(Man schreibt aus Paris:) DaS heutige Tagesgespräch drehte sich neulich um die tragisch-komische Ucberraschuug des reiche» Bankiers M** auf der Chaussee d'Aiuin, welcher zu einem Verleiher auf Pfänder kam, und auf die Diamanten seiner Frau, welche 120,000 Fr. gekostet hatten, 50 ,000Fr. borgen wollte. „Lösen Sie die Steine aus," sagte er zu dem Wucherer, und lassen Sie statt der ächte», falsche Sterne einietzen, denn ich möchte nicht gern, daß die Sache unter die Leute käme." „Das ist bereits geschehen," antwortete der Gläubiger, „Ihre Frau lief Ihnen den Rang ab, und ich kaufte von ihr vor Jahresfrist die ächten Steine für schweres Geld."
(Der König von Dänemark) will die IahlcnLotterle aufheben und zum Ersatz des Ausfalls eine hohe Branntweinsteuer elnführc».
(Line Diebsgefchichic:) Man lachte neulich in Paris sehr über die Verlegenheit eines Mannes, der auf dem Leibe eines Diebes den Rock erkannte, der ihm gestohlen worden war, den Dieb am Graben packte, nach einem kurzen Kampfe ihn aber frei ließ, weil er fürchtete, seinen Rock zu zerreißen.
Auch in Straßbur- ist der Graf von Paris feierlich getauft worden, doch nicht der Prinz, sondern bas Dampfboot, das den neucrbauten Canal, der den Rhein mit der Rhone verbindet, zum erstenmal befahren sollte. Die Eröffnung der neuen Eisenbahn von Straßburg nach Basel wurde gleichfalls amKönigStage vvr- genomme».
Die reiche Königin von England ist wieder um ein klrines Reich reicher geworden, der König der Moskitos in Mittelamerika ist gestorben und hat seine sämmtlichen Besitzungen In der Provinz Honduras seiner liebenswürdigen Cvllegin Vietvria vermacht.
Durch den hohen Zoll) der in Frankreich aus dem Schlachte rieh ruht, sind t» Paris die Fleischpreise sehr hoch gestiegen und man vernahm schon hie und da lautes Mu-ren unter dem Volk. Dach wurde es wieder still, da einige Speisewirthe sehr wohlfeiles und besonders schmackhaftes Fleisch verkauften. Der Polizei aber kam's verdächtig vor, sie untersuchte und fand da einen ungeheuer» Vorrath von Pferdefleisch. Warum nicht s
Ein kleines Wenn und die Leipziger Ostcrmcsse würde zu den vorzüglichsten gehört haben, die seit langer Zeit gchalwn worden sind. Das Wetter war schön, an Maaren war kein Mangel, Käufer gab'S auch in Menge, nur die reichen Gcldlcutc aus dem Orient waren größientheils ausgebliebe». Raschen Absatz fanden Tuch und Leder, für Luxusartikel fand viel Nachfrage statt, die Wolle war wohlfeiler geworden:
Französische Blätter machen sich über die deutschen Handwerksleute lustig, die i» große» Schaaren über de» Rhein zögen, um beim Feftungsbau zu Paris ihr Drob zu verdienen. Unter dem Gesang eines patriotische» Kriegsliedes von Körner oder Becker kämen die deutschen Kalkrührer angerückt, um ihren ausgehungerte» Magen und ihren leeren Geldbeutel mit französisch» Kost und französischem Geld zu füllen.
Wie beim Thurmbau von Babel, so kann auch leicht bei dem Thurmdau zu Paris eine Sprachverwirrung entstehen, denn man findet unter den So.voo Arbeiter»', die das Riesenwerk aufführen, um die feindlichen Horden, wie Thiers sagt, abzuhaltcn, außer Franzosen viele Belgier, Spanier, Deutsches, Araber, nur keine Engländer.
Beim Abrcißen eines alten HauseS zu Berlin das zur Vergrößerung der Post angekauft worden war, fand man in einem Gewölbe einen Schatz von 60,000 Thlr. in Gold, größientheils Münzen von Albrecht dem Bären. Auch entdeckte mau einen großen unterirdischen Gang, der aber noch nicht näher untersucht werden konnte.
Wöchentliche Frucht-, Fleisch-, Bcod- und Victualien-Preise.
In Nagold, am 15. Mai 1841.
-' Frucht-Preise.
Alter Dinkel 1 Sebll.
fl.
kr.
st-
krc
st-
kr.
Ärod-Tare.
kr.
Fleisch-Tare.
kr.
Allerlei Victualien.
kr.
Neuer Dinkel 1 Dchfl.
5
12
4
4 »
4
26
8 Pfund schwarz
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Qcbsenfleisch 1 Pfund
0
Rindsschmalz 1 Pfund
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Kernen . . — —
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Brod kosten
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Schweineschmalz — —
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Haber . . — —
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4 Pfund Kernen-
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Butter
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Gersten . — —
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Hammelfleisch — —
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Lichter gegossene — —
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Müblfrucht — —
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Schweinefleisch mit Speck
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Roggen . . 1 Sri.
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Unter verant«. Redaktion gedruckt und verlegt von F. W. Bischer.
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