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abzulösen Mad. Million erhielt den Brief um 9 Uhr Morgens, und zu Mittag war die Summe schon bereit. Unterdessen beunruhigte den Schcnkwirth von Tcrnay die Srene, welche in seinem Hause vorgicng. und da er von dem Verschwinden des Lyoner Kaufmanns gehört hatte, so setzte er den Feldhüter von seinen Gästen in Kenntniß, und der Feldhüter beeilte sich sogleich,, die Gensd'armerie von Givors herbcizurufen, Dies? klopft an die Kellerihüre, die von Poncet, welcher glaubte, cS seyen seine Kameraden , sogleich geöffnet wurde. Poncet wurde von den Gens- d'armcn sogleich ergriffen. Million wurde befreit, und Poncet geknebelt. Um halb zwei Ubr, als Mad. Million eben besorgt war, wie sie das Lösegeld für ihre» Mann abschicken könnte, meldete ihr ein Gensd'arme dessen Befreiung, um 9 Uhr AdcndS kam er selbst zurück.
(Pariser Gaunerei.) Jüngst wurde in Paris eine große Anzahl^ersonen gegen eilf Uhr Nachts zur Karrouffelbrückc durch das Geschrei, eines Menschen herbei g, lockt, sein Freund sey in die Seine gefallen. „Eduard! Eduard!" rief er hinab. Eine Stimme antwortete: „Ich bin da!" — „Gott sey Dank!" frohlockte der Besorgte hier oben, „er ist nicht ertrunken und kann «och gerettet werden. Aber wie's Es ist kein Boot zur Hand. Wenn wir wenigstens ein Seil hauen!" Da fiel ihm plötzlich ei», daß einige zusammengebundene Sacktücher denselben Rettungsdienst leisten könnten, und schnell sein Sacktuch hervorziehcnd und die Kravaue vom Halse lösend, band er Beides aneinander. Die Idee wurde von allen Umstehenden gut geheißen, die sich menschenfreundlich beeilten, ihre Tücher, Binden rc. zu dem Retiungswerke
bereitwilligst herzuleihen. Nachdem Alles zu einem Stricke zusammengeknüpft war, band der gute Mann, um es schwerer zu machen, am untern Ende einen dicken Hausschlüssel an und ließ es in der Richtung hinab, woher sich tie Stimme erhoben hatte- „Faß an, Eduard! Hast Du's's" — „Ich hab's." Und die Menge harrte nun ängstlich, den armen Verunglückten an den Quai emporgezoge» zu sehen. Da, v Unglück! entschlüpft plötzlich das obere E> de des Tücher-Cravatten-Seils den Händen des mit aller Anstrengung ziehenden Retters, und mit einem neuen Iammerruf rennt er fort, um, wie er sagte, zu sehen, ob sein Freund den Quai erreicht hat. In »euer Besorgniß warteten die gläubigen Thcilnehmer ... aber Alles blieb sic», nur hörte man nach wenigen Minuten in der Entfernung ei» Geräusch wie von Fußtritten zweier Laufenden. Der edle Retter und sei» i» Lebensgefahr schwebender Freund, der sich wahrscheinlich unten an die Brücke gehalten hatte, waren, durch die Finsterniß der Nacht begünstigt, verschwunden, und ... „Mann und Tücher sah man niemals wieder."
— In Nr. 70 des „Mcmcler Wochenblattes" d. I. liest man folgende Entbindungsanzeige: „Gestern am Morgen um 4 Uhr wurde meine liebe Frau von einem gesunde» Mädchen, und ich von meiner Angst, und zwar toialiter zum fünften Male, Beide glücklich entbunden. Wir alle drei befinde» u„s, den Umständen nach wohl. Diese Anzeige allen unser» gute» Freunden und Verwandten statt besonderer Meldung. Condolence verbeten! Memel, den 1. September 1840. Der Johann David Lanckowski. Die Johanna Leopoldine Lanckowska. Das npugebornc Kind (N- N.) Lanckowska.
Wöchentliche Frucht- und Brod-Preise.
In Altenstaig, !
In Freudenstadt,
In Tübingen,
In Calw,
am 8. Januar 184,.
st.
5
kr.
am 9 Januar 1841-
st
kr.
am 6. Januar 1841-
st.
kr.
am 9. Januar i84>-
fl-
kr.
Dinkel . 1 Schfl.
28
Kernen . 1 Schst.
12
Dinkel . 1 Schst.
3
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Kernen . 1 Schfl.
12
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12
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Dinkel . — —
11
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Haber . — —
4
Roggen . — —
8
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Hader . . — —
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13
3
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4
9
8
4
Gersten . — —
6
3
Gersten . — —
7
—
Gersten . 1 Sri.
42
Haber. . — —
4
—
6
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Erbsen . — —
1
20
3
48
6
15
Linsen . . — —
1
24
3
40
Roggen . —
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32
Haber. . — —
4
24
Kernen . — —
l
21
Roggen . 1 Sri.
1
4
18
Wicken . — —
4^
Gersten . — —
52
4
12
Bohnen . — —
1
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Bohnen . — —
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12
Kernen . — —
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Brod-Tare.
Brod-Tare.
Wicken . — — Erbsen . — —
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4 Pfund Kernenbrod
4 Pfund Kernenbrod
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Linse» . — —-
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Brod-Tare.
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4 Pfund Mittelbrod
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kosten ....
1 Kreuzerweck muß
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Brod-Tare.
4 Pfund Kcrncnbrod
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wägen 7Lvlh 3Q>l.
4 Pfund Kernenbrod
kosten ....
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1 Kreuzerweck muß
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1 Kreuzerweck muß
wägen 6V2 Loth.
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wägen 9 Loth
Unter verantw. Redaktion gedruckt und »erlegt von §. W. Wischer.
Nro. 6
Amtliche L
N a g 0 Die Unterzeichnete Ste mit veranlaßt, die L Betreff der Bchandlu der Gcmeindcräthc an schriftcn aufmerksam z
1) Die Mitglieder de- werden durch die t ihrer Mitte nach k gewählt. (§. 5 de
2) Die Wahl wird r heißen vorgenommc koll führt der Rat! wenn der Schulth Rathsschreiberci bc Führung des Wa vom Gemcinderalt kundsPcrson aus zuwohncn. (§. 5 l
3) Jeder stimmbercchti seine Stimme zu P und im Protokoll ; oder einen von ihr Stimmzettel in eie übergeben.
4) Ucbcr die Wählbar! Pflichtung zur Ann entscheidet der §. 6
5) Nach Beendigung de sind die Stimmen
' hiezu der Obmann schusscs, nnd der c raty beizuziehen.
6) Das Ergcbniß der Schluffe des Pro und sofort das Pr! Schultheißen, Rat der erwähnten Urku ältesten Gemeindcra mann des Bürge glaubigt.
Das Wahlprotokol