Nag
Wir erlaube» uns, unsere Freunde und Bekannte zn unserer Hochzeitsfeier, welche am Donnerstag den 6. Juni, in dem Gasthause zum Schwa neu hier stattfindet, sreundlichst einzn- laden. Friedrich Hauser, Fuhrmann,
Sahn des I. G. H a n se r, Maurers ». Bauers von Mötzingen,
und seine Braut:
Rosina Sch ad, Tochter des Friedrich Schad, Bauers von Warth.
am 31. Kai 1861.
Pistolen ... ... II. 9 36-37
llito preussircke . . . , 9 1)7—58
Holl. Xetinxnlitvnstaekv Naniiilueslen . . . .
Xevanrixseanlienstüelee . ldnslisoke 8ouverei>-ns .
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II 45
CourS der K. Staatskaffen-Verwaltuug für Goldmünzen.
») mit unveränderlichem Kurs
Wiirtt. Dukaten .5 fl. 45 kr
5) mit Veränderlichem KurS:
Andere Dukaten.5 fl. 30 kr.
Preuß. Pistolen.9 fl. 56 kr.
andere dito.9 fl. 35 kr.
SO-Frankenstncke.9 fl. 18 kr.
Stuttgart. 1 Juni 1861.
Staatskaffcn-Verwaltung.
2j* B e i h i n g e n,
Oberamls Nagold.
Geld auszuleihen.
Bei dem linlerzeichneten sind 400 st' Pflegschaftsgeld zu 4'/s Prozent zum Ans- lcihen parat.
Pfleger Bnrkhardt.
0-v-A, Ein gefundenes Schlnsselchcn kann in Empfang genommen werden in der Druckerei d> Bl.
F r u ch t - P r e i s e.
Frucht-
Nagold,
Alrenstaig,
g reuden stabt-
Calw,
Tübingen,
Heilbrouu,
gattungen.
1. Juni 1861 .
29. Mai 1861.
25.
Mai 1861.
z-25.
Mai 1861.
31.
Mai 1861.
1. Juni 1861.
ff. kr.
ff. kraft, kr.
fl. kr. § fl. kr. jfl. kr.
fl. kr.
fl. kr.
fl. kr.
fl. kr.,fl. kr.
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kr.
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Dinkel, alter
neuer
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Kernen . .
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Erbsen . .
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dlv. Da durch die Aufhebung der Fleisch- nnd Brodtarc nicht Zukunft blos die verkommende» Äendcrnngcn berichten.
Niktnalien-Preise.
«fk. Ochsenfleifch . Rindfleisch . . Kalbfleisch . . Schweinefleisch abgezogen nnabgezogen S Pf.Kernenbr. 8 P.irtelbroo 8 Schwarzvr. l Kr.-Weck — S.
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l Psunv Butter kostet . . t Nindschnralz . .
t .. Schweineschlualz S Eier fnr
Alken- staig- — kr.
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24 kr. 29 kr. 23 kn. 8 kr.
immer die allgemein gütigen Preise angegeben werden können, so werden wir in
Tages - Neuigkeitt!-'.
* Nagold, den 1. Juni. Vor etwa fünf Monaten hat ein Carl Heise, Kunstgärtner ans Lahr, sich nennender junger Mensch sich als Bräutigam einer hiesigen Bürgerstochter deren Eltern nnd Verwandten vorgcstellt. Das anständige Benehmen dieses Mannes, sowie das Vorzeigeu von Schriftstücken, welche die Anthenticität seines Herkommens, Vermögens und seiner angebli- chen vornehmen Gönnerschaft beweisen sollten, verfehlten nicht, Daß alles das, was er den Leuten vorwindbentelte, vollen Glauben fand und er in den gewünschten Ruf eines reichen Han- Delsgärtners kam, wodurch der glücklichscheinenden Braut natürlich wohl auch manche Neiderin geschaffen worden sein mag. Die Weinigsten oder fast Niemand ahnte deshalb, daß in diesem Handelsgärtner, als er das Bad Röthenbach durch Kauf zu. erwerben suchte, ein Schwindler, ja ein Gauner ersten Ranges stecken würde. Hätte dieser norddeutsche Jndnstricritter nur einigermaßen über haare Mittel zu verfügen vermocht, um die bei Kauflenten ansge- nommencn Maaren und die Wirthshauszechen bezahlen zu können, so wäre demselben durch den Ruf seines Rcichthnms ein Kredit eröffnet worden, welchen zn erwerbe» manchem ehrlichen Manne wohl schwer geworden sein dürfte. Aber der Krug geht so lange zum Brunne», bis er bricht, und Der Handelsgärtner Heise lebte lustig und in Freuden stets auf Kosten Anderer, zerstörte in seinem an- gckauften Bad Röthenbach alles das, was auf seine Augen einen widrigen Eindruck machte, nnd suchte dasselbe nach seinem Ge- schmacke einzurichten, ohne aber den vertragsmäßigen Kanfschilling bezahlt zu haben, welcher jedoch jeden Tag ans Lahr von seiner vornehmen Gönncrin erwartet wurde, aber zum Unstern für Käufer nnd Verkäufer ansblieb. Das Mißtrauen der Gläubiger gewann Boden, sie ließen deßhalb insgeheim uachforschen über den etwas räthselhaft gewordenen Handelsgärtner. Aber in welches Erstaunen wurden sie versetzt: aus dem reichen Käufer des Bads Röthenbach wurde ein aus Lahr wegen leichtfertig gemachten Schulden ausgewiesener Gärtncrbnrsche, der allerdings bei Lahr eine Gärtnerei gekauft, aber biezn ebenso wenig einen Kreuzer besaß als wie beim KansdeSBalesNötbenbach. Es war deßhalb auch keinWunder, wenn die Verhaftung und die Untersuchung dieses Menschen, der es zu einer eigentlichen Virtuosität in seinem betrügerischen Gewerbe gebracht hat, lange Zeit die tägliche Unterhaltung bildete. Das Jn-
! teresse für denselben steigerte sich aber »och mehr, als im Laufe der Untersuchung sich herausstellte, daß sein bisher geführter Name nnd die Elternangabe falsch waren; denn er ist weder der Sohn eines Kapellmeisters Heise in Hoym, noch der eines hernmziehendcn Musikanten von Berlin, auch nicht der eines Branntweinfabrikanten Bosse in Quedlinburg, welche Namen nnd Wohnorte er sich nach einander lügnerisch veilegte, sondern sein Name ist Baumbach von Quedlinburg. Als solcher sei er mit seiner Mutter nach Amerika ausgewandert, habe dieselbe aber böswillig verlassen, um wieder nach Deutschland zurückznkehren — so lautete wenigstens seine jüngste Angabe und ist vom Gerichte in Quedlinburg als zutreffend bezeichnet worden. Daß dieser Pseudo-Handelsgärtner Heise bei seinem gewöhnten lockeren Leben sich anfänglich im Untersuchungsarreste nicht sebr behaglich fühlte und alle Mittel suchte, um seine Freiheit zn erlangen, ist ihm weniger zu verargen, als das Spiel, das er mir seiner Gesundheit und seinem Leben trieb, das rinemal durch mehrtägiges Fasten, das anderemal durch Henken. Letzteres that er bei dreimaliger Wiederholung immer zu einer Zeit, wenn der Gefangenwärter nach ihm zn sehen pflegte, und scheint es fast, als ob sich die Wahrheit des Sprichworts: „Es ist alles eine Gewohnheit, wie Las Henken" an ihm sich erproben sollte. Sv unbändig er sich übrigens in seinem „freien Logis" anfänglich benommen, so gelassen fügte er sich nachher in sein Schicksal, und nur das vom K. Oberamtsgericht ihm heute pnblicirte Strafnrthcil brachte sein jugendliches Blnt wieder in Wallung; denn 1*/s Jahre Zuchthaus glaubte er für seine verübten Streiche nicht verdient zu haben, wcßhalb er auch togleich vom Rckursrecht Gebrauch machte. ...
* Nagold, 3. Juni. Wohl nicht oft hat eine Veranlassung eine solche Menschenmenge in unsere Stadt geführt, als gestern der Besuch der Feuerwehren von Horb, Rottenburg undHcr- renberg, und die Zahl der Neugierigen wäre vielleicht noch größer geworden, wenn die Witterung des Vormittages etwas freundlicher sich angelasscn hätte. Auf dem Postplatze war eine Ehrenpforte, mit Fahnen geziert, errichtet; die Häuser waren mit Guir- landen und Kränzen,, die Straßen mit dem lieblichen Tanncngrün geschmückt. Da unsere HH. Geistlichen sannnt den Kirchenältestcn um der Heilighaltung des Sonntags willen die Ruhe in der Stadt bis nach Beendigung des Nachmittagsgottesdicnstes gewahrt wissen wollten, so mußten die eintreffendcn Gäste, welche mit Böllersalven bewill- konimt wurden, aus den sogen. Stadtacker geführt werden, woselbst