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Kaum war ein polnischer Jude i» Folge der kaiserlichen Amnestie ans dem Gefänglich, in dem er 12 Jahre ge- fcffcn hatte, so behauptete er, ich war unschuldig, und bat um Durchsicht seines Prozesses. Der Kaiser selbst ordnete diese an und fand: der Mann war wirklich ganz unschuldig. Er hatte arge Betrügereien der Beamten entdeckt und sie zur Anzeige gebracht. Die Beamten, einer den andern deckend, ersannen einen Vorwand und brachten ihn in das schweigsame Gefänglich.
Wie groß das Branntwein-Elend in Rußland ist, läßt sich daraus entnehmen, daß die Branntwein-Steuer der Krone alljährlich mehr denn 30 Millionen Silberrubel einbringt und daß der frühere Pächter des Branntwein-Monopols, ein Mensch von ganz geringer Herkunft, so reich geworden ist, daß er seine Mahlzeiten auf Gold hält.
In Nuß! and soll nicht nur die Armee, sondern auch das Heer der Schreiber durch Verminderung des ganzen Civil« VerwaltungS-Personals erheblich rcdncirt werden, eine Maßregel, wovon man sich ebenfalls große Vorthcile verspricht, nur ist man in Verlegenheit, was man mit den abgedankten Schreibern, die zu nichts weiter brauchbar sind, ansangen soll.
Eine Entführung.
Im vergangenen Jahre erregte in eincm böhmischen Bade eine junge Französin durch ihre Schönheit und Liebenswürdigkeit allgemeines Aufsehen. Die jüngere Herrenwelt, die sie fortwährend ninschwärmtc, war darüber uneinig, ob ihre Schönheit, oder ihre Liebenswürdigkeit, oder ihr Reichthnm größer sei, aber alle Disputationen, welche mit der größten Lebhaftigkeit über diesen Punkt geführt wurden, hatten zu keiner Entscheidung geführt.
Die Thatsache, daß sic mit ihrer Mutter, der Wittwe eines Wcchselagcntcn ans Paris, die schönste Villa des Bades allein bewohnte, und daß in ihren Gesprächen nie von Geschwistern die Rede war, gab indessen zu der Meinung Anlaß, daß sie als einzige Erbin der reichen Wictwe eine glänzende Partie sein müsse.
Kein Wunder also, daß man allgemein den Glücklichen beneidete, der unter der großen Anzahl von Bewerbern allein die Gunst der schönen Melanie gewonnen zu haben schien.
Es war dies der Sohn eines Hamburger Kaufmanns, der soeben von einer Reise nach dem Orient znrückgekehrt, das Bad ausgesucht hatte, in dem sein Vater bereits seit mehreren Wochen verweilte. Engen hatte durch seine angenehme Erscheinung und sein feines Benehmen die Aufmerksamkeit der beiden Damen auf sich gezogen und sie durch seinen Geist und seine mannigfachen Kenntnisse ans die Dauer zu fesseln gewußt; und da weder Mutter »och Tochter aus ihrem Interesse für Engen ein Geheimiiiß machte, so galt es bald im Bade für abgemacht, daß zwischen Eugen und Melanie eine Verbindung zu Stand kommen würde.
Eines TageS erschien denn auch Eugen in sehr aufgcregs tem Zustande bei seinem Vater und erklärte ihm, baß er Melanie seine Liebe gestanden und das Geständnis; ihrer Gegenliebe empfangen habe.
Der alte Herr, der so gut, als alle Anderen, das Geheimnis; längst durchschaut hatte, spielte den Ueberraschten und begann, als Engen mit seinen entzückten Exclamationen geendet hatte, sein Bedenken vorznbringen.
„Ich begreife deine Leidenschaft," sagte er, „und will wünschen, daß sie die volle Befriedigung findet, wie Du hoffst. Aber, Melanie ist reich, sehr reich sogar, wie ich höre, und wie nun, wenn ihre Mutter andere Pläne mit ihr hat?"
„Und welche Pläne sollten das sein?"
„Eine glänzendere Partie, als Du bist. Wir sind nicht reich, mein Sohn."
„Aber, was thut das, Vater! Ich würde glücklich sein, Melanie die meine zu nennen, und wenn sie keinen Pfennig
im Vermögen hätte, und ich weiß, daß auch Melanie keinen Werth auf ihr Vermögen legt."
„Ich glaube es Dir, mein Sohn, aber ich muß Dick darauf aufmerksam machen, daß cs hierbei weniger auf eure Ansichten, als auf die von Mclanic's Mutter ankommt. Auch ich theilc Deine Ansicht, daß Ncichthum nicht glücklich macht, auch ich halte die innige Liebe für das einzige Element, auf daö eine glückliche Ehe basirt sein kann; aber diese Ansicht ist nicht eine allgemeine. „Geld muß zu Geld" ist ein Grund- faß, der gerade in den Kreisen der Reichen viele Anhänger hat. Wie, wenn auch Melanie's Mutter diese Ansicht thciltc?"
Eugen stutzte einen Augenblick; dann rief er rasch entschlossen: „In diesem Falle würde ich Melanie entführen. Ein Schiff führt uns rasch nach Ncw-Poik und dort stehen unserer Verbindung keine Hindernisse mehr im Wege. Melanie wirb und muß mein werden."
Sein Vater, der heute in der Laune war, edle und rechtschaffene Grundsätze zu proclamiren, machte ihn zwar darauf aufmerksam, wie unrecht es wäre, einer Mutter ihr Kind zu rauben und ihre Einwilligung zu erzwingen, ließ dabei aber deutlich durchmerken, daß ein Vergehen aus Liebe auf völlige Verzeihung zu rechnen haben würde.
Eine halbe Stunde später klopfte der alte Herr an der Thüre von Melanie's Mutter. Sein feierliches Gesicht und sein Anzug verriethen, daß er in einer nicht gewöhnlichen Angelegenheit komme. Er wollte in Person um Pie Hand Melaniens für seinen Sohn werben.
Die Wittwe empfing ihn allein, mit großer Zuvorkommenheit, doch ohne durch eine Miene zu verrathen, daß sie den Zweck seines Besuches ahnte.
Schon nach den ersten Worten des Kaufmanns aber gab sie ihm zu verstehen, daß sie die Liebe der beiden kenne und -— billige.
Der Brautwerber war entzückt. „So ist mein Sohn," sagte er, „der glücklichste Mensch." Fräulein Melanie ist eine Perle ihceö^ Geschlechts, und mein Sohn würde sich glücklich preisen mühen, wenn sie sein würde, und stände sie auch ohne Familie, ohne Heimath, ohne Vermögen in der Welt!" Und nun begann er, in dericlbcu Weise, wie kaum erst seinem Lwhne, der Mutter Melanie's seine edeln Grundsätze und Anlichten über den Rcichthuin zu entwickeln und ihr mitzutheilen, daß Eugen ihre Tochter so leidenschaftlich liebe, daß er selbst vor einer Entführung nicht zurückschrecken würde. Indem er noch hinzufügtc, daß allein die feste Ueberzengung von der Uiicigcnnützigkeit der Liebe seines Sohnes und die Hoffnung, in ihr eine über die Vortheile des Reichthuines erhabene Dame zn finden, ihn zu dem Schritte veranlaßt habe, den er jetzt zu thun im Begriffe sei, bat er förmlich um Melaniens Hand für seinen Sohn.
Die Dame hatte die Erpectoration des wortreichen Redners mit größter Ruhe angehört, — nur bei der Entwickelung seiner Ansichten über den Reichthnm und den Bcthcucrnngcii seiner Uncigeunützigkcit zuckte n»i ihren Mund ein feines Lächeln. „Ich muß Ihnen gestehen," sagte sie dann, „ich hatte mit Melanie andere Pläne. Ihre Hand war meinem Neffen zuge- dacht. Doch, da sich die beiden jungen Leute, wie ich längst im Stillen beobachtet habe, innig lieben, so lasse ich meinen Plan fallen und gebe gern meine Zustimmung zu ihrer Verbindung,
Der Kaufmann ergriff ihre Hand, um sie zu küssen, und dankte ihr in emphatischen Ausdrücken für das Glück, das sic seinem Sohne gewähre.
„Ich freue mich dieser Verbindung nicht weniger als Sie." cntgegncte die Dame. „Ich war besorgt um Melaniens Zukunft, als ich sah, wie sich in ihrem Herzen die Leidenschaft für Engen zu regen begann, weil ich wußte, daß sie um dieser Liebe willen die Hand meines Neffen ausschlagen und demnach nach meinem Tode ganz vermögenslos dastehcn würde. Wie glücklich bin ich, daß sie ihre Neigung einem Manne von solcher Uneigcnnützigkeit zngewendct hat, wie ihr Herr Sohn unzweifelhaft ist, und wie glücklich, daß Sie, sein Vater, diese edle Gesinnungen theilcn. Die Heiratheu ans Liebe sind so selten geworden, daß man cö für ein besonderes Glück achten