Hause, und Ihr könnt Euch nach Muße mit dem wichtigen Gegenstände Euerer Versammlung beschäftigen. Man wird leicht begreifen, daß cs sich von der Gründung einer Akademie für Weiter bandelt. Vierzig Sessel waren bereitet worden ; Alles war in Ordnung; die Sitzung wurde eröffnet. Man mußte zuerst das Bureau, d- b. die Präsidentin uno die Sekretäre ernennen. Einstweilen sollte die Aeltste die Präsidentschaft übernehmen. Man rief die Aelteste: — Niemand anlworielc. Die provisorischen Sekretäre sollten die beiden jüngsten Personen der Versammlung seyn. Man rief die Kandidatinnen zu dem Sekretärs»wmf: — sogleich erhoben sich alle Damen wie ein cinziger Man» - 4 - Wege» dieses doppelten Zwischenfalls war die WeiberAkademie beinahe auf dem PEtMch auszulösen. Da aber Regelmäßigkeit der Koketterie afffgcopfert wurde, so dauerte die Sitzung fort. Die Präsidentin und die Sckretairen wurden nicl^ ohne Mühe, und besonders nicht ohne Worte gewählt. —Nun ist Alles in Ordnung und das Hotel Castellane, nachdem eö mit dem Theater francais und dem Ghmnase dramantiqe konkurrirt, ist nun auch mit dem Institut in Kampf getreten.
(Erfindung.) Der Schreiner Thonet in Boppard soll die Kunst erfunden haben, dem Holze, und zwar jeder Holzsorte, Elastizität, eine ganz beliebige Krümmung, und eine solche Leichtigkeit zu geben; daß z. B. ein vollständiger Stuhl nur 5 Pfund wiegt und »och bedeutend leichter weiten wird, wenn es ei» von Rohr geflochtener ist. Der Schreiner Thonet, welcher glaihdt, baß durch seine Erfindung eine völlige Mvoluiion in der Kunst- schrcinerei bcrvorgebracht werde, da die bisherige» feinsten Arbeiten gegen die seinigen noch plump erscheinen, hat ein Patent für seine Erfindung nachgesucht, und will, bevor ihm dasselbe zugestande» ist, keine Verkäufe machen.
(Man liest imIweibrücker Wochenblatt vom 27. D ecem b e r.) „Ein bedeuiungsvolles , natürliches Schauspiel war bei uns gestern, am zweiten heiligen Christfest zu sehen. Gegen lt Uhr früh verfinstert sich plötzlich der Horizont von Westen her (wo cs schon lange trübe aussieht,) und eine unzählige Masse Raben ließ sich in unserm Tbale nieder. Die Sitzung dieser Vögel der Nacht dauerte dis gegen zwei Uhr — dann bewegte sich der.Zug gegen Nordost j» kleinern und größer» Abiheilungcn.
(Im „Pestber Tagblatte" wird aus Sz. Peter berichtet:) Die ungewöhnliche strenge Kälte wächst seit der letzten Woche Dezember alltäglich. Zufolge solcher niederer Temperatur sind Wölfe, die das karpalische Gebürg überschreiten, über vereinzelte Gehöfte und Malereien rudelweise herfallen und Schafe, Schweine, ja sogar große Hunde aufzehren, wahre Plagegeister der Tatraergegend; doch haben sich die Unholde auch schon a>. Menschen gewagt: So geschah cs kurz nach Weihnachten, das z Bauern, die im Walde Holz fällten, von jene» unheimlichen Nordlandsgästen angefallcn wurden. Nur einem der Holzhauer gelang cs, sich mühsam zu rette», der andere unterlag der großen Ueber- zahl. Die zur Rettung hinausgecilten Jäger kamen zu spät, sie konnten nur blutige Reste des zerfleischten Leichnams entdecken.
(B cttl e r - K a s u st i k.) Ein französisches Blatt erzählt: „Vor >4. Tagen kam ein Mensch zerlumpt und elend zu dem Pfarrer eines Dorfes bei Sk. Pol und bat um eine Unterstützung. Der Geistliche ließ sich auf der Stelle bereit finden, machte jedoch zur Bedingung, der Nolhleidende möge ihm verspreche» , künftig arbeiten zu wollen. „Und was soll ich thun, Herr ':" fragte der Bettler, „ich kan» weder lesen noch schreiben." — „Wie sieht e denn mit de» Gebeten's" — „Ach, ich weiß auch davon nichts."
— „So merken Sic auf: ich will Ihne» das Gebet aller Gebete versagen! — Unser Vater!..." — „Wie unser Vater? Der Vater unser Alter?" — „Nun freilich!" — „Auch der Vater von unZ bxide,» ?(( — „Gewiß!" — „So sind wir Brüder?"
— „Las sind wir" — „Wenn das ist," rief der Bettler und zog ein Messer hervor, „so sind wir auch Brüder an Besitz; also theilen Sic mit mir Ihr Geld "—Der gutmüthige Pfarrer mußte wohl oder übel geben, was er hatte; doch am nächsten Morgen wurde der Gauner in der Umgegend verhaftet.
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Lours-Zettel.
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Reue lbcl'or ü. 10. Zhlcr. Uoll'änä. l0Orrlclei»8t. <1. 9. 46 Icr. bHecIric.Ii8il'or II. 9. 29 Irr. 20b'rs.8tüclr ü. 9. 20 br, Drrlrnten a) VVrivtt. v. skalar 1840 -m 1 « 8 terr Lours ü,
43 lcr. t>) alle übriger» vuesten ü. 5. 28 kr.
Wöchentliche Frucht-, Fleisch-, Brod- und Victualien-Preise.
In Nagold, am 16. Januar 1841.
Frucht-Preise.
fl.
kr.
fl-
kr.
fl
kr-
Brod-Tare.
kr.!
Flcisch-Tare.
kr.
Allerlei Victualicn.
kr.
Neuer Dinkel 1 Schfl.
3
24
3
4
4
48
8 Pfnnd schwarz
Ochsenfleisch 1 Pfund
7
Rindöschmalj 1 Pfund
20
Keinen . . — —
10
,5
—
—
—
Brod kosten
4 Pfund Kernen«
16
Rindfleisch . — —
6
Schwcinejchmalz — —
20
Haber . . — —
4
6
3
55
3
43
Kalbfleisch . — —
5
Butter ... — —
,6
Geisten . — —
0
32
6
28
6
6
brod kosten
10
Hammelfleisch — —
Ö
Lichter gegossene — —
22
Mürisrucdt — —
?
44
—
—
—
—
der Weck zu bs/z
Schweinefleisch mit Speck
6
gezogene — —
20
Bohnen . . 1 Sri. Roggen . . — —
2
59
—
58
I
56
Lolh kostet .
1
Schweinefleisch ohne —
7
Seife ... — —
14
Erbsen . . — —
1
12
—
—
—
—
Rog.Waizen — —
1
1
59
56
Unter verantw. Redaktion gedruckt und verlegt von §. W. Wischer/
Uro- 7.
Amtliche E
Nagold. Freu!
H 0 r b.
^Bekanntmachung Herwesen bei bei Aushebung beti
Da die Liste der Ercapit sich -um Einstehen für s dct haben, erschöpft ist, mit dem Bemerken bc daß nunmehr in Gemäß tirungsgcsctzes Art. 39 welcher die sonst erford chen Eigenschaften hat, für einen Rekruten zu auch daß die Bcdingunger Vertrags, soweit sic nich sch bestimmt sind, Herkunft überlassen bleiben.
Im Interesse der L zu Erleichterung des Ges der OberRekrutirnngtzrai lung zwischen EiusteUcr Hern, ohne der Privatubc diese vorgezogen werden greisen, aus folgende Wci
1) Wer znm Einstehen krutcn gegen die gcsctz Summe von 400 s befähigt ist, hat sich dcrlichen Urkunden k deS ObcrRckrutiruna den.
2) Diejenigen, welche sic Mittelung des Ober raths einen Einstchcr 1 len, haben die Einsta 400 fl. Mis hjx his jch bei der Oberamtvpfl« Zirks zu Hinterleger,, tragen, daß der Ems