankaufspreis beträgt inclusive 28 fl. Kosten per Stück 143 fl. Heute fand nun die Versteigerung unter den Bestellern statt, wobei der höchste Erlös 220 fl. betrug. (St.-A.)
Tübingen, 24. Sept. Gegenwärtig wird an der neuen Telegraphen-Leitung nach Herrenberg eifrig gearbeitet. Die Telegraphen-Stangen sind bereits bis halbwegs Unterjesingen aufgerichtet. (T. Chr.)
Stuttgart, 20. Sept. In der heutigen 174. geheimen Sitzung der Kammer der Abgeordneten kam der Commissions-Bericht über den Weiterbau der vbern Neckarbahn zur Bera- thung und wurde der Minderheits-Antrag — so viel verlautet — angenommen, es soll jedoch bei der Frage, ob von Horb nach Sulz durch das hollenzollern'fche Gebiet gebaut oder dasselbe umgangen werden solle, — was einen Mehraufwand von ungefähr 2 Millionen erfordern würde — heftige Debatten gegeben haben. Die Kammer entschied sich für den Bau durch das preußische Gebiet, auf württembergische Kosten und unter württembergischer Verwaltung. sowie für einen etwaigen Anschluß einer Zweigbahn bei Bieringen ebenfalls auf Rechnung Württembergs, welches sich auch die Zustimmung über die Fortführung »ud den Anschluß an die badische Bahn vorbehält. Auf diesen Grundlagen sollen nun die Unterhandlungen mit Preußen geführt werden.
Stuttgart, 22. Sept. Seine Majestät der König hat für das Kepler-Denkmal einen Staatsbeitrag von 1500 fl. ver- willigt. (Stuttg. A.)
Ulm, 21. Sept. Gestern ist eine Abtheilung von 100 Pionniren unter 6 Offizieren nach Köngen abgegangen, um das Lager abzubrechen, welches die Truppen zu Ende der Woche verlassen. Die Arbeit wird etwa 8 bis 10 Tage in Anspruch nehmen. Das Material an Brettern soll dem Vernehmen nach verkauft, die sonstigen Hölzer in Ludwigsburg, die Zelte aber in Wiblingen untergebracht werden. (U. Schn.)
Der Nürnberger Hopfenmarkt am 17. Septbr. war überfüllt. An 800 Ballen lagen ausgeschichtet und wurden rasch a 40—55 ,fl. verkauft.
Aus Franken, 18. Sept. Die Hopfenernte, die man eine Zeitlang für verloren gehalten hatte, fällt sowohl in Quantität als in Qualität sehr günstig aus. Die Preise, welche anfangs von den Producenten sehr hoch gehalten wurden, sind im raschen Sinken begriffen. Es wird bereits der Centner gewöhnlicher Land- Hopfen zu 40 fl. verkauft. Bessere Sorten gelten 50—70 fl. In Spalt verlangt man 100 fl. Es finden sich zu diesem Preise aber wenig Käufer.
Der regierende Fürst von Schwarzburg-Rudolstadt hat sich mit einer sehr schönen jungen Dame, Fräulein Schulze aus Königsberg in Preußen verlobt.
In Heidelberg ist am 23. d. Prof. Schlosser gestorben. Sein Name wird immer unter den deutschen Historikern eine glänzende Stelle einuehmen, denn wenige haben wie er der Wahrheit und dem Recht rückhaltlos die Ehre gegeben. lStnttg.A.)
Bruchsal, 23. Sept. (Schwurgericht.) Oskar Becker hat sein früheres Zugeständniß zurückgenommen. Er behauptet nur die Absicht eines Scheinattentits gehabt zu haben. In Folge der dadurch verursachten moralischen Erregung habe er aus Versehen ein scharfgeladenes Terzerol genommen. Sein Vorbild sei Orflni gewesen, und er habe dieselben Folgen seiner Thal gehofft. Der Angeklagte macht den Eindruck der Verworrenheit. Oskar Becker wird nach beinahe 14stündiger Verhandlung, Nachts */s11 Uhr, wegen vollendeten Mordversuchs zu einer zwanzigjährigen Zuchthausstrafe verurtheilt. wovon die ersten 9 Jahre in 6jährige Zellcnhaft verwandelt werden. Becker nimmt das Urthßil ruhig auf.
Leipzig, 20. Sept. Oskar Becker hat, wie verlautet, von Bruchsal aus (oder aus Baden) an seinen Vater, den kaiserlich russischen Staatsrath vr. Becker in Odessa, geschrieben. Der
Brief soll einen Mangel an Pietät zur Schau tragen, welcher sehr unvvrtheilhaft für den Angeklagten sprechen würde. Der Ton deS Briefs -st ein eisig kalter; der junge Becker nimmt die Thal mit allen ih.ui Folgen auf sich, und überläßt es den Verwandten sich darob von ihm loszusagen. Jedenfalls weist er jede Einsprache und jeden Borwurf mit seltener Stirn härtnäckig zurück. (A.Z.)
In Speyer waren in diesen Tagen die Aerzte und Naturforscher, in Altenburg sind die Geschichks- und Alterthumsforscher versammelt; in Frankfurt werden die Philologen und Schulmänner vom 24. bis 27. Sept. tagen.
Berlin, 20. Sept. Herr v. Rochow-Plessow, welcher seiner Zeit den Generalpolizeidirektor v. Hinckeldey im Duell erschossen hat, soll, wie man hört, wahnsinnig geworden sein und sich schon seit mehreren Wochen in der Irrenanstalt zu Siegburg bei Bonn befinden.
Wie mau hört, hat die Berliner Hutmacherinnung beschlossen, bei der Einholung des Königs nach der Rückkehr desselben von der Krönung einen großen Hut mit einem Durchmesser von 25 Fuß und darunter kleine Hüte in der Zahl der deutschen Staaten und in den verschiedenen Landcöfarben derselben aus der Spitze einer Stange zu trage». So wird man Deutschland endlich einmal — wenigstens symbolisch — unter Einen Hut gebracht sehen.
Der Lieutenant v. Sobbe, welcher in der Friedrichsstadt bei Magdeburg vor einigen Tagen einen Hausknecht erstochen, weil lctzerer ihm das Gasthaus in ganz später Stunde nicht sogleich geöffnet hatte, hat sich dem dortigen Stadtkommandanten gestellt und befindet sich einstweilen in Festungsarrest in der Citadelle.
Während der königlich preußische Unterrichtsminister, Doetor v. Beth mann-Hollweg, erklärt, daß die juristischen Facultä- ten einen Juden nicht zum vootor juris zu promoviren brauchen, wird an der katholischen Universität Prag von der östreichischen Staatsregierung ein Jude zum ordentlichen Professor in der Rechtsfacultät ernannt, nachdem die badische Regierung dasselbe gethan. . (K. Ztg.)
Frankfurt, 20. Sept. Gestern langte der Kurfürst von Hessen mit Gemahlin und Familie hier an, um morgen nach dem Lustschlosse Philippsruhe bei Hanau übcrzusiedeln. Das ist nichts Ungewöhnliches, er hat aber zum erstenmale 12 baumstarke, martialisch aussehende Gensdarmen in seinem Gefolge.
Die Angst der Dänen vor den vermeintlichen Verabredungen des Schwcdenkönigs mit dem Franzosenkaiser wird immer größer. Daß diese eine neue skandinavische Union mit schwedischer Spitze betroffen haben, scheint allgemein, auch in Schweden, angenommen zu werden.
Neapel beruhigt sich zusehends; die Bandenführer unterwerfen sich; Mazzini hat einen Aufruf zur „That" erlassen.
Aus einem Artikel des „Constitutionnel" geht hervor, daß die Räumung Roms Seitens des Pariser Kabinets an weitere Verhandlungen (Abtretung Sardiniens?) geknüpft wird.
Paris, 21. Sept. Pays und Patrie zeigen an, daß zur gleichen Zell mit dem König von Preußen auch der König von Dänemark in Compiegne eintresseu wird.
Paris, 23. Sept. Moniteurbulletin. Die Ankunft des Königs von Preußen in Compiegne am 6 October ist ziemlich ge- wiß; weitere königliche Besuche werden beinahe gleichzeitig dahin- kommen. — Im Constitutione!! bespricht Grenier die Worte Viktor Emanuels in Florenz: er beglückwünscht ihn, den Abzug der Franzosen von Rom nicht verlangt zu haben, den nicht allein reactio- näre, auch revolutionäre Fraktionen ve.langen. Grenier fügt bei, die Sympathien Frankreichs für Italien, unterstützt durch versöhnliche Maßregeln, sichere die Regierung Victor Emanuels und den Sieg der Einigkeit. (T. d. N.-Z.)
Paris. Die Ausführung des Handelsvertrags mit der Türkei ist auf den 13. Mai 1862 vertagt. (T. d. N.-Z.)
Graf Persigny, der Minister und alte Gefährte Napo- leons, hat seine junge Frau verloren; sie ist mit einem Offizier aus dem Haushalte des Kaisers durchgegange».
Constantinopel, 24. Sept. Eine Konferenz für die Vereinigung der Donaufürstenthümer blieb ohne Resultat: für die Union waren Frankreich, England, die Pforte; dagegen Rußland, Preußen, Oestreich. (T. d. N.-Z.)
Nachrichten aus Newyork vom 10. Sept. melden, daß in den nördlichen Staaten der Union zahlreiche Konfiskationen von den Südländern gehörigem Eigcnthum, stattgcfunden haben.