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fallen dock einmal i>cr Gemeinde zur Last." Schwer traf diese Rede das Herz des sorgsamen Familienvaters und unablässig sann er auf Mittel, dem gemachten Vorwürfe zu entgehen. Um seine Leiden zu vermehren, erfuhr er, daß seine Frau wieder schwanger scy. Sein Entschluß reifte zur Thal, die er am heil. Osterfeste verübte. In Abwesenheit seiner Frau und des ältesten Kindes erwürgte er seine drei übrigen Kleinen, band sie zusammen und schleppte sie zur nahen Unstrut, in die er sich mit ihnen stürzte und den Tod fand. Ein von dem Unglücklichen zurückgclasscneS Schreiben gilbt über seine Handlungsweise Aufschluß und empfiehlt die bellagenSwerthe Mutter dem Schutze des rechten DatcrS.
(Ein Diebstahl.) Ein gewisser Beizet bestieg neulich in Paris einen Omnibus, der nach den clisäiscbcn Feldern fuhr. Wenige Minuten nachher nahm eine ältliche Dame neben ihm Platz. Nachdem sie bezahlt Halle, legte sic ihren zimlich gefüllten Geldbeutel in ein kleines Arbeitskbrbchen, das keinen Deckel hatte, und ihr Sackiuch oben drauf. Boizot haue keine ihrer Bewegungen aus den Augen gelassen. Nu» kam eine Hos-Eguipagc daher gefahren, in welcher die Frau Herzogin von Orleans und ihr Sbhnchen, der Graf von Paris, sich befanden. Boizot ließ das Kutschenfenster hinter seiner Nachbarin herab, bog sich zum Wagen hinaus und rief: ,,Da kommt der Graf von Paris! Oh! sehen Sie nur, wie allerliebst das Kind ist!" Sämmiliche Passagiere
richteten jetzt ihre Blicke »ach der Haf-Equipage, und die Dame vor Asien. Diesen Augenblick benützte Boizot, um ihren Geldbeutel von dem Körbchen in seine Lasche zu verpflanzen. Aber unglücklicher Weise haue Liner der Gesellschaft, und zwar eia SicberheilS-Agent, de» kühnen Griff bemerkt. Dieser ging ihm beim AuSstcigen nach, versicherte sich seiner Person, so wie deS^ in seiner Tasche befindliche» Beutels, und brachte ihn vor das Zucht-Polizei-Gericht. — Präsident: „Habt Ihr etwas zu Eurer Rechtfertigung anzusübren's" — Boizot: „Sehr viel sogar.... allein cS sind moralische Betrachtungen, auf die Sie schwerlich großen Wcrih legen werden; ich weiß eS zum Voraus." — Präsident: „Moralische Betrachtungen!... Vielleicht über die neun Strafurtheile, die, theilS wegen Diebstahls, theilS wegen Land- sticichcrei, schon gegen Euch erlassen worden sind '-." — Boizot: „Gerade darüber. Ich würde Ihnen augenscheinlich beweisen, wie man mit dem redlichste» Herze» in höchst unangenehme Situationen gcrachen kann, und wie alle Bestrebungen, um von dem schlechten Wege abzukommen, den Menschen oft nur umso stärker verstricken." — Präsident: „Wenn Ihr nichts Dcsserco vorzudrin- gen wißt, so könnt Ihr schweigen." — Boizot: „Nun ich sagt eS ja gleich .... man schneitet mir alle Gelegenheit ab, wieder ein Ehrenmann zu werden!" — Der Gerichtshof verunheilt Boi- zu fünfjähriger Linspcrrung, und verordnet, daß er fünf Jahre lang unter polizeiliche Aufsicht gestellt werde.
Wöchentliche Feucht- und Brod-Preise.
In Altcnstaig,
In Freudenstadt,
In Tübingen,
In Calw,
am 8. Mai 1841.
fl.
kr.
am. i. Mai ,641-
st
kr.
am 30 April i 64 >.
fl.
kr.
am 5 o. April 1Z41.
fl-
kr.
Dinkel . 1 Schfl.
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Kernen . 1 Schfl.
10
24
Dinkel . 1 Schfl.
5
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Kernen . 1 Schfl.
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4
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Dinkel . — —
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Gersten . — —
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34
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18
Gersten . 1 Sri.
3
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3
40
40
33
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Erbsen . — —
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Roggen . — —
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1
2
3
30
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Haber
3
54
Kernen . — —
1
13
Roggen . 1 Sri.
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Wicken . — —
1
1
Geisten . — —
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Kernen . — —
3
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Nvbncn . — —
1
Bohnen . — —
1
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3 o
Brwd-Tare.
Brod-Tare.
Wicke» . — — Erbsen . — —
1
54
36
4 Pfund Kernenbrod
4 Pfund Kernenbrod
Linsen . — —
—
Brod-Tare.
kosten ....
4 Pfund Mittelbrod
10
kosten ....
1 Krcuzerwcck muß
10
Brod-Tare.
4 Pfund Kernenbrvd
kosten ....
—
9
wägen 8 Loch 2Ltl.
4 Pfund Kernenbrod
kosten ....
—
s
4 Pfund Schwarzbrot
kosten ....
9
l Äreuzerweck muß
kosten ....
—
8
1 Kreuzcrweck muß
wägen 9^/2 Loch.
t Krcuzerwcck muß
wägen 9V2 L°ch.
wägen 9Loth
Unter »erant«. Rcdaktio» gedruckt und verlegt von §. W. Di sch er.
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Die Drtsvorst ftattung des a fallcncn Berk meiudewege(J erinnert.
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Da in neuere, Bezirke die V chcn sind, so r ärztc den gcm liehe Schutzpoc! zu beginnen, r schehen ist, u zu vollenden. Den 8. A K. Ober, S ch il b a r l
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Wegen Erba: den Schwarze schastowcg vor gen bis auf nicht benützt > öffentlichen Ke Den 8. B
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Zum Behuf d > Wasserwerke