2j' Pfrondorf,

ObcramtS Nagold.

Geld ansznleihe».

Der Unterzeichnete hat gegen gnte Der« stcherung oder Bürgschaft zu 4 p.Ct.

60 fl. und 250 fl.

Pflegschaftsgeld sogleich abzugcben.

Pfleger

Johannes Fessele.

Enzthal,

Oberamts Nagold.

Geld »ruszuleihen.

Gegen gerichtliche Versicherung liegen

800 fl.

Pflegschaftsgcld zu 4'/- Prozent zum Aus­leihen parat.

Den 18. März 1861.

Pfleger I. Klaiber.

2j» Ä l t e n st a i g.

100 fl

Pflegschaftsgcld hat auszuleihen

I. G. Ehret.

Rottenbnrg. Feinste, flaumige, neue

Beltfedern,

sauber geputzt und vollständig gerichtet zum Füllen:

Nro. 1 ... 1 fl. 24 kr.)

., 2 . . . 1 ,. 18 s das Vfd.

.. 3 . . . 1 12 ^

empfiehlt

Carl S a u term eister.

4j^ N a g o l d.

Ick beehre mich auznzeigeu, dag ich im Besitz einer neuen

Eapeten-Mnsterklirte

bin, welche durch reiche Auswahl der mo­dernsten und geschmackvollsten Dessins, wie durch sehr billige Preise sich aus-

zeichnct. Indem ick schnelle Bedienung zusichere, empfehle ich mich zu zahlreiche» Aufträgen.

Christoph Schwarzkvpf,

Sattler u. Tapezier.

N a g o l d.

, Mit Beginn des Mo­nats April werden die Turn-Uebungen auf dem Turnplatz wieder ausge­nommen und zwar an den dazu bestimmten Ta­ge» Montag und Don­nerstag, je von 6 Ubr bis 7 Uhr Abends, was wir hiemit zur Keiitniß der Mitglie­der bringen, und pünktliches Erscheinen erwarten.

Ein schönes, freudiges Zeichen der Zeit ist die bei uns neuerdings aufgedauchte Bildung von Gesang- und Tur»-Verci»cn. Jene geh-'N auf Veredlung des Herzens, diese bilden die moralische Kraft des Cha­rakters, sowie Erkräfliguug des Willens. Sagt dock ein Luther, dieser ächte Mann des Volkes:

Zwo Uebnngen und Kurzweile gefallen am allerbesten bei jungen Leuten: Die Musica und Nitterspiele, Fechte», Ringen, Laufen, Springen u. s. w. Das erste vertreibt die Sorgen des Herzens und die traurigen Gedanken; das andere macht feine, geschickte, starke Gliedmassen am Leibe und erhält ihn sonderlich bei Gesundheit."Wenn man", spricht Lu­ther weiter,solche ehrbare Ucbungen und Nitterspiele verachtet und nachläßt, da geräth die Jugend in Schwelgen, Unzucht, Saufen und Spielen. Terohalben müssen unsere Jungen ernst und streng anfcrzogcn werden, nicht tändelnd und spie­lend wie etliche thun. Sie sollen früh­zeitig lernen und entbehren, die Arbeit lieben, Beschwerde ertragen, und keine

Anstrengung scheuen', denn sie müssen hiuans in das Leben und hinfort auch in den Krieg ziehe». Da ist aber eitel Ar« beit und viel Drangsal zu ertragen."

Was Luther für seine Jugend vom Rit« rerspiele erwartete, das haben wir für un­sere Jünglinge vom Turnen zu empfangen.

Wir erlauben uns daher, unter Bezug­nahme ans das Gesagte, an unsre Jugend die Einladung, sich an dem so nützlichen Vereine zu bctheiligen und von keinem Vorurthcil sich absckirecken zu lassen, wel­chem Berufener auch angehvren möge, da wir es uns z ir Aufgabe gemacht, Perso­nen von allen Klassen, namentlich auch vom Handwerkerstande, für diese Sacke zu gewinnen. Weniger bemittelten jungen Leuten, welche sich fnr's Turnen intercsstren und nur die monatlichen zwar geringen Beiträge und Eintrittsgeld scheue», sind wir gerne bereit, solche theilweise oder ganz nachzulassen.

Nur Diejenigen, die das 17. Jahr zu­rückgelegt haben, können in den Verein als aktive Mitglieder ausgenommen werden, dagegen jüngere demselben als Zöglinge bcikrete», und sind diesfallsige Anmeldun­gen zu macken bei einem der Unterzeichne­ten Turnrathsmitglicder, welche das« rhige besorgen weiden.

Möchte dieser Aufruf recht viele unsrer Freunde bestimmen, mit uns Hand in Hand die schönen Zwecke des Turnens zu verfol­gen, um gestärkt an Geist und Leib ein nützliches Glied unseres gemeinsamen Va­terlandes zu sein.

Nagold im März 1861.

Im Namen des Tnrn-Vereins:

Tnrnwarth: Sprecher:

Sannwald. Sterk.

Nagold.

Jeden Freitag Abend Gesell- schaftstag im Adler.

D i e n st n a ch r i ch t e n r c.

Seine Königliche Majestät haben vermöge höchster Entschließung dem mit der Beaufsichtigung des Dienstes der fahrende» Postämter beauftragten Postamtssekretär Klett in Stuttgart den Titel Postmeister verliehen. Die von dem Fürsten zu Hohenlohe-Waldenburg dem Predigtamtskandidaten Göller von Waldenburg ertheilte patronatische Nomination zu der zwei­ten cvang. Stadtpfarrci daselbst ist bestätigt worden. Der Bischof von Rottenburg hat die Stadtpfarrei Sanlgau dem Pfarrer und Dekan Frey in Wibtingen verliehen. Ferner wurde die Stelle des cvang. Dekans und Etadtpfarrers in Urach dem Stadtpfarrer Demmler in Heilbronn, die Stelle des cv. Dekans und Stadtpfarrers in Balingen dem Helfer Klemm in Nürtingen, die evang. Pfarrei Dußlingen dem Stadtpfarrer Bossert in Großsachsenhcim, die Stelle eines Hauptlehrcrs für die neuen Sprachen an der Realschule zu Biberach dem bish. Verweser derselben, Bopp, de­finitiv und die Reallehrstelle in Urach dem Rcallehrer Rommel in Gail­dorf übertragen.

Der ev. Schuldienst zu Agenbach wurde dem Unterlehrer Pfeiffer in Zuffenhausen übertragen.

Tges - Aeuiglr eite«.

Von den für das Jahr 1861 auszuhcbcnden 4600 Rekruten und zu den Waffenübungen bezeichneten 1200 Landwchrpflichtigcn hatten zu stellen: das Oberamt Nagold 69 Rekruten und 18 La'nd- wehrmänner von 250 Militärpflichtigen; Calw 64 Rekruten und 17 Landwehrmänner von 233 Militärpflichtigen; Freudenstadt 93 Rekruten und 24 Landwehrmänner von 341 Militärpflichtigen; Hcrrenberg 64 Rekruten und 17 Landwehrmänner von 232 Mili­tärpflichtigen.

Stuttgart, 22. März. Die diesjährigen Rekruten nebst den ihrer Kategorie angehörenden Landwehrmänner werden auf den 12. April zur Einübung einberufen werden.

Stuttgart, 25. März. Seit gestern ist das Gerücht ver- !

«

breitet, daß Kanzler v. Gerber in Tübingen das Kultusmini­sterium erhalten werde.

Die Tffibinger haben dem Kanzler vr. v. Gerber, sei­nen Kindern und seiner Fräulein Braut unter ehrerbietiger Be­glückwünschung zur segensreichen Vollendung des Werkes deutscher Handelsgesctzgebung das Ehronbürgerrecht übertragen.

Im neuesten Änzeigeblatt von und für Ulm ist folgendes In­serat zu lesen:Ein tüchtiger Kapellmeister, welcher eine Katzen­musik zum Empfang eines Abgeordneten zu leiten versteht, wird gesucht."

Manche Leute wissen sich die Langeweile genial zu vertreiben. Zwei Cavaliere in Mannheim wetteten worüber? Der Eine machte sich anheischig, den große» Schloßhof auf einem Beine zu durchhüpfen, ehe der andere ihn durchreite. Der Hüpfer erhielt 60 Schritte voraus und gewann.

Aus Innsbruck schreibt man: Die Protestantenhetze geht wieder los! Bereits hat der Tyroler Bote, unser amtliches Jour­nal, einen Aufsatz von einem hiesigen Zionswächter gegen die An- stcdlnng der Akathvliken in Tyrol gebracht; er war der Vqriäufer eines Antrags, der im katholischen Verein gestellt und angeuonv- men wurde. Man will nämlich eine Niesenpelition au den Land' tag richten, daß die Ausschließung der Akathvliken aufrecht erhal­ten werde. Man erklärt dieses für die Hauptfrage, von welcher das Wohl Tyrols abhänge, alles Andere ist nur irdischer Tand. (S. Z.)

Der Wiener Hof richtet an sämmtliche Höfe Europas eine Protestnote gegen die Proklamation des neuen Königreichs Ita­lien. Der Großherzog von Toscana, der Herzog von Modena nnd die Herzogin von Parma legen ebenfalls Verwahrung in be- ' sonderen Protesten ein.