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Tag es - Ne uigk eite n.

Stuttgart, 28. Sept. Der Zufluß von Fremden in unserer Stadt und Umgegend ist ein kaum je gesehener. Die Wirthe haben eine Menge Privatzimmer gemiethet, die Mitglieder der Künstlervcrsammlnng sind großentheils in Privat- Häusern untergebrackt. Biele Fremde übernachten in den WirthS- häusern aus Stühlen oder ans dem Baden, und finden sv kaum die nöthigstc Unterkunft. Eine Menge Berichterstatter aus Paris, für die Londoner Blätter, z. B. Times, Advertiser ec. haben sich eingestellt. Das Bureau des Telegraphen ist von denselben oft wahrhaft belagert. Tie Plätze für die gestrige F e stv o rste l lun g waren außerordentlich gesucht; sie wurden für zwei bis drei Louisd'or gestern verkauft. Der Zudrang der Fremden machte sich gestern auch in Cannstatt sehr bemerklick. Hunderte harrten vergeblich des Einlasses in die Obst-re. Ausstellung, welche dem Publikum nicht mehr ge­öffnet wurde. (T. M.)

Stuttgart, 26. Sept. G. Wc r n c r hat seinen zoolo­gischen Garten wieder mit mehreren Thiercn bereichert, welche er kürzlich in Antwerpen gekauft hat, es sind: Affen, Papa­geien, Wasservögel sMantelmöve, Silbermövc, egypt. Gans- entc), Kardinale, Paradiesammern, Orangevögel :c.

Cannstatt, 30. Sept. Tie Nachfeier des Vv lksfests wurde gestern durch etwas Regen verkümmert: doch war gegen Abend wieder eine so große Volksmenge ans dem Festplatze, daß selbst die größten WirthschastSbuden wieder gefüllt waren. Der zweite Tag bieiet manche Annehmlichkeiten vor dem ersten, an welchem das Gedränge die freie Bewegung hemmt. Vom Bolksfestttage selbst sind noch zwei Unglücks fälle zu erwäh­nen, die mit dem Feste selbst in keinerlei Verbindung standen. Durch einen Fehltritt kam ein Mann ans dem Bahnhof zwischen den Perron und den schon sich bewegenden Zug und wurde so zerfleischt, daß sein Tod wahrscheinlich ist. Im Neckar ertrank beim Baden ein Knabe von 14 Jahren, der Sohn eines Un­teroffiziers der hiesigen Garnison. (^. M.)

Heilbronn, 27. Sept. Gestern Abend fanden in dem benachbarten Frankenbach eines Mädchens wegen Schlägereien zwischen zwei hiesigen und einigen Frankenbacher Burschen statt, ! welche leider einen sehr betrübenden AuSgang nahmen, indem der eine Frankcnbacher von einem Messerstich in die Brust ge- ^ troffen sogleich todt liegen blieb, der andere 4 schwere Wunden erhielt und wohl schwerlich anfkommeu wird. Eine Untersuchung wurde sogleich eingeleitct und sind die beiden Schuldigen bereits verhaftet.

Bietigheim, 27. Sept. Ter Bau und die Betriebs- cinrichtung der hiesigen Kammgarnspinnerei sind so weit vorangeschrittcn, daß diese aus die Cannstatter Ausstellung bereits Proben ihres Fabrikats senden konnte. Eine besondere Erwähnung verdient hiebei die Bauart des 120' hohen Kami- neS. Dasselbe ist nämlich durch Maurermeister Bischof in Fried- richshall von innen heraus ohne irgend ein Gerüst erbaut worden. Das erste derartige Kamin in Württemberg wurde durch Mau­rermeister Schmitt und Essen zu Wasseralfingen errichtet, des­sen Schüler Bischof später ein 150' hohes für den Schachtbau

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und ein 80' hohes für das Bohren ans Steinkohlen mit Dampf zu Niedcrnhall erbante, ehe er auf die Dauer der hiesigen Mauerungen gewonnen wurde. sS. M.)

Hall, 28. Sept. Der Angeklagte Christian Ziegle r ans Heilbronn ist heule von den Geschworenen des Mordes für schuldig erklärt und von dem Gerichtshöfe znm Tode ver- nrtheilr worden. sZ. M.)

Eisenach, 29. Sept. Der Kaiser und die Kaiserin von Rußland kommt morgen Nachmittag 3 Uhr hier an, bege­ben sich nach der Wartburg und Abends nach Weimar, wo der Kaiservon Oesterreich übermorgen erwartetwird. (T. D.d. A.Z.)

Am 22. September ist in Königsberg der erste Schnee gefallen und zwar in solcher Menge, daß die Dächer damit belegt waren. In den bayerischen Alpen soll schon am Tage zuvor frischer Schnee gefallen sein.

Ein ungleiches Brautpaar stand neulich in Erlau vor dem Traualtar. Die Braut, weder schön, noch reich, zählte 75 Jahre , der Bräutigam, schön und reich, 25 Jahre.

Pesth, 18. Sept. In den südlichen Lagen unsrer Wein­gebirge hat die Weinlese bereits theilweise begonnen. DaS Ergebniß wird sehr gerühmt, sowohl an Quantität als Duali­tät, nur klagt man darüber, daß sich die Traubensänle stark zu zeigen anfängt. Ganz besonders reich ist der Ertrag in dem Gebirge von Fünskirchcn und der ganzen dasige» Gegend; weniger Ertrag aber verspricht man sich in der Hcgyallia und im Lvkayer Gebirge, aber die Qualität verspricht dort aus­gezeichnet zu werden. Die Frnchterntc stellt sich, nach­dem wir jetzt über dieselbe Nachrichten aus allen Gegenden des Landes haben, als sehr befriedigend heraus. (S. M.)

Paris, 25. Sept. Die Nachrichten aus Indien lauten für England ganz ungünstig. Die Jnsurrection greift nicht blvs unter dem eingebornen Militär, sondern unter der ganz indischen Bevölkerung weit mehr um sich, und die Zahl der brittischen Truppen, welche überdies; noch durch Krankheiten dccimirt werden, ist zu klein, um etwas ausführen zu können.

Paris, 26. Sept. In Toulon wird der Dampfer in Bereitschaft gesetzt, welcher den Prinzen Napoleon nach Pa­lästina bringen soll.

Während seiner Anwesenheit im Lager von Chalons soll der Herzog von Cambridge gesagt haben: Um den indischen Ausstand zu dämpfen, sind drei Jahre und eine Milliarde nöthig.

Paris, 29. Sept In London hak man Nachrichten aus Bombay vom 31. August; hicnach war Nicholson mit Verstär­kungen am 12. August vor Delhi angclangt. Havelock hatte nach mehreren erfolglosen Versuchen nach Cawnpore sich zurück- ziehen müssen. In Lahore (Pendschab- hat ein Regiment sich empört und wurde vernichtet. Zwei Regimenter der Bombay- Armee wurden in Nnsstrabad entwaffnet. Ein Regiment der Madrasarmee hatte sich geweigert zu marschiren. Ein Aufstand in Kolapore (17° N. Br. 2° südlicher als Bombay) wurde unterdrückt. In Janspur (?) ist eine meuterische Abthcilung abgezogen. (Hiernach umfaßt jetzt der Aufstand eine Stärke von 15 Brcitegrade 226 deutsche Meilen zwischen dem nördlich­sten und südlichsten Punkt. (T. D. d. H. T.)

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