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Die Gau-Versammlungen.

Den 2L Juli.

Beilage zum Nagolder Jntelligenzilatt.

L8L8.

Einladung an die verehrlichen Mitglieder des landwirthschafilichen Bezirksverems Nagold.

Die Vo> dercitungen zu der im September hier abzu- balteiikcn G a u -Vc r samm lu n g machen cs nöihig, daß eine Plenarversammlung abgchalien wird. Es werden daber die verchriichcn Mitglieder des landwirthschafilichen Be irksvcreins Nagold hicmit cingelaten, am Sonntag dem 30 Juli, Nachmittags 3 Uhr, im Gasthaus zum Rößlc dahier sich einzufinten, und wird um so zahlreicherer Tdeilnahme enigegengesehen, als auch die Wahl eenes Vereins - Vorstands vorgcvommcn werden wird.

Den 20. Juli 1848.

Im Namen deS Ausschusses:

Der Sekretär Roller.

u e b c r Z e l) II t e 11.

! Der Zehntbezug, so wie die Zebntablösung

geben in Horb viele Veranlassung zu Tagesgesprächen. Es dürfte daher nicht unwillkommen sey«, eine Methode zu er­fahren, die für den Bezug des Zehntens eine sehr zweck­mäßige ist. Vorausgesez« wird, daß der Zehnten fort unb l inNaura auf dem Felde bezogen wird. Zu diesem Zwecke werden je nach Dedürfniß mehrere Männer au'gestellt, welche Zehntknechte und zugleich Zehntdrcscher sind. Diese Be­stellung von Zehnter» wirb in der Gemeinde öffentlich bekannt gemacht und dem im Abstrerche gegeben, der die geringste Naturalbelodnung verlangt. Der Vvriheil dieser ' Einrichtung bestände darin, baß die Zehnter aus eige­nem Interesse den Zehnten gewissenhaft beziehen, einheim- sen, dreschen, übergeben und von dem Ertrage, dre sich dienach richtende Belohnung erhalten würden (die Beloh­nung richtet sich nämlich »ach der Schcffelzahl, so viel« Scheffel, so viele Simre oder Vierling Belohnung.) Der seitherige steis kostspielige Aufwand der Zehnivcrwaliung! wäre auf eine sparsame Weise beseitigt. Dieser Vorschlag ^ möchte namenilich da Anwendung finden, wo man nicht für ti-' Zchiitadlösung ist. !

Ur'ber Hausschafzucht.

(Fortsetzung.)

' lieber die Frage, wie viele Mutterschafe einem Wid­

der zuiuiheilen seycn, sind die Meinungen verschieden. Edrfah,»ngssache ist cs, daß ein kräftiger Widder 50 Miit- kerfchafe zu bedecken im Stande ist, allein auf der andern Seite weiß man auch, daß bei einem solchen Verfahren weit weiugcr Zwillingslammer enistedcu, als wenn mau dem Widder weniger Mutterschafe zuiheilr. Fnnfundttvan- zig Schafe möchten daher als die r chiige Anzahl g.etten. Die Ait und Weise, wie man die Störe zu den Scha­fe» bring», ist verschieden. Manche gesellen der Heerde die betreffenden Störe zu, ohne weitere Vorkehrung. Dieß i ^ hat den Nachtheil, ha) die Störe mit einander um tei^

Besitz der Schafe kämpfen und durch ihr Umherrennen die Schafe unruhig machen und sie am Fressen hindcrn- Um dieß zu vermeiden, schlug man vor, mit den Stören in der Art abzuwechseln, daß man von neun Stören et­wa drei acht Stunden lang zu den Schafen läßt, dann mit drei andern adwechsclt u. s. f. Dieser Wechsel mag von Vorlhcil sepn, allein bei alledem ist es nicht möglich, bei solch einer Behandlung der Sache die Resultate von Konstanz in der Zucht zu gewinnen, die, wie wir gezeigt haben, ein Hauptaugenmerk des Schafzüchters scyn muß. Um dieß zu erreichen, sondere man mit großem Fleiße diejenigen Mutterschafe, welche die edelste Nachzucht ver­sprechen, ab und thcile ihnen einen edeln Stör zu. Um zu wissen, daß er sie bedeckt hat und welche er bedeckt hat, zeichne man den Bauch des SrörcS mit Rökdel, so wird män am ankern Morgen scheu, wie viele dieser Schafe bedeckt sind. Hat man über zwei edle Störe oder mehrere zu verfügen, so thnle man den, durch den ersten nicht bedeckten Schafen einen anderen Stör zu, der ähn­lich wie der vorige gezeichnet ist und etwa acht Stunden bei den Schafen zu verweilen hat. Mittlerweile gebe man den Stör, her zuerst bei den edleren Mutterschafen war, de» geringeren und fahre in der angeführten, wechselnden Reihe mir den nölhigen Erholungszetten für tie Zuchlstöre, binnen welcher sie Körnerfutker erhalten, fort, bis alle Schafe bedeckt sind. Dieser Wechsel mit Siören Hai den große» Vorthei!, daß die Mutterschafe so sicher als mög­lich aufnchmcn und daß auch ticjeiiigcn befruchtet werden, welche, wie dieß oft ter Fall ist, in der Auswahl deS LiörS nicht ganz gleichgültig sind und die Annäherung des einen verweigern, während sie die des anderen gestal­ten. Reichen für die geringeren Schafe die edeln Störe nicht aus, so theile man jenen auch geringere zu, um nickt den edeln Mutterschafen d>e edeln Störe entziehen zu müs­sen. Auf ciiicu gut genährten Widder kommen täglich zwei, höchstens drei Schafe. Da die Bockigkeit des Scha­fes nur 2 höchstens 3 Tage anhait und erst nack 8 14 Tagen wiedcrkehrt, so ist es von großer Wichtigkeit zu wisse» , welche Schafe und wann sie bedeckt worden sind. Man führe hierüber ein Register, das einem zur Lamm- zeil zu statten kommt, und mache je nach 8 und wieder nach >4 Tagen eine» Versuch, ob die Schafe die Widder wieder aufnchme». Durch das schon angeführte Röthelu oder Bestreichen der Widder mit irgend einer abfarbenden ertigen Substanz, wirk man in den Stand gesetzt, dieses alles genau zu erfahren. Bei sehr wcrkhvollen Zuchtthie- ren wild man, um sicher zu geben, gut thun, sie Behufs der Begattung paarweise abgesondert einzuspcrrcn.

Die Speungzeik der Hane,cbase ist von niä r geringer Wichngkeii, sie richtet sich nach kein Lämmcrmarkl. Es kommt hier darauf au, um Lastern fette Lämmer zu Markte zu bringen, und teßhaib richtet man am besten die Sprung­zeit in den August, damit die Lämmer, tie im Januar fallen, dis zu Ostern vollkommen marktfähig scpcn. Die