Lüüdon, was ist dein Begehr,
Daß Du kommst zu uns hieher;
Willst du uns hier atlakircn U«rd uns unfern Marsch tourbircn?
Rem, Laudon, das geht nicht an.
Laudon, wetz' dir man den Schnabel!
Laudon/steck man in den Sabel,
Vater Fritz thut mit uns zieh'n.
Als dies Lied zu Ende, kamen noch andere an die Reihe, die zu jencr Zeit im Heere beließt waren, als:
Schwerin, der steht an uns'rer Spitz,
Drum lustig vorwärts, hitz, Hatz, hitz!
Und wenn die Welt in Stücken fällt.
Der Preuße bleibt man Sicgcsbcld re. re.
Kein Wunder, dag diese Fröhlichkeit und der weithin schallende Gesang so manchen ans dem Dorse in die Nähe der preußischen Grenadiere lockte, sollte es auch nur sei», um außen an den Fenstern zu horchen. Unter diesen Horcher» befand sich anfänglich unser Friedrich, der jetzt beauftragt wurde, etliche Früchte in den ober» Saal zu tragen, wo der preußische Commandant saß. Als er wieder hrrunterkam, blickte er durch die Thür, wo die Soldaten saßen. Er dachte, du bist ja hier zu Hause, du wirst ein wenig hineingehcn und auf Gesang und Rede lausche».
Während er im Begriff war, dies zu rbun, redete ihn ein Grenadierunterosficier mit den Worte» an: „Na, was steht Ihr denn man vor die Thür, kommt mit 'rin!"
Der zutrauliche Ton dieser Worte wirkte; Friedrich ging mit in das Zimmer, wo eben wieder ein Lied angestimmt wurde. — Hg! da machte unser Gärtner Augen, als er die schmucken Soldaten sah, alles so proper und adrett; vorzüglich die Ziethen'schen Husaren in ihren rochen Uniformen und hinten auf dem Rücke» ellenlange Zöpfe.
Mitten aus dieser Soldatcnschaar trat jetzt der bewußte Un- terofficier an Friedrich heran und ersuchte ihn, ein Glas Wein am Tisch mit zu trinken. Dies konnte er nicht ausschlagcn, nein er schätzte es sich vielmehr zu einer großen Ehre und that dies um so eher, als er plötzlich unter de» Roth- und Blauröcken einen Bauerssohn aus Gohlis, den langen Glaser Lieb sitzen sah, der sich, wie es schien, gar nicht wenig darauf cinbilbete, mit Zicthen'- schen Husaren zu zechen und zu plaudern.
Friedrich ergriff das gefüllte Weinglas, und nippte gar tapfer, denn der Wein aus dem Schloßkellcr war gar nicht so übel, er mundete trefflich.
Der bewußte Untcrosficier erzählte lustige Geschichten aus dem Soldatenlcben; wie sie überall glänzend ausgenommen würden, wo sie ins Quartier kämen, welche Ehre ihnen überall zu Theil werde und cs der größte Stolz sei, unter Baker Fritz zu diene». Dabei schenkte er den Beiden immer wieder das Glas voll, und als Glaser's Ehristlieb seine Pelzmütze abgenomme», weil ihm der Wein etwas zu Kopf stieg, nahm der Untcrofficicr einen in der Nähe liegenden militärischen Hut und drückte gleichsam wie zum Spasse ihm solchen auf Vas Haupt. Christlieb glänzte im ganzen Gesicht, ihm war zu Muthe, als hätte man eine Krone auf sein Haupt gesetzt.
Jetzt wollte der Unterofficier man mal sehen, wie dem Andern so ein Federhut siche; er griff nach einem solchen und siche da, auch des Gärtners Haupt wurde mit einem solche» geschmückt. — „Kreuzstcrn-Elcmcnt!" rief der Sohn des Mars, indem er die Flasche ergriff, „wahrhaftig wie ein paar Kameraden, die schon bei Kesselsdorf mitgeklopft. Auf! nehmt das Glas zur Hand und stoßt mit an: Der König von Preußen soll leben. Hoch!" — Hoch! schrieen die Beiden nach und stießen kräftig an. — „Hoch! seine siegreiche Armee. Hoch!"
„So! Die Gimpel sind im Netz," brummte der Untcrosficier für sich, indem er seine Brieftasche öffnete und aus derselben ein Blatt Papier hcrvorzog. — „Da, den Namen eines Mannes der e« mit uns und unserm König hält, den darf man nicht vergessen. Hier, Kamerad! schreibt einmal Euern Namen darunter."
„Ich kann nicht schreiben," rief der Bauerssohn mit etwas schwerer Zunge.
„Nun, so mache drei Kreuze "
„Dies kann ich thun. — Dal"
„Nun, auch Ihr, guter Freund!"
Friedrich setzte in dies Anliegen nicht das geringste Mißtrauen, er vollzog das Begehr und — setzte auch drei Kreuze auf das ihm dargereichte Papier.
„Trefflich!" murmelte der Grenadier mit dem langen Cor« poralstock. „Aber man muß das Bild des juten KöüigS nicht
nur im Herzen, sondern auch in der Tasche haben. — Wollt sJhr das Bild des Königs!"
„Ja, ja!" schmunzelten Beide und konnten gar 'nicht die 'Großmutb des Herrn Soldaten begreifen. -- „Da jnehmt hin!"
Friedrich erschrack, als ihm der Sergeant zwei Geldstücke mit dem Bildnisse des Königs gab,; er dachte an ein Portrait auf Papier gemalt.
„Na! immer zu, nicht gcnirt. Wer A. gesagt hat, muß auch B. sagen. — Haba! Auge vorbei«!"
Das letzte Wort verstanden die Bethörten freilich nicht.^zumal ihnen jetzt von Wein und Gesang der Kopf ein wenig wir« belig geworden. Sie tranken wohl noch ein Glas und dann brachte sic der Grenadier in ein Zimmer nebenan, wo sic baldigst ^ cinschlnmmcrten.
So wurde in jener Zeit daS Werbesystcm betrieben, und der alte bezopfte Blaurock freute sich in der Stille gar weidlich über seinen Fang, den er gclhan.
Als der Morgen durch das Fenster lugte, erwachten Friedrich und Glaser-Lieb, die jetzt gar wohl begreifen konnte», wie sie an diesen Ort gekommen. Beide zogen sich an und wollten sich entfernen, aber die Thür war verschlossen. Das Rütteln und Toben an der Thür lockte baldigst den langen Unterofficier von gestern Abend herbei, welcher mit einem kräftigen Fluche hcrciutrat und fragte, was dies für ein Mordspektakel sei.
„Ich will nach Hause!" rief Glaser-Lieb trotzig.
„Ah, was bah, nicht raisonnirt! Arm an Leib!
„Ich muß nach Hanse und will doch mal sehen, wer mich zurückhalten will."
„Ich, ich will Dich zurückhalten, Du Matz Du! — Handgeld genommen, unterschriebe»! Seid königlich preußische Rekruten!"
„Rekruten?" schrieen Beide laut auf.
„Leit gestern Abend! Habt verteufelt schlecht Gedächtniß."
„DaS ist Betrug!" schrie der Banernbnrsche; „jetzt geh' ich fort und sage eS meinem Vater. Ich Soldat? Nimmermehr! Da wehre ich mich mit Händen und Füßen, eher schlage ich Alle . .
Pfiff! hatte er einen Streich mit dem langen Corporalstvck. — „Wart, Bursche, ich will Dir lernen raisonuircn. Kreuzsa« ckcr . . . ich fuchtele Euch alle Beide hier durch, wenn nur noch einer muckst. Jst's etwa eine Schande, dem Fritz zu dienen, vor dem alle Welt den Hut zieht? Wart, Bursche! Steh' du nur unter der Muskete, da will ich Dir den Hahncnkamm schon elwaS streichen. Ruh' gehalten, oder Euch soll ei» Krenzstcrnschock-Mik- lioncn-Hageldvnncrw . . ." Die letzten Sylben verhallten wie ein in der Ferne rollendes Gewitter. Er ging zur Thüre hinaus und drehte den Schlüssel herum.
Welch' eine Wendung der Dinge, Christlieb war außer aller Fassung und grinste jetzt gar ein wenig. Friedrich hingegen war gefaßter, obgleich der Gedanke, Rekrut zu sein, ihn fast aller Sinne beraubte.
„Lisette, Lisette?" stöhnte er, „Dein Friedrich Soldat in der königlich preußischen Armee." — Mitten in dieser Verwirrung flammte ein Heller Gedanke in ihm auf. Flucht! bas war jetzt die Losung. Er konnte von innen das Fenster entriegeln, in Haus und Hof war er bekannt, und es war mir so einzurichten, daß die Soldaten von gestern Abend nicht seiner ansichtig wurden.
Rasch gedieh dieser Gedanke zum Entschluß. Er entfloh durch das Fenster. Sein Leidensgefährte ahmte dies nach. Elfterer entkam glücklich; Letzterer wurde jedoch erwischt, weil er zu langsam, zu tölpisch und unbeholfen war. (Forts, folgt.)
Allerlei.
— Warum hält cS so schwer, die Crinolincn zu verbannen? Weil die Damen sie sich in den Kopf gesetzt haben und es bekanntlich schwer ist, einer Dame den Kopf zurecht zu setzen.
Arithmogramm.
Der Name eines berühmten Mannes ist in acht Zahlen enthalten, welche ihrem Werthe nach als Ordnungszahlen für die gewöhnliche Folge der Buchstaben des Alphabets zur Bezeichnung dienen.
Die Summe der ersten und fünften Zahl ist — 22; die Differenz der fünften und ersten — 6; daS Produkt aus der Multiplication der zweiten mit der achten - 380; das Produkt aus der Multiplication der dritten mit der vierten — 24; die Summe aus der vierten und sechsten — 13; die Summe der sechsten und siebenten---1k>; die Summe der sechsten und achten — 30; die Summe der siebenten und achten — 29.
Wie heißt der Name?
Lrixkuxd Verlag«»S.W.Z-iler'l'ch-uBuchhandU,»,. Vledatt,,»: H S lzle^
.V,-. - 1 .
c'.sL,
Amtl
Forst
8
Am Mo Vc
werden im Sb der neuen S den bekannten 4 Klötze l'/c Kla 1'/. „ 300 Stück 25 „ .
17 „
Na
im Staatsiv.ili 3 Stangc
ll
Nagold, dei
Glä,
Fordcrnngei gestorbene Pc, melden, und z Alt
Marie, Wittw« Jakob Schil Joh. Michael Wittwe, Anna Maria ! Joh. Georg ä Gottlieb Har
Jakob Rnof, (
Andreas Bra 6
Joh. Peter B
Eva Theure
Katharina Br
Michael Gün
Andreas W a Joh. Georg e Altenstaig,
2j- B o !
Fr
chen Frucht-T 245 Scl