., Die Druckschriften.-Ungarns gutes Recht" (Luzern) und Mysterien des Vatikans, oder die geheimen und offenen Sünden -es Papstthums," von Th. Griesinger (Stuttgart), sind für den Debit j Oestreich vom Polizeiministerium verboten worden.

Der russische Gesandte in Wien ist beauftragt, offiziell zu erklären: Rußland mache den Fürsten von Montenegro persönlich dafür verantwortlich, die Montenegriner von den Unruhen in der Herzegowina fernzuhaltcn. Eine bezügliche energische russische Note ist kürzlich an den Fürsten von Montenegro abgegangen.

Die Stadt Ungvar hat den preußischen Lanbtagsabgeord' neten Frhrn. v. Vincke zum Ehrenbürger ernannt.

Großhcrzog Peter von Oldenburg hat an seinen Vetter, den König von Dänemark, einen eingehenden Brief geschrieben und ihm dringend zugcredct, das alte gute Recht Schleswig-Holsteins herzustellen. Der König hat mit einem ausweichenden Brief ge« antwortet. Nach den Feiertagen wird der Bundestag beschlie­ßen, ob die Exekution stattfinden soll.

Jtzhoe, 25. März. Der Antrag des Ausschusses, den Vor­schlag der Regierung in Betreff der Grundzüge einer neuen Gc- sammtstaatsverfassung abzulchncn, ist einstimmig angenommen wor­den. Auf die Interpellation bezüglich des Budgets äußerte der Regieriingskommisfär noch: die Erörterung des Budgets, soweit dasselbe Holstein betreffe, werde den Ständen sicher »erstattet werden.

Turin, 23. März. In der Abgeordnetenkammer erklärte heute Graf Eavour, das Programm des Ministeriums habe keine Veränderung erlitten. Im Senat verlangte Sforza vom Mini­sterium, es solle Schritte thun, um Frankecich zu der Räumung Roms zu bestimmen. (T. d. S. M.)

Turin, 26. März. In der Deputirtcnkammer erklärt Ca- vour: wir haben das Recht, Rom als Hauptstadt zu besitzen, dür­fen aber nur im Einverständnisse Frankreichs dahin gehen, worauf der Kirche größere, durch die Verfassung garantirte Freiheit ge­währt werde. (T. d. H. T.)

General Garibaldi hat den Beginn des Feldzugs auf den 1. April festgesetzt. Diese Angabe findet sich durch die Wer­bungen bestätigt, welche die ungarischen Generale ganz offen be­treiben und dabei kein Geheimniß aus ihrem Entschluß machen, Oestreich in einigen Wochen anzugreifcn.

Der Commandant von Gaeta, der auf Ehrenwort als Ge­fangener in Neapel war, ist Mittags gegen ein Uhr in der To- lcdostraße ermordert worben; man hat ihm Den Kopf mit Knitteln eingeschlage».

Man liest in DerCorrespondcncia": Der Papst ist entschlos­sen, den Valican nicht zu verlassen, so lange er nicht durch die Gewalt dazu gezwungen wird. Sollte es jedoch bis zu diesem Acußcrstcn kommen, so scheint es, daß er sich »ach Spanien be­geben werde. Zwei spanische Fahrzeuge befinden sich in dieser Voraussicht zur Verfügung des Gesandten I. M. im Hafen von Civita-Vecchia.

Paris, 23. März. DasPayS" hat beunruhigende Nach- richtcü ans Holstein empfangen. Sie erregen Zweifel in ihm, ob eine Verständigung in der Hauptschwierigkeit zwischen Dänemark, den Hcrzogthümern und dem deutschen Bund herbeigcführt werden könne. Frankreich, England und Rußland hätten Dänemark an- gerathen, der Controle der Herzogthümer nicht länger das Budget für Holstein zu entziehen, Dänemark aber scheine nicht dazu ge­neigt. Unter diesen Umständen hatte Preußen das 3. Armeekorps unter Prinz Friedrich Earl als Contingent für die Bunbesexeku- tion bezeichnet. (H. T.)

Der Kaiser Napoleon soll die Vertagung des großen Krie­ges abermals um ein Jahr wünschen. Das laufende Jahr soll mit kleineren Coups und mit einer allseitigen Agitirung Europas ausgefüllt werden. (?)

Ganz lustig ist es in den letzten Tagen in der französischen Kammer hergegangen, dort sprachen sie kühn gegen den Papst, schließlich stimmten aber Alle bis aus 4 für ihn. Der große Mi­nister Billault versicherte: der Kaiser wird nicht vergessen, daß wir die Söhne der Kreuzfahrer und des Frankreichs von 1789 sind. Welche Gegensätze diese Menschen zusammenbringen und ver­dauen! Kreüzzüge und 1789! Ein Napoleon kann Alles verwen­den, die ganze Geschichte steht zu seinen Diensten.

Paris, 24. März. Beim gestrigen Empfang der Deputa­tion des gesetzgebenden Körpers dankte der Kaiser für das in der Adresse ausgedrückte Vertrauen und sagte: Man müsse seiner Zeit angehören und zugleich erhalten, was die Vergangenheit Gutes hatte. Man müsse die Bahn der Civilisation befreien von den

Vorurtheilen, welche ihr im Weg stünden und vou den Utopien, welche sie kompromittircn. Trotz der Lebhaftigkeit der Diskussto. neu bedaure er keineswegs, daß die großen Staatskörper die an- ßere Politik besprochen hätten; das Land ziehe Nutzen daranS, da die Debatte» cs unterrichten, ohne es zn bcunruhiaen. Ich werde stets glücklich sei», mich in Uebereinstimmung mit Ihnen zu be- finden. Aus demselben Stimmrecht hervorgegangen, wollen wir uns gegenseitig unterstützen, um wetteifernd zur Größe und Wohl­fahrt Frankreichs beizutragen. (T. d. S. M.)

Am Hofe in Paris, wo man bekanntlich gut auf PeterS- bürg zu sprechen und nebenbei gut unterrichtet ist, flüstert man sich zu, Kaiser Alexander habe es mit seinem Manifest über die Auf­hebung der bäuerlichen Leibeigenschaft so gut bei gewissen Leuten getroffen, daß die Hauptleute seiner Leibgarde Nachts bei ihm in seinem Palast schlafen oder vielmehr wachen müßten.

Allerlei.

Durstige Leute in Magdeburg wollen eine preußische Flotte zusammen trinken. Jeder von der flotten Gesellschaft zahlt freiwillig für jedes Seidel einen Pfennig Bierstcuer und sie haben es schon zu lOO Thalern gebracht. Sie fordern männiglich auf, für eine preußische oder deutsche Flotte mitzutrinke».

In derWalhalla" in Berlin ist gegenwärtig ein eigen« thümlicher Weck-Apparat ausgestellt. Er zündet das Nachtlicht an, kocht den Kaffee und wirft den Schläfer nöthigcnfalls, wenn er auf die Klingel nicht hören will, aus dem Bett. Der Apparat ist von einem dänischen Uhrmacher fabneirt.

In Spanien, so erzählt ein deutscher Reisender, ist die Bettelei so groß, daß man sich gar keine Vorstellung machen kann. Wenn Du auf der Straße gehst, strecken Hunderte die Hände nach dir aus und du kannst in die Lage kommen, dich durch Hände und Hüte, welche dir entgegen gehalten werden, förmlich Durchwinden zn müssen. Tu bist vor Niemanden sicher, daß er dich nicht anbettelt, außer vor dem, der zn Pferde sitzt, die auf Eseln reiten, betteln auch noch.

Bright sagte kürzlich im englischen Parlament: Eine Ministerbank sei wiedas Land, von dem kein Wanderer zurück­kehrt" nämlich keiner als ehrlicher Mann.

Das Oelsicbcr. Wie seiner Zeit das kalifornische Goldsieber epidemisch auftrat, io zeigt sich jetzt im westlichen Penn- sylvanien herrschend das Oclsieber. Man hat nämlich in einem 1530 engl. Meilen breiten Gürtel, dessen mittlere Linie man sich von Buffalo im Staate New-Uork nach Pikesville in Ala­bama gezogen denken mag, überaus ergiebige Quellen von Steinöl oder Kohlenöl gefunden. Dort, wo vor Kurzem noch ein Acre Land um wenige Dollars zu haben war, wird er jetzt auf 1000 Dollars und mehr im Wcrt :e gehalten, und viele arme Bauern, auf deren Grundstücken sich besonders ergiebige Oelquellen gefun­den, sind über Nacht steinreiche Leute geworden. Alle Einwohner, Kaufleule, Fabrikanten, Aerzte, Advokaten, Bauern sind von diesem Fieber ergriffen worden und haben sich der tollsten Spekulation ergeben. Viele Bauern haben sich auf ihre Gütchen Geld ent­lehnt, um Bohrungen nach Oel anstellen zu können; manche sehen sich getäuscht, doch die Mehrzahl reusstrte.

Priester sind die Homöopathen der Seele; sie heilen mit nicht» als mit Worten.

Lehrer. Die Erde ist also, wie du an diesem Globus siehst, eine Kugel. Wer sind nun unsere Gegenfüßler? Schüler. Das weiß ich nicht. L- Nun, wenn wir in Leipzig ein Loch senkrecht durch die Erde bohren, welches a» der andcrn Seite wieder hcrausgeht, wo kommen wir da heraus. Sch. Aus dem Loche.

Mein Fräulein, welche politische Meinung haben Sie denn? Sähen Sie die Deutschen lieber frei oder geknechtet? Offen gestanden, mein Herr, ein deutscher Freier wäre mir am liebsten- Ah so! Auf diese Weise müßte mir eiue flotte Deusche auch lieber sein, als eine deutsche Flotte-

Ein armer Künstler, welcher sich durch die italienischen Klöster gebettelt hatte, um leben zu können, rühmte sich nach seiner Rückkehr, daß er in Italien ge fochten habe.

Silbenräthsel.

Die Erste kommt, wenn die Zweite geht.

Die Zweite nimmt man, daß die Erste geht.

Das Ganze ist, als Zweite nur genommen.

Beim Kaufmann Hundertweise zu bekommen.

Druck und Verlag der A. W. Zuiser'scheu ivuLdandlung. oterakll«»: Hjlzle.