höchstdersclbc ihm die trostreiche Mitthcilung machen lassen, daß er im schlimmsten Falle für seine Tochter sorgen werde. Saphir hat außer dieser Tochter nur noch einen Sohn, der als Lieute­nant in einem Infanterie - Negimcnte dient. (K. Z.)

Frankfurt, 12. Aug. Bei der heute stattgchabtcn Abstimmung der Bundesversammlung über die Ausschußanträgc in Betreff der holstein-lauenburgischen Angelegenheit wurden dieselben mit großer Majorität angenommen. (T. D.d.KrlSr.Z.)

Berlin. 8 Ang. Nach Mittheilungen von Personen, welche den Hoskrcisen nahe stehen, bildet die Ordnung derRc- geulschastS-Fragc unausgesetzt den Gegenstand ticsstcr Erwä. gnng, als deren wahrscheinlichstes Ergehniß angesehen wird, daß' der Honig aus eigener Machtvollkommenheit dem Prinzen von Preußen bis zu seiner völligen Genesung die Regentschaft des Reiches mit allen Befugnissen übertragen wird. So weit soll die Angelegenheit in diesem Augenblick gediehen sein. (N. C.)

Tie Negierung in Sachsen macht auf einen Einsuhr- Artikel aufmerksam, der ineoxnito oder unter dem salschen Namen von Vunn-Lills zu reisen pflegt. Es sind aber Hand­granate», die in fürstcnmörderischer Absicht reisen. So wird versichert.

Ans Rochlitz schreibt man über eine ans Wunderbare grenzende Rettung der Gebrüder H., deren Mutter und des Expedienten M., sowie des Schncidcmüllcrs:Nachdem man in der Nacht vom 1. zum 2. August wiederholt vergebliche Ver­suche gemacht hatte, vom diesseitigen Ufer ein Seil in das von den Fluchen des Treppenhauses beraubte Fabrikgebäude zu brin­gen, so schoß mittelst einer Büchse einer der Gebrüder H. einen an einer vorgerichtcten Kugel befestigten Bindfaden herüber, und wurden mir Hilfe desselben die NettungSscile hcruberge- schasst, an diese Seile ein Korb befestigt und in diesem ver­ließen die höchst gefährlich Bedrohten ihre Wohnungen."

Hamburg, 8. August. Der Ertrag des nördlichen Po­larmeers an Walisischen und Robben wird Jahr für Jahr für unsere Festländer geringer. Auch in diesem Jahr sind die Grönlandssahrcr aus Flensburg, Glückstadt, Elmshorn und Uulerscn ohne reichen Fang zurückgekehrt. Die Mehrzahl kann ihre Kosten kann, decken.

In einer einzigen Gerichtssitzung in Leer in Ostfriesland wurden 80 Landwirthe und Coinmisflonäre wegen Betrügereien im Butterhandel verurtheilt.

In Jnterlakcn in der Schweiz hält sich jetzt ein rei­cher Russe auf, der sich zu seinem Frühstück die Semmeln aus St. Petersburg kommen läßt. Bis jetzt gab's nur unter den Engländern solche närrische Käuze.

Im Ucbungslagcr bei Mailand soll der östreiänsche Oberbefehlshaber Graf Gyulay von einem Soldaten geschossen oder erschossen worden sein.

Paris, 11. Aug. DieMalta-Times" spricht von einem Mordversuch auf den Vicckönig von Egyvten. Unter dem Bett des Fürsten fand man den gedungenen Mörder:Gott schickte mich!" war alles, was der Fanatiker erwiderte. Er wurde so­fort geköpft. Wie inan sagt, fand man in einer Moschee Cairo's 4000 Flinten und starke Pulvcrvorräthe. Wenn diese Nachricht begründet ist, so ist es nicht unwahrscheinlich, daß dieser Mord­versuch aus einen licht- und christenfrcnndlichen Fürsten m:t den Vorfällen zu Dscheddah, Suez, Alexandrien und Gaza, im Zusammenhänge steht.

Wäre die Abschreckung bei Hinrichtungen haltbar, so dürfte in Piemont der Henker längst überflüssig sein; denn seit ein paar Jahren wird gehangen und somit abgeschreckt, daß eS seines Gleichen sucht. Noch vor ein paar Tagen wurde Delpcro und die drei Härtcstgesottencn seiner Bande durch den strick zum Tode befördert; dennoch nehmen wir kein Zeiknngs- blatt in die Hände, in welchem nicht von Diebstahl, Raub und Mord zu lesen wäre.

In Smyrna wußte sich ein Terwisch das Vertrauen der muhamcdanischen Bevölkerung in einem so hohen Grade zu er­werben, daß er sie zu dem Beschluß brachte, die Christen an Einem Tage zu ermorden. Man hatte 9 Pulverfässer in ein Kaffeehaus mitten in der Stadt, wo die Christen wohnen, gebracht, um es in Braud zu stecken und in der Verwirrung

über die Christen herznfallen. An 400 Gewehre waren in Be­reitschaft. Die Polizei entdeckte aber die Verschwörung und wies den Derwisch aus.

In Rußland, wo der Branntwein verpachtet wir-, sind in diesem Jahr 43 Millionen mehr eiugekommcn, als im vorigen. Man glaubte mit dieser Nachricht dem Kaiser eine große Freude zu machen, allein er sagte: er wolle lieber weni­ger in seinem Staatsschätze haben, wenn seine Russen nicht mehr so große Dranulweiulnuker wären.

I» Philadelphia hat sich eine religiöse Gesellschaft gebildet, welche zur Beschaffung der Mittel zur Errichtung einer Sonutagsbetschule Ablaß verkauft. Wer für die Dauer seines Lebens 6 Cents per Woche beiträgt, erhält nach dem Tode sicheres Geleite durch die HimmclSpforten, ein schneeweißes Kleid, eine bimmlische Harfe, eine goldene Krone und endlich einen numcrirten Sperrsitz im Himmel. Ein Commentar ist überflüssig! (U. S.)

Berirriltkgeir -er Leidenschaft.

(Fortsetzung.)

Jetzt war mein Entschluß gefaßt. Ich entfernte mich uu. tcr dem Vorwände, mit einem Dritten zu sprechen, von mei­nem Freunde, und näherte mich der Ausgangsthüre, um die Trauernde wenigstens beim Herausgehcn nicht zu verfehlen. Noch vor dem völligen Ende schien ihr übel zu werden, sie ver­ließ mit dem neben ihr siebenden jungen Manne die Loge.

Auch ieb suchte ohne Geräusch dem Parterre zu entkom­men Das anziehende Pärchen war eben cingestiegen, als ich mich dem Wagen näherte.Großer Gott! da sich, ob ich mich geirrt habe!" rief die Dame ihrem Begleiter heftig zu, und wollte wieder heraus.O mein Gott!" seufzte je­ner,ich beschwöre dich"-Tic Wagcnthür ward zu-

geschlagen; der Kutscher fuhr schnell ab. Der Wagen war bald aus meinen Augen.

Aufs neue bezaubert von der rührenden Gestalt, mißver­gnügt, die Dame abermals verloren zu haben, und zugleich mit der gespanntesten Neugier erfüllt, in welchem Verhältnisse eben ich mit der mir völlig Unbekannten stehen könne, kam ich nach Hause. Einige Tage laug vermochte ich keine ernste Be­schäftigung zu unternehmen: ich war immer zerstreut, und grü­belte, so sehr ich mich dovou abziehen wollte, unaufhörlich über die räthselhafteu Worte der Fremden, die, aufrichtig gestanden, meinem Herzen gar nicht mehr fremd war! Auf den Namen ihres Begleiters besann ich mich wohl noch; allein dieß half mir zu nichts, als seine Wohnung auszukundschaftcn. Auch glückte eS mir nie, die trauernde Schöne am Fester zu erblicken, obschon in der Thal mich einige Mal zu so romansischen Gän­gen entschloß.

Ungefähr den dritten Tag drauf ließ sich ein Fremder bei mir melden. Ich Hörle zu meinem Erstaunen den Namen des HosrathS.

Ich fand in ihm einen angenehmen, kcnntnißvollen, doch, wie schien, etwas niedergedrückten Dreißiger. Nach den ge­wöhnlichen Höflichkeitsbezeuguugen und Entschuldigungen, faßte er mit Verlegenheit und Wehmuth meine Hand.Ich habe mich bei Einigen, die Sie kennen, nach Ihnen erkundigt," redete er mich an,und ich darf hoffen, einen Mann in Ihnen zu finden, an dessen Edelmuth und Dclicatesse ich mich voll Zutrauen wenden kann."

Gewiß mußte dieser Eingang meine Ungeduld nach näherem Aufschlüsse nur noch mehr vermehren. Ich versprach aufs heiligste alles für ihn zu thuu, was einem Manne von Ehre vergönnt sei.

Es kommt hier nicht auf irgend eine bedenkliche oder gefahr­volle That an," fuhr er fortsondern blos auf ein einziges, vielleicht früheres Aufsteheu, auf einen einzigen Gang, es kommt darauf an, eine Person, dir mir über alles lheuer ist, zu über­zeugen, daß Sie derjenige nicht sind, für den Jene Sie hält. Sie wissen ja, daß ein durch mancherlei Leiden geschwächter Geist, ein fein organisirter, reizbarer Körper, oft wunderbar träumt; daß man bei solchen Träumen zwar oft glücklich ist, doch nicht anders geheilt werden kann, bis diese Träume zer- flattern! Erlauben Sie mir, nichts weiter hinzu zu setzen. Eh-